Politische Anthropologie - Typen "vorindustrieller" politischer Systeme PDF

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Universität Bern

2024

Prof. Dr. T. Haller

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political anthropology political systems pre-industrial societies

Summary

This document is lecture notes for a political anthropology course. It discusses different types of political systems from pre-industrial societies, focusing on their characteristics and typologies. The lecture, given on March 28, 2024, was presented by Prof. Dr. T. Haller.

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Politische Anthropologie Typen „vorindustrieller“ politischer Systeme 2. Vorlesung 28.03.2024 Prof. Dr. T. Haller Typologien Typologien sind oft problematisch, man findet immer eine Gesellschaft, die nicht rein...

Politische Anthropologie Typen „vorindustrieller“ politischer Systeme 2. Vorlesung 28.03.2024 Prof. Dr. T. Haller Typologien Typologien sind oft problematisch, man findet immer eine Gesellschaft, die nicht reinpasst Zwischen 1940 und 1980 hat sich aber eine mehr oder weniger gefestigte Typologie durchgesetzt systemische Eigenschaften u.a. basierend auf Umwelt und technischen Faktoren welche den typologien zugeschrieben werden Möglichkeit Gruppen in z.B. karger Umwelt (wie die San in der Kalahariwüste und die Shoshone Indianer in den ariden Zonen von Utha (USA)) in gleiche politische Kategorie nämlich band (Horde, Gruppe, Schar) zu stellen. Argument: Anpassung an die aride Umwelt à ähnliche politische Formen: - egalitäre Gruppe ohne formelle Führerschaft - Austauschsystem (Nahrung) - Kleine flexible Gruppen Aber: Umwelt wird auch gestaltet à Feedback-Mechanismen zwischen Umwelt und Nutzung durch Menschen Denken in strukturellen Elementen à politische Formen in Zusammenhang stellen Wichtig ist es festzustellen: enorme Variabilität von bands oder von chiefdoms (Häuptlingstümer) „Frage ist nicht die nach den Determinanten, sondern nach den limitierenden Faktoren für die Spannbreite der Typologie“ muss nicht auswendig gelernt werden, nur gut zu wissen und zum anwenden bei der literatur Fortes und Evans-Pritchards Unterscheidung Gesellschaften ohne Staat Gesellschaften mit Staat - Keine Regierung keine -zentralisierte Herrschaft, Trennlinie zw. Rang, Status und Verwaltung und Gerichtsbarkeit, Reichtum, keine Steuern/Tribut Steuern und Tributzahlungen - segmentäres Lineage-System -Lineagesystem politisch unwichtig, wichtig, regelt territoriale Verwaltungsorganisation wichtig, Beziehungen, bildet Rahmen des bildet Rahmen des politischen politischen Systems Systems - Geringe demograph. Dichte -Hohe demographische Dichte und und Anzahl Menschen ein Vielfaches an Individuen - Viehzucht,Ackerbau, geringe - Ackerbau und Viehzucht, Tribute als materielle Basis für Macht Basis der Macht - Vereinigung nur mit homogenen -Vereint heterogene politische polit. Systemen möglich Systeme - Territoriale Einheit stellen - Administrative Einheit ist territoriale Gruppen als Ganzes Einheit - Gleichgewicht zwischen - Führerschaft eines Herrschers, der Gruppen idealerweise für alle handelt - Rituale,mystische Symbole - Zentralmacht zelebriert Rituale und innerhalb&zwischen Segmenten Mythen Typologien (Lewellen) Typologien (Lewellen) Matrilocal? Vorsicht bei Typologien Nicht jede Gesellschaft, die einem Typ zugeordnet wird, erfüllt immer alle Kriterien Graphik zeigt ja eigentlich kulturelle Komplexität auf, das Politische muss nicht immer das Wichtigste sein (man könnte auch Verwandtschaftstermini verwenden) Nicht alle Indikatoren sind gleich wichtig. Eine der wichtigsten