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ZHAW - Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
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This document provides an overview of blood cell morphology and function in a summary format. It covers topics such as erythrocyte function, hemoglobin, blood formation in the spleen and bone marrow, as well as various cell types, and their roles. It also includes important data for different cell types.
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HÄHÄ1 MORPHOLOGIE & FUNKTION DER BLUTZELLEN Erythrozyten (10’000): Leukozyten (1): Thrombozyten (25) Ec: 7µm | bikonkav, kernlos, ausgeprägtes Zytoskelett → passiv verformbar | Blutgastransport & Blