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Stilgeschichte Stilepochen --- Zeittafel Der Stil einer Zeit zeigt sich in allen Bereichen des Lebens, vor allem im künstlerischen und handwerklichen Schaffen, zum Beispiel in der Musik, der Literatur, der Wohnkultur, der Architektur, der Kleidung und den Umgangsformen. Eindrucksvoll kommen die St...

Stilgeschichte Stilepochen --- Zeittafel Der Stil einer Zeit zeigt sich in allen Bereichen des Lebens, vor allem im künstlerischen und handwerklichen Schaffen, zum Beispiel in der Musik, der Literatur, der Wohnkultur, der Architektur, der Kleidung und den Umgangsformen. Eindrucksvoll kommen die Stilmerkmale bei der Bildhauerei, der Malerei und im Besonderen bei der Baukunst zum Ausdruck. Bildhauer, Maler und Architekten waren es, die immer neue Formen schufen, sich neuer Ausdrucksweisen bedienten und so neue Stilformen entwickelten. Die Gründe und Ursachen, die zu neuen Stilformen führten, sind verschieden. Sie liegen in der Geisteshaltung der Menschen der jeweiligen Zeit, aus der heraus der Mensch den Sinn des Lebens sieht; in der Einstellung zu seiner Umwelt, zu seinen Mitmenschen und nicht zuletzt in seinem Verhältnis zur Religion. Aber auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen, mit denen sich die Mitmenschen auseinanderzusetzen haben sowie die Beziehungen zur eigenen Vergangenheit und zu anderen Ländern, beeinflussen den Stil einer Epoche. Schließlich sind die Erfindungen neuer Werkstoffe, Werkzeuge, Geräte und Maschinen, die zur Erschaffung neuer Bauten und Produkte zur Verfügung stehen, mitbestimmend. Die Stilgeschichte wird je nach Veränderungen in der Geisteshaltung und dem künstlerischem Schaffen der Völker in verschiedene Stilepochen eingeteilt. Die Zeitabschnitte, die hier für die einzelnen Stilepochen angegeben sind, dürfen nur als ungefähre Anhaltspunkte betrachtet werden. Die Übergänge von Stilepoche zu Stilepoche erfolgt in der Regel nur allmählich. ![](media/image2.png)Romanik Der romanische Baustil entwickelte sich im Mittelalter etwa in der Zeit von 950 bis 1250 nach Christus. **Möbel der Romanik** Die Möblierung in dieser Zeit war recht einfach. Sie bestand im Wesentlichen aus Schemeln, Bänken, Tischen, Stühlen, Betten und Truhen. Schränke befanden sich zu dieser Zeit eigentlich nur in den Kirchen, um in ihnen die Gewänder der Geistlichen unterbringen zu können. Drechsler und Zimmerer waren die Handwerker, die diese Möbel herstellten. Tischler gab es zu dieser Zeit noch nicht. Die wenigen damals zur Verfügung stehenden primitiven Werkzeuge, ließen keine feine Bearbeitung des Holzes zu. Als Werkstoff wurden für die Möbel die Holzarten verwendet, die örtlich zur Verfügung standen. Die Möbel der Romanik wirkten wie die Bauwerke auch, massig und schwer, In ihrem Zweck waren sie den damaligen bescheidenen Bedürfnissen und dem handwerklichen Können angepasst. Holzverbindungen kannte man in der Zeit der Romanik kaum. Die roh bearbeiteten Bretter und Bohlen, die aus den Baumstämmen herausgehauen oder gespalten waren, wurden stumpf aneinan­dergelegt und durch aufgenagelte schwere Eisenbänder zusammengehalten. Später verwendete man zum Zu­sammenhalten der einzelnen Möbelteile Holznägel und -dübel, Erst in der spätromanischen Zeit wurde die Zapfenverbindung entwickelt, So wie bei den Bauwerken versuchte man nun auch bei den Möbeln die Flächen zu schmücken. Dies erreichte man durch kunstvoll zu Ornamenten geschmiedete Eisenbänder und durch gemalte figürliche Darstellungen oder durch Flach- und Kerbschnitzereien auf den Holz­flächen. Vorbilder waren dazu die Schmuckformen der romanischen Architektur wie der Rundbogenfries und angedeutete Rundbogenfenster. Gotik Der gotische Baustil entwickelte sich im Hoch- und Spätmittealter. Ca. von 1250 bis 1500. Der Stilwandel von der Romanik zur Gotik liegt aber hauptsächlich im tiefreligiösen Denken. Alle Vorstellungen und Wertbegriffe wurden von der Kirche bestimmt. So ist es verständlich, dass zu dieser Zeit mächtige Kathedralen im Mittelpunkt des Baugeschehens standen. **Möbel der Gotik** Mit allgemein zunehmendem Wohlstand wurden in der Zeit der Gotik immer höhere Ansprüche an die Einrichtungen gestellt. Den damaligen Tischlern standen die meisten der heute gebräuchlichen Handwerkzeuge in einfacher Form bereits zur Verfügung. Der Beruf des **Tischlers** wurde etwa um 1100 als Handwerksberuf selbstständig. Die **Erfindung der Sägemühle** um 1300 brachte dem Tischler eine große Erleichterung, weil ihm jetzt maschinell gesägte Bretter zur Verfügung standen. Die Einrichtung war bereits vielfältig, Die Decken, Fußböden und Wände waren aus Holz. In repräsentativen Räumen wie in Ratssälen findet man **prächtige Kassettendecken und Wandverkleidungen.** Im Möbelbau waren **Truhen** immer noch das wichtigste Kastenmöbel. Jedoch kamen nun **Lese- und Schreibpulte**, **Wand-**, **Klapp- und Schreibtische**, **Bettgestelle,** **Betstühle** und vor allem **Schränke** hinzu. Der **vorspringende Sockel** und das **hohe Kranzgesims** sowie die seitlichen Lisenen waren reich beschnitzt. Die Türen bestanden in der Regel aus **Rahmen und Füllungen** und waren sehr klein. Die Möbelbauweisen entwickelten sich nicht überall gleich. Im süddeutschen Raum und in den Alpenländern waren die **Brett- und Rahmenbauweise**, im Norden der **Stollenbau** vorherrschend. Bei den süddeutschen Möbeln wurden die tragenden Teile und verbindenden Teile mit Schnitzereien versehen. ![](media/image7.png)Der obere Abschluss an Schränken wurde häufig als Zinnengesims ausgebildet. Die Füllungen erhielten Schnitzereien. Als oberer Abschluss diente ein stark profilierter Gesimsstab.

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