Grundannahmen (nämlich Bevölkerungsdichte) fehlt in der Graphik Oft keine separaten Kästchen sondern Punkte auf einem Kontinuum Sogenannt ‘weiter entwickelte’ Typen verlieren Aspekte der unteren Typen nicht einfach: Bsp Reziprozität gibt es eigentlich in allen Gesellschaften, ihre Bedeutung ist oft unterschiedlich. nicht auswenidig lernen, sonder eher kritisch anschauen Überblickstabelle p20/21 Art Subsistenz (Jagen/Sammeln bis hin zu intensiver LW) Typus von Führerschaft (informell, charismatisch, aristokratisch und souverän) ist eine verwandschaftlinie wichtig oder verschiedene verwandschaftoptionen in politik wichtig sein kann? Art von Verwandtschaft (bilateral oder unilateral) Soziale Integration (Heirat bis hin zu Gruppen und Staatsebene) Abfolge von politischen Ämtern (von Wissen und fehlende Folgeregelung bis hin zu klar geregelter Abfolge in Eliten und Wahlen) Gegenseitigkeit Typen des ökonomischen Austausches (von Reziprozität hin zu Redistribution und Handel) Soziale Stratifizierung (von egalitär bis hierarchisch/Klassen) Formen von Eigentum (Kollektiv bis privat/staatlich) wer kontrolliert die ressourcen? Gesetz/Legitime Sanktionsgewalt (von Fehlen einer solchen Gewalt bis hin zu einen staatlichen Gewaltapparat) Religion: Keine religiösen Führer bis hin zu legitimierten zentralisierten religiösen Führerschaften Nicht zentralisierte Systeme Keine eigentliche Form von z.B. Bild Irokesische gruppen Regierungsorganisation aber differenzierte jedoch oft fluide Gruppenzusammensetzungen mal in grossen guppen, mal in kleinen gruppen Obwohl Vorstellung von Territorialität, unser Gebiet, unsere Ressourcen oft mobil und nicht immer präsent kein Gewaltmonopol zB kein Militär, Grenzkontrolle, welches das Gebiet beschützt Wenige Formen total egalitär aber dennoch „demokratischere“ Entscheidungs- findung als bei anderen Typen (von mehr leute haben Bestimmungsrecht und können meinung äussern Gender Aspekt her anzweifelbar) Konzept von „Bands“ (Horden, negativ konnotiert: wild, natürlich, gewaltätig, etc. Schar, Gruppe) und „Tribes“ (Stämme) weniger problematisch: etwas fixes und fest —> nicht komplexe, zentralisierte politische strukturen Bands (‚Horden‘) Oft Jäger und SammlerInnen-Gruppen 25-150 Menschen in einfachen Familien (nuclear families) Geringe Spezialisierung, mechanische Solidarität (gemeinsame Werte/Symbole) Band-Exogamie erfordert Knüpfen von Heiratsallianzen mit anderen Bands und eine bilaterale Verwandtschaftsstruktur mit anderen gruppen heirat schmieded —> von beiden seiten wird die beziehung gestärkt tausch und austausch Reziprozitätsbeziehungen, v.a. basierend auf Austausch von Nahrung sehr hoch Nicht geschlechter- aber männer-egalitär (nur temporäre Führerschaft) führungsperson kann sich nicht fest etablieren, meistens männer und seltener frauen Patrilokalität oft üblich frauen ziehen zu mönner und deren familien !Kung klicklaut Kalahari-Wüste, wenige Wasserlöcher Technologie. Grabstöcke und einfache technologie Giftpfeile Wenig Habe, oftmaliger Wechsel der Band in einem Territorium ziehen innerhalb von ihren territorium oft um 80% der Nahrung durch Sammelaktivitäten der Frauen, 20% Männer (Antilopen) Verteidigung von Territorien (spezifische Orte mit Wasser und dicht vorkommenden Sammelprodukten (Früchte, Nüsse, etc) Eindringen in Territorien verursacht Konflikte und Gewaltandrohung, aber keine Kriege Typologien der Führerschaft nur teilweise anwendbar Headman (Gruppenführer): Position vererbbar, aber limitiert: - Zugang zu Wasser und ressourcenreichen Gebieten organisieren - Entscheidung betreffend Mobilität, jedoch meist basierend auf Konsens - Besucher müssen bei ihm um Erlaubnis bitten: Wissen, wer was wo nutzt, Teilen oder Zurückhalten von Wissen über Ressourcenvorkommen - Position jedoch nicht mit Prestige behaftet und keine Befehlsgewalt über Mitglieder der band; andere kann nicht diktieren, was ansere machen sollen —> Konsens ist nötig Individuen können mehr informelle Macht betreffend Führerschaft haben wenn zentralisiert: urbane Inuit kontexte geschaffen, welche nur saisonal genutzt wurden Inland und Küstenbewohner Extrem unwirtliche Umwelt, während langer zeit extrem kalt und mit wenig ähnlich wie kalahariwüste Vegetation Fish, Karibu und Robben sind saisonal sehr unterschiedlich und oft nur weit verbreitet vorhanden Starker Nomadismus und extrem fluide soziale Organisation (Gruppen von 12 wenn ressourcen breit verstreut sind bis hin zu 200-300 Menschen wenn ressourcen zentraler verstreut sind Keine Führerschaft, jedoch keine befehlsgewalt Schamanen bei den Inlandgruppen, bei Küstenbewohnern Führer eines Bootes hat etwas mehr Macht. Variation von bilateraler Verwandtschaft hin zu patrilinearen Gruppen und Männerbünden (Kontakt einfluss Kolonialisierung mit dem Westen (Pelz- und Wahlfleisch- Handel) Tribes (‚Stämme‘) Begriff wird oft in Frage gestellt: Zu wenig spezifisch, zu wenig verschieden von ‚Horde‘ oder Häuptlingstum, suggeriert eher Zentralisierung Zusammenhalt zwischen den Individuen, der oft empirisch nicht gegeben ist, kritisiert als zu statischer Begriff Begriff bildet aber Brücke zwischen Horde und Häuptlingstum Definition: „nicht zentralisierte egalitäre nicht auswenidig lernern soziale Systeme in denen um Autorität Führerschaft, die mit Auseinandersetzung innerhalb der Gruppe gestritten wird, Zusammenhalt wird durch Beziehungsnetzwerke geschaffen“ zwischen Verwandtschaftsstrukturen gibt es Bindungen --> müssen stand halten auch wenn sie nicht zentralisiert sind Keine Spezialisierung in Produktion, kein festes Priesteramt Aber Form von Zusammenhalt über Untereinheiten (z.B. Verwandtschaftsgruppen) hinaus Art Gefolgschaft oder Zusammenhalt wie eine Bruderschaft (sodality) basierend auf Verwandtschaft (Matri- oder Patrilinearität bezogen auf einen gemeinsamen Ahnen) oder auf nicht-verwandtschaftsspezifische Strukturen (Gemeinschaften, Geheimbünde, Interessengruppen) Individuum hat seine Identität innerhalb diesen Gemeinschaftsgruppen, aber auch zwischen diesen Verwandstschaftsgruppen gibt es Netzwerke >> besseren Zusammenhalt bilden Wichtige Elemente der sodality Weit entfernte Verwandtschaft und daraus hervorkommend die segmentäre Lineage (Abstammungslinie) à Rituale Verbindungen/Vereinigungen (Associations), die quer zu den engen Verwandtschaftsbanden stehen (Altersgruppen, Kriegergesellschaften, Initiationsgruppen). à governing body of elders for society (or for interests of elders) Rituelle Spezialisten können durchaus etwas mehr Macht und damit Führerschaft erhalten (ritual stratification) Dorfräte (z.B. Ältestenrat) oder Versammlungen Big men: Politische Position durch Reichtum und Wiederverteilung des Reichtums erreichen --> Beziehungsnetzwerk basierend auf Gaben Was soll diese Typologie? Gibt eine Spannbreite an, in welcher aber stark variiert werden kann Stammesgesellschaften können mehrere dieser aufgelisteten Aspekte aufweisen Problem der Ungenauigkeit R. Cohen: policies based on domesticated plants and animals aber Problem Einordnung von Steppenindianergruppen, die Büffel jagten, aber stratifizierter waren und eher dem Tribe-Muster ensprachen im Vergleich mit anderen Wildbeutern? à Lösung: tribe als kritischen Arbeitsbegriff, als Mittelterminus zwischen bands und chiefdoms Beispiele: Kpelle in