Rhetorische Stilmittel PDF
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This document provides an introduction and explanations of various rhetorical devices, such as anaphora, alliteration, antithesis, and more. It also includes examples of each device in German and demonstrates the application of those devices in text.
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Rhetorische Stilmittel Anapher Wiederholung eines Wortes oder Satzes am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Sätze. „Wer hätte gedacht, dass man so einfach Deutsch lernen kann. Wer hätte gedacht, dass man alles findet, was man sucht. Wer hätte das gedacht.“ „Ich fordere Moral. Ich fordere Verständn...
Rhetorische Stilmittel Anapher Wiederholung eines Wortes oder Satzes am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Sätze. „Wer hätte gedacht, dass man so einfach Deutsch lernen kann. Wer hätte gedacht, dass man alles findet, was man sucht. Wer hätte das gedacht.“ „Ich fordere Moral. Ich fordere Verständnis“ Alliteration (Stabreim) Die betonten Stammsilben zweier oder mehrerer aufeinander folgender Wörter besitzen den gleichen Anfangslaut. Mit Feuer und Flamme Wind und Wetter Antithese: Antithesen bestehen aus zwei gegenseitig widersprechenden Teilen. Dies können entweder Wörter, Satzteile oder auch ganze Sätze sein. „Er konnte alles, aber er konnte dies nicht.“ Gutes lag so fern und Böses kam ihm nah. Die Welt ist groß, klein ist der Verstand. Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein. Bathos Gegenüberstellung eines höheren Wertes mit einem niedrigeren. „Die Explosion zerstörte alle Häuser auf der anderen Straßenseite und meinen Briefkasten.“ „Bei dem Unfall habe ich meine Kniescheibe zertrümmert und mir ist ein Fingernagel eingerissen.” Beispiel Ein Beispiel für etwas geben. Entweder für ein Erlebnis oder für ein Objekt. Ein reicher Mann, wie z.B.: Bill Gates... Ein wichtiges Ereignis, wie z.B.: Christi Geburt Chiasmus Chiasmen sind symmetrische Überkreuzstellungen von zusammengehörigen bzw. -passenden Satzteilen. (Schema:.. x , x..) „Ich liebe dich, mich liebst du nicht.” „Alles gehört dir, mir gehört nichts.” Ellipse Mit dem Auslassen von Wörtern werden grammatikalisch unvollständige Sätze gebildet, die trotzdem für den Leser verständlich sind. Ende gut, alles gut. Ohne Wenn und Aber. Mir nichts, Dir nichts. Je früher der Abschied, desto kürzer die Qual. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Was tun, wie denken? 1 Epanalepse Wiederholung eines Wortes/ einer Wortgruppe „Lass sausen durch den Hagedorn, lass sausen, Kind, lass sausen.“ Epipher Wortwiederholung am Satzende (Gegensatz zu Anapher) Sie sagte - Schmerzen sind heilbar. Wunderbar, auch Liebe sei heilbar. Epiphrase Ein nur scheinbar vollendeter Satz wird durch einen angehängten Nachtrag abgerundet und tatsächlich vollendet. Häufig ist der Nachtrag übrigens eine Übertreibung. „Du bist ein Lügner und unser aller Verderben.“ Eponomasie Eine bekannte (fiktive) Persönlichkeit dient als Beispiel und ersetzt den eigentlich gemeinten Begriff. „den Guttenberg machen” statt „abschreiben” „Dagobert Duck” statt „Geizhals” Euphemismus Beschönigende Umschreibung „kräftig“ statt: „dick“; „das Zeitliche segnen“ statt: „sterben“; „Seniorenresidenz“ statt: „Altenheim“ Floskel Eine Floskel ist eine oberflächliche und meist banale Bemerkung. Die Floskel dient beispielsweise vielen Menschen als Umschreibung ihres Lebensmottos. „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss.” Hyperbel: starke Übertreibung Ich bin so hungrig, ich könnte ein ganzes Pferd verschlingen. Ich hab dir das schon tausendmal gesagt. Todmüde Ich weinte ein Meer aus Tränen. Mund wie ein Scheunentor Imperativ Aufforderung! „Geh!