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This document discusses IT-Management concepts, including business application systems, integration, and processes. It covers topics like Enterprise Resource Planning (ERP), Supply Chain Management (SCM), and Customer Relationship Management (CRM).

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IT-Management ITM_T1_3_ansys_kap2 Inhalt Betriebliche Anwendungssysteme.......................................................................................................... 2 Aufgabenverteilung betrieblicher Anwendungssysteme.....................................................................

IT-Management ITM_T1_3_ansys_kap2 Inhalt Betriebliche Anwendungssysteme.......................................................................................................... 2 Aufgabenverteilung betrieblicher Anwendungssysteme.................................................................... 4 Herausforderung Integration.............................................................................................................. 5 Integrationsgegenstand................................................................................................................... 6 Integrationsrichtung........................................................................................................................ 8 Integrationsreichweite.................................................................................................................... 8 Automatisierungsgrad..................................................................................................................... 8 Integrierte Anwendungssysteme........................................................................................................ 9 Service-Orientierte Architektur......................................................................................................... 10 Beispiel Technologie-Plattform SAP NetWeaver........................................................................... 11 Funktions- vs. Prozessorientierung................................................................................................... 12 Beispiele........................................................................................................................................ 13 Überbetriebliche Integration / Geschäftsprozesse über Unternehmensgrenzen............................ 15 Art der Kommunikation zwischen Endproduzent und Zulieferern................................................... 17 Electronic Data Interchange (EDI )................................................................................................ 17 XRechnung..................................................................................................................................... 19 Literaturverzeichnis / Quellenangaben................................................................................................. 21 1 IT-Management Betriebliche Anwendungssysteme Betriebliche Anwendungssysteme – bezeichnet standardisierte Anwendungssoftware, welche betriebliche Funktionen und Prozesse, z.B. im Bereich Enterprise-Ressource-Planning (ERP), Supply-Chain- Management (SCM), Customer-Relationship- Management (CRM) und Workflow-Management abbildet. Da es sich hierbei um Standardsoftware handelt, ist die Software allgemeingültig konzipiert und kann ohne oder mit geringen Änderungen mehrmals eingesetzt werden. – bildet alle wesentlichen betriebswirtschaftlichen Anwendungsfälle und Funktionen ab. Es unterstützt dadurch bei der Abwicklung und Optimierung der betrieblichen Geschäftsprozesse über die gesamte Wertschöpfungskette. Diese hohe Funktionalität, bei gleich hohem Budget, ist mit einer Individualentwicklung nicht zu realisieren. Die Anbieter übernehmen in der Regel auch zugleich den Support der Systeme.  Merkmale – Funktionalität: o Betriebswirtschaftlicher Einsatzzweck über die gesamte Wertschöpfungskette zur Unterstützung branchenübergreifender und branchenspezifischer Anwendungsfälle. – Branchen: o alle Branchen und Sektoren – Architektur: o modularer Aufbau, komponentenorientiert – Anpassungsfähigkeit: o Die Module des Systems können konfiguriert und bis zu einem gewissen Grad unternehmensindividuell angepasst werden. -> Customizing 2 IT-Management Ziele betrieblicher Anwendungssysteme  Neudesign, Automatisierung und Rationalisierung von Abläufen / Prozessen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit bzw. Marktchancen  Neudesign / Re-Design – Anpassung an Veränderungen  Automatisierung – Übertragung von Arbeitsgängen vom Menschen auf Automaten / Agenten o Steigerung der Effizienz und (teilweise) Verbesserung der Qualität  Rationalisierung – ist ein Prozess, der durch bessere Nutzung vorhandener Möglichkeiten zu einer Steigerung der Effizienz führen soll. Die Effizienz eines Prozesses wird als Verhältnis aus Nutzen und Aufwand definiert. Durch Rationalisierung wird also ein bestimmter Nutzen mit geringerem Aufwand als zuvor erreicht. – z.B.  Erhöhung der Qualität und geringere Fehlerquote  Erhöhung der Stückzahlen  Entlastung des Menschen von Standard-Aktivitäten  veränderte Anforderungen an die Beschäftigten  Freisetzung von Arbeitskräften 3 IT-Management Aufgabenverteilung betrieblicher Anwendungssysteme  Produktlebenszyklusmanagement (PLM) o Bei PLM handelt es sich um einen Ansatz zur ganzheitlichen, unternehmensweiten Verwaltung und Steuerung aller Produktdaten und Prozesse des kompletten Lebenszyklus entlang der erweiterten Logistikkette – von der Konstruktion und Produktion über den Vertrieb bis hin zur Demontage und dem Recycling.  Supply Chain Management (SCM) o Supply Chain Management bzw. Lieferkettenmanagement bezeichnet die Planung und das Management aller Aufgaben bei Lieferantenwahl, Beschaffung und Umwandlung sowie aller Aufgaben der Logistik.  Customer-Relationship-Management (CRM) o CRM ist eine kundenorientierte Unternehmensstrategie, die mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien versucht, auf lange Sicht profitable Kundenbeziehungen durch ganzheitliche und individuelle Marketing-, Vertriebs- und Servicekonzepte aufzubauen und zu festigen.“  Enterprise-Resource-Planning (ERP) o ERP bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, Ressourcen wie Kapital, Personal, Betriebsmittel, Material und Informations- und Kommunikationstechnik im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen, steuern und verwalten.  Querschnittsysteme o Als Querschnittssysteme werden Anwendungssysteme bezeichnet, die nicht primär einzelne betriebliche Funktionsbereiche oder bestimmte Benutzergruppen (wie z.B. Manager) unterstützen, sondern an allen bzw. vielen Arbeitsplätzen genutzt werden können. z.B. Dokumenten-Management, Office-Systeme Beschreibungen von betrieblichen Anwendungssystemen stehen in dem ergänzenden Skript ITM_T1_3_Ansys_kap2_Ergänzungen 4 IT-Management Herausforderung Integration Anwendungssysteme wurden und werden häufig für einzelne Unternehmen bzw. deren Abteilungen oder sogar einzelne Arbeitsplätze entwickelt, was einem arbeitsplatz-, abteilungs- oder unternehmensübergreifenden Informationsfluss im Wege steht. Integration heißt, dass diese künstlich geschaffenen Grenzen wieder aufgehoben werden. Gehen wir z.B. davon aus, dass ein Kundenverwaltungs-, ein Auftragssteuerungs- und ein Buchhaltungssystem zusammen mit einem Internetportal die Auftragsabwicklung in einem Industrieunternehmen unterstützen, so ist ohne eine Integration dieser Anwendungssysteme eine effiziente Abwicklung des durchgehenden Ablaufs nicht möglich. Wären etwa ein Internetportal und das Kundenverwaltungssystem nicht integriert, so würden Änderungen der Kundendaten, die über das Portal hereinkommen, nicht automatisch in das Kundenverwaltungssystem gelangen. Bei personeller Weiterleitung der Daten zwischen den Anwendungssysteme entstehen durch Medienbrüche typischerweise Fehler und damit hohe Kosten für die Nachbearbeitung. Bedarf an Integration kann aber auch im zwischenbetrieblichen Bereich entstehen. Möchte z.B. das eben erwähnte Industrieunternehmen ausgewählten Lieferanten die Möglichkeit eröffnen, die vom eigenen Bestellsystem übermittelten Aufträge direkt in ihr Auftragsabwicklungssystem zu überspielen, so ist ebenfalls eine Integration der jeweiligen Anwendungssysteme erforderlich – sofern nicht von Anfang an ein zusammenhängendes unternehmensübergreifendes Systemkonzept verfolgt wurde. 