Zusammenfassung_verkürzt PDF
Document Details
Uploaded by Deleted User
Nico Gartmann
Tags
Summary
This document is a summary of video production techniques, including camera concepts, audio, and composition.
Full Transcript
AUDIOVISUELLES ERZÄHLEN I NICO GARTMANN Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 2 BILDSPRACHE & TERMINOLOGIE 4 ARTEN VON SZENEN 4 FILMISCHE EINHEITEN 4 EINSTELLUNGSGRÖSSEN 5 BILDKOMPOSITION 6 SEITENVERH...
AUDIOVISUELLES ERZÄHLEN I NICO GARTMANN Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 2 BILDSPRACHE & TERMINOLOGIE 4 ARTEN VON SZENEN 4 FILMISCHE EINHEITEN 4 EINSTELLUNGSGRÖSSEN 5 BILDKOMPOSITION 6 SEITENVERHÄLTNIS (ASPECT RATIO) 6 KAMERAPERSPEKTIVE 7 KAMERA-OBJEKTIVE 7 SCHAR̈ FENTIEFE 7 KAMERABEWEGUNGEN 8 KAMERAKONZEPT / BILDKONZEPT 8 DARSTELLUNGSFORMEN BEWEGTBILD 9 NACHRICHT 9 BERICHT 9 REPORTAGE 9 DOKUMENTARFILM 10 SPEZIELLE FORMEN 10 INTERVIEW 11 VORBEREITUNG 12 QUOTE 12 STATEMENT 12 SCHNITT 13 TEXTARTEN 15 FILMTITEL 15 TAGLINE 15 IDEENSKIZZE 15 SYNOPSIS 15 LOGLINE 16 EXPOSÉ 16 TREATMENT 16 DREHBUCH / STORYBOARD 16 AUDIOTECHNIK 17 MIKROFONE 17 KAMERATECHNIK 19 ADDTIVE & SUBTRAKTIVE FARBMISCHUNG 19 SENSOREN 20 BELICHTUNGSEINSTELLUNGEN – ISO / BELICHTUNGSZEIT / BLENDE 21 LICHT 22 PREMIERE PRO 24 ZIELMEDIUM 24 AUSGABEFORMAT 24 SEITENVERHÄLTNIS 24 ASSET MANAGEMENT 24 FRAME RATE 24 SEQUENZ ERSTELLEN 24 VERSCHACHTELTE CLIPS 24 EFFECT CONTROLS 25 TIME REMAPPING & SPEED 25 STANDBILD ERZEUGEN 25 CLIP AUF FILMGRÖSSE SKALIEREN 25 RENDER IN TO OUT 25 SEQUENZ LOOPEN 25 UNTERTITEL 25 LOWER THIRDS (BAUCHBINDEN) 25 EFFEKTE 26 EINSTELLUNGSEBENEN (ADJUSTMENT LAYER) 26 AUDIO 26 COLOR CORRECTION & COLOR GRADING 27 FILM EXPORTIEREN 27 AUSTAUSCH MIT AFTER EFFECTS 27 COLOR CORRECTION + COLOR GRADING 28 COLOR CORRECTION 28 FARBRAUM (GAMUT) 28 WORKFLOW GRADING 29 DIE LUMETRI SCOPES 29 COLOR GRADING 30 LOG-MODUS 30 MASKEN 30 Bildsprache & Terminologie Terminologie Fachausdrücke, Begriffe Bildsprache bewegte Bilder, wie Videos, Filme etc ENG Electronic News Gatherin VJ Video Journalist MoJo Mobile Journalist Cadrage / Framing Bildkomposition, die mit der Kamera gemacht wird Einstellung / Shot (Dreh) Vom Start bis zum Stopp der Aufnahme Einstellung / Shot (Schnitt) Von einem Schnitt zum nächsten Zeitlupe Die Aufnahme mit höherer Bildfrequenz als die Abspielfrequenz ergibt Zeitraffer Die Aufnahme mit niedriger Bildfrequenz als die Abspielfrequenz ergibt Standbild Einzelbild Arten von Szenen Narrative Szene Zeigt eine konkrete Handlung Einheit von Ort und Zeit Argumentative Szene Reihe von Symbolbildern, passend zum Thema. OHNE erkennbare Personen Assoziative Szene Reihe von Symbolbildern, passend zu einer Stimmung, einem Gefühl Plansequenz Eine Sequenz in einer langen, ungeschnittenen Einstellung, bei der die Kamera fortlaufend die Bildgewichtung verändert, indem sie zielgerichtet und fliessend verschiedene Einstellungsgrössen wählt. Mastershot Zuerst ganze Szene in 1 Einstellung = Mastershot Dann weitere Einstellungen für Schnitt in anderen Einstellungsgrössen und Kamerapositionen Im Schnitt besteht die Szene also aus mehreren Einstellungen. Filmische Einheiten Im Schnittsystem 1. Bild -> Frame Frame das einzelne Bild (Freeze = Aneinanderreihung von Einzelbildern) 2. Einstellung -> Shot / Setup Clip von Start bis Stopp einer Aufnahme / von Schnitt bis zu nächstem Schnitt 3. Szene -> Scene Handlung als örtliche und zeitliche Einheit 4. Sequenz -> Sequence mehrere Szenen, die eine dramaturgische Einheit bilden 5. Film -> Film Sequence die gesamte Handlung vom ersten bis zum letzten Bild Einstellungsgrössen Die Einstellungsgrösse beschreibt, wie viel von dem, was vor der Kamera zu sehen ist, tatsächlich im Bild zu sehen ist. Weite/Supertotale/Panorama zeigt eine Übersicht mit viel Umgebung Totale zeigt alles ohne viel Umgebung Halbtotale zeigt die Person von Kopf bis Fuss Amerikanisch untere Bildkante über dem Knie Halbnah ab Hüfte aufwärts Nah Brustbild, Portrait Gross Kopf, evt. leicht in die Stirn geschnitten Detail nah dran: Hand, Augen, Detail Gegenstand Bildkomposition Kadrierung / Cadrage / Framing = Bildausschnitt Kopfraum = Raum zwischen Kopf und oberen Bildrand Goldener Schnitt (Drittelregel) Der Goldene Schnitt wird immer wieder als besonders harmonisches Proportionsverhältnis beschrieben. Die Drittelregel ist eine Vereinfach des goldenen Schnitts. Z.B. bei einem Interview sollte ein Auge im goldenen Schnitt liegen. Blickrichtung konventionell = Blick in Richtung mit mehr Leerraum Blickrichtung unkonventionell = Blick in Richtung mit weniger Leerraum Seitenverhältnis (Aspect Ratio) Beispiel Bildformat 16:9 -> 16=Breite, 9=Höhe Ursprüngliches Fernsehformat 4:3 Heute übliches TV-Format 16:9 Kameraperspektive Kamera-Objektive Die Wahl der Optik hat Einfluss auf die Bildwirkung! - Fixoptik (Fixobjektiv) – Festbrennweite (Prime Lens) - Zoomobjektiv - Weitwinkeloptik - Teleobjektiv - Makro-Objektiv Lange Brennweite (Tele) = tendenziell weniger Schärfentiefe, Bild wirkt kompakter, eher ruhige Bildwirkung, Konzentration aufs Wesentliche, wirkt schneller verwackelt als kurze Brennweite. Kurze Brennweite (Weitwinkel) = tendenziell mehr Schärfentiefe, Bild wirkt offener, aber vielleicht auch unruhiger durch mehr Bildelemente. Schärfentiefe bezeichnet den Bereich zwischen nahestem und entferntestem Punkt von der Kamera aus, in denen das Bild scharf wirkt. Deep Focus = sehr grosse Schärfentiefe -> Sehr viel vom Bild ist scharf Shallow Focus = sehr kleine Schärfentiefe -> Nur ein kleiner Punkt vom Bild ist scharf Faktoren: verwendete Blende je offener die Blende, desto geringer die Schärfentiefe und umgekehrt Entfernung zum Objekt je näher am Objekt, desto geringer die Schärfentiefe und umgekehrt Brennweite je länger die Brennweite, desto geringer die Schärfentiefe und umgekehrt Kamerabewegungen Echte Bewegungen Schwenk Tilt Fixe Kamera Fahrt (Parallelfahrt, Zufahrt, Rückfahrt) Kranfahrt (Jibben, Vertikalfahrt) Handkamera Technische Bewegungen Zoom Schärfenfahrt Kamerabefestigungen Stativ (Dreibein, Einbein etc.) + Schwenkkopf Handkamera Steadicam, Gimbal Dolly Gorilla-Pad, Saugnapf, Klammer, Polecat Helikopter, Drohne Kamerakonzept / Bildkonzept besteht aus den verschiedenen visuellen Stilmitteln. Insbesondere geht es um die gezielte Wahl von Einstellungsgrössen Bildkomposition Perspektiven Objektiven / Brennweiten Farben, Licht etc. Beispiel eines Kamerakonzeptes alles vom Stativ aus stark entsättigte Farben kurze Brennweiten (Weitwinkel) nur vorhandenes Licht symmetrischer Bildaufbau alles in Plansequenzen alles fixe Einstellungen alles leicht untersichtig Interview Das Interview ist ein geeignetes Mittel im Journalismus, um Themen oder Personen lebendig zu präsentieren. Was kann ein Interview leisten? - Informationen durch Aussagen - Informationen durchs Bild - Stimmung, Atmosphäre - Emotionen (Ton und/oder Bild) Setting Interview situativ In der Drehsituation ein Interview zu führen (abgesprochen oder nicht), kann zu guten Ergebnissen führen. In Reportagen ist das situative Interview ausgesprochen typisch. Es eignet sich gut für kurze Interviews und weniger gut für sog. Leitinterviews. Interview gestaltet Gestaltetes Interview bedeutet: - Zeitpunkt ist abgesprochen - Ort ist ausgewählt - Licht und Ton sind unter Kontrolle Eine besondere Form des Interviews ist das Leitinterview. Dieses deckt alle wichtigen Themen ab. Ausschnitte daraus werden über den Film verteilt vorkommen. Die wichtigsten Regeln beim Interview - Falls man das Gefühl hat etwas stimmt nicht (z.B. Ton) -> unterbrechen - Alle Störfaktoren ausschalten (Handys etc.) - Klare Aussagen - Emotionen - Authentizität - Offene Fragen - Lässt sich die Geschichte (Aussagewunsch!) mit diesen Antworten erzählen? - Aufmerksam sein: Ist das Gesagte verwendbar / schneidbar? Muss man auf kompaktere Aussagen drängen? - Stimmung, Atmosphäre: Das Gegenüber in die passende Stimmung bringen Vorbereitung Je mehr wir über die Person wissen, desto fundierter können wir das Interview führen. -> Echtes Interesse an der Person entwickeln, gute Beziehung schaffen. Vorgespräch In der Regel wird ein Vorgespräch geführt. Nur in Ausnahmefällen kann darauf verzichtet werden. - Informationsquelle (auch für Szenen / Handlungen) - Aussagewunsch konkretisieren / "justieren" - Vertrauen schaffen Fragen die geklärt sein müssen - Welches Mikrofon und darf es zu sehen sein - Stativ oder Handkamera - Schärfe laufend kontrollieren oder nur am Anfang? - Ton laufend kontrollieren oder nur sporadisch? - … Quote Ist ein kurzer Ausschnitt (Zitat) aus einem längeren Interview reduziert die Kernaussage auf ein Minimum Wird im Schnitt ausgewählt und in die Sequenz eingebaut Statement st eine meist vorgefasste Stellungnahme (z.B. durch Behörden) zu einem Sachverhalt. lässt sich in seiner Länge variieren, je nach Professionalität der interviewten Person (z.B. Politiker*innen, Mediensprecher*innen) Schnitt Die Einzelteile (Einstellungen) in Bild und Ton zu einer geschlossenen, wahrnehmbaren Einheit zusammenfügen. Schnitt Das technische-handwerkliche Trennen und Aneinanderfügen vom Einstellungen Montage Komposition des ganzen Filmes auf allen Ebenen. Mit der Montage strukturieren wir Inhalte, schaffen Sinnzusammenhänge und wollen eine bestimmte Wirkung erzielen. Ellipse = Auslassen eines Handlungsteiles. Die Bilder dazwischen kann sich der Zuschauer denken. Continuity Editing Continuity Editing ist die klassische Schnitt-Technik, wie wir sie aus Hollywood- Filmen kennen. Schnitte sollen «unsichtbar» sein, indem sie den Eindruck eines flüssigen Ablaufs hervorrufen. Typische Merkmale sind dabei der Einsatz wechselnder Einstellungsgrössen und Perspektiven sowie Schnitte, die den Eindruck eines durchgehenden Handlungsablaufs unterstützen. Parallelmontage (Unsichtbarer Schnitt) Die Parallelmontage stellt eine Gleichzeitigkeit von zwei oder mehreren Handlungen her. Im Schnitt werden diese beiden Handlungen abwechselnd gezeigt = parallel montiert. Das macht Sinn, wenn die Gleichzeitigkeit eine Bedeutung hat, also wichtig ist. Jump Cut Ein Schnitt, bei dem sich die Einstellung nicht oder wenig verändert. Kann holprig wirken, wie ein Fehler – z.B. in einem Interview, bei dem etwas rausgeschnitten wurde. Kann aber auch gezielt eingesetzt werden, wie im folgenden Beispiel, wo durch Jump Cuts eine suchende Hektik erzählt werden soll. Match Cut Im engeren Sinne versteht man unter einem Match Cut einen Schnitt, der zwei zeitlich und räumlich getrennte Einstellungen verbindet. Dies z.B. durch ineinander übergehende Objekte, Formen, Kompositionen oder Bewegungen. Ziel ist die optisch hergestellte Verbindung von zwei Bildern im Schnitt. Blende Quasi als weicher Schnitt können zwei Bilder an ihrer Schnittstelle überblendet werden. Als Stilmittel kann es antiquiert wirken. Es wird v.a. bei statischen Bildern eingesetzt, wie z.B. Fotos oder Landschaften. Die Überblendung kann von wenigen Frames bis zu vielen Sekunden lang sein. Fiktion vs Dokumentarisch Beim dokumentarischen Schnitt wird zwar auch ein Raum-ZeitKonitinuum angestrebt, aber es wird meist auf Schnitte verzichtet, die allzu spielfilmmässig wirken und z.B. nur möglich sind, wenn die Handlung für die Kamera mehrmals "gespielt" wurde. Rohschnitt Rohschnitt ist die erste Auswahl und Anordnung des gedrehten Filmmaterials. Die Erzählstruktur soll erkennbar sein, die Story verständlich. Nach dem Rohschnitt kann es durchaus noch zu Umstellungen, Kürzungen und Ergänzungen kommen. Feinschnitt Feinschnitt ist die die Arbeit an der definitiven Version des Films. Die Struktur steht. Jetzt geht es um die Länge jeder Einstellung, um Übergänge etc. Schnittplan Der Schnittplan ist eine von mehreren Möglichkeiten, strukturiert an den Schnitt heranzugehen. Struktur und Ablauf stichwortartig festhalten, z.B. durch: - Text - Karteikarten - Zeichnung, Skizze der Timeline Textmontage In Filmen, die vom Interviewtext bestimmt werden, ist die Textmontage eine gute Strategie, um die Struktur zu finden. - Der Text führt durch den Film - Der Text erzählt die Geschichte - Der Text als Gerüst der Dramaturgie Der Filmanfang - Ist sehr wichtig um den Zuschauer zu «catchen» - Hinweise auf Genre / Tonalität / Machart / Atmosphäre / etc. - Personen werden eingeführt - Das Thema wird eingeführt (explizit) oder es wird Spannung aufgebaut (Thema nur