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5. Sitzung Einführung in die Internationalen Beziehungen Aussenpolitikanalyse Aussenpolitikanalyse Übersicht • • • • • • • • Definition Diplomatie Logik Kollektiven Handelns (Olson) Kubakrise Allison‘s 3 Modelle Janis: Group Think Putnam: Zwei-Ebenen-Spiele Einfluss der öffentlichen Meinung, U...
5. Sitzung Einführung in die Internationalen Beziehungen Aussenpolitikanalyse Aussenpolitikanalyse Übersicht • • • • • • • • Definition Diplomatie Logik Kollektiven Handelns (Olson) Kubakrise Allison‘s 3 Modelle Janis: Group Think Putnam: Zwei-Ebenen-Spiele Einfluss der öffentlichen Meinung, Umfragen-Experimente Definition Außenpolitik, die Gestaltung der Beziehungen eines Staates zu anderen Staaten und zu internationalen Organisationen, besonders die Herstellung zweiseitiger (bilateraler) oder mehrseitiger (multilateraler) politischer, militärischer, wirtschaftlicher, rechtlicher oder kultureller Beziehungen. Die Außenpolitik wird durch geografische Lage, Größe und strategische Position eines Staates im internationalen Kräfteverhältnis, v. a. aber durch seine innenpolitische Verfassung und Organisation bestimmt. Zu den Mitteln der Außenpolitik gehören Diplomatie, Verträge, Bündnisse, Außenwirtschaftspolitik, aber auch Androhung oder Einsatz militärischer Gewalt. Träger der Außenpolitik sind die mit der Wahrnehmung der auswärtigen Angelegenheiten betrauten Staatsorgane, internationale und supranationale Organisationen sowie Nichtregierungsorganisationen (NGO) (Meyer‘s Lexikon) Foreign policy, as both process and output, is the link between activities inside a state and the world environment outside of that state (Russett and Starr, World Politics) Ein Mittel der Aussenpolitik: Diplomatie Die Kunst und Praxis im Führen von Verhandlungen zwischen bevollmächtigten Repräsentanten verschiedener Nationen/Gruppen Eine frühe dauerhafte Mission bildeten die päpstlichen Gesandten am Hofe des byzantinischen Kaisers in Konstantinopel 1455: Erste ständige Gesandtschaft des Herzogs von Mailand in anderen italienischen Stadtstaaten und am Hofe Frankreichs Internationale Übereinkommen • 1815: Vorschriften zur gegenseitigen Anerkennung von Diplomaten • 1961: Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen • 1963: Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen Aussenpolitikforschung • • • • • • • • Ziele und Strategien Faszination Individuum Interdisziplinarität Viel Geld in Forschung (nukleare Abschreckung) Theorien „mittlerer Reichweite“ (middle range) Pre-theorien (Rosenau 1971) Alle 3 Ebenen (Waltz) Gefahr der Distanz zum Untersuchungsgegenstand Aussenpolitikforschung Mancur Olson • Theorie kollektiven Handelns • Konflikt zwischen öffentlichen und privaten Interessen • Je grösser die Gruppe, desto geringer der Anreiz, einen eigenen Beitrag zur Wahrnehmung der Kollektivinteressen zu leisten Theorie des kollektiven Handelns • Gesellschaftlich marginale Interessen (Private, Eliten) mehr Einfluss als gesamtgesellschaftliche Interessen • Einfluss von Akteuren mit wenig Ressourcenausstattung ist verhältnismässig klein • Spezifische Anreize oder Institutionen mindern negative Effekte des kollektive Handelns • Im Laufe der Zeit nimmt Einfluss privater Interessen zu (rentseeking), das Wirtschaftswachstum wird beeinträchtigt • Autokratische Systeme sind nicht weniger anfällig als Demokratien gegenüber rent-seeking, was zu Umverteilungskosten führt Kubakrise 1962: Am Rande eines atomaren Krieges Kubakrise • 29. August 1962: Erste Information, dass SU Raketenabschussbasen aufbaut • 2. September 1962: Republikanischer Senator erfährt von U2-Photos – Forderung nach Intervention • 4.-13. September 1962: Kennedy versucht Bevölkerung zu beruhigen, neue Spionageflüge bestätigen die Information (Mittelstreckenraketen) Kubakrise • 16. Oktober 1962: Kennedy berät sich (Executive Committee of the National Security Council EXCOMM), Optionen werden diskutiert, Luftangriff, Invasion, Blockade • “They, no more than we, can let this go by without doing something. They can't, after all their statements, permit us to take out their missiles, kill a lot of Russians, and then do nothing. If they don't take action in Cuba, they certainly will in Berlin” • 18. Oktober 1962: Entschluss Blockade Quarantäne… Kubakrise • 22. Oktober 1962: 200‘000 in Bereitschaft in Florida, B-52 Bomber mit Nuklearbewaffnung starten Kongress und UdSSR-Botschafter werden informiert 19 Uhr Fernseh- und Radioansprache (Forderung zum Abzug) "...regard any nuclear missile launched from the island of Cuba against any nation in the Western Hemisphere as an attack by the Soviet Union on the United States, requiring a full retaliatory response..." Brief an Chruschtschow • 23. Oktober 1962: Chruschtschow spricht von illegaler Aktion, Forderung an Schiffe Blockade zu ignorieren Kubakrise • 24. Oktober 1962: Beginn Blockade "We're eyeball to eyeball, and I think the other fellow just blinked.