5 IT-Management Entscheidend für die Anwendungssystem-Integration ist, welche Konzepte aufeinander abgestimmt werden müssen, sodass ein durchgängiger Informationsfluss entlang der zu unterstützenden Funktionen und Prozesse entsteht. Hierfür bieten sich grundsätzliche Ansatzpunkte an: Integrationsgegenstand  Datenintegration bedeutet, die Datenbestände von zwei oder mehreren Anwendungssystemen so zu verwalten, dass jedes Datum (z.B. die Kundenadresse) nur einmal gespeichert ist. Bei mehrfachem Auftreten dieses Datums werden die Kopien in einem übereinstimmenden (konsistenten) Zustand gehalten. Technisch zu realisieren ist dies z.B. über Aufbau und Betrieb einer übergreifenden Datenbank oder den periodischen bzw. ereignisabhängigen Abgleich von Datenbeständen über Schnittstellen.  Funktions- bzw. Objektintegration ist gegeben, wenn mehrere Funktionen in einem Anwendungssystem gebündelt werden. Beispielsweise kann sich ein Konstrukteur während der Entwurfsarbeiten am Bildschirm auch Informationen über die Kosten von Varianten anzeigen lassen. o Dabei rufen Applikationen z.B. über Messaging oder RPC (Remote Procedure Call) bzw. RMI (Remote Remote Method Invocation) gezielt Funktionen anderer Anwendungen auf. o Für diese Art der Integration wird häufig Middleware (z.B. Applikation-Server) in Verbindung mit Web-Service eingesetzt. o -> Die meisten Integrationen von Applikationen sind heute derart gelöst. 6 IT-Management  Prozess- oder Vorgangsintegration ist erreicht, wenn in einem Prozess aufeinander folgende Funktionalitäten über Anwendungssysteme nahtlos miteinander verbunden sind und ineinandergreifen. Bei jedem Bearbeitungsschritt werden dem Anwender die erforderlichen Funktionen und Daten zur Verfügung gestellt. Auch lässt sich die Bearbeitung eines einzelnen Vorgangs viel einfacher überwachen. Voraussetzung für eine Prozessintegration ist eine detaillierte Beschreibung der Prozesse. Prozessintegration findet sich sowohl innerhalb als auch zwischen Unternehmen sowie zwischen Unternehmen und Verbrauchern.  Grundidee o Die Geschäftsprozesse sind aufeinander abgestimmt und integriert  Die IT unterstützt die Geschäftsprozesse durch „kleine“, modulare und flexibel zusammensetzbare Services. o Voraussetzung  Abstimmung und Abgleichung der Geschäftsprozesse  Abstimmung der IT- respektive Applikationsarchitektur  SOA - Service Oriented Architecture  Programmintegration IV-technische Realisierung (Modulintegration) o Benutzerschnittstelle (Software-Ergonomie) o Medienintegration (Texte, Grafiken, Bilder, Ton) o Geräteintegration (Telefon, Fax, Computer) 7 IT-Management Integrationsrichtung Ausgehend von der Informationspyramide kann man horizontale und vertikale Integration unterscheiden.  Unter horizontaler Integration hat man sich in erster Linie die Verbindung der Administrations- und Dispositionssysteme verschiedener Unternehmensbereiche vorzustellen, also z.B. die Weitergabe der aktuellen Auftragseingänge aus dem Vertrieb an die Produktionsplanung.  Vertikale Integration bezieht sich vor allem auf die Datenversorgung der Planungs- und Kontrollsysteme aus den Administrations- und Dispositionssystemen heraus. Sind z.B. kundenbezogene Informationen auf verschiedene Anwendungssysteme verteilt, so ermöglicht erst eine Sammlung dieser Daten in einem Planungssystem eine umfassende Analyse der Rentabilität einzelner Marktsegmente. Integrationsreichweite  Bezogen auf die Integrationsreichweite ist die innerbetriebliche von der zwischenbetrieblichen Integration zu unterscheiden.  