implizit) Textarten Filmtitel Der Filmtitel ist einer der wichtigsten Vermarktungsfaktoren eines Films. Er ist die erste Information, die vermittelt wird und die Chance, den ersten Eindruck positiv zu gestalten! Gleichzeitig kann der Filmtitel Hinweise darauf geben, was die Zuschauer erwartet. Er kann die Geschichte, die Stimmung, die Welt, die erzählt wird, in der kompaktesten Form wiedergeben. Der Arbeitstitel Es ist ein provisorischer Titel, der später noch geändert werden kann. Der Arbeitstitel ist wichtig weil... - jeder Titel etwas aussagt / erzählt - das Projekt dadurch einen Namen erhält - man die Wirkung des Titels testen kann Tagline Die Tagline ist ein Titelzusatz, eine Ergänzung in der Art eines Slogans. Ist nid obligatorisch. Die Tagline spielt eine tragende Rolle und erweitert die Möglichkeiten des Titels: - Sie soll Zuschauer anlocken, ist also wichtig fürs Marketing - Sie kann das Thema umreissen, animieren, neugierig machen - Sie kann ein Geheimnis beinhalten, mit Metaphern arbeiten - Sie kann auch ein Zitat aus dem Film sein Beispiele Ideenskizze - Die Ideenskizze stellt meist die erste schriftliche Fixierung einer Geschichte dar - Sie dient dazu, die erste Vision für sich selbst oder enge Mitarbeiter zu notieren -> es ist ein Arbeitspapier - Sie muss keinen formalen Ansprüchen genügen Synopsis Die Synopsis sollte in wenigen Sätzen den inhaltlichen Kern einer Geschichte in möglichst prägnanter Form wiedergeben und dabei den Stoff, die wichtigsten Figuren, den Konflikt sowie den Aussagewunsch umreissen. Die Synopsis ist keine Interpretation des Stoffes! - Der Schreibstil ist neutral und nüchtern - Sie sollte das (mögliche) Ende andeuten, muss den Schluss aber noch nicht komplett offenlegen - Synopsis vor dem Dreh: Fasst den geplanten Film kurz zusammen - Synopsis des fertigen Films: Inhaltsangabe für Flyer, DVD-Hülle, Presse etc. Beispiel In einem der zahllosen Krisengebiete der Welt, inmitten von Leiden, Sterben, Gewalt und Chaos, sucht der Fotograf James Nachtwey nach dem Bild, von dem er glaubt, dass es sich publizieren lässt. Ein Film über einen ebenso engagierten wie scheuen Menschen, der als bedeutendster und mutigster Kriegsfotograf unserer Zeit gilt – und dennoch kaum dem Klischee des abgebrühten Haudegens entspricht. Logline Wie Synopsis einfach viel kürzer: max. 1-2 Sätze Sie ist kurz und fasst den Inhalt des Films maximal komprimiert zusammen - kann im Marketing verwendet werden, wenn z.B. in Programmzeitschriften oder bei Programmankündigungen Exposé Der erste Konzeptions- oder Verkaufstext einer Filmgeschichte - Dient dazu, das Potenzial einer Filmhandlung zu vermitteln und seine Leser „anzuteasen“. - Umfang bedingt durch Länge des Films, ca. 1 – 3 Seiten lang - Konzentriert sich vorwiegend auf den erzählerischen Hauptstrang sowie die Hauptfiguren - Bringt das Wesentliche der Geschichte auf den Punkt - Etabliert den Erzählton durch den gewählten Sprachstil Treatment Mit beispielhaften Szenenschilderungen kann ein Eindruck vermittelt werden über Handlung und Machart des Films. Recherche, Vorgespräche und