Summary

This document details the four essential elements of the Christian church: Martyria (proclamation), Liturgia (worship), Diakonia (service), and Koinonia (community). It provides insights into these elements focusing on their meaning and application within a Christian context.

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Wesenselemente von Kirche: Datum: Martyria, Leiturgia, Diakonia, Koinonia Die Kirche hat über Jahrhunderte ihr Verständnis von Jesus bewahrt. Dieses ist nicht einse...

Wesenselemente von Kirche: Datum: Martyria, Leiturgia, Diakonia, Koinonia Die Kirche hat über Jahrhunderte ihr Verständnis von Jesus bewahrt. Dieses ist nicht einseitig, was bereits in der Auswahl von vier Evangelien im biblischen Kanon ersichtlich wird. Jeder der Evangelisten schaut mit seinem eigenen Blick auf Jesus. Diese Jesuserzählungen dienen als Grundlage für die Aufgaben der Kirche. Dabei gibt die Nachfolge Jesu als wichtigster Auftrag der Kirche Antwortversuche darauf, für was die Kirche heute in unserer Gesellschaft da sein sollte. Dabei lassen sich vier so genannte „Wesenselemente“ ausmachen (vier Handlungsbereiche, welche das Wesen der Kirche ausmachen sollen, ihre Kerneigenschaften darstellen). Diese Wesenselemente sind: Martyria (Verkündigung), Diakonia (tätige Nächstenliebe), Liturgia (Gottesdienst), Koinonia (Gemeinschaft). 1. Wesenselement: Martyria (Verkündigung) Die Botschaft und Geschichte Jesu weiterzugeben (griech. Martyria), ist essentiell für die Kirche und die Existenz christlicher Identität. In der Kirche wird von Jesus erzählt, z. B. in Gottesdiensten, in Katechesen wie der Firmvorbereitung oder im Religionsunterricht. Die Botschaft vom Reich Gottes und dass jeder Christ aufgerufen ist, daran mitzuarbeiten, wird in der Kirche konserviert und in diakonischem Handeln in die Tat umgesetzt, wie es zur jeweiligen Situation passt. Glaubensaustausch und -weitergabe geschieht z. B. auch in Bibelgruppen oder bei Gesprächsabenden und im Gottesdienst. Martyria heißt übersetzt Zeugnis geben. So sind die Märtyrer, die für ihre Überzeugung bis in den Tod gingen, Zeugen ihres Glaubens. Die Aufforderung, Zeugnis von seinem Glauben zu geben, ist dabei nicht nur Privatsache, sondern immer auch gemeinsame Überzeugung der Christenheit. Martyria kann schwierig sein, vor allem in Situationen,in denen es schwer fällt, sich zum eigenen Glauben zu bekennen und zu ihm zu stehen. Beispielsweise, wenn andere diesen für töricht halten oder es Glaubenskritik gibt oder ein Mitmensch hoffnungslos zu einem kommt und um Rat bittet. Zur Martyria gerade in solchen Situationen sind alle Christen durch die Bibel, den Petrusbrief (1 Petr 3,15b), aufgerufen. Darin heißt es: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert, über die Hoffnung, die euch erfüllt.“ Martyria fordert mich auch, wenn ich sehe, dass ein Mitschüler gemobbt wird. Hierbei sind Christen aufgefordert, dem Beispiel Jesu zu folgen und für die Ausgegrenzten Partei zu ergreifen, so wie Jesus dies z. B. für den Zöllner Zachäus in Lk 19,1–10 getan hat. Verkündigung (Martyria) heißt also auch, sich in konkreten Lebenssituationen zur Botschaft Jesu zu bekennen. Nachfolge Jesu bedeutet also immer auch konsequentes Zeugnis und Eintreten für die "Sache Jesu", die das Reich Gottes ist. Jesus selbst prangerte soziale Ungerechtigkeiten an, setzte sich über verkrustete Gesetzesvorgaben hinweg und forderte, dass das Gesetz für den Menschen da sein solle. Der Auftrag zur Verkündigung, der sich aus dem Bekenntnis zu Jesus Christus ergibt, kann in vielfältiger Weise geschehen: - in der Weitergabe des Glaubens (z.B. Erziehung), aber auch in der Kunst und im "Vorleben" des Glaubens, der das Leben prägt und stützt Quelle: Geschrieben von Eva-Maria - in der Predigt im Gottesdienst, aber auch in den Medien (Rundfunk, Fernsehen) Schumm-Weber und ergänzt mithilfe von: h>p://www.bsbzarchiv.de/unterricht/grundv - in der Vorbereitung auf die Feier der Sakramente (Taufe, Erstkommunion, Firmung) ollzuege_der_kirche.htm - in der Bibelarbeit, der Erwachsenenbildung - aber auch