“; „Stehen bleiben!“; „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ 2 Interjektion Ein Ausruf oder verbalisierter Gefühlsausdruck, der logischerweise von Sprache zu Sprache sehr unterschiedlich sein kann. „Aua!”; „Bah!” Inversion Umkehrung der normalen Wortstellung im Satz zur Hervorhebung des Umgestellten. Das vorangestellte Wort soll dadurch noch deutlicher werden. Dich sah ich, und die milde Freude. In seinen Armen das Kind war tot. Der Hans ist des Tims Bruder. Ironie Aussage, die eigentlich etwas anderes meint, und auch so verstanden wird. „Ja, ich liebe dich auch.“ (als Antwort auf eine Beleidigung) „Hier riecht es aber gut“ (wenn es offenkundig stinkt) Klimax Stufenweise Steigerung von Wörtern; vom schwächeren zum stärkeren Ausdruck Er kam, sah, siegte. „Sie arbeiten zehn, zwölf, ja vierzehn Stunden täglich am Erfolg.“ Metapher („bildliche Übertragung“) Bildhaftigkeit; ein Wort (eine Wortgruppe) wird durch ein anderes ersetzt, das mit diesem in einem Vergleichsverhältnis steht. „Ein Feuer ergriff ihn“ (statt eine Leidenschaft ergriff ihn-nämlich wie Feuer) der kreative Kopf des Projekts Die Nadel im Heuhaufen suchen (vergeblich suchen) etwas mit Füßen treten (ohne Rücksicht) Jemandem nicht das Wasser reichen können (nicht im wörtlichen Sinne) Onomatopoesie/Lautmalerei Nachahmung eines Lautes mit sprachlichen Mitteln Kikeriki Ticktack Klipp-klapp Oxymoron Das Oxymoron bezeichnet das rhetorische Stilmittel des sogenannten „Inneren Widerspruchs”. „Minuswachstum”; „alter Knabe”; „stummer Schrei”; „offenes Geheimnis” Paradoxon Das Paradoxon ist ein Scheinwiderspruch. Oftmals wird mit dem Paradoxon als Stilmittel einer geläufigen Meinung (absichtlich) widersprochen – das wiederum muss nicht ernst gemeint sein. Der Mord am Präsidenten hatte seine Vorzüge. „Ich weiß, dass ich nichts weiß.” (Sokrates) 3 Parenthese Ein Einschub eines Wortes oder Satzteils in einen anderen Satz. Die Parenthese dient der Steigerung der Aufmerksamkeit beim Leser oder Zuhörer. „Ihre Füße – mit Verlaub – duften gar fürchterlich.” Parallelismus Eine bestimmte Struktur wird in mehreren aufeinanderfolgenden Satzteilen bzw. Sätzen beibehalten. Die einheitliche Struktur schafft Klarheit und erleichtert es dem Zuhörer, den Inhalt schneller zu erfassen. Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ward Freude. (Rabindranath Tagore) Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee. Periphrase Bildhafte Umschreibung von Begriffen das Auge des Gesetzes das Weiße Haus Personifizierung Vermenschlichung; Tiere, unbelebte Dinge oder abstrakte Begriffe erhalten menschliche Attribute (Eigenschaften, Aktionen, Verhaltensweisen, Gefühle). Der Wind spielte mit ihren Haaren. Ich schloss die Tür und mein stures Auto weigerte sich, sie wieder zu öffnen. Die Frösche stimmten ihr Konzert an. Die Sonne lacht. Der Himmel weint. Rhetorische Frage Eine rhetorische Frage ist eine Frage, deren Antwort schon bekannt ist und welche durch die Fragestellung schon hervorgegangen ist. Hier wird durch die Wirkung der Frage die Antwort theoretisch gegeben. Hab ich es dir nicht gesagt? Wie blöd bist du eigentlich? Wollen sie sich das etwa entgehen lassen? Synonym = sinnverwandtes Wort leuchten statt scheinen, oder spazieren statt gehen Vergleich Hierbei handelt es sich um eine Veranschaulichung, die durch ein entsprechendes (zur Sache passendes) Vergleichwort deutlich gemacht wird. Sie hat eine Taille wie eine Wespe und Beine wie eine Giraffe. Ihre Haare waren so leicht wie frisch gefallener Schnee. Zeugma Mehrfache Verwendung EINES Wortes in verschiedenen Bedeutungen Er nahm sich zuerst ein Herz und dann meine Brieftasche. 4