Rekognoszierung der Orte hilft dabei, dass solche Schilderungen realitätsgetreu ausfallen und möglichst nahe an der Handlung sind, wie sie der Film später erzählen wird. Solche Texte können angereichert werden mit Zitaten der Protagonisten aus Recherche und Vorgesprächen. Drehbuch / Storyboard Gewisse non-fiktionale Stoffe werden mit dem Wissen um den genauen Ablauf geplant (v.a. Erklärstücke, Schulungsfilme). Es wird ein Drehbuch verfasst, das den chronologischen Ablauf abbildet. Storyboard wird mehrheitlich im fiktionalen Bereich verwendet, eignet sich jedoch auch auch bei nonfiktionalen Projekten. Audiotechnik Die Elemente einer Tonspur: Sprache Dialog oder Off-Text Ambis / Atmos Aufnahmen von Innen- und Aussenräumen Geräusche (FX/ O-Ton & Foleys) menschliche Handlungen, bewegte Gegenstände Effekte (SFX) reale technische Geräusche, kreierte Geräusche & Töne (Sci-Fi) Musik bestehende (Hits, «sound-a-likes») oder komponierte Filmmusik (Score) Schallausbreitung Schallwellen bewegen sich räumlich in alle Richtungen von der Schallquelle weg. Dabei können zwei Werte festgestellt werden: Schallgeschwindigkeit Wie schnell breitet sich diese Welle aus (in Metern pro Sekunde) Frequenz (Hertz -> Hz) Wie viele Wellen werden pro Sekunde erzeugt (Schwingungen pro Sekunde) Tiefe Frequenzen = tiefe Klänge und Töne Hohe Frequenzen = hohe Klänge und Töne Mensch hört ca. 20 Hz – 16'000 Hz Mikrofone Das Mikrofon ist ein Energiewandler. Es wandelt Schallenergie (Schwingungen der Luft) in elektrische Energie um. Dynamisches Mikrofon funktioniert ohne Stromversorgung, unempfindlich, geeignet für laute Klangquellen, qualitativ weniger hochauflösend. Kondensatormikrofon funktioniert nur mit Stromversorgung aus einer Batterie oder mit Hilfe der Phantomspeisung (+48 Volt), ausgegeben vom Aufnahmegerät oder von der Videokamera; qualitativ hochauflösend, empfindlich gegenüber lauten Klangquellen, Luftfeuchtigkeit sowie Bewegungs- und Windgeräuschen. Lavaliermikrofone gehören auch hier dazu. Richtcharakteristiken Die Richtcharakteristik gibt Aufschluss darüber, aus welcher Richtung ein Mikrofon den Schall bevorzugt aufnimmt. Die wichtigsten Richtcharakteristiken für uns sind folgende: Kugelcharakteristik (omnidirectional) Ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik nimmt den Schall aus allen Richtungen auf. Lavaliermikrofone (Krawattenmiks) haben meist Kugel-Charakteristik. Nierencharakteristik (unidirectional, cardioid) Ein Nierenmikrofon nimmt den Schall hauptsächlich aus der Richtung auf, in die das Mikrofon zeigt. Der Schall seitlich und von hinten wird zu grossen Teilen ausgeblendet. Gesangs- und Instrumentenmikrofone haben oft Nierencharakteristik. Superniere & Keule (hypercardioid) Superniere und Keule nehmen nur einen sehr schmalen Bereich des akustischen Horizonts war. Seitliche Anteile werden ausgeblendet. Kameramikrofone haben meist Supernieren-Charakteristik. Mikrofonzubehör Der Windschutz (Poppschutz) ist das wichtigste Mikrofonzubehör - eine Kappe aus Schaumstoff oder künstlichem Fell, die über die Mikrofonkapsel gezogen