West Afrika (Liberia/Guinea) Gesamtgruppe unterteilt in einzelne selbstversorgende Gruppen mit -Eigentümer des Landes (vererbbare Titel)aber auch Ressourcen, welche kollektiv verwaltet werden -Ältestenrat (Konsensentscheide) -Geheimbünde (Sande (Frauen) Poro (Männer)) mit politischer Macht basierend auf übernatürlicher Kraft mit geheimen Ritualen und Symbolen und verbindet Frauen und Männer quer zu Lineage --> Ausweitung der Beziehungen über Kpelle hinaus, Schlichtung von Konflikten --> zentralisierte Strukturen und segmentäre Organisationsformen in einer Gesellschaft konsens finden Yanomami in Amazonien kriegerische Auseinandersetzungen (Venezuela/Brasilien) Leben als Hortikulturalisten und nicht mobil —> betreiben Landwirtschaften und jagen Wildbeuter in verstreuten Grossdörfern Gelten als sehr kriegerisch und aggressiv (zu wenige Frauen) u.a. weil a) ältere und mächtigere Männer polygam sind, b) ältere Brüder ein Vorheiratsrecht haben und c) weite Definition von Inzest --> Einschränkung der heiratbaren Frauen Hohes Konfliktpotential in den Dörfern (Ehebruch und Ehebruchbeschuldi- gungen) Kein starker Vorsteher aber ritualisierte Konfliktaustragung (Schlagen auf Brust oder Schlagen auf Kopf mit langen Stöcken); Vorsteher versucht Kämpfe innerhalb der Norm zu halten und zu sehen, dass es keine Toten gibt. Endemischer Krieg zwischen Gruppen bei Yanomami Krieg gegen andere Gruppen führen um Frauen zu rauben, wenn Männer getötet werden, muss Rache geübt werden --> Permanenter Zustand von Überfall und Gegenüberfall, manchmal mit totaler Auslöschung der Männer einer Gruppe und Entführung der Frauen Möglichkeit des Schutzes oft nur durch Allianzen mit früheren Feinden (Ritualisiert in 3 Stufen: Austausch von Gütern, Festen und Frauen. Problem ist aber: Dauer der Allianz unbestimmt und Allianzen oft auch brüchig Yanomami als „Stamm“ zentralisierter als Bands, weniger mobil, kriegerische Auseinandersetzungen Komplexere Organisation und Siedlungsmuster als andere Wildbeuter Aber keine Zentralgewalt Heiratsallianzen wichtiger als Patriline oder andere Strukturen (Folgen der endemischen Kriege) Fehlen einer anderen verbindenden Struktur weniger sodality —> Dor fist wichtig und zentral (pantribal sodalities) als Dorf Die Nuer im Sudan 200‘000 Menschen, Getreidebauern (Regenzeit) und nomadische Viehzüchter (Trockenzeit) mit segmentärer Lineagestruktur Extrem fluides Sozialsystem und hohes Streben der Untereinheiten nach Unabhängigkeit Paradox ist: Obwohl diese segmentäre Struktur besteht (Zusammenhalt stark nur auf Dorfebene), waren Nuer fähig, sich in Grossgruppen zu organisieren um gegen äussere Gewalt oder Probleme vorzugehen Zitat Pritchard:...acephalous state, lacking legislative, judicial and komplett anarchisch, aber wenn sie sich verteidigen müssen, sind sie sehr organisiert executive organs; ordered anarchy —> widerspruch und wie kann man sie labeln? Segmentäre Lineage-Struktur der Nuer Kleinste Einheit: Haushalt mit diversen patrilinear verbundenen Männern mit den Familien --> hamlet --> Dorf Hamlets werden zu gross und ziehen weg oder in ein anderes Dorf Hamlets sind Grund-Lineage, die sich dann über diverse Dörfer verteilt zu immer grössere Lineage-Gruppen bis hin zum Klan bilden Klan konnte Tausende von Menschen vereinen v.a. in Zeit von Konflikten ist Mobilisierung möglich, zudem breite Allianzen wegen Klanexogamie --> Heiratsverbindungen mit einem breiten äusseren Umfeld Trotzdem oft Krieg und Fehden zwischen Lokalgruppen ABER Prozess der komplementären Opposition: Wenn zwei Gruppen sich streiten, aber von aussen von einer Dritten Seite attackiert werden: à vereinen sich