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Konrad Bergmann, Niklas Hahn

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geology geomorphology earth science regional geography

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This document is a summary on regional geography. It details the geological and geomorphological structures of Germany, encompassing topics like the processes of rock formation, mountain building, and the investigation of the Earth's history.

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Konrad Bergmann, Niklas Hahn | Regionale Geographie Mitteleuropas | WiSe 2024/25 | Dozent: Dr. Michael Zierdt Geologisch-Geomorphologischer Bau Deutschlands GEOLOGIE GEOMORPHOLOGIE - Wissenschaft von Aufbau,...

Konrad Bergmann, Niklas Hahn | Regionale Geographie Mitteleuropas | WiSe 2024/25 | Dozent: Dr. Michael Zierdt Geologisch-Geomorphologischer Bau Deutschlands GEOLOGIE GEOMORPHOLOGIE - Wissenschaft von Aufbau, - “Landformenkunde” Zusammensetzung u. Struktur der - Forschungsgegenstand: Relief der festen Erdkruste Erde Je größer eine Landform ist, desto länger ist in der Regel - Vergangenheit entziffern - Formgröße-Existenzdauer-Regel ihre Existenzdauer. Je kleiner eine Landform ist, - Gegenwart verstehen desto kürzer ihre Lebensdauer. Abbildung 1: - Zukunft abschätzen Geologische Übersichtskarte - Basis: Gesteine u. darin enthaltene Deutschlands Fossilien DIAGENESE - Geolog. Prozesse der Verfestigung u. Veränderung von Sediment - Zeitfaktor (Mio Jahre) - Einfluss auf Kreislauf der Gesteine OROGENESE - “Gebirgsbildung” - tektonische Vorgänge > Deformation der Lithosphäre ERDGESCHICHTE vor 430 Mio. durch - Kaledonische Gebirgsbildung (Silur): Annäherung und Kollision von Urkontinenten, Skandinavien u. Schottland vor 360-300Mio, - Variszische Gebirgsbildung (Karbon): Entstehung Tafelgebirge deutsche Mittelgebirge Geologische durch Übersichtskarte Zecsteinmeer Deutschlands: - Alpidische Gebirgsbildung (Paläogen): https://i.pinimg. com/originals/9 Alpen 145-30 Mio, Kollision 8/33/07/983307 Adriatischen und bf487f204933d Afrikanischen mit 388f34f64b597. Europäische Platte jpg ERFORSCHUNG: ➔ Relative Datierungsmethoden = Vergleich -> ‚jünger als …‘ oder ‚älter als …‘ bestimmen des relativen Alters - Methoden: Pollenanalyse, Eiskernuntersuchung, Tiefseesedimentproben ➔ Absolute Datierungsmethoden = Bestimmung des Alters des archäologischen Fundes - Methoden: Radiokarbondatierung (C 14-Methode), Dendrochronologie (Untersuchung von Wachstumsringen von Baumstämmen), Kalium-Argon-Datierung ermitteln exaktes Alter Konrad Bergmann, Niklas Hahn | Regionale Geographie Mitteleuropas | WiSe 2024/25 | Dozent: Dr. Michael Zierdt Abbildung 2: Übersicht Erdzeitalter Norddeutsches Tiefland: - Zentraler Teil des Mitteleuropäischen Tieflandes - Fundament in 10 bis 13 km Tiefe auf Cadomische und Kaledonische Gebirgsbildung zurückzuführen - Heutiges Relief besonders durch Gletscheraktivitäten 2,6 Mio-12 Tausend während Pleistozän und sweit 12 Tausend Holozän geformt - Von tertiären und quartären Lockergesteinen bedeckt Mitteldeutsche Gebirge: - Fundament (Tafelgebirge) im Paläozoikum während Variszischer Gebirgsbildung vor ca. 360 Mio. Jahren entstanden - Durch angrenzendes Zechsteinmeer mit mehreren Übersicht Erdzeitalter: https://media.springernature.com/lw685/springer- Ablagerungsschichten static/image/chp%3A10.1007%2F978-3-662-64361- 7_2/MediaObjects/419367_2_De_2_Fig2_HTML.png überdeckt -> Entstehung Tafeldeckgebirge - Während Alpidischer Gebirgsbildung zerbrach Tafelgebirge ->Heraushebung einzelner Schollen Alpenvorland: - Umfasst Gebiet des Molassebeckens (siehe Abb. 1 „Alpenvorland“) - Außenzone Alpidischer Orogenese - Unterlag Wechselspiel aus Akkumulation und Erosion - Moränenlandschaften u. Schotterterassen quartärer Vorlandvereisungen u. Kaltzeiten sowie aus Molasse aufgebaute Tertiärhügelländer sind reliefprägend Deutsche Alpen: - Sind Teil der Nördlichen Kalkalpen - Entstehung während Alpidischer Orogenese (vor ca. 145 bis 30 Mio. Jahre) durch Kollision Adriaplatte und Afrikanischer Platte mit Europäischer Platte Abbildung 3: Querschnitt durch das Bodenprofil Deutschlands Querschnitt durch das Bodenprofil Deutschlands: https://media.diercke.net/omeda/12463EX_6_Geo_Querschn_Deutschl-01_23590249.jpg 07.11.2024 Moritz Reuter, Elias Will Entwicklung von Klima, Fauna und Flora Deutschlands seit der letzten Kaltzeit Ungefähre Änderung der mittleren Temperatur „Optima“ des Holozäns Mittelalterliche Warmzeit 2 0 -2 „Kleine Eiszeit“ -4 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 °Celsius relativ zum Mittelwert Jahrtausende vor heute Abbildung 1: Klimaschwankungen auf der Nordhalbkugel seit Ende der letzten Kaltzeit (Holozän), eigene Darstellung auf Grund- lage von Christian-D Schönwiese. „Natürliche Ursachen von Klimaänderungen“. In: Klimaänderungen: Daten, Ana- lysen, Prognosen (1995), S. 118–152. Alt-Holozän - ca. vor 10.000 bis 8.000 Jahren Klima: Steigender Temperaturtrend Flora: Birke, Kiefer, Haselnuss, Mistel, Efeu, Stechpalme Fauna: Moschusochsen, Rentiere, Wisente Präboreal (10.000-9000 Jahre v.h.): Es erfolgt eine rasche Wiederbewaldung mit Birke und Kiefer. Boreal (9000-8000 Jahre v.h.): Es kommt zu einer weiteren Erwärmung, wodurch sich die Haselnuss ausbreitet; zudem sind bereits Mistel, Efeu und Stechpalme vorhanden. 