Bereichsintegration: o Daten-, Funktions- und Prozessintegration innerhalb eines Unternehmensbereichs (z.B. PPS und Instandhaltung im Produktionsbereich).  Innerbetriebliche Integration: o Bereichs- und prozessübergreifende Verbindung in einem Unternehmen.  Zwischenbetriebliche Integration: o Datenintegration: Austausch der Daten des zwischenbetrieblichen Verkehrs in maschinenlesbarer Form (EDI in Automobilindustrie). o Methodenintegration: z.B. kooperative Prognoseplanung (Collaborative Planung via Internet) Automatisierungsgrad  Nach dem Automationsgrad trennen wir in vollautomatischen und teilautomatischen Informationstransfer. o Vollautomatische Verkettung von Modulen o Teilautomatische Lösungen Mensch und Maschine wirken im Dialog zusammen  Benutzersteuerung (Fertigungsleitstand)  Ereignissteuerung (Vorgangssteuerung / Workflow) 8 IT-Management Integrierte Anwendungssysteme Integrierte Anwendungssysteme setzen spezifische Techniken voraus und haben Implikationen auf den Prozess der Anwendungssystem-Entwicklung sowie auf das Informationsmanagement. Damit liefern integrierte Anwendungssysteme neue Optionen bei der Gestaltung der betrieblichen IT.  Vorteile des Einsatzes integrierter Programmsysteme:  keine Mehrfacherfassung  keine Redundanzen  keine Inkonsistenzen  Optimierung der Geschäftsprozesse  einheitliche Benutzeroberfläche  höhere Datenqualität (weniger Fehler, einheitliche Formate)  Nachteile des Einsatzes integrierter Programmsysteme:  komplexes Anwendungssystem  „Funktionsüberhang“  hoher Investitionsbedarf  kein oder wenig Raum für Speziallösungen (=Insellösungen) 9 IT-Management Service-Orientierte Architektur Service-Orientierte Architektur (SOA) ist ein Architekturstil für Geschäftsanwendungen. In SOA wird versucht die Software direkt an den Geschäftsprozessen einer Firma auszurichten. Dazu wird das System in so genannte Dienste (Services) unterteilt. Dienste sind kleine, lose-gekoppelte und eigenständige Softwarekomponenten. Durch das Kombinieren dieser Dienste entsteht ein Anwendungssystem, welches leicht anpassbar und änderbar bleiben soll.  Grundsätzlich kann man in einer Service-orientierten Architektur zwischen drei Rollen unterscheiden, die lose miteinander gekoppelt sind:  Service Provider: o Stellt einen Service zur Verfügung und kann diesen bei verschiedenen Service Brokern anmelden.  Service Broker: o Vermittelt/makelt zwischen dem Service Consumer und dem Service Provider.  Service Consumer o Client/Nutzer, der die Dienste des Service Provider verwendet.  SOA ist ein Architekturkonzept für geschäftsbezogene IT-Anwendungslandschaften auf oberster Abstraktionsebene.  Eine SOA ist eine Anwendungslandschaft aus standardisierten Services, die einzeln genutzt oder zur Realisierung von Geschäftsprozessen miteinander kombiniert werden können. Dabei wird eine lose Kopplung der Service angestrebt.  Geschäfts-Services bieten, was das Geschäft braucht:  an Geschäftsaufgaben orientiert  unabhängig voneinander nutzbar  flexibel zu Geschäftsprozessen kombinierbar  (Technische Services sorgen dafür, dass es funktioniert) 10 IT-Management Häufig erfolgt die Bereitstellung und Nutzung einer SOA auf Grundlage von Enterprise Application Integration (EAI) oder einer Enterprise Service Bus (ESB) – Architektur. Beispiel Technologie-Plattform SAP NetWeaver Die Technologie-Plattform SAP NetWeaver organisiert das Zusammenspiel der Enterprise Services, koordiniert Dienste und bindet Anwendungen ein. 11 IT-Management Funktions- vs. Prozessorientierung Als funktionsorientierte Anwendungssysteme werden die Anwendungssysteme bezeichnet, die eine Funktion oder funktionsübergreifend mehrere Anwendungsbereiche in einem Unternehmen aus betriebswirtschaftlicher Sicht nach der traditionellen Gliederung unterstützen. Durch die funktionsorientierte Ausrichtung ist die Unterstützung der Geschäftsabläufe / Geschäftsprozesse von Unternehmen nicht optimal. Um aber die Geschäftsabläufe von Unternehmen optimal zu unterstützen wird eine Prozess- oder Vorgangsintegration angestrebt. Die ist erreicht, wenn in einem Prozess aufeinander folgende Funktionalitäten über Anwendungssysteme nahtlos miteinander verbunden sind und ineinander greifen. Bei jedem Bearbeitungsschritt werden dem Anwender die erforderlichen Funktionen und Daten zur Verfügung gestellt. Auch lässt sich die Bearbeitung eines einzelnen Vorgangs viel einfacher überwachen. Voraussetzung für eine Prozessintegration ist eine detaillierte Beschreibung der Prozesse. Prozessintegration findet sich sowohl innerhalb als auch zwischen Unternehmen sowie zwischen Unternehmen und Verbrauchern. 