wieder Big man als Zwischenstufe von tribe zu Chiefdoms Shalins paper über big men und chief - Big men in Ozeanien (Papua): Macht basiert auf Verdienstfesten (Schweine und Knollenfrüchte an Widersacher geben und der dann wieder die andere Seite übertrumpfen muss (Prestige oder Meritökonomie) - Politischer Status (Ranking) fragil: kurzzeitiger Auf- und Abstieg möglich, aber breite Handelsnetzwerk Kwakiutl und Potlach: Ähnliches System an Westküste Nordamerikas. Einordnung: Eher Big men system als Chiefdoms Zentralisierte Systeme Macht befindet sich klar erkennbar in einer Person oder in einer Gruppe anders als bei Big Men, wo die Machtzentralisierung recht fluid ist Höhere Bevölkerungsdichte als in Stämmen, Klassen und Ranggruppen Höherer Grad an Spezialisierung, produktivere Technologie und Ökonomien mit zentralisierte Redistribution, höhere Stabilität Bürokratie und nicht mehr einfach Verwandtschaft es gibt Stellen, welche alles managed Chiefdoms (Häuptlingstümer) Komplexere soziale Integration als bei Stämmen und zentrale Form von Regierung, die ökonomischen Überschuss sammelt und wiederverteilt Chief hat Macht Handlungen zu erzwingen, Land zu verteilen oder eine Armee zu befehligen (Gewaltmonopol); nicht jeder kann diese Position einnehmen à Ungleichheit zwischen Personen wird manifest ABER: keine absolute Macht und Erhalten der Macht erfordert Redistribution und das bei Laune halten der Bürokratie Debatte um Stabilität dieser Systeme (Für und Wider Stabilität, siehe z.B. Chiefdoms in Polynesien à Arbeiten von Marshall Shalins Beispiel: Vorkoloniales Hawaii 8 Inseln in Hawaii wurden von stark stratifizierten vererbbaren Häuptlingstümer regiert; sogenannte Paramount Chiefs wurden als Abkömmlinge der Götter wahrgenommen. Chiefs haben mana (göttliche Macht), niemand darf sie berühren (nicht einmal der Boden, den sie berühren) à Tabus, deren Bruch kann tödlich sein Chiefs sind höchste Wirtschafts-, Kriegs- und Ritualführer, aber delegieren Aktivitäten an Noble, Administratoren und Kriegsführer, darunter stehen common people Absolute Unterwerfung (Untergebene) Führer-Endogamie, fast inzestuös um Macht in enger Linie zu erhalten Hawaii Untere Chiefs und Noblen kontrollieren Land und Wasser (Bewässerung) und Kommunalarbeiten Alle Akteure unterhalb des Chiefs waren ihm tributpflichtig (commoners den unteren Noblen, diese den höheren Noblen und diese dem Chief, Tribute könnte für aufwendige Arbeiten und für Kriegsführung eingesetzt werden ABER noch kein Staat, weil eine differenzierte Administration fehlte, nicht immer Gewaltmonopol und keine legale Struktur für diese vorhanden. Chiefdoms waren auch nie stabil. Staaten Staat speziell weil:..the special form of control, the consistant threat of force by a body of persons legitimately constituted to use it (Service) festgeschriebene politische Struktur und ein Apparat, der diese Struktur umsetztz —> regiert von einer zentralen Verwltung und Führerschaft Stratifikation, die zu Klassensystem führt (Fried) Dauerhaftigkeit und nicht ein permanenter fission-Prozess (Cohen) Definitionsversuch Lewellen: States are generally large, complex societies, differenzierung in dieser encompassing a variety of classes, associations, Einheit ist viel gösser and occupational groups. Occupational specialisation, including a full-time political bureaucracy, unites the entire group in a web of interrelated dependencies. Because of the vast range of individual and class interest within a state, pressures and conflicts unknown in less complex societies necessitate some sort of rule of impersonal law, backed by physical sanctions, for the ongoing matter