1 07.11.2024 Moritz Reuter, Elias Will Mittel-Holozän - ca. vor 8.000 bis vor 4.000 Jahren Klima: „Optima“ des Holozäns Flora: Erle, Ulme, Eiche, Linde, Esche, Buche Fauna: Hase, Fuchs, Rothirsch Atlantikum (8000-5000 Jahre v.h.): Im Klimaoptimum des Holozäns lagen die Sommertemperaturen in Norddeutschland 2–3°C über den heutigen Werten; es bildete sich ein Eichenmischwald mit Erle, Ulme, Eiche und Linde, während sich später auch Esche und teilweise Buche ausbreiteten. Jung-Holozän - ca. vor 4.000 Jahren bis Gegenwart Klima: Minimum - „Kleine Eiszeit“ Flora: Wegerich, Buche, Hainbuche Fauna: Störche, Feldhasen, Füchse, Rehe Subboreal (5000-2500 Jahre v.h.): Der Ackerbau intensiviert sich mit Ackerunkräutern wie Wegerich, wobei Buche und Hainbuche sich verbreiten. Subatlantikum (2500 Jahre v.h. bis heute): Klima verändert sich zu feuchteren und kühleren Bedingungen. Buche verbreitet sich weiter in der Landschaft. Deutliche menschliche Eingriffe in die Vegetation sind sichtbar. Vom 13. bis zum 19. Jahrhundert n. Chr. sank die Temperatur um bis zu 1,5°C im Vergleich zu heutigen Werten, was zum Wachstum der Gletscher führte, Phase ist als „Kleine Eiszeit“ bekannt. Quellenverzeichnis D Anhuf u. a. „Die Vegetationsentwicklung seit dem Höhepunkt der letzten Eiszeit“. In: Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland. Band 3. Klima, Pflanzen-und Tierwelt (2003), S. 88–91. bildungsserver. Holozän. 19. Feb. 2021. url: https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Holoz%C3%A4n (besucht am 28. 10. 2024). Lexikon der Geowissenschaften. Holozän. url: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/holozaen/7053 (besucht am 28. 10. 2024). Uni Halle. Holozän. url: https://paradigmaps.geo.uni-halle.de/klimawandel/glossar/holoz%C3%A4n (besucht am 28. 10. 2024). Hansjörg Küster. Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa: von der Eiszeit bis zur Gegenwart. CH Beck, 2010. Lexikon der Physik. kleine Eiszeit. url: https://www.spektrum.de/lexikon/physik/kleine-eiszeit/8068 (besucht am 28. 10. 2024). Eidg. Forschungsanstalt WSL. Ökologie und Entwicklungsgeschichte der Buche. url: https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/ laubbaeume/die-buche (besucht am 28. 10. 2024). 2 Na#onalparke und ihr Schutzgut Defini*on Ein NaOonalpark ist ein großräumiges Schutzgebiet, das überwiegend aus naturnahen oder natürlichen LandschaQen besteht. In einem NaOonalpark soll die Natur sich möglichst ungestört entwickeln können, ohne dass der Mensch eingreiQ. Mindestens 75 % der Fläche sollen langfrisOg diesem Ziel dienen, das heißt, es soll eine “Prozessschutzzone” entstehen, in der natürliche Prozesse wie Waldentwicklung oder Flussdynamik ohne menschliche Einflussnahme ablaufen können. Insgesamt sind 3.900 NaOonalparks nach IUCN-Kriterien verzeichnet, davon befinden sich 16 NaOonalparks in Deutschland. Als erster NaOonalpark in Deutschland wurde im Jahre 1970 Bayrischer Wald „gegründet“. Ziele eines Na*onalparks „Natur, Natur sein lassen“ 1. Erhalt der biologischen Vielfalt: Die Tier- und Pflanzenwelt sowie die natürlichen Lebensräume sollen geschützt und erhalten werden. 2. Naturerlebnis und Umweltbildung: Nationalparks dienen auch der Erholung der Bevölkerung und der Umweltbildung, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu fördern. Zusammengefasst: Ein Nationalpark dient dem Schutz von Natur und natürlichen Prozessen, soll dem Menschen Erholung und Bildung ermöglichen und hat das Ziel, die Natur weitgehend sich selbst zu überlassen. Was soll geschützt werden? 1. Natürliche Prozesse und Dynamik 2. Biodiversität 3. Lebensräume und Landschaften 4. siehe Quellen Wasser- Referat und Bodenhaushalt Sophia Worg & Christoph Thiede 5. Kulturelle und natürliche Erbe- Landschaften Au=au NaOonalparke sind in Zonen gegliedert. 1. Kernzone mindestens 75%, ohne menschlichen Eingriff 2. Pflegezone 3. Entwicklungszone Ausgewählte Na*onalparke in Deutschland Fläche und Name des NaOonalpark Geschützte Flora, Fauna Gefährdet durch Gründungsjahr Klimawandel, Schleswig- 441.500 Sandbänke, Dünen, Salzwiesen des eingeschleppte Arten, Holsteinisches ha Vorlandes und Wahenmeerökosysteme, Ölverschmutzung, Müll Wahenmeer 1985 Seehunde, Kegelrobben Seen, Röhrichten Moore, Erlen- und 32.200 ha Klimawandel, invasive Müritz-NaOonalpark Birkenbruch und Kiefern und Buchenwälder 1990 arten und der Fischadler Waldbrände, Fichten- Blockhalden und FelsformaOonen, 24.732 ha Borkenkäfer, Waldumbau, Harz Fließgewässer, Buchenwälder, Moore, 1990/94 Müll Bergwiesen, Hochlagen-Fichtenwälder, Luchs Wildkatze, Buchen und Laubmischwälder 7.513 ha Hainich reicher und mihlerer Standorte in Buchenprachtkäfer 1997 unterschiedlichen Sukzessionsstadien Fichtenwälder der Hochlage, Blockhalden, Borkenkäfer, Waldumbau, 24.980 ha Bayrischer Wald Moore, Bergbäche und Buchen- Müll 1970 Bergmischwälder mit Tanne, sowie der Luchs Hochheiden und montane fichtenreiche 10.062 ha Klimawandel, invasive Schwarzwald Tannen-Buchen-Mischwälder und der 2014 Arten Auerhahn Almweiden, Seen, subalpine, montane und 20.804 ha submontane Wälder, Latschen-Gebüsche Rotwild, Borkenkäfer, Müll Berchtesgaden 1987 und RasengesellschaQen, Alpine Felsschumluren sowie die Gams Quellen siehe Referat Sophia Worg & Christoph Thiede Konrad Grabowski / Julius Riedel __________________________________________________________________________________ Deutsche Nord- & Ostseeküste Prozesse, Inselentwicklung allgemeine Definition Küste: „Gebiet zwischen der obersten und äußersten landwärtigen und untersten oder äußersten seewärtigen Brandungswirkung.