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7. Sitzung Einführung in die Internationalen Beziehungen Internationale Organisationen Übersicht • Forschungsschwerpunkte IO • Theoretische Perspektiven zu IO • Forschungsprogramme – Legalisierung / Verrechtlichung – Sozialisierungsprozesse – Delegationstheorien Forschungsschwerpunkte interna...

7. Sitzung Einführung in die Internationalen Beziehungen Internationale Organisationen Übersicht • Forschungsschwerpunkte IO • Theoretische Perspektiven zu IO • Forschungsprogramme – Legalisierung / Verrechtlichung – Sozialisierungsprozesse – Delegationstheorien Forschungsschwerpunkte internationale Organisationen • Nach dem 2.WK: Fokus auf formale IOs – Abstimmungsmuster und Wahlverfahren in der UNO Generalversammlung (Forschungsansätze: Legislatives Verhalten (Parlamentsforschung) und Bürokratie-Forschung (z.B. Cox and Jacobson 1973)) • 1970er Regimeforschung – (Irrelevanz formaler Institutionen, z.B. offizielle Deklarationen in der UNO während dem Vietnam Krieg, IWF geschwächt durch die Entscheidung den Goldstandard aufzuheben (inkl. Fixe Wechselkurse)) Regime • Definition (Krasner 1983) • “Implicit or explicit principles, norms, rules, and decision-making procedures around which actors’ expectations converge in a given area of IR” Regimetypologie (Levy et al. 1995) Konvergenz der Erwartungen Tief Grad der Formalität Hoch Tief Kein Regime “Stilles” Regime Hoch Dead-letter Regime Vollwertiges Regime Theoretische Ansätze bzgl. Internationalen Regimen/Organisationen • Realismus: Die Macht ist hinter den Fassaden internationaler Organisationen versteckt • “Use international law for the promotion of national interests” (Morgenthau 1948) • “International institutions are epiphenomenal to state power and interest” (Carr 1964) • Downs, Rocke and Barsoom (1996): Vertiefte Kooperation bedingt Durchsetzungsmechanismen • “go-it-alone power”(Gruber 2000) Neo-Liberaler Institutionalismus • “If countries are not constrained by the rules to which they agree, why do they spend time and resources negotiating them in the first place?” (Reus-Smith: Paradoxon Int.Rechts) • Institutionen helfen dabei Probleme kollektiven Handelns zu überwinden, Transaktionskosten können gesenkt und Informationsasymmetrien vermindert werden (Keohane 1984) • Rationale Erklärungen für institutionelle Ausgestaltung (Koremenos et al. 2001) Sozialkonstruktivismus • Formale Organisationen werden weniger berücksichtigt • Internationale Gesellschaft ist eine rechtliche und politische Idee, auf welcher das Konzept internationaler Institutionen beruht (Buzan 1993) • Institutionen sind in Systemen übergeordneter Normen und Prinzipien eingebettet (Ruggie 1983) Sozialkonstruktivismus • Internationale Institutionen definieren die Spieler in einer bestimmten Situation und wie diese ihre Rolle zu spielen haben (Onuf 1989) • Die Analyse Internationaler Organisationen, welche nichts für selbstverständlich ansieht Forschungsprogramm: Legalization/Verrechtlichung Verrechtlichung (Abbott et al. 2000, IO) Verrechtlichung Verrechtlichung Verrechtlichung • Effekte? • Lock-in wird genutzt, Reputationseffekte, Compliance • Liberale Kritik: Goldstein und Martin (2000, IO) • Realisten Kritik: Dan Drezner (Forum-shopping) Forschungsprogramm: Sozialisierung und IOs Sozialisierung – Verschiedene Ebenen der Sozialisierung durch Interaktion innerhalb von IOs (Jeffrey Checkel 2005)  Strategic calculation / strategische Kalkulation  Cognitive role playing / kognitives Rollenspiel  normative suasion / normatives Zureden  Empirischer Untersuchungsgegenstand: EU Kommission und Vertreter von EU Mitgliedstaaten Sozialisierung  Strategische Kalkulation (instrumentelle Rationalität)  Dominiert von der Logik der Konsequenzen, Akteure kalkulieren und maximieren Interessen  Untersuchungsgegenstand: Anreizsysteme welche Verhaltensadaption fördern  Beispiele: Konditionalität (IWF/WB durch Kreditvergabe, EU durch Beitrittsprozesse) Sozialisierung  Kognitives Rollenspiel (eingeschränkte Rationalität)  Die Logik der “Situations-Angemessenheit” beginnt  Aber unter welchen Bedingungen?  Die Logik spielt eher wenn:  Akteure in einem Umfeld häufig und lange Kontakt haben  Austausch intensiv ist  Andere Faktoren: berufliche Erfahrung mit der IO (internalisiert die Rolle eher) vs. Akteur, welcher mittels “Fallschirm” in der IO landet (internalisiert wenig rasch die Rolle) Sozialisierung  Normatives Zureden (kommunikative Rationalität – Präferenzen /Identitätswandel)  Akteure internalisieren ein neues Verständnis der Angemessenheit  “So wird’s gemacht, so ist es richtig, früher dachte ich anders“  Überzeugung/Sozialisierungsdynamik Forschungsprogramm: Prinzipal-Agent Framework/ Delegationstheorien Delegationstheorien • Delegation/Bevollmächtigung basiert auf einem Vertrag zwischen einen Auftraggeber (principal) und dem Beauftragten (agent) • Autoritätsverleihung ist an Konditionen geknüpft • Die Delegation ist zeitlich begrenzt, inhaltlich beschränkt und kann aufgehoben werden • Zusätzliche Kontrollmechanismen existieren (damit der Agent nicht eigene Interessen verfolgt) – Zu Beginn (Auswahl des Agenten, Mandat) – Während der Delegation (Polizeipatrouille vs. Feueralarm) – Nachträglich (Sanktionen) Delegationstheorien Warum wird delegiert? • • • • • • Arbeitsteilung - Spezialisierung Politikexternalitäten angehen Kollektive Entscheidungen erleichtern Konflikte lösen Glaubwürdigkeit erhöhen Sich extern binden/verpflichten (lock-in) Delegationstheorien Aufgepasst! • Anzahl Auftraggeber und deren Präferenzen (Heterogenität) • Agentenstrategien – Dienst nach Vorschrift – Lücken füllen – Informationsasymmetrie ausnutzen – Eine Pufferzone schaffen Beispiel WTO: Delegationsketten und verschiedene PA Beziehungen Quelle: Elsig 2010 Forschungsprogramm: Orchestration Modes of Governance Konzept • We define “orchestration as the facilitation and coordination of intermediary actors on a voluntary basis by providing them with material and ideational support in order to achieve governance goals with respect to target actors” (Abbott et al. 2010). Orchestrator-Intermediary-Target Andere Forschungsfragen zu IOs? • Performanz (Performance), Effektivität • Outside-in effects: z.B. Demokratisierung • Normative Fragen (Global Governance) zu Inputlegitimität

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