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AuthoritativeFern2932

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controlling business management financial management accounting

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This document provides an overview of controlling, discussing its role in planning, steering, and controlling business activities. It covers information systems in controlling, the institutional perspective of controlling (as a line or staff function), the structure of an income statement, cost types, and cost centers. This document also includes a glimpse into risk management.

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# Einführung in das Controlling ## 1. Controlling ist ein wesentliches Instrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensaktivitäten. * Es liefert die nötigen Informationen und Analysen, die das Management für fundierte Entscheidungen benötigt. * Controlling ist dabei nicht nur eine f...

# Einführung in das Controlling ## 1. Controlling ist ein wesentliches Instrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensaktivitäten. * Es liefert die nötigen Informationen und Analysen, die das Management für fundierte Entscheidungen benötigt. * Controlling ist dabei nicht nur eine funktionale Aufgabe, sondern auch ein *interdisziplinäres System*, das sowohl ökonomische als auch technische Kenntnisse voraussetzt. ### 1.1 Das Informationssystem im Controlling * Ein *Informationssystem* im Controlling ist ein System, das relevante Unternehmensdaten erfasst, verarbeitet und für Entscheidungsprozesse aufbereitet. * Es beinhaltet sowohl *operative* als auch *strategische Informationen*. * **Beispiel:** * Ein Unternehmen verwendet ein *ERP-System* (Enterprise Resource Planning), das Echtzeitdaten über Produktionskosten, Lagerbestände und Verkaufszahlen liefert. * Das Controlling nutzt diese Daten, um *wöchentliche Reports* zu erstellen, die dem Management helfen, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren. ## 2. Controlling in institutioneller Sicht * Das Controlling wird in die *Unternehmensorganisation* eingeordnet, um Informationen bereitzustellen und Entscheidungen zu steuern. * Dabei gibt es verschiedene Formen der *organisatorischen Einordnung.* ### Controlling als Linienstelle * Controlling wird als *Linienstelle* bezeichnet, wenn der Controller direkte *Weisungsbefugnisse* gegenüber anderen Abteilungen hat und *direkt in die Entscheidungsprozesse eingreift*. * **Beispiel:** * In einem *produzierenden Unternehmen* ist der Controller verantwortlich dafür, *Produktionsabteilungen* zu beraten und *Budgetvorgaben* zu setzen. ### Controlling als Stabstelle * Als *Stabstelle* hat das Controlling keine *Weisungsbefugnis*, sondern *unterstützt das Management* mit Analysen und Empfehlungen. * Es hat *beratende Funktion*. * **Beispiel:** * Ein Controller *analysiert die Finanzen* des Unternehmens, *stellt dem Vorstand monatliche Finanzberichte zur Verfügung* und gibt Empfehlungen, *ohne direkt in die operativen Entscheidungen einzugreifen*. ### Anforderungsprofil des Controllers * Der Controller muss sowohl *fachliche* als auch *persönliche Eigenschaften* mitbringen. * **Fachliche Eigenschaften:** * Kenntnisse in *Finanzbuchhaltung, Betriebswirtschaft, Kostenrechnung und IT* * Fähigkeit zur *Analyse von Unternehmenskennzahlen* * **Persönlichkeitsbedingte Eigenschaften:** * *Hohe analytische Fähigkeiten* * *Entscheidungsfreude* und *Kommunikationsstärke* * *Integrität* und *objektive Denkweise* ## 3. Aufbau einer Erfolgsrechnung * Die *Erfolgsrechnung* stellt die *Erträge* und *Aufwendungen* eines Unternehmens gegenüber und ermittelt so den Erfolg. * **Kostenarten:** * **Personalkosten:** (z.B. Löhne, Gehälter) * **Materialkosten:** (z.B. Rohstoffe, Hilfsstoffe) * **Sonstige betriebliche Aufwendungen:** (z.B. Miete, Energiekosten) * **Leistungsarten:** * Leistungsarten umfassen die verschiedenen Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen *produziert oder verkauft*. ### Gliederung der Kostenarten * Kosten können nach verschiedenen *Gesichtspunkten* gegliedert werden, zum Beispiel: * **Fixe und variable Kosten** * **Direkte und indirekte Kosten** * **Abhängigkeit der Kosten von der Beschäftigung** * *Fixe Kosten:* Bleiben unabhängig von der *Beschäftigung* oder *Produktionsmenge.* * *Variable Kosten:* Ändern sich mit der *Beschäftigung* oder *Produktionsmenge.