12 IT-Management Beispiele Beispiel Siemens Healthcare Architekturkonzept für Geschäftsprozess-Portal Die zur Prozessabwicklung benötigten Applikationen und Dienste (z.B. Standardsoftware-Module oder Webservices) in der Oberlache des Portals angezeigt und können dort vom Mitarbeiter aufgerufen sowie auch mithilfe von Portalfunktionen miteinander verknüpft werden. 13 IT-Management Architekturkonzept mit Integration Collaboration-Technologie Eine effiziente Zusammenarbeit mittels Collaboration-Technologie (UCC) ist für die Optimierung des Geschäftsprozesses von größter Bedeutung. 14 IT-Management Überbetriebliche Integration / Geschäftsprozesse über Unternehmensgrenzen Der Austausch von Wirtschaftsgütern ist mit dem Austausch bzw. Weitergabe von Daten (Informationen) verbunden. Dazu gehören z.B. Angebote, Lieferscheine, Rechnungen. Damit ist es im Bereich der Anwendungssysteme sehr wichtig, dass eine Integration von Anwendungssystemen innerhalb von und auch zwischen Unternehmen möglich ist, damit Unternehmen untereinander Daten austauschen können. Der Datenaustausch zwischen Unternehmen ist auch für Konzepte wie E-Business und E- Commerce notwendig, damit diese überhaupt realisiert werden können. Ein Geschäftsprozess wird begrenzt durch den Vorlieferanten und den Endkunden und nicht (mehr) von den Unternehmensgrenzen.  Eine unternehmensübergreifende Abwicklung von Geschäftsprozessen ist gekennzeichnet durch: – Enge Verzahnung betrieblicher und zwischenbetrieblicher Leistungsprozesse – Verstärkte elektronische Steuerung der Abläufe unter Einbeziehung interner und externer Informationen – Steigende Zahl beteiligter Partner – Infragestellung traditioneller Abläufe – Sich verkürzende Zeitspanne zwischen Leistungsanforderungen und Leistungserstellung Die Vorteile der unternehmensübergreifenden Abwicklung von Geschäftsprozessen liegen in der Zeitverkürzung der logistischen Ketten. 15 IT-Management Viele Produkte sind durch entsprechende Schnittstellen für überbetriebliche Geschäftsprozesse vorbereitet z.B.  Automobil-Industrie – Lieferscheine, Rechnungen über Edifact – Zulieferer / Lieferanten über direkte Schnittstellen-Integration  Banken – Datenaustausch Zahlungsverkehr / SEPA – Elektronischer Kontoauszug  Sozial-Bereich / Healthcare – Dakota (Verschlüsselte Datenübertragung von Rechnungsinformationen)  Bundebehörden / Öffentliche Verwaltung – XRechnung 16 IT-Management Art der Kommunikation zwischen Endproduzent und Zulieferern Electronic Data Interchange (EDI ) Unter EDI versteht man den elektronischen Datenaustausch über Geschäftstransaktionen (Bestellungen, Rechnungen, Überweisungen, Warenerklärungen etc.) zwischen Betrieben. Die Daten werden in Form von strukturierten, nach vereinbarten Regeln formatierten Nachrichten übertragen. Dadurch ist es dem Empfänger möglich, die Daten direkt in seinen Anwendungsprogrammen weiterzuverarbeiten (Durchgängigkeit der Daten). Um EDI zwischen Partnern mit unterschiedlichen IT-Systemen zu ermöglichen, gab es immer wieder Normierungs-Bestrebungen. Gängige EDI-Normen sind z.B. EDIFACT, ODETTE, VDA oder auch XML- EDI. Elektronischer Datenaustausch zwischen Kunden, Lieferanten und Dienstleistern mit einem EDI-fähigen IT-System auf Basis EDIFACT. WEB-EDI WebEDI ist eine WWW-Schnittstelle für den elektronischen Datenaustausch (EDI). Um Geschäftspartnern eine technisch wartungsfreie, dafür manuelle EDI-Lösung zu ermöglichen, bieten ihnen einige Unternehmen die Möglichkeit, ihre Daten über ein Web-Portal einzugeben. Diese Daten werden dem Betreiber in derselben Form zur Verfügung gestellt, als wären sie per EDI übermittelt worden. Unternehmen, die bisher übliches EDI einsetzen, eröffnet das die Möglichkeit, kleinere Geschäftspartner in die EDI-Landschaft zu integrieren, die über keine eigene EDI- Ausstattung verfügen. Ein Export der Daten in eine XML-Datei ist teilweise möglich. 