wird. Kopfhörer Immer Kopfhörer verwenden! Nur so kann kontrolliert werden, wie die Aufnahme wirklich klingt, wie stark Nebengeräusche zu hören sind oder ob Popp-Geräusche die Aufnahme stören. Geschlossene Kopfhörer verwenden, die das Ohr ganz umschliessen und so Aussengeräusche gut abschirmen können. So erreicht man eine gute Kontrolle über den Aufnahmevorgang. Übersteuern Man spricht von Übersteuern oder Clipping wenn ein Mikrofonvorverstärker ein stärkeres Signal erhält als er verarbeiten kann. In diesem Fall arbeitet der Mikrofonvorverstärker an seiner Grenze, er übersteuert und verzerrt das Signal. Digitalisierung Wird ein analoges Signal digitalisiert, muss es einem eindeutigen Wert zugeordnet werden, entweder einer Eins oder einer Null oder einer Abfolge dieser Zahlen. Dies geschieht, indem man einen Raster («Häuschenpapier») über das analoge Signal legt. Der Raster unterteilt die analoge Wellenform horizontal und vertikal in Messpunkte. Der analogen Wellenform wird der Wert des jeweils nächstgelegenen Messpunktes zugeordnet. Die vertikale Rastereinteilung nennt man Abtastrate oder Samplingrate. Sie misst die zeitliche Auflösung und den Frequenzumfang eines Tonsignals. Die Masseinheit ist Kilohertz (kHz) und steht für die Anzahl Abtastpunkte pro Sekunde Die horizontale Rastereinteilung nennt man Quantisierung, Auflösung oder Bittiefe. Sie misst die dynamische Auflösung eines Tonsignals. Die Masseinheit ist Bit. Bit = binary digit = Binärziffer, entweder 0 oder 1. Gebräuchliche Bittiefen sind 16, 24, oder 32 Bit. Für professionelle Aufnahmen im Film verwenden wir die Samplingrate 48 kHz mit einer Bittiefe von 24 Bit. Stereo / Mono? Dialogen, Geräuschen & Effekten Mono = 1 Mikrofon auf 1 Spur Ambis oder Atmos von Innen- oder Aussenräumen Stereo = 2 Mikrofone auf 2 Spuren Kameratechnik Addtive & Subtraktive Farbmischung Bei der additiven Farbmischung wird Lichtenergie verschiedener Spektralbereiche addiert. Die Mischfarbe (Lichtfarbe) enthält also mehr Licht als die Ausgangsfarbe. Sie ist somit immer heller. RGB Bei der subtraktiven Farbmischung wird Lichtenergie subtrahiert. Jede hinzukommende Farbe absorbiert einen weiteren Teil des Spektrums. Die Mischfarbe (Körperfarbe) ist deshalb immer dunkler als die jeweiligen Ausgangsfarben der Mischung. CMYK Sensoren Je grösser der Sensor ist, desto mehr Licht kann der Sensor aufnehmen -> desto besser ist die Bildqualität bei wenig Licht. Auflösungen Belichtungseinstellungen – ISO / Belichtungszeit / Blende Die Belichtungszeit kann nicht kleiner sein als die Anzahl Bilder/s die man aufzeichnet. Als Regel gilt, bei 30 Bilder/s eine Belichtungszeit von 1/60s. Bilder/s (fps) x 2 = Belichtungszeit ND Filter Einfach gesagt verdunkeln ND Filter das Bild, falls es durch die Einstellungen zu hell sein sollte. Weissabgleich Der Weissabgleich beeinflusst die Temperatur des Bildes. Er wird in Kelvin angegeben. Je geringer der Wert, desto kälter (mehr Blautöne) das Bild. Je höher der Wert, desto wärmer (mehr Orangetöne) hat das Bild. Zudem beeinflusst er auch den Farbton (Magenta zu Grün Achse).