of the system. Gsetz, wo definiert ist, wei was läuft >> unpersönlich und Überwachung wird sanktioniert Beispiele: Zulu Gruppe, die als Nguni bezeichnet wird (100‘000 Menschen im südlichen Afrika) hatten lose Chiefdoms mit Klan-Strukturen und wurden Anfang des 19 JH zum militaristischen Zulu Staat vereint (durch den Anführer Shaka) Grund: Reaktion zur Expansion der Buren und Engländer -> Aufbau von Armee Aufbau einer Hauptstadt mit König, der Truppen in Kasernen befehligte und Recht hatte Geschenke von den Untergebenen zu empfangen (Reichtum basierend auf Tributen) Beraterstab und Rechtssprechung in seiner Hand, Klans in verwandtschaftsspezifischer Nähe zu ihm stratifiziert. Aber: Immer noch viele Elemente von Chiefdoms Der Inka Staat stärkere Zentralisierung mit Kombination Religion Anfang des 15 JH mächtiges Häuptlingstum in Peru expandierte und formte das Inkareich mit Einflussbereich von Zentralchile bis hin zu Ecuador und Kolumbien Basierend auf ökonomischer Redistribution wie auch auf militärischer Macht Aufbau von Bewässerungs- und Terrassensystemen Land wird dreigeteilt für commoners, staatliche Religionselite und Bürokratie Bürokratie geleitet von zentraler Stelle, Angehörige der Inka Noblen (Royal Court) führen diesen Apparat; daneben religiöse und rituelle Bürokratie (verwaltete einen Drittel des Inlandproduktes) und lokale Bürokratie (cracas) ABER: Basis für Gemeinschafts- struktur blieb das traditionelle vor Inka-Reich basierende ayllu-system (lineage basierende Gemeinschaft) Diese Gruppen sind selbstversorgend, klanbasiert und schliessen sich für Verteidigungszwecke zusammen Auch oberste Klasse bedient sich innerhalb dieses Systems Fazit: Kein Quantensprung dieser frühen Staates im Vergleich zum modernen Nationalstaat. Probleme mit Typologien Zu stark auf Strukturfunktionalismus basierend à Gleichgewicht und Funktion von Elementen des Systems, zu statisch Neue Orientierung auf Prozess: - von Gleichgewicht zu Wandel - Orientierung auf Individuen, die Macht wollen - Nationale Systeme und wie sich Gruppen daran anpassen - Immerwährender Prozess des Aushandelns von Macht --> political field (fluid area of dynamic tension in which political decision making and competition takes place) und arenas, in which rules for competition is accepted) (Lewellen) Was ist Macht? Prozessualisten: Macht basiert nicht einfach nur auf physischer Gewalt Max Weber, “jede Chance innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance besteht“. Definition von Macht (R. Cohen, angelehnt an Weber). An ability to influence the behavior of others and/or gain influence over the control of valued actions Unterschied zwischen privater Macht und öffentlicher Macht Macht kann abhängig oder unabhängig sein und mehr oder weniger formalisiert Physische Kraft alleine reicht nicht aus um Macht nachhaltig auszuüben à Legitimation und Support Typologisierung, die Ila und Relevanz für den Bewässerungskonflikt Informationen betr. vorkolonialer politischer Struktur deutet auf big men system hin: Auf- und absteigende Führer, die zwar keine Verteilfeste machen, aber Gefolgschaft mit Zugang zu Ressourcen anlocken, Ressurcenverwalterfunktion mit religiöser Legitimation Macht nicht fix à Anpassung an natürliche und politische Umwelt Nach Kolonialzeit bis heute: Neue politische Realität: Schaffung von Chiefs mit neuen weitreichenden Befugnissen à Konflikte in Gemeinschaften betref. Legitimation In Konflikten: Alte Idee des big men (mwami) bleibt bestehen: Verteilung von Ressourcen, Mobilisieren von Gefolgschaft, Rallies für Herausforderung des Gegners,

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