* * **Beispiel:** * *Fixe Kosten:* Miete für das Büro * *Variable Kosten:* Materialkosten für die Produktion eines Produkts ### Kostenstellen und deren Erfassung * *Kostenstellen* sind organisatorische Einheiten, in denen Kosten anfallen (z.B. Produktionsabteilungen). * Die *Kostenstellrechnung* erfasst und verteilt die Kosten auf diese Stellen. * **Beispiel:** * Eine Produktionsabteilung hat Kosten für Maschinen und Personal. Diese *Kosten werden auf die jeweilige Kostenstelle erfasst*. ## 4. Kostenstellenrechnung und Wirtschaftskontrolle * **Kostenstellenarten:** * **Cost Center:** Kostenstellen, die nur Kosten verursachen, *ohne direkt Einnahmen zu generieren* (z.B. Verwaltung). * **Profit Center:** Verantwortlich für *Kosten und Erlöse*, zielt auf die *Maximierung des Gewinns* (z.B. Vertriebseinheit eines Unternehmens). * **Service Center:** *Erbringt interne Dienstleistungen* für andere Unternehmensbereiche. * **Beispiel:** * Eine *IT-Abteilung* ist ein Service Center, das *die Infrastruktur* für alle anderen Abteilungen bereitstellt. ### Voraussetzungen für eine wirksame Wirtschaftskontrolle * *Transparente* und *vollständige Kosteninformation* * *Klare Definition* der *Verantwortlichkeiten* und *Kennzahlen* * *Regelmäßige Überwachung* und *Anpassung* der *Budgetvorgaben* ## 5. Risiko-Management-System und Risikobewältigung * Ein *Risiko-Management-System* dient dazu, Risiken zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. ### Risikoeinstellungen des Managements: * Das Management muss entscheiden, wie Risiken im Unternehmen *gehandhabt werden sollen*: * **Risikovermeidung:** *Risiken werden durch Veränderungen in der Strategie vermieden*. * **Risikominimierung:** *Maßnahmen werden ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen von Risiken zu reduzieren*. * **Beispiel:** * Ein Unternehmen identifiziert das *Risiko von Rohstoffpreisschwankungen* und sichert sich durch langfristige Lieferverträge ab. ### Internes Überwachungssystem: * Ein *internes Überwachungssystem* stellt sicher, dass das Risikomanagement und andere Kontrollprozesse *effektiv umgesetzt werden*. ## 6. Ausgewählte operative Controlling-Instrumente * **Bilanzanalyse und Kennzahlen** * Die *Bilanzanalyse* gibt Aufschluss über die *finanzielle Lage* des Unternehmens. * Wichtige Kennzahlen umfassen: * **Kennzahlen zum Vermögensaufbau:** * *Eigenkapitalquote*: Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital * **Kennzahlen zur Finanzierung:** * *Verschuldungsgrad*: Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital * **Kennzahlen zur Liquidität:** * *Liquiditätsgrad 1*: Verhältnis von liquiden Mitteln zu kurzfristigen Verbindlichkeiten * **Beispiel:** * Ein Unternehmen hat eine *Eigenkapitalquote* von 40%, was auf eine *solide Finanzierung* hinweist. * **Kennzahlen zur Rentabilität:** * *Eigenkapitalrentabilität*: Verhältnis von Jahresüberschuss zum Eigenkapital * *Umsatzrentabilität*: Verhältnis von Gewinn zum Umsatz * **Beispiel:** * Ein Unternehmen erzielt eine *Eigenkapitalrentabilität* von 15%, was bedeutet, dass es für jedes investierte Eigenkapital 15% Gewinn erzielt. ### Umschlagskennzahlen und Cash Flow: * **Umschlag der Forderungen:** Wie schnell ein Unternehmen seine Forderungen eintreibt * **Cash Flow:** Der *Nettozufluss* an *liquiden Mitteln* ### 6.1 Deckungsbeitragsrechnung * Die *Deckungsbeitragsrechnung* ermittelt den Beitrag eines Produkts oder einer Dienstleistung zur Deckung der fixen Kosten und zum Gewinn. * **Einzelunternehmen:** * Der *Deckungsbeitrag* hilft, den *Profit* des einzelnen Produkts zu ermitteln und den *Break-Even-Point* zu berechnen. * **Mehr-Dienstleistungsunternehmen:** * Hier wird der *Deckungsbeitrag* für verschiedene Produktgruppen ermittelt, um zu entscheiden, welche Produktlinien *rentabel sind.* ### Beispiel: * Ein Unternehmen verkauft Produkt A für 100 €, die variablen Kosten betragen 60 €. * Der Deckungsbeitrag pro Einheit beträgt 40 €. ### Break-Even-Point-Analyse * Die *Break-Even-Point-Analyse* ermittelt den Punkt, an dem das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust erzielt. Dies wird durch die *Fixkosten* und den *Deckungsbeitrag* berechnet. * **Beispiel:** * *Fixkosten* von 100.000 € und ein Deckungsbeitrag von 40 € pro Einheit. * Der Break-even-Point liegt bei 2.500 Einheiten (100.000 € / 40 €). ## 7. Balanced Scorecard (BSC) * Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein *strategisches Planungs- und Steuerungsinstrument*, das aus vier Perspektiven besteht: * **Finanzen** * **Kunden** * **Prozesse** * **Lernen und Wachstum** * **Beispiel:** * Ein Sportverein setzt eine *BSC* ein, um *strategische Ziele* wie *Mitgliederwachstum*(Kundenperspektive), *Verbesserung der Trainingsqualität*(Prozessperspektive) und *Verbesserung der Finanzlage*(Finanzperspektive) zu verfolgen. ## 8. Benchmarking * *Benchmarking* ist der Prozess des *Vergleichs* der eigenen Unternehmensleistungen mit den besten Praktiken der Branche oder von Wettbewerbern. * **Beispiel:** * Ein Unternehmen *vergleicht seine Produktionskosten mit denen eines führenden Wettbewerbers*, um *Kostensenkungspotenziale* zu identifizieren. ## 9. Shareholder Value und Kundenzufriedenheit * Der *Shareholder Value* misst den Wert, den ein Unternehmen für seine Aktionäre schafft. * Die *Kundenzufriedenheit* wird durch *regelmäßige Umfragen* und *Feedbacksysteme* gemessen, um langfristige Kundenbindung zu fördern. * **Beispiel:** * Ein Unternehmen führt *regelmäßige Kundenzufriedenheitsumfragen* durch und stellt auf Basis der Ergebnisse Änderungen am Kundenservice und den Produkten vor.

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