“ (nach Valentin) Küstenarten: Ingressionsküsten gehobene Küsten Küsten durch Aufbauvorgänge Meeresspiegel relativ Meeresspiegel neues Land ins Meer zu Höhenlage der relativ zur vorgebaut Landmasse Höhenlage der durch Vulkanismus, angestiegen Landmasse Korallenriffe, weltweit häufig durch abgesunken Wachstum von starken Flussdeltas Meeresspiegelanstieg Aufbau durch der letzten großen Brandungseinwirkung Gletscherschmelze & Wellenfluss Nehrungsküste Fjordküste Vulkanküste 1 Konrad Grabowski / Julius Riedel __________________________________________________________________________________ Ostseeküste: glaziale Ingressionsküste Landschaften durch Moränen geprägt verschiedene Küstenformen o Steilküste (Gletschermoränen, die Erosion ausgesetzt sind) o Sand-/Flachküste (Sand durch Wellenbewegung des Meeres angespült) o Strand-/Salzwiese o Schilfküste Bodden: Hohlformen durch Förde: Eisschurf der Gletscher subglaziale Vertiefung unter verstärkter durch Mitwirkung von Schmelzwasser Meeresspiegelanstieg halb ertrunken Nordseeküste: eisfrei während letzter Kaltzeit – ungestörte Küstenprozesse – tieferer Meeresspiegel Wattenküste – trockenliegend bei Niedrigwasser Ästuarbildung – starke Gezeiten – Naturhafen Inselentstehung – Ostfriesland – Nordfriesland – Helgoland „Rungholt“ – Sturmflut 2 Gebiete der norddeutschen Vereisung - die naturräumliche Ausstattung Geologische Grundlagen - Gebirgsbildungen (Orogenesen) Entstehung der Salzablagerungen in Norddeutschland 1. Kaledonische (440-405 Mio. Jahre) 2. Varizsische (340-250 Mio. Jahre) Beginn des Sedimentationszyklus: Absenkung Mitteleuropas, Überflutung durch Zechsteinmeer Zechsteinmeer hinterlässt bis zu hunderte Meter mächtige Salzschichten Salz dringt wegen Plastizität und Dichte durch saxonische Brüche nach oben Entstehung von Salztürmen und -mauern (Diapire) z.B. Lüneburg, Bad Segeberg 3. Alpidische (130-35 Mio. Jahre) Überblick über die Kalt- und Warmzeiten Norddeutschlands Kaltzeit/ Zeitraum (in Merkmale Warmzeit 1000 Jahren v.h.) Elster- 390 - 330 - Erste große Vereisung in Norddeutschland Kaltzeit - Eis drang bis an die Mittelgebirge vor - Bildung eines Eisstausees in der Nordsee - Schmelzwasserrinnen prägen Grundwasservorkommen Holstein- 330 - 300 - Frühe Ausbreitung von Tannen und Fichten Warmzeit - Ablagerungen von Kieselgur in der Lüneburger Heide Saale- 300 - 130 - Wechselnde Kälte- und Wärmephasen (Interglaziale) Komplex - Große Eisvorstöße: Drenthe- und Warthe-Vorstoß Eem- 130 - 90 - Etwas wärmer als das heutige Klima Warmzeit - Eemmeer erstreckt sich bis Niedersachsen und Schleswig-Holstein Weichsel- 90 - 11 - Eis nur im nördlichen und östlichen Norddeutschland, Kaltzeit Elbe wurde nicht überschritten - Gliederung in Unter-, Mittel- und Ober-Weichsel Holozän (heutige 11 - heute - aktuelle Warmphase Warmzeit) Naturräumliche Einheiten Altmoränenlandschaft Geprägt durch Elster- und Saale-Kaltzeit Eingrenzung durch Jungmoränengebiet und Mittelgebirge Reliefarm Landschaft: Geest (Glaziale Serie) Jungmoränenlandschaft Geprägt durch Weichsel-Kaltzeit → Brandenburger Stadium (Maximale Ausdehnung) Durch (peri-)glaziale und warmzeitliche Prozesse geprägt → Pleistozänes Erbe (da nur geringe Überformung im Holozän) Seen- und Hohlformenreichtum Ca. 20.000 Seen, 200.000 abflusslose Hohlformen Die glaziale Serie 1.1 Grundmoräne (Innenland der Gletscherbewegung) Entsteht unter dem Gletscher durch Druck und Abschleifung. Grundmoräne Gekennzeichnet durch lehmige und tonreiche Böden fruchtbar für Landwirtschaft. Beispiel: Jungmoränenlandschaften Norddeutschlands Endmoräne (Mecklenburgische Seenplatte). 1.2 Endmoräne (Gletscherrandlagen) Bildet sich am Rand eines Gletschers durch Sander abgelagertes Material (Moränenwälle). Oft als hügelige Landschaft sichtbar (z. B. Hohe Geest in Schleswig-Holstein). Urstromtäler 1.3 Sander (Schmelzwasserablagerungen) Große, flache Sandflächen, die durch das Schmelzwasser des Gletschers gebildet wurden. Bestehen aus groben Sanden und Kies wenig fruchtbar. Beispiel: Lüneburger Heide. 1.4 Urstromtal (Schmelzwasserabfluss) Tiefe breite Täler, durch die das Schmelzwasser abfloss. Meist feuchte, moorige Gebiete mit sandigen Ablagerungen. Beispiel: Berliner Urstromtal. _________________________________________________________________________ Quellen siehe Präsentationsfolien. Mittelgebirgsland – die naturräumliche Ausstattung Definition: Blockgebirge; Reliefenergie bis maximal 1000m bzw. der Höhe ü. NN von 500m bis 1500m Verbreitung: hauptsächlich Mitteleuropa, z.B: Harz, Erzgebirge, Schwarzwald oder Bayerischer Wald Entstehung: Alpidische Gebirgs- und Bruchschollenbildung europäische Platte bricht in Schollen entlang alter Abschiebungen metamorphe Gesteine erlauben keine Faltung mehr Einebnung und Sedimentation Rasche Erosion bereits im Zechstein Meeressediment aus Zechstein, Trias, Jura bilden neue Schichten über Grundgebirge Variszische Gebirgsbildung Kollision von Laurentia und Gondwana bewirkt Falten- gebirgsbildung Verschiedene Platten bilden vulkanisch aktive Bänder und verschieden herausgehobene Regionen Vergleich der beiden Mittelgebirgstypen: Ohne Deckgebirge Mit Deckgebirge ältere Gesteinsschichten werden Überlagerung der Grundgebirgsstruktur mit Entstehung durch tektonische Hebung und Erosion erdgeschichtlich jüngeren Sediment- freigelegt gesteinen Entstehungszeit Altpaläozoikum (Kambrium bis Karbon) Zechstein, Trias, Jura, Kreide Geomorphologie metamorphe & magmatische Rümpfe Schichtstufen, Plateaus und Diskordanz Typische Gneis, Granit, Schiefer oder Quarzit Sandstein, Kalkstein, Mergel oder Tonstein Gesteine Karst mit Dolinen, Trockentälern und Ausstattung Erze, wie Silber, Uran, Wismut, … Höhlen Harz, Erzgebirge, Rheinisches Fränkische-, Schwäbische Alb und Beispiele Schiefergebirge Weserbergland Bohlen bei Saalfeld (Thür.): Zechsteinsedimente lagern winkeldiskordant auf verfalteten Sedimenten des Oberdevons (Elicki & Breitkreuz, S.174) Blockbild des Harz nach erneuter Hebung und Zertalung Quellen: Wagenbreth, O., & Steiner, W. (Hrsg.). (1990). Geologische Streifzüge. Berlin: Springer Spektrum. Elicki, O., & Breitkreuz, C. (2023). Die Entwicklung des Systems Erde. Berlin: Springer. Rothe, Peter. (2005). Die Geologie Deutschlands. Herder: Primus. Meschede, Martin. (2018). Geologie Deutschlands. Berlin: Springer Spektrum. (Steiner & Wagenbreth, S.135) Tischvorlage Vulkanische Landschaften in Deutschland Intraplattenvulkanismus: - bezeichnet