im Alltag, wenn etwa aktuelle gesellschaftspolitische Themen diskutiert werden und Christen sich auf die in der Bibel grundgelegten ethischen Maßstäbe (vgl. 10 Gebote, Gottes- und Nächstenliebe, Mensch als Ebenbild Gottes) beziehen und diese Überzeugung auch in ihrem Leben "transparent" machen oder durch Übernahme politischer Ämter, in denen man dann aus seiner christlichen Überzeugung auch kein Hehl macht - von Seiten der „offiziellen“ Vertreter der Kirche, also Papst, Bischöfen, Priester in Hirtenschreiben, päpstlichen Lehrschreiben (Enzykliken), öffentlichen Stellungnahmen zu Fragen der Gesellschaft. So gehört es zur Aufgabe der Kirche, aus der Überzeugung als Christ auch in der Gesellschaft Position zu beziehen. Nicht um alles zu verdammen, sondern um dort aufzustehen, wo der Mensch in seiner Gottebenbildlichkeit bedroht ist. (…) Zur Martyria gehört allerdings auch das Bekenntnis des Glaubens. Dieses hat sich im Laufe der Kirchengeschichte in Dogmen (kirchlichen Lehrsätzen) konkretisiert. Meistens sind diese Dogmen in Anlehnung an die frühchristlichen Hymnen, also Kurzformeln des Glaubens, in Auseinandersetzung mit und Abgrenzung zu Häresien (=Irrlehren) entstanden und dadurch fast schon naturgemäß zeitgebunden. So erscheinen manche dieser Dogmen starr und nicht mehr zeitgemäß. Und dennoch sind diese Überzeugung der Kirche, Glaubenskonkretionen, die immer wieder neu in die Sprache und den Verstehenshorizont der Menschen „übersetzt“ werden müssen (Hermeneutik!). Die Theologie hat so gesehen auch die Aufgabe der Martyria. Das Bekenntnis, das Zeugnis der Kirche und der Christen müsste sich dann auch auf deren Lebensgestaltung auswirken. So hat einmal Friedrich Nietzsche gefordert: „Die Christen müssten erlöster aussehen, wenn ich an ihren Erlöser glauben soll.“ Vielleicht hatte er gar nicht so unrecht mit seinem dezenten Hinweis. Frohbotschaft müsse eigentlich tatsächlich auch froh stimmen... 2. Wesenselement: Diakonia (tätige Nächstenliebe) Jesus selbst war seiner Charakterisierung in den Evangelien nach ein Vorbild an tätiger Nächstenliebe (griech. Diakonia). D.h. er hat aus Nächstenliebe konkret gehandelt und nicht nur davon gesprochen. Denken wir dabei z. B. an die Bibelstelle Joh 8, 1– 11. Dort rettet Jesus eine Frau, die des Ehebruchs bezichtigt wurde, vor dem sicheren und brutalen Tod durch Steinigung. Er legt sich sogar mit den bedeutenden Pharisäern an, die nur darauf warten, dass er einen Fehler macht, indem er spricht (Joh 8,7b): „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie.“ Daraufhin lassen sie von der Frau ab. So rettet Jesus ihr das Leben, indem er sich selbst in Gefahr begibt, und zeigt der Frau und den anderen Menschen, dass die Ehebrecherin nicht von allen ausgegrenzt wird, und vergibt ihr, indem er sie darauf hinweist (Joh 8, 11b): „Geh hin und sündige nicht mehr.“ Vielleicht ist die Frau durch diesen Zuspruch wieder ganz „heil“ geworden und konnte wieder ein ehrbares Leben in der Gesellschaft führen. Zudem heilt Jesus in den Evangelien zahlreiche Menschen, z. B. den gelähmten Mann (in Mk 2, 1–12), der auf einer Bahre von seinen Freunden sogar durch das Dach zu Jesus gebracht wird. Jesus wird zur personifizierten Nächstenliebe. Diese Solidarität und Handlungsweise gegenüber Schwachen und Ausgegrenzten wird zu einer Haupteigenschaft des Christseins und der Kirche. Dies zeigt sich in christlichen Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Projekten für Benachteiligte sowie in vielen Kirchengemeinden, die Trauerbegleitung, Nachbar- schaftshilfe u. a. anbieten oder die Spenden für Katastrophenregionen sammeln. 