17 IT-Management Schichtenmodell der EDI-Kommunikation 18 IT-Management XRechnung XRechnung ist der nationale Standard zur einheitlichen Umsetzung der Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber in Bund, Ländern und Kommunen, um die Entgegennahme elektronischer Rechnungen auf der semantischen Ebene zu regeln und darüber hinaus Empfehlungen für deren Übertragung zu geben (E-Rechnungsverordnung). Der Standard XRechnung basiert auf der Norm EN 16931 - Electronic Invoice. Er nutzt die durch die Norm gegebene Methodik, das XML-basierte semantische Datenmodell sowie die zugehörigen Geschäftsregeln und unterstützt die durch die Norm gegebenen technologischen Vorgaben inklusive der in EN 16931-2 vorgegebenen Syntaxen. Die Nutzung der Norm und ihrer Bestandteile erfolgt in der durch die Norm vorgegebenen Form. XRechnung ist somit aus Sicht der Norm eine Kernrechnungsanwendungsspezifikation (en: Core Invoice Usage Specification, CIUS). Eine Rechnung, die konform zum Standard XRechnung ist, ist somit auch konform zur Norm EN 16931. Dieser Standard regelt den Umgang mit elektronischen Rechnungen unabhängig von der Perspektive Rechnungsempfänger / Rechnungssteller, d.h. das beschriebene semantische Datenmodell ist von Rechnungsstellern im Bereich öffentlicher Auftraggeber anzuwenden, wenn diese Rechnungen an (andere) öffentliche Auftraggeber erstellen und die Konformität zu XRechnung gefordert ist. Zu beachten sind hierbei nationale rechtliche Ausgestaltungen, die eine Verpflichtung der elektronischen Rechnungsstellung auf Bundes- und Länderebene vorsehen können. Bis zum 27. November 2018 müssen die obersten Bundesbehörden den XRechnung Standard umgesetzt haben, bis zum 27. November 2019 alle anderen Bundesbehörden. Für alle anderen öffentlichen Auftraggeber (Länder, Kommunen) ist zu erwarten, dass die Frist für die Umsetzung der EU-Richtlinie voll ausgenutzt wird. Entsprechende Gesetze und Verordnungen werden somit erwartungsgemäß spätestens zum 18.04.2020 (laut Amtsblatt der EU) in Kraft treten. Hinweis:  Eine Bilddatei, ein reines PDF ohne strukturierte Daten oder eine eingescannte Papierrechnung sind keine elektronischen Rechnungen im Sinne der E- Rechnungsverordnung. 19 IT-Management Komponentenübersicht Komponenten zur Übermittlung von elektronischen Rechnungen sind  Weberfassung / Upload  Empfang / Übertragungskanäle  Authentifizierung  Validierung  Adressierung / Weiterleitung 20 IT-Management Literaturverzeichnis / Quellenangaben  Handbuch IT-Management; 6. Auflage; Herausgegeben von Ernst Tiemeyer; ISBN: 978-3-446-44347-1  Einführung in die Wirtschaftsinformatik; 12. Auflage; Prof. Dr. Jan Marco Leimeister; ISBN: 978-3-540-77846-2  Allgemeine Betriebswirtschaftslehre J.-P. Thommen, A.-K. Achleitner, D.U. Gilbert, D. Hachmeister, G. Kaiser; ISBN 978-3-658-07767-9  Wirtschaftsinformatik 12. Auflage; Hans Robert Hansen / Jan Mendling / Gustaf Neumann; ISBN 978-3-11-060873-1  Grundzüge der Wirtschaftsinformatik 12. Auflage; Peter Mertens; ISBN 978-3-662-53361-1  Anwendungsorientierte Wirtschaftsinformatik 8. Auflage; Paul Alpar; ISBN 978-3-658-14145-5  Enterprise Architecture Management Inge Hanschke; ISBN: 978-3-446-44724-0  Internet-links o www.wikipedia.de o help.sap.com/saphelp_webas620/helpdata/de/fc/eb2e97358411d1829f0000e829fbfe/c ontent.htm o www.siemens.ch o www.ebizq.net/topics/enterprise_integration_architecture o www.xoev.de Anmerkung  Um die Lesbarkeit dieser Skripte sicherzustellen sind stellenweise Zitate nicht als solche eindeutig gekennzeichnet, sondern durch Quellenangaben bzw. Literaturangaben am Ende der Skripte verdeutlicht. 21

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