Mein Leben als Analphabet PDF

Summary

Dieser Text beschreibt die Erfahrungen eines Analphabeten in Deutschland. Er schildert seinen Alltag und die Herausforderungen, die er durch seine Unfähigkeit zu lesen und schreiben bewältigen muss. Er zeigt auch die Tricks auf, die er entwickelt hat, um im Alltag zurechtzukommen.

Full Transcript

## Mein Leben als Analphabet Ich heiße Hans, bin 45 Jahre alt und lebe in einer kleinen Stadt in Deutschland. Was niemand weiß: Ich kann weder lesen noch schreiben. Mein Alltag ist eine ständige Herausforderung, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. ### Jeden Morgen wache ich auf und greife nac...

## Mein Leben als Analphabet Ich heiße Hans, bin 45 Jahre alt und lebe in einer kleinen Stadt in Deutschland. Was niemand weiß: Ich kann weder lesen noch schreiben. Mein Alltag ist eine ständige Herausforderung, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. ### Jeden Morgen wache ich auf und greife nach meinem Handy. Die Uhrzeit erkenne ich an den Zahlen, aber die Nachrichten kann ich nicht lesen. Zum Glück gibt es Sprachassistenten. "Alexa, wie wird das Wetter heute?", frage ich. So weiß ich, was ich anziehen soll. Beim Frühstück erkenne ich meine Lieblingsmarmelade an dem roten Glas mit dem gelben Deckel. Brot ist einfach - das sieht man ja. Aber bei Medikamenten wird es schwierig. Meine Frau hat mir beigebracht, die wichtigen Pillen in farbige Döschen zu sortieren. ### Ich arbeite als Hausmeister in einer Schule. Ironie des Schicksals, nicht wahr? Aber hier fühle ich mich sicher. Ich kenne jeden Winkel, jedes Werkzeug. Wenn mir jemand eine Notiz gibt, sage ich immer: "Können Sie mir das kurz erklären? Ich verstehe es besser, wenn ich es höre." Die meisten denken, ich sei einfach ein guter Zuhörer. ### Als Kind bin ich oft umgezogen. Neue Schule, neue Freunde, neue Lehrer - ich kam nie richtig mit. Meine Eltern arbeiteten viel, und niemand bemerkte, dass ich Probleme hatte. Irgendwann war ich zu beschämt, um Hilfe zu bitten. So schlitterte ich durchs Leben, immer mit der Angst entdeckt zu werden. ### Im Laufe der Jahre habe ich viele Tricks entwickelt. Im Restaurant bestelle ich immer das erste Gericht auf der Karte - das kann ich mir merken. Beim Einkaufen orientiere ich mich an Bildern und Farben. Und wenn ich etwas unterschreiben muss, sage ich oft: "Oh, ich habe meine Brille vergessen. Können Sie mir sagen, wo ich unterschreiben soll?" Mein Smartphone ist mein bester Freund. Mit Spracherkennung kann ich Nachrichten diktieren, und Text-to-Speech liest mir vor, was andere schreiben. So bleibe ich in Kontakt, ohne dass jemand Verdacht schöpft. ### Manchmal träume ich davon, endlich lesen und schreiben zu lernen. Aber die Scham ist groß. Was würden die Leute denken? Trotzdem - vielleicht fasse ich eines Tages den Mut, einen Alphabetisierungskurs zu besuchen. Bis dahin navigiere ich weiter durch eine Welt voller Buchstaben, die für mich wie Hieroglyphen sind. Welcher Titel passt zum Abschnitt? Mein größter Wunsch Mein Morgen Meine Tricks Auf der Arbeit Warum ich nicht lesen kann

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