3. Wesenselement: Liturgia (Gottesdienst) Unter Liturgia versteht man die Feier des Gedächtnisses von Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi. In der Eucharistiefeier, dem Höhepunkt der Liturgie, wird diese Gedächtnisfeier gar zur erfahrbaren Wirklichkeit, wenn Brot und Wein in der Wandlung zu Leib und Blut Christi werden. In der katholischen Theologie wird dies als „Transsubstantiation“ bezeichnet, das heißt, dass Brot und Wein in eine andere „Wesenheit“ übergehen. Für viele Menschen ist in der Eucharistie mittlerweile allerdings der Gedanke der Feier der Gemeinschaft, des gemeinsamen Mahls, entscheidender als die theologische Frage nach der Transsubstantiation. Liturgie, die Feier des Gottesdienstes, war für die ersten Christen zunächst das gemeinsame Mahl. Diese Tischgemeinschaft war Erinnerung an Jesu Tischgemeinschaften und an die Feier des letzten Abendmahles (vgl. dazu Mk 14, 17-25 par; Apg 2,43-47). Die Tischgemeinschaft ist Zeichen dafür, dass sich die Menschen annehmen, dass jeder, der daran teilnimmt als Person angenommen ist, zudem Zeichen dafür, dass die Menschen alles miteinander teilen. Jesus selbst verstand seine "Sündermahlzeiten" als Zeichenhandlung für Versöhnung, Heilung und Gemeinschaft aller. Gottesdienst (Leiturgia) und insbesondere die Eucharistiefeier werden so "Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens" (vgl. II. Vaticanum, Lumen gentium 11). Im Gottesdienst tritt die Gemeinschaft der Glaubenden aus dem Alltag heraus und macht das Leben für die Wirklichkeit Gottes erfahrbar. Der Gottesdienst gewinnt so Heil spendende Wirkung für die Gläubigen. Neben der „Hochform“ der Eucharistie gibt es allerdings im Christentum noch viele anderen Formen der Liturgie: das persönliche und gemeinschaftliche Gebet, Andachten, Wortgottesdienste, Meditationen, Wallfahrten usw. Liturgie bedeutet auch die Feier der Sakramente. Sakramente werden dabei als „sichtbare und erfahrbare wirksame Zeichen der heilenden Nähe Gottes“ verstanden. Die katholische Kirche kennt neben der Kirche, die zuweilen auch als „Grundsakrament“ bezeichnet wird, sieben Sakramente: Taufe, Eucharistie, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Buße und die Krankensalbung. Die Sakramente werden an den „Knotenpunkten“ des Lebens gespendet, also in „Krisenzeiten“ des Lebens, wenn sich neue Orientierungen ergeben. So wird die Taufe als „Geschenk“ schon dem Kleinkind oder Säugling gespendet. In der Pubertät bestärkt die Firmung die Taufe. Sakramente sollen verdeutlichen, dass der Mensch an diesen Knotenpunkten des Lebens nicht allein gelassen wird, sondern dass Gott den Menschen gerade in diesen Situationen nahe ist (Krankheit – Krankensalbung; Gründung einer Familie – Ehesakrament; Erfahrung von Schuld – Bußsakrament). Nach kirchlichem Verständnis ist Jesus Christus selber der eigentliche Spender der Sakramente. (…) 4. Wesenselement: Koinonia (Gemeinschaft) Das vierte Wesenselement, die Koinonia (aus dem Griechischen, zu Deutsch: Gemeinschaft), wird auch mit dem lateinischen Begriff „Communio“ bezeichnet. Die Kirche kann nur in einem Miteinander von Christgläubigen bestehen. Ohne Gemeinschaft gibt es keine Kirche, keine Martyria, keine Diakonia und keine Liturgia. Offiziell kam dieses Wesenselement erst Mitte des 20. Jahrhunderts zu den anderen dreien dazu. Allerdings findet man die Koinonia schon im Handeln Jesu und in der Gemeinschaft der ersten christlichen Gemeinden. Jesus hat durch seine Botschaft eine Glaubensgemeinschaft gebildet, an der jeder, auch gemeinschaftslose, ausgestoßene Menschen, teilhaben konnten. Denken wir dabei an die Heilung des Aussätzigen in Mt 8, 1-3, dem Jesus somit wieder die Möglichkeit gibt, ein Teil der Gesellschaft zu sein. Die Gemeinschaft der frühen Christen schenkt ein gutes und fruchtbares Miteinander, dies zeigt sich z. B. in Apg 2, 43-47. Diese Koinonia oder Communio wird etwa auch dadurch deutlich, dass die Kirche nicht nur Kirche der Amtsträger ist, sondern alle an der Communio Anteil haben sollen (also Kleriker und Laien). So sind seit dem II. Vatikanischen Konzil auch wieder vermehrt demokratische Strukturen und Gremien, also sogenannte "synodale Elemente" in der Kirchenstruktur wiederbelebt worden, z. B. Kirchengemeinderäte oder etwa das Zentralkomittee der Deutschen Katholiken (ZdK), das sich als Verband der Laien in der katholischen Kirche versteht und immer wieder zukunftsweisende Impulse für die kirchliche Entwicklung (z. B. in Fragen der Ökumene) einbringt.

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