“ (Secretary of State Dean Rusk) Kontaktaufnahme US Boschafter Türkei/NATO • 25. Oktober 1962: Chruschtschow per Telegram "if you coolly weight the situation which has developed, not giving way to passions, you will understand that the Soviet Union cannot fail to reject the arbitrary demands of the United States", and that the Soviet Union views the blockade as "an act of aggression“ • 26. Oktober 1962: US beginnt mit Vorbereitungen zur Invasion KGB-Vertreter erkundigt sich, ob Invasion Kuba verzichtet wird, wenn die Raketen abgezogen werden Kubakrise • 27. Oktober 1962: 2. Brief Chruschtschows (Forderung Abzug der USRaketen aus der Türkei), Kennedy entschliesst sich für Luftangriff (zwei Briefe an Chruschtschow (1) Forderung Abzug, (2) Türkei – freiwilliger Rückzug), U2 wird abgeschossen, Ultimatum bis nächsten Tag • 28. Oktober 1962: Radio Moskau bestätigt Abzug, Kennedy lobt Chruschtschow öffentlich • Folgen: Türkei Deal nicht kommuniziert (Chruschtschow innenpolitisch geschwächt) • Kuba geht als Sieger hervor (keine Invasion in absehbarer Zeit) • Direkte Telefonlinie Washington-Moskau • De-eskalation ist möglich Erklärungen zur Kubakrise • „The decisions and actions of governments are intranational political resultants: resultants in the sense that what happens is not chosen as a solution to a problem but rather results from compromise, conflict, and confusion of officials with diverse interests and unequal influence; political in the sense that the activity from which decisions and actions emerge is best characterized as bargaining along regularized channels among individual members of the government (Allison/Zelikow).“ Modelle von Allison • Model 1: (Model des Rationalen Handelns) • Staat als einheitlicher / rationaler Akteur • Regierungshandlung als Wahl basierend auf der Maximierung strategischer Ziele • Versuch Regierungshandlungen auf rationale Entscheidungen zurückzuführen • Die Anzahl Optionen ist begrenzt • Die Opportunitätskosten der alternativen Handlungen werden eingerechnet • „if a nation performed a particular action, that nation must have ends toward which the action constituted an optimal means“ Modelle von Allison • • • • • • Model 2: (Organisationelles Regierungshandeln) Begrenzte Rationalität Routineverfahren Organisation prägt Akteurshandlungen Koordination und Kontrolle von oben Probleme werden „aufgeteilt“ und Sub-organisationen zum Lösen übertragen • Einheitliche Art des organisationellen Lernens • Vermeidung von Ungewissheit • „Government behavior can be understood less as deliberate choices and more as outputs of large organizations functioning according to standard patterns and objectives“ Modelle von Allison • • • • • • • Model 2: (Organisationelles Regierungshandeln) Wichtige Einflussfaktoren: Selektive Information Auswahl der Bürokraten Kleine Gruppen Anreizsystem „Belohnung“ „Organizations develop stable propensities concerning operational priorities, perceptions and issues“ Modelle von Allison • • • • • • • Modell 3 (Bürokratische Politik) „Where you stand is where you sit“ Viele Akteure, viele Ziele Politische Ausmarchung Verhandlungen zwischen Gruppen / Eliten Deadlines und Ereignisse erzeugen Druck Macht besteht aus : Position im System, Autorität, Geschick, Ressourcen- und Informationskontrolle... • „Each player pulls and hauls with power at his discretion for outcomes that will advance his conception of national, organizational, group, and personal interests“ Fragestellungen Zusammenfassung Allison Zusammenfassung Allison • https://www.youtube.com/watch?v=nMl_HnV_K WM • Allison schaut zurück Irving Janis • Fallstudien zu Fehlschlägen der US Aussenpolitik: • Pearl Harbor • Invasion Nordkorea • Schweinebucht Groupthink Irving Janis • Annahmen: Kleine Gruppen haben grossen Einfluss auf Aussenpolitik • Analytische Perspektive auf zentrale Entscheidungen und Entscheidungsträger gerichtet Groupthink • „a mode of thinking that people engage in when they are deeply involved in a cohesive in-group, the members‘ striving for unanimity overrides their motivation to realistically appraise alternative courses of action (...) Groupthink refers to a deterioration of mental efficiency, reality testing and moral judgment that result from ingroup pressure“ (Janis 1972) Elemente und Logik von Group-think • Fehler im Aufbau der Organisation (Zusammensetzung der Gruppe, Führung, Prozessnormen) • Umfeld: Bedrohungslage, Stress... • Symptome: Illusion der Unverletzlichkeit, Druck auf Neinsager, Verteuflung der Aussenwelt, Kognitive Dissonanz • Die Gruppe sucht nach Konsens und dies führt zu „defektem“ Verhalten der Gruppe (unvollständige Analyse, mangelnde Information und selektive Verarbeitung) Verhandlungsanalyse: Robert Putnam • Zwei-Ebenen Spiel • Internationale Verhandlungen und nationale Politik – Nationale Präferenzen definieren win-sets – Verhandlungsprozess – die Rolle des Verhandlungsführers, Verhandeln an zwei Tischen Robert D. Putnam. "Diplomacy and Domestic Politics: The Logic of Two-Level Games." International Organization. 42(Summer 1988):427-460. Öffentliche Meinung und Aussenpolitik PEW 2007 Was beeinflusst Meinungen? Umfragen und Experimente • Suche nach Mechanismen der Beeinflussung genereller Einstellungen, durch – Framing: Die Art und Weise der Darstellung (wie ist Information präsentiert) – Priming: Berichterstattung beeinflusst eigene Prioritäten und Bewertungsmassstäbe (Bsp. Unterstützung durch eine Gruppe) (was für Information ist präsentiert) – Deliberation: Teilnahme an der Debatte • Einfluss (Wirkung) von obigen Effekten nach Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, über Zeit, etc... Conjoint Choice Experimente • Beispiel…