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This document presents an overview of tissue types and glands, covering topics including differentiation, regeneration, function, and classification within the context of biological systems. The information is derived from the lecture notes at Berner Fachhochschule.

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Welche Gewebe-Typen gibt es? Physiologie & Biochemie 1 (PB1) David Fäh  Departement Gesundheit, Ernährung und Diätetik Lernziele Die Studierenden…  …erklären, was man unter „Gewebe“ im biologischen Sinne versteht und kennen die wichtigsten Arten  …schildern und ordnen die Begriffe „Differe...

Welche Gewebe-Typen gibt es? Physiologie & Biochemie 1 (PB1) David Fäh  Departement Gesundheit, Ernährung und Diätetik Lernziele Die Studierenden…  …erklären, was man unter „Gewebe“ im biologischen Sinne versteht und kennen die wichtigsten Arten  …schildern und ordnen die Begriffe „Differenzierung“ und „Regeneration“ in diesem Zusammenhang ein  …zeigen auf, welche Arten von Gewebe wie differenziert sind, welche Aufgaben sie erfüllen und wo man sie im menschlichen Körper antrifft  …beschreiben, was eine Drüse ist und erklären, nach welchen Kriterien man Drüsen unterscheiden kann  …benennen die wichtigsten Drüsen im Menschen, sowie deren Aufgaben und zählen auf, welche Organe neben ihrer Hauptaufgabe auch noch eine Drüsen- Funktion haben Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 2 Gewebe: was ist das? Die Grundgewebe Epithel Drüsen Binde- & Stützgewebe, Muskeln Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 3 Gewebe  Gewebe: Gruppe von Zellen mit gleicher  Bauart  Funktion  Histologie: Lehre von den Geweben (Gr: histos „Gewebe“ logos „Lehre“) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 4 Gewebe: Differenzierung  Zellen differenzieren: sie «machen sich unterschiedlich»  Entsprechend ihrem Einsatzgebiet  Zellen der Gewebe haben spezifische Eigenschaften  Differenzierung ist endgültig (irreversibel) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 5 Gewebe, Begriffe  Organ: aus verschiedenen Gewebe  Parenchym: Zellen die für die Organfunktion verantwortlich sind  Stroma (Bindegewebe): Gerüst des Organs (mit Gefässen und Nerven)  Interstitium: Raum zwischen den Zellen  Interzellularsubstanz: füllt Interstitium aus  Regeneration = Zellerneuerung (-ersatz), Regenerationsfähigkeit:  Gut: Wenn sich Zellen schnell teilen und nur kurz leben. Eher wenig differenzierte Zellen  Schlecht: Wenn die Zellen hoch spezialisiert sind und sich nicht mehr teilen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 6 Regenerationsfähigkeit unterschiedlicher Gewebe Organ Regeneration Konsequenz Magen/Darmzellen Abgestorbene werden laufend ersetzt Leber Leberschaden kann repariert werden Haut Wunde heilt schnell Knochen Knochenbrüche heilen, aber langsam Knorpel Arthrose: mehrheitlich irreversibel Herzmuskeln Herzinfarkt: Zellen wachsen nicht nach Nerven Querschnittlähmung: dauerhaft Gehirn Nach Hirnschlag: oft bleibende Schäden Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 7 Gewebe: was ist das? Die Grundgewebe Epithel Drüsen Binde- & Stützgewebe, Muskeln Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 8 Huch: Mensch, Körper, Krankheit; Kap. 4 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 9 Huch: Mensch, Körper, Krankheit; Kap. 4 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 10 Gewebe: was ist das? Die Grundgewebe Epithel Drüsen Binde- & Stützgewebe, Muskeln Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 11 Epithel  Oberflächenepithelien  Schützen innere und äussere Körperflächen  Drüsenepithelien  Produzieren Sekrete (Enzyme, Hormone)  Sinnesepithelien  Nehmen Reize auf (Druck, Temperatur, Schmerz, Geruch/Geschmack, Gleichgewicht, akustische/optische Reize) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 12 Oberflächenepithelien  (Äussere) Haut: Mechanischer Schutz, Kommunikation  Schleimhäute: Mund, Speiseröhre, Magen, Darm, Lunge, Gallenblase, Harnblase  Endothel: In Blutgefässen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 13 Epithel des Magens und des Dünndarms Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 14 Drüsenepithel: Einteilung nach Typ des Sekrets:  Exokrin  Nach «aussen»: Schweiss, Talg, Milch  Nach «innen»: Speichel, Galle, Säure, Schleim, Enzyme  Transport über Ausführungsgang  Grössere Mengen an Sekret  Endokrin: Hormone  Transport über Blutbahn  Spezifischer Effekt  Kleine Mengen Huch: Mensch, Körper, Krankheit; Kap. 4 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 15 Ohr- und Bauchspeicheldrüse (Parotis / Pankreas) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 16 Gewebe: was ist das? Die Grundgewebe Epithel Drüsen Binde- & Stützgewebe, Muskeln Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 17 Exokrine Drüsen  Drüsengewebe produziert Sekrete, die in Endo- und Exokrin eingeteilt werden  Exokrine Drüsen finden sich v.a. im Verdauungssystem und überall dort, wo Flüssigkeiten wichtig sind  Wichtigste Vertreter:  Speicheldrüsen  Pankreas (exokriner)  Leber  Magendrüsen, Dünndarm-Drüsen  Schweiss-, Talg-, und Tränendrüsen  Drüsen der Bronchien  Prostata, Uterusdrüsen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 18 Verdauungsdrüsen (exokrin)  Speicheldrüsen  Leber mit Gallenblase  Magenschleimhaut  Bauchspeicheldrüse (exokriner Pankreas)  Drüsen des Darms Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 19 Galle  Von der Leber produziert; Gallenblase ist bloss ein Speicher  Gallensäure (aus Cholesterin) wirkt als Emulgator  Wird wiederverwertet Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 20 Emulgatoren in der Lebensmittelherstellung Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 21 Emulgator: Funktion Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 22 Gallensaft-Recykling (90%) = Enterohepatischer Kreislauf Huch: Mensch, Körper, Krankheit; Kap. 17 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 23 Magendrüsen  Nebenzellen: Bilden schützenden Schleim  Belegzellen (Parietalzellen): Bilden Salzsäure (HCl) und «intrinsic factor» (B12-Aufnahme)  Hauptzellen: Bilden Pepsinogene und Pepsine (aktive Form), die Eiweisse spalten  Diese Drüsenzellen sind ausschliesslich im Korpus/Fundus vorhanden Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 24 Exokriner Pankreas (Bauchspeicheldrüse)  Produziert verschiedene Sekrete  V.a. Enzyme für die Verdauung von:  Fett (Lipasen)  Kohlenhydrate (Amylasen)  Eiweisse (Proteasen)  Zudem: Bikarbonat als Puffer um den tiefen pH anzuheben Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 25 Endokrine Drüsen (Hauptjob)  Bilden Hormone  Wichtigste endokrine Drüsen:  Hypophyse, Epiphyse  Schilddrüse, Nebenschilddrüse (inkl. C-Zellen)  Nebenniere (Rinde und Mark)  Pankreas (Inselzellen: endokrin) Huch: Mensch, Körper, Krankheit; Kap. 11 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 26 Pankreas (Endokrin): Inselzellen  B (Beta)-Zellen: Insulin  Senkt (als einziges Hormon) den Blutzucker-spiegel, wirkt anabol, baut Speicher auf  A (Alpha)-Zellen: Glukagon  Gegenspieler zu Insulin, erhöht Blutzucker Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 27 Blutzucker: Was senkt und erhöht ihn? Huch: Mensch, Körper, Krankheit; Kap. 11 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 28 Endokrine Drüsen (Nebenjob)  Organe die neben ihrer Hauptfunktion auch noch Hormone produzieren:  Nieren  Herz  Magen / Darm  Leber  Fettgewebe  Hoden (Leydig-Zellen) und Eierstöcke (Gelbkörper und Ovarialfollikel) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 29 Hormonproduktion als «Nebenjob»* Organ Hormon Funktion Leber IGF (Insulin like Wirkt anabol, fördert Wachstum growth factor) Herz Atriales Erhöht Na+ & Wasserausscheidung, bremst Renin, (rechter natriuretisches vermindert Durst Vorhof) peptid (ANP) Nieren Renin Hormonähnliches Enzym: erhöht Blutdruck Erythropoetin Regt Bildung roter Blutkörperchen an Vitamin D Zusammen mit Leber und Haut Darm Sekretin Fördert Gallen- & Bikarbonat-Bildung, hemmt Magenbeweglichkeit Magen Ghrelin Löst Hungergefühl aus Gastrin Steigert Salzsäuresekretion *ganz kleine Auswahl Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 30 Sinnesepithelien  Sinneszellen in der Haut  Geschmackssinn (Zunge)  Geruchssinn (Riechschleimhaut) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 31 Gewebe: was ist das? Die Grundgewebe Epithel Drüsen Binde- & Stützgewebe, Muskeln Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 32 Binde- & Stützgewebe, Muskeln  Fettgewebe  Knorpel  Knochen  Muskel- gewebe Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 33 Fettgewebe  Weisses  Speichert Energie  Polstert (Fusssohle, Gesäss, um Organe)  Isolation  Produziert Hormone  Braunes  Zitterfreie Wärmebildung  Kann «herangezüchtet» werden Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 34 Knorpel  Dort, wo viel Reibung & Druck entsteht & Flexibilität gefragt ist  Hyaliner Knorpel (Mattglasig, Gelenke, Rippen Nase, Kehlkopf)  Elastischer Knorpel (Kehlkopfdeckel, Ohrmuschel)  Faserknorpel (Bandscheiben, Meniskus, Schambein)  Ist schlecht oder gar nicht durchblutet  Wird über Flüssigkeit (z.B. Gelenksflüssigkeit) ernährt  Heikle Regeneration → Arthrose kann auch bei jungen Menschen vorkommen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 35 Knochen  Hoch differenziert  Sehr widerstandsfähig, trotzdem leicht  Knochenmatrix: kollagenes Bindegewebe mit Kalzium und Phosphat  Knochenzellen (Osteozyten)  Osteoblasten (aufbauen)  Osteoklasten (abbauend) Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 36 Muskeln  Glatte Muskulatur  Herzmuskulatur  Quergestreifte Muskulatur Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences 37

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