vulkanische Aktivitäten, die weit entfernt von Plattengrenzen auftreten - also innerhalb einer festen tektonischen Platte - verschiedene Gründe für Vulkanismus - Manteldiapire meist verantwortlich Aufstieg von Materie aus dem Erdkern (weniger dicht) - Beispiele sind die Hawaii-Inselkette und der Yellowstone - Tektonische Platte zieht über diese Hot-Spots 1. Epoche der Entstehung: Permischer Vulkanismus - vorher variszische Gebirgsbildung vor 380 Mio bis 300 Mio Jahren - Faltung nördlich der heutigen Alpen - danach setzte Dehnungstektonik ein, sodass sich Sedimentationsbecken bildeten - durch tief reichende Krustenstörungen und zunehmende Erwärmung der Kruste Vulkanismus - Beispiele sind der Rotenfels und der Donnersberg Rheinland-Pfalz - beide entstanden vor 290 Mio Jahren im Zeitalter des Rotliegendem - Magma stieg bis nahe der Erdoberfläche auf - erstarrte durch die Zähflüssigkeit kurz vor dem Austreten und bildete subvulkanische Intrusionen - dieser Fels stieg durch Erosion an die Erdoberfläche 2. Epoche der Entstehung: Tertiärer Vulkanismus Europäische Vulkanprovinz: - entsteht vor allem im Oligozän und Miozän - Alpen werden aus den ozeanischen Bereichen zwischen der Eurasischen Platte und der Afrikanischen Platte herausgehoben und nach Norden/Nordwesten auf die europäische Kruste geschoben - dadurch entsteht Druck auf die umliegenden Gebiete, was zu Krustenspannungen und an umliegenden Orten zu Dehnungstektonik führt - durch die Ausdehnung der Lithossphäre entstehen Rift- und Grabensysteme, die zuträglich für Vulkanismus sind - aufsteigende Magma wird durch die dünnere Kruste entlang schräger Kanäle gelenkt - auch Manteldiapire verantwortlich z.B. beim Vogelsberg 3. Epoche der Entstehung: Rezenter Vulkanismus Der Brubbel in Wallenborn - es ist ein Kaltwassergeysir - im Bohrloch sammelt sich Grundwasser, welches an Kohlendioxid übersättigt ist - es entstehen immer größer werdende Gasblasen - Wasser wird verdrängt und schwappt über - Partialdruck in der Wassersäule im Bohrloch verringert sich - Kohlendioxid perlt explosionsartig aus - danach sammelt sich neues Grundwasser Erdbeben in Brambach im Vogtland: - Indikator für vulkanische Aktivitäten - Magma steigt über Klüfte bis 6km unter der Erdoberfläche und kühlt ab - dabei tritt viel Kohlendioxid aus und verursacht durch den entstehenden Druck die Erdbeben Thermalquellen: - durch noch vorhandene Magmakammern wird Grundwasser erwärmt - alte Meeresablagerungen im Schiefergebirge versorgen Wasser z.B. mit Natriumsulfat - es gibt in dem Eifelgebiet viele Thermalquellen Vulkanische Gebiete: Vogelsberg: - größtes Vulkangebiet Mitteleuropas mit einem Durchmesser von 56km - vulkanische Aktivität zwischen 20 und 18 Millionen Jahren (Miozän) - vulkanische Produktivität im zentralen Bereich größer als bei den Rändern - durch Stapelung von Lavaströmen und pyroklastischem Material entstand eine Form, welche einem einzigen Schichtvulkan ähnlich sieht - viele Reste von Schlackenkegeln, also kein zentraler Krater - entstand durch viele kurze Lavaströme - drückt durch Eigengewicht die Kruste nach unten - Gesteinsarten: Alkalibasalt, Tholeiite, Trachyte, Nebengestein - Verwitterung führte zur Bildung von Bauxit und Eisen - historische Bedeutung: Abbau von vulkanischen Materialien für Industrie (z.B. Bauxit) Hessische Senke: - etwa 2000 vulkanische Zeugnisse befinden sich dort - liegt in der Fortsetzung des Oberrheingrabens - Landschaft ist gekennzeichnet durch viele Berge, Hügel und Kuppen - Erhebungen meist durch Vulkangestein eingenommen, welches als Intrusionen entstanden sind - zu Beginn des Oligozäns ein Tiefland mit vereinzelten Seen - war von der damaligen Ostsee dann bedeckt worden, wodurch sich Rubelton verbreiteten - im Oligozän entstanden wieder Seen und auch Sümpfe, wodurch es zur Entstehung von Braunkohle kam - vulkanische Aktivität setzte zu dieser Zeit ein und hatte seinen Höhepunkt vor 14 Millionen Jahren - Vorkommen von aus dem Mantel kommenden Magmen wie Basalt und Alkalibasalt - durch vorhandene Lockersedimente gab es günstige Bedingungen für Intrusion - Intrusionen breiteten sich horizontal aus Die Alpen und das Alpenvorland - Deutschlands Süden Die alpidische Gebirgsbildung - Entstehung eines Faltengebirges Die Alpen = als größtes Gebirge Europas = erstrecken sich auf 220.000km2 vom Golf von Genua bis zur Donau an der ungarischen Tiefebene 150 Die Entstehung des Alpenvorlandes Entstehung in Verbindung mit der alpiden Gebirgsbildung ○ Bildung als Senkungszone der europäischen Platte vor den Alpen ○ Abfolge von unterschiedlichen Molasseschichten Molasse = Abtragungsschutt der Alpen Abtragungsschutt der Alpen (Gesamtheit der Konglomerate, Sandsteine, Tone, …) 1. Untere Meerwassermolasse ○ Abtrennung der Paratethys (marine Bedingungen) ○ Sedimentation aus Norden ○ Ton-/Kalkmergel, Fischschiefer 2. Untere Süßwassermolasse ○ Verbrackung des westlichen Molassebeckens durch erhöhten Sedimenteintrag und Meeresspiegelsenkung ○ Östliches Molassebecken mit maritimen Bedingungen ○ frühe Juranagelfluh, Buntmergel 3. Obere Meerwassermolasse ○ zweite und letzte Flutung des Molassebeckens (marine Bedingungen) ○ Sande, Sandsteine, Mergel teilweise reich an Fossilien 4. Obere Süßwassermolasse ○ Schwemmfächer aus Alpen (Kies, Sande, Schotter) ○ Verringerung der Molasseabsenkung mit Entwässerung und Verlandung großer Molasseteile (Entstehung einer Seen- und Sumpflandschaft) ○ Entwässerungssystem Richtung Osten Das Alpenvorland und die Kaltzeiten mehrere Kaltzeiten prägen die heutige Gestalt des Alpenvorlandes Altmoränenlandschaft ○ Überreste der Riß-Kaltzeit und damit nicht mehr glazial durch die Würm-Kaltzeit überprägt ○ flachwelliges Relief: größere Hügelrücken, Täler mit großen Talböden als ehemalige Schmelzwassertäler Jungmoränenlandschaft ○ unruhige, vielfältige Landschaft ○ begrenzt durch die Jungendmoräne der würmkaltzeitlichen Maximalvereisung ○ typische Landschaftsformen - Drumlins - walfischförmige Hügel in Eisausbreitungsrichtung aus Grundmoränen und Schottern - Zungenbeckenseen - fast alle Seen des heutigen Alpenvorlandes (z.B. Ammersee) als ausgeschürfte Gletscherbecken der Gletscherzungen aus Riß- bzw. Mindelkaltzeit - relativ schnelle Verlandung durch großen Sedimenteintrag - Toteislöcher/Toteisseen - Entstehung bei der Gletscherschmelze - ungleichmäßiges Abschmelzen des Gletschers mit Zurückbleiben von Toteis - Überschichtung mit Schmelzwassersedimenten (thermische Isolation) - Einarbeitung in Boden mit zurückbleiben einer kesselförmigen, steilwandigen Hohlform (verlandet oder wassergefüllt) Julia Stange Henriette Reichel Handout zum Vortrag Laub- und Nadelwälder: Entwicklung, Nutzung und Probleme Definition Wald Urwald (natürliche Waldökosysteme) Forst (bewirtschafteter Wald) ohne direkten menschlichen Einfluss gezielte Pflege und Nutzung -​ hohe Strukturvielfalt -​ einheitliche Altersstrukturen -​ natürliche Sukzession -​ oft Monokulturen -​ ungestörte Kreisläufe => keine Urwälder in Dt. aufgrund intensiver Nutzung, Verlust ursprünglicher Artenzusammensetzung Laub- und Nadelwald: Vergleich der Standortfaktoren Laubwald Nadelwald Typische Baumarten Birke, Rotbuche, Stieleiche, Ahorn, Gemeine Fichte, Wald-Kiefer, Schwarzerle Weiß-Tanne, Europ. Lärche Temperatur wärmeliebend frosttolerant Niederschläge mind. 600-1000 mm/Jahr ab 400 mm/Jahr Boden fruchtbar, nährstoff-, humusreich sauer, nährstoffarm Lichtbedarf höher bei jüngeren Bäumen variabel, oft schattentolerant Wasserversorgung Wasserspeicherung erforderlich auch trockene Böden geeignet Höhenlage niedrige bis mittlere Lage Hochlagen geeignet Entstehung des Waldes Vormenschliche Entstehungsgeschichte:​ Prägung durch den Menschen: -​ nach letzter Kaltzeit (Weichselkaltzeit) aus Kälte- und Tundrenvegetation entstanden -​ frühzeitliche Wälder: offene Landschaften mit Pionierbaumarten ➔​ Kiefern (Pinus sylvestris), Birken (Betula spp.) -​ aufgrund steigender Temperaturen Einwanderung wärmeliebender Arten ➔​ Eichen (Quercus spp.), Linden (Tilia spp.) -​ fortschreitende Sukzession: Bildung stabiler Laubmischwälder ➔​ Buchenwälder in feuchten Gebieten ➔​ Eichenwälder in trockenen Regionen Julia Stange Henriette Reichel Sukzessionsprozesse = natürliche, zeitliche Abfolge von Pflanzen-, Tier- und Pilzgesellschaften an einem Standort Primärsukzession: Besiedlung von vegetationsfreien Flächen Sekundärsukzession: Wiederbewaldung gestörter Flächen 1. Initialphase (Pionierstadium) -​ Pionierpflanzen: lichtliebend, schnellwachsend, weniger konkurrenzstark, breiteer Toleranzbereich 2. Folgephase (Optimalstadium) -​ Ansiedlung schattentoleranter und konkurrenzstarker Arten 3. Klimaxphase (Altersstadium) -​ Etablierung stabiler Vegetationsgemeinschaft (Klimaxgesellschaft) mit ausgeprägter vertikaler Struktur Verbreitung des Waldes Waldgrenze: Übergang zu offenen Vegetationen global: Dominanz Baumgrenze: höhenabhängiges Vorkommen von Bäumen von Laubbäumen Klimatische Grenzen: Polargebiete, Wüsten Dt.: Dominanz von Ökologische Grenzen: Boden- und Konkurrenzbedingungen Nadelbäumen Ökosystemleistungen der Wälder Basisleistungen: -​ Grundlage für andere Ökosystemleistungen Versorgungen: -​ Holzproduktion, Nichtholzproduktion, Jagd Regulation und Schutz: -​ Biodiversität, Klimaregulation, ökol. Verknüpfung mit Landschaftswasser-/ Nährstoffhaushalt, Erosions-, Lawinen- und Immissionsschutz Kulturelle Leistungen: -​ Gesundheit und Erholung, Tourismus, Umweltbildung, Umweltarchiv Nutzung der Wälder Niederwaldwirtschaft: stark verzweigte Bäume für Nutzholz Hochwaldwirtschaft: hochwachsende Bäume für Bauholz Mittelwaldwirtschaft: Integration von Nieder- und Hochwaldwirtschaft Hutewald: Mischnutzung aus Land- und Forstwirtschaft Folgen menschlicher Eingriffe Monokulturen -​ Artenarmut -​ Anfälligkeit ggü. Schädlingen (z.B. Borkenkäfer), Krankheiten, Umwelteinflüssen Trockenheit (durch Klimawandel verstärkt) -​ verringertes Wachstum -​ Anfälligkeit ggü. Schädlingen (z.B. Borkenkäfer), Krankheiten, Stürmen, Bränden Fragmentierung durch Landwirtschaft und Infrastruktur -​ Flächenverlust und Isolation von Waldhabitaten Übernutzung der Wälder -​ verringerte Ökosystemleistungen Abb. Prägung durch den Menschen: Zerbe 2019, S.116. Literaturquellen: siehe Präsentation Tischvorlage: Hoch- und Niedermoore und ihre Nutzung im Wandel der Zeit 19.12.2024 Helene Günther, Emily Ohler, Regionale Geographie, Dr. Michael Zierdt 1. Definition: - Bodenkundlich: „In der Geologie gilt eine mindestens 30cm starke Schicht oder Schichtfolge von Torfen (gegebenenfalls mit Beteiligung von Mudden) als Moor“(Göttlich, 1990, S.2) - Botanisch: „terrestrische Feuchtbiotope (Feuchtgebiete) mit Torfauflage (Torf) und torfbildender Vegetation“ (Succow, 2001) 2. Entstehung von Mooren und Moortypen: →Entstehung: durch anhaltende Vernässung und Luftmangel im Boden bei: Verlandung von Gewässern, Versumpfung terrestrischer Lebensräume →Moortypen: Hochmoor, Niedermoor, Übergangsmoor →erweiterte Moortypen: 1 3. Bedeutung von Mooren →als Kohlenstoff- und Nährstoffsenke 4. Nutzung von Mooren als Energieträger Landwirtschaftliche Zwecke (Weideland, Anbaufläche) Gartenbau →siehe Abb. Teufelskreis der Moornutzung 5. Moorschutzmaßnahmen: - Moorschutzmaßnahmen der Bundesregierung (BMUB 2016) - Wiedervernässung - Paludikultur 6. Literatur: Moor- und Torfkunde : mit 63 Tab. im Text/ Göttlich, Karlhans.- Stuttgart : Schweizerbart, 1990. Moore in der Landschaft : Entstehung, Haushalt, Lebewelt, Verbreitung, Nutzung und Erhaltung der Moore/ Succow, Michael. - Leipzig : Urania-Verlag, 1986. Landschaftsökologische Moorkunde : mit 104 Farbbildern, 223 Abbildungen, 136 Tabellen im Text sowie auf 2 Beilagen/ Succow, Michael. - Stuttgart : E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), 2001. Moore/ Dierßen, Klaus. - Stuttgart (Hohenheim) : Ulmer, 2001. Greifswald Moor Centrum: https://www.greifswaldmoor.de 2 Jenny Bensch, Till Mohs Seminar: Regionale Geographie (Mitteleuropa) (WiSe 2024/25), Dozent: Dr. Zierdt Nutzung im Gebiet der norddeutschen Vereisung im Wandel der Zeit 1 Nutzung wichtiger Rohstoffe in Norddeutschland Ton Sandstein - Wo: Königslutter, Helmstedt - Wo: Obernkirchen - Wofür: Ziegelleirohstoff - Wofür: Bauindustrie Torf Braun- und Steinkohle - Wo: Moore (Bourtanger Moor) - Wo: Helmstedt, Osnabrück, Lausitz - Wofür: Energieerzeugung - Wofür: Energieerzeugung Kalkstein Erdgas - Wo: Osnabrück, Süd-Niedersachsen - Wo: Thönse, Siedenburg - Wofür: Düngerindustrie, Bauindustrie - Wofür: Energieerzeugung Erdöl - Wo: Emsland, Hankensbüttel - Wofür: Energieerzeugung Salz - Entstehung von Salzablagerungen vor ca 296–251 Mio. Jahren durch Verdunstung des Meerwassers - Landschaftsformung durch Gletscher, Endmoränen und Schmelzwasserablagerungen während der Eiszeiten - Salzförderungen rührt zu Reichtum der Städte und zur Bildung der Hanse - heute überwiegende Salznutzung in der chemischen Industrie Sand und Kies - Verwitterung (Regen, Eis, Wind) zersetzen Gestein und Geröll - Gesteinsschutt wurde während Eiszeiten durch Gletscher und Schmelzwasser transportiert - Ablagerung von Moränesedimenten, bestehend aus Quarz, Quarzgesteinen, Magmatiten & Kalk - Nutzung von Sand und Kies vor Allem in der Bauindustrie - Transport- und Aufbereitungskosten häufig sehr hoch, daher lokaler Abbau nicht immer lohnend - erhöhte Umweltbelastung durch Schwerlasttransporte Abb.: Rohstoffe in Norddeutschland, Quelle: S. Glück, C.V. (2007) „Bodenschätze der Bundesrepublik Deutschland“. Braunschweig: Oeding GmbH. in: https://numis.niedersachsen.de/trefferanzeige?docuuid=7F12ED28-84DA-4AAE-AEDB-33310962705E&plugid=/ingrid-group:iplug - csw-dsc-bgr&docid=JMhDO3oBSIV7c6ob2pdd (06.01.2025). Seite 1/2 2 Landnutzung und Wirtschaft Industrie und Produktion Verarbeitende Industrie Landbewirtschaftung und Fischfang → meist in der Nähe der Anbaugebiete Löss- und Gunstgebiete - Mühlen (Braunschweig, Hannover) - Magdeburger Börde, Lübecker Bucht - Zuckerfabriken (Börde, Uelzen, Anklam) - Anbau von Weizen und Zuckerrüben - Fischverarbeitung (Bremerhaven, Cuxhaven) - Fleischverarbeitung (Cloppenburg, Münsterland) Plaggeböden und Geest (Lüneburger Heide) - Großbrauereien (Jever, Bremen) - dauerhafte Bodenverbesserung durch Ausbringen von - Milchverarbeitung in Ostfriesland Plaggen (Grasnarbe und organisches Material) - Gemüse- und Obstverarbeitung: Tiefkühlkost & - Bodendegradation in Abbaugebieten Konserven (Havelland, Spreewald, Uelzen) - Winterroggen („ewiger Roggenanbau“) → heute künstliche Düngung Industrie und Handel - bedeutende Häfen (Hamburg, Bremerhaven) Dreifelderwirtschaft (ab ca. 1000 n. Chr.): - Kanäle (Mittellandkanal, Nord-Ostsee-Kanal) - Wechsel zwischen Sommerfrucht (Hafer), Winterfrucht - Industrie: entlang Verkehrsachsen oder in Städten (Roggen, Weizen) und Brache (heute Hackfrüchte) - Holzverarbeitung (Spreewald, Stendal) → Kartoffeln, Zuckerrüben - Maschinenbau (Berlin, Hamburg) Forstwirtschaft auf armen Böden (sandig/zu feucht) - Automobilindustrie (Wolfsburg, Grünheide) - Lüneburger Heide und die Schorfheide-Chorin (BB) - Eisenverhüttung (Salzgitter) - Hauptbaumarten: Kiefer, Fichte und Buche - Buntmetall- & Aluminiumverhüttung (HH) Betriebs- und Flurstruktur (regionale Unterschiede) - Chemieindustrie (Stade, Schwedt) - Ostdeutschland große Flurstücke, weniger Hecken - Schiffbau (Papenburg) → Großbetriebe mit intensiven Produktionsmethoden → ab 1980 Rückgang der Aufträge und - Nordwestdeutschland kleiner Flure mehr Hecken Schließung mehrerer Werften → kleinen bis mittleren Familienbetrieben mit Erneuerbare Energien diversifizierte Struktur, erhöhtes „Höfesterben“ - Anbau von Energiepflanzen (z. B. Mais, Raps) Nordwestdeutschland Hochburg der Viehzucht → Biogasverstromung, E-Fuels - bedeutende Rinderzucht in Grünlandhaltung an - Windenergie → Norddeutschland ist ,Windland’ Marschgebieten Nordseeküste - Offshore-Windenergie → Nordsee - Schweinzucht vor allem im Emsland und um Oldenburg - Brandenburg & MV bedeutende Stromexporteure - Futtermittelanbau (vor allem Mais) im Ammerland, - großflächige Windparks in Prignitz Uckermark und Ostfriesland, Prignitz und im Havelland Märkische Seen Eingriff in Moor-, Marsch- und Flusslandschaften Tourismus - Fehnwirtschaft (Torfabbau) → Ackerland, Energieroh. Inseltourimus - Kanalisierung, Entwässerung (Bsp. Friesland) - Nord- und Ostfriesische Inseln - Flussumgestaltung und Begradigungen (Bsp. Oder) - Watttourismus (Nationalpark Wattenmeer) → pro: Schifffahrtswege, Landgewinnung - Helgoland: zollfreies Einkaufen, Steilklippen → contra: Hochwassergefahr, Verlust an Biodiversität - Ostseeinseln (Seebäder, Kreidefelsen Rügen) Fischerei Kurbäder- und Gesundheitstourismus - Binnenfischerei: Seegebiete im Jungmoränenland, - Kaiserbäder auf Usedom (Ursprung 19. Jh.) Flüsse (vor allem Oder, Elbe) - Nordsee-Heilbäder: (St. Peter-Ording, Büsum) - Aquakultur (Produktion 2023: ca. 35.200 t ) - Heilbäder (Bad Malente (Holsteinische Schweiz)) - Meeresfischerei: → 2023 in deutscher Nord- und Ostsee ca. 75.250 t Binnentourismus → Hauptfangarten: Hering, Kabeljau (Dorsch), Sprotte - Wasserlandschaften (Mecklenburger Seenplatte, → Rückgang durch Eutrophierung und Überfischung Lausitz, Havel, Spreewald, Elbe) - Naturtourismus (Holst. Schweiz, Lüneburger Heide) Sonderkulturen - Brandenburg & MV: Gutshäuser und Schlösser - Obst, Gemüse: Umfeld großer Städte (Berlin, Hamburg) → Gemüse (Havelland, Spreewald, Dithmarschen) Städtetourismus → Obst (Havelland, Altes Land) - Großstädte: Berlin, Hamburg - Gerstenanbau im Emsland (Bierproduktion) - Hansestädte (Bremen, Lübeck, Stralsund) - Raps (Jungmoränenland (Nordosten)) → Backsteingotik typisch für Norddeutschland Seite 2/2 Celina Schatz, David Breitenbach Seminar: Regionale Geographie (Mitteleuropa) (WiSe 2024/25), Dozent: Hr. Dr. Zierdt Nutzung der Alpen und des Alpenvorland ❖ Besiedlung und Entwicklungsstufen: o Warm- & Kaltzeit Wechsel bestimmen Nutzung der Alpen o Ab 8000 v. Chr. Jäger und Sammler dauerhaft im Kern der Alpen o Besiedlung Süd und Ostalpen 6500 -5000 v. Chr. →Früheste bäuerliche Siedlung 4000 v.Chr. o 3800-2000 v. Chr. Kupfer-Steinzeit- intensive Landnutzung, erste Erkenntnisse zur Metallverarbeitung o 2000-750 v.Chr. Bronzezeit- intensiver Kupfererzabbau (oft oberhalb von 2000m) o 750-15 v.Chr. Eisenerzabbau und Salzgewinnung (Hallstatt und am Dürrnberg bei Salzburg) o 15 v. Chr. Eroberung des gesamten Alpenraum aus militärischen Gründen (Römer) o Pax Romana→ Wirtschaftserblühen in den Alpen: Wein, Esskastanien, Oliven, Ackerbau, Viehwirtschaft, o Ansiedlung in gesamten Alpenbereich- 8-14 Jh. Große mittelalterlichen Rodungen o 15-19 Jh. Verdreifachung der alpinen Bevölkerung 2,9 Mio. auf 7,9 Mio. Menschen→ Heute 14 Mio. EW Alpen ❖ Verkehrs-Transportwege & Verbindungen o Wege & Pfade am Südhang der Alpen vor 6000 Jahren→ Siedlungsschaffungen= neue Wege o Römische Infrastrukturausbau: Straßen, Saumpfade zu Passstraßen ausgebaut (Bsp.: Brennerpass) o Mittelalter: Weitererschließung auf Wagenbreiten → wichtige Handelsrouten Nord-Süd/West-Ost o 1830 Doppelte Postkutschenbreiten an Pässen→ 1857 ca. 57.000 Personentransporte in Postkutschen o Erste Dampfeisenbahnnutzung in Deutschland / 1867 Brenner-Überquerung mit Eisenbahn → Tunnelbau o 1.Seilbahn 1908 zu Erreichung schwieriger Lagen→ später Tourismus: Skilifte, Schlepplift, Sessellifte (Naturschneisen) o 20er Jahre gr. Erschließung d. Alpen mit Bahn, Expresszüge von Nord → Süd, Zahnradbahn zur Zugspitze o Straßen wurden weiter ausgebaut, Autobahnen gebaut-> moderne Verkehrsüberwachung, Maut o Innovation: Brennerbasistunnel (Ausbau 55km – ca. 2031 Fertigstellung) ▪ Problem: Flächenverbrauch, Lärm- & Abgasbelastung, Umweltverschmutzung (Luft & Wasser), Flora- & Faunagefährdung, Lawinen- & Hangrutschgefahr, Beeinträchtigung des Erholungseffekts ❖ Wirtschaft Landwirtschaft: o Viehwirtschaft (Schafe, Ziegen, Rinder)- sogenannte Alm & Bergwirtschaft (früher ideale Flächen- & Jahreszeitnutzung (Futterökonomie), heute nur teilweise / Tourismusnutzen: Almurlaub) o Sonderkulturen: Wein, Obst, Gemüse; Dauergrünland( Weide-& Futterland), selten Ackerbau Forstwirtschaft o Zuerst Rodungen für Siedlungen→ Bedarf für Bergbau, Holzkohle, Salinen, Nutz & Brennholz o Schutzwald zum Schutz vor Erosion, Hochwasser, Lawinen & Schutz für Trinkwasser ▪ Problem Rückläufig (Tourismus : Skihänge/Seilbahnen; durch Wetter; Wildfraß) Tourismus o Sommer: Wanderurlaub, Bergsteigen, Almurlaub (Bergbauernhof) o Winter: Ski-, Snowboarden-, Schlittschuhfahren, Hütten (Après-Ski), Winterwanderungen ▪ Probleme: Schneegrenze steigt, Naturschnee wird weniger ) Industrie o Bergbau: Erz- und Salzabbau, Steinsalz, Gips, Anhydrit o Holzwirtschaft o Frühe Energienutzende Industrie Elektrochemie/Elektrometallurgie ❖ Klimawandel & Naturschutz Klimawandel o Fortschreitende Erwärmung 2 °C in den letzten 100 Jahren o Bergrutsche durch Klimawandel verursacht (Verwitterung: Eis, Schnee, Wind, Regen, Schmelze sorgen für Brüchigkeit ) o geringeres Albedo verstärkt Schmelze der Gletscher durch Luftpartikel und dunkle Gesteine (Maßnahmen werden getroffen: Folien; Snow-Farming; Holzschnitzelabdeckung) o Rückgang Permafrost→ nachlassende Festigkeit der Felsen (Permafrostverbund) → Frühwarnsystem o Verschwindende Gletscher → Wasserknappheit (Versorgungs- & Transport, sowie Energieprobleme) ▪ Winter ähnlich wie immer, doch zu schnell und lange heiße und trockene Sommer Naturschutz o Früher Schutz von Einzelobjekten ( Naturdenkmälern, Pflanzen, Tieren) o Ab 20Jh. Systematischer Schutz von Gebieten, Arten, Ökosysteme o Biotop & Geotopschutz o Nationalparks in den Alpen (Berchtesgaden-Königsee in Bayern, Schwarzwald in Baden- Württemberg) o Gewässerkontrolle/ Hochwasserschutz Alpenvorland ❖ Abgrenzung des Alpenvorlands Bereich zwischen dem nördlichen Alpenrand und der Donau weite hügelige Fläche von rund 300m Höhe an der Donau bis zu 800m Höhe am Alpenfuß Ausrichtung d. Gewässernetzes auf die Donau während Kaltzeit ein Teil d. Alpenvorlands mit Alpengletschern bedeckt ❖ Verkehrs-Transportwege & Verbindungen Zunehmender Güterverkehr und Personenverkehr Anbindung an das deutsche Verkehrsnetz: Autobahnen und Eisenbahnverbindungen Flugverkehr o München (international), Memmingen (regional) o München 2. Größter Flughafen DE, November 24 rund 3,17 Millionen Passagiere ❖ Wirtschaft Landwirtschaft o Viehwirtschaft (Schafe, Ziegen, Rinder, Geflügel) + Tierische Produkte o Ackerbau: Getreide, Obst, Gemüse, Dauergrünland (Weide- und Futterland) o 19 Jhd. Mechanisierung + Nutzung von Düngemitteln o 20 Jhd. Einsatz v. Maschinen, Verwenden von chemischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln o 21 Jhd. Ökologische Landwirtschaft, Integration von Tourismus Forstwirtschaft o Rodung für Bau- und Brennmaterial: Siedlungen, Bergbau o Rodung für den Platz: Siedlungen, Weidewirtschaft o Verlust Wald = Verlust von Schutz vor Erosion, CO2 Speicher, Lebensraum Fischerei o Traditionelle Fischerei und Freizeitfischerei Tourismus o Städte- und Kulturtourismus: Augsburg, Regensburg o Sporttourismus: wandern, Radfahren, Wassersport, Skifahren Industrie o Luft-, Raumfahrt- und Elektronikindustrie ❖ Der Chiemsee größter See Bayerns, 3. in DE 80 km2 → Umfang 64 km Aktivitäten: baden, Boot mieten, segeln, surfen, Radfahren und spazieren gehen Inseln: o Herreninsel: das Schloss Herrenchiemsee o Fraueninsel: Töpfereien, Fischereibetriebe und das Benediktinerinnenkloster Uferregion = Naturschutzgebiet ❖ Der Bodensee Das Dreiländereck Bodensee: Deutschland, Österreich, Schweiz größter See in DE → 571,5 km2 → Uferlänge 273 km Nutzung: Trinkwassergewinnung, Fischerei, Freizeit und Tourismus, Schifffahrt Nutzungskonflikte: Trinkwasser vs. Fischerei Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: gemeinsame Verwaltung durch das Gremium der IBK ❖ Exkurs Internationale Bodensee-Konferenz Gründung 1972 Gründungsmitglieder der IBK: o schweizerischen Kantone St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen o die Deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern o Österreich, das Land Vorarlberg Ziel Bodenseeregion erhalten als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur und Wirtschaftsraum Besiedlungsgeschichte des heutigen Deutschen Gebietes 10 000 v.Chr. Ende der letzten Eiszeit 5 500 v.Chr. Beginn der Neolithischen 800 v.Chr. Kelten und Germanen in Revolution der Eisenzeit Übergang von Jäger- und Sammlergesellschaften Die Kelten besiedeln vom Nordrand der zu sesshaften Bauernkulturen mit Ackerbau und Alpen aus Süddeutschland und bringen Viehzucht das Wissen der Eisenverarbeitung mit. Die Germanen besiedeln den Norden Deutschlands 15 v.Chr. – 5.Jh. N. Chr. Römische Besiedlung Die römische Besiedlung während der Eisenzeit führte im Westen und Südwesten zu einer tiefgreifenden Umgestaltung durch den Aufbau von Städten, den Ausbau von Infrastruktur, sowie die Einführung einer effizienten Verwaltung und Handelsnetze, während die Regionen außerhalb des Limes weiterhin von germanischen Stammeskulturen geprägt blieben. Natürliche Grenzen :Niederrhein-Oder 4. – 6.Jh. n. Chr. Völkerwanderung massive Wanderbewegung germanischer, hunnischer und anderer Verbünde, ausgelöst durch den Druck der Hunnen und den Zerfall des Römischen Reiches. Die Slawen beginnen die Besiedlung Nord- Ost-Deutschlands. Es kommt zu Phasen der Siedlungsgründung, -aufgabe, und Wiederbesiedlung. 7. – 13.Jh. n. Chr. Mittelalterliche Landnahme, Landesausbau und Urbanisierung Die mittelalterliche Landnahme und der Landesausbau umfassten die Besiedlung zuvor unerschlossener Gebiete, insbesondere im Rahmen der Deutschen Ostsiedlung, die durch die Ausweitung landwirtschaftlicher Nutzflächen, die Assimilation der ansässigen slawischen Bevölkerung, die Christianisierung neuer Regionen sowie die Urbanisierung mit der Gründung und dem Ausbau von Städten und der Erteilung von Stadtrechten entscheidend zur wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Transformation Mitteleuropas beitrug -> Grundstruktur der heutigen Kulturlandschaft und Städtenetzwerk ist geschaffen 14. Jh. n. Chr. Spätmittelalterliche 16. – 18. Jh n. Chr. Neuzeit: Wüstungsperiode Die Bevölkerungsentwicklung … Hungersnöten, die Pest und im deutschen Gebiet war Klimaverschlechterung im 14. und 15. Jahrhundert, von der Reformation, dem führte zur Aufgabe zahlreicher Dörfer und Dreißigjährigen Krieg (1618– landwirtschaftlicher Flächen 1648) und den daraus resultierenden Bevölkerungsverlusten geprägt, gefolgt von einem langsamen Wiederanstieg. 19. Jh. N. Chr. Industrialisierung: Durch technische Fortschritte, Urbanisierung und verbesserte Lebensbedingungen stieg die Bevölkerung rasant an, während Landflucht und Migration in Industriestädte die soziale Struktur veränderten. 20.–21. Jh. n. Chr. Moderne:Zwei Weltkriege, wirtschaftliche Krisen und politische Teilung beeinflussten die Bevölkerungsentwicklung, während in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der demografische Wandel und Migration neue Herausforderungen mit sich brachten. Wandlungen der Siedlungsgebiete und Stadtentwicklung 1. Wandlungen der Siedlungsgebiete in der frühen Neuzeit In der frühen Neuzeit führte die Verkopplung von Höfen durch Flurbereinigungen und Wüstungen zur Entstehung großer Gutshöfe. Durch die Besitzzersplitterung und Auswanderung wuchsen Dörfer dichter, während religiöse Flüchtlinge neue Siedlungen gründeten und landwirtschaftliche Innovationen einbrachten. 2. Der ländliche und städtische Raum im Industriezeitalter Die Bauernbefreiung und technologische Fortschritte förderten die Industrialisierung und veränderten die ländliche Wirtschaft. Gleichzeitig veränderten Eisenbahnbau und die Umwandlung von Dörfern in Arbeiterdörfer das Siedlungsbild, während städtische Elemente in ländliche Gebiete vordrangen. 3. Stadtentwicklungstheorien Die Stadtentstehung wurde durch wirtschaftliche und ökologische Bedingungen sowie militärische und religiöse Bedürfnisse geprägt. Verschiedene Theorien, wie die von Friedrich List oder Engels, betrachteten Städte als Produkt sozialer und wirtschaftlicher Entwicklungen. 4. Entwicklung der Städte in Mitteleuropa Von den römischen Städten bis zum Mittelalter entwickelten sich Städte vor allem als Handelszentren. Im Absolutismus entstanden Residenzstädte, die durch ihre Architektur Macht und Kontrolle symbolisierten. 5. Stadtentwicklung in der Neuzeit Im Übergang zur Neuzeit gewannen Städte, die durch Bergbau oder religiöse Flüchtlinge geprägt waren, an Bedeutung. Der Absolutismus förderte die Schaffung von Idealstädten mit strengen Bauvorschriften. 6. Nachkriegsentwicklung im Städtebau Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte die Charta von Athen den Städtebau, wobei die Trennung von Wohn-, Arbeits- und Erholungsbereichen jedoch zu Verkehrsproblemen führte. Die Suburbanisierung und die Innenstadtsanierung veränderten das Stadtbild und führten zu sozialen Herausforderungen wie Segregation und Ghettoisierung.

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