Magnetresonanztomographie Grundlagen PDF
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This document provides a fundamental overview of magnetic resonance imaging (MRI). It explains the principles of MRI, including concepts like nuclear magnetism, spin alignment, precession, and resonance. The core underlying physics behind MRI techniques which will be crucial for medical professionals and imaging technologies.
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[Magnetresonanztomographie] [Grundlagen] [Einführung] MRT zählt zu den leistungsfähigsten bildgebenden Verfahren. Ist Schnittbildverfahren mit sehr hoher Kontrastauflösung. Für Signalerzeugung/Bilderzeugung -\> Kernmagnetismus/magnetische Felder. MR-Bild = Abbildung der Protonendichte und der...
[Magnetresonanztomographie] [Grundlagen] [Einführung] MRT zählt zu den leistungsfähigsten bildgebenden Verfahren. Ist Schnittbildverfahren mit sehr hoher Kontrastauflösung. Für Signalerzeugung/Bilderzeugung -\> Kernmagnetismus/magnetische Felder. MR-Bild = Abbildung der Protonendichte und der chemischen Zusammensetzung eines Gewebes. Gewebe mit geringem Protonenanteil (Knochen, Luft) -\> signallos, schwarz. ![](media/image2.png)Bildgenerierung beruht auf komplexer Rechenmethoden. Schnittebene bei MRT frei wählbar/unabhängig von Köperposition. MRT arbeitet ohne ionisierende Strahlung, hat hohe Weichteilauflösung, dem Röntgen überlegen. Anwendung v.a. in Neuroradiologie. [Kernmagnetismus] Elektrisch geladene Kernteilchen -\> wie rotierende Kreisel -\> drehen sich mit Drehimpuls (Spin) um ihre Rotationsachse. Jede bewegte el. Ladung induziert ein Magnetfeld, besitzt magnetisches Moment (Protonen -\> Nord und Südpol). Ungerade Kernteilchenzahl im Atomkern -\> Kernmagnetismus wirkt nach aussen. Gerade Kernteilchenzahl -\> magnetische Momente neutralisieren sich gegenseitig. Kernresonanz -\> nur Atomkerne mit ungerader Kernteilchenzahl werden gebraucht (Bsp.: H, C-13, Na-23, P-31). Das wichtigste Proton im Körper/für MRT: Wasserstoffatomkern. [Ausrichtung] Rotationsachse der Kernspins -\> zufällige/ungeordnete Orientierung im Raum. ![](media/image4.png)Kernspins in statisches Magnetfeld gebracht -\> wegen Wechselwirkung zwischen äusserem Magnetfeld und Kernmagnetismus in Ordnung gezwungen. Magnetische Momente/Rotationsachsen der Kernspins richten sich entlang der magnetischen Feldlinien aus -\> Protonen können zwei Energiezustände annehmen. Rotationsachsen richten sich zum externen Feld parallel (hohes E-niveau) oder antiparallel (niedriges E-niveau) aus. [Verteilung] Zahlenmässiges Verhältnis Protonen niedrigeres E : Protonen höheres E abhängig von Stärke des Magnetfelds und Temperatur -\> Boltzmannverteilung (fast im Gleichgewicht, immer geringer Überschuss an energiearmen P). Magnetfeld ein Tesla, Raumtemperatur, eine Million Protonen = 7 energiearmen Protonen. Nur überzählige energiearmen Kernspins tragen zur MR bei -\> Summe magnetische Momente = Gesamtmagnetisierung (NMV). Gesamtmagnetisierung wird hier Longitudinalmagnetisierung genannt, da ihr Vektor längs des Hauptmagnetfelds B0 liegt -\> kann nicht gemessen werden. [Präzession und Larmorfrequenz] Präzession wird in best. Frequenz ausgeführt Abhängig von Art des Protons und Magnetfeldstärke B0). Frequenz proportional zur Stärke des äusseren Magnetfelds -\> Wert durch Larmorgleichung berechnet = Larmorfrequenz. ω0 = Larmorfrequenz \[MHz\] γ = Gyromagnetisches Verhältnis (Stoffkonstante) \[MHz/T\] B0 = Magnetische Flussdichte des Grundmagnetfeldes \[T\] **Verschiedene Atomkerne haben unterschiedliche Larmorfrequenzen, die durch die Feldstärke des äusseren Magnetfeldes beeinflusst werden.** [Magnetresonanz] Energie zuführen -\> Polarisierte Kernspins angeregt -\> Magnetische Kernresonanz erzeugt. Energie geschieht in Form eines kurzen Hochfrequenzimpulses (gleiche Frequenz wie Larmorfrequenz der Protonen -\> Resonanzfrequenz). Bei Anregung kippen Kernspins aus Ausgangslage und es entsteht eine Magnetisierung senkrecht zu B0 (Transversal-/Quermagnetisierung) -\> Aussage stimmt nur für Anregungswinkel von 90°. Kernspins präzedieren weiterhin in Empfangsantenne Wechselspannung -\> lässt sich verstärken, messen und analysieren. ![](media/image7.png)**Nur wenn der verwendete Hochfrequenzimpuls die Resonanzfrequenz des Kerns besitzt, kann eine Energieübertragung auf den Kernspin stattfinden. Die Resonanzfrequenz entspricht der Larmorfrequenz.** [Relaxation] Hochfrequenzimpuls abschalten -\> Kernspins geben aufgenommene Energie wieder ab -\> Relaxation. MR-Signal zerfällt mit der Zeit und System streb ursprüngliches Gleichgewichtszustand an (Boltzm.). Zwei Vorgänge (unabhängig) finden statt: - Die Longitudinalmagnetisierung wird wieder aufgebaut - T1-Relaxation. - Die Transversalmagnetisierung verschwindet - T2 Relaxation. T1 ist immer langsamer als T2. Relaxationszeit eines Gewebes bestimmt Signalintensität/Bildkontraste von T1- und T2-gewichteten Aufnahmen. [T1 und T2 im Vergleich] T1- und T2-Relaxation finden immer gemeinsam, aber unabhängig voneinander statt. Die T2-Relaxation geschieht schnell (30-150 ms) und die T1-Relaxation langsam (300-2000 ms). Faustregeln: - je flüssiger (je mehr Wasser), desto länger sind T1 und T2 (Longdrink) - je fester und fetter, desto kürzer sind T1 und T2 (Fast Food) T2-gewichtete Aufnahmen entstehen durch lange Repetitionszeit (RT) und lange Echoauslesezeit (TE). Gewebekontrast in T2-gewichtete Aufnahmen wird durch Echoauslesezeit bestimmt. Bildkontraste entstehen durch unterschiedliche Signalintensität des Gewebes. Gewebe/Stoffe mit langer T2-Relaxationszeit haben hohe Signalintensität Wasser/Liquor) -\> hell/weiss. Erkrankte Gewebe haben erhöhten Flüssigkeitsgehalt -\> erscheinen heller als gesundes. Auf T1-gewichtete Aufnahmen haben Gewebe mit kurzen T1-Relaxationszeiten (Fett, Strukturen nach Kontrastmittel-Anreicherung) hohe Signalintensität -\> hell. Stoffe mit langer T1-Relaxationszeit haben niedrige Signalintensität. Erkranktes Gewebe auf T1-gewichteten Bildern signalarm -\> dunkel. ![](media/image9.png)[Aufbau eines MRT] [Magnet] Hauptbestandteil ist Magnet, durch den das Hauptmagnetfeld B0 zur Ausrichtung des Kernspins erzeugt wird. Drei Magnettypen: Permanentmagnete, Wiederstandsmagnete (wegen hohen Energieverbrauch nicht mehr gebräuchlich), supraleitende Magnete. Unterscheidbar zwischen offenen und geschlossenen (Röhre) Systemen. Stärke des Magnetfelds und Homogenität bestimmen Präzessionsfrequenzen der Spins und Signal-Rausch-Verhältnis. Magnete mit hoher Feldstärke -\> bessere Auflösung/kürzere Untersuchungszeit. Für Diagnose meist 1-3 Tesla -\> supraleitende Magnete. Orthopädie/Tiermedizin -\> 0,2-\ Niederfeldgeräte (0.2-0.5 Tesla) ![](media/image11.png)[Sende- und Empfangsspulen] Ortskordinierung der MR-Signale -\> drei voneinander unabhängige Gradientenspulen -\> Qualität bestimmt Bildqualität. Energiezufuhr für Anregung des Kernspins geschieht durch Hochfrequenz-Sendespulen, Könen in Magneten oder Empfangsspule integriert sein. Frequenz des HF-Senders muss auf Resonanzfrequenz der Kernspins abgestimmt sein. Resonanzsignal wird in Empfangsspulen registriert, verstärkt, in Rechner weiterverarbeitet. Es gibt spezifisch an Körperregionen angepasste Spulen -\> möglichst enganliegend -\> optimales Signal. Einfluss auf Signal-Rausch-Verhältnis: Architektur der Spulen, Magnetfeldstärke, Typ der Sequenz, Field of view, Schichtdicke, Anzahl durchgeführte Messungen. [Steuerung und Sicherheit] Bedienung und Rechneranlage ausserhalb des MRT-Raums -\> Steuerung HF- und Gradientenspulen, Sequenzabläufe anwählen, Messung starten, Auswertung Bild. MR-Bilder können versendet, bearbeitet, gedruckt (Filmfolie) und archiviert werden. Raum nach aussen durch Faraday'schen Käfig abgeschirmt -\> Störung des Magnetfeldes durch bewegte Metallgegenstände (Züge, Autobahn etc.) verhindert, Sicherung der umliegenden elektrischen Geräte und Personen. Sicherheitsregeln für Betreten des Raumes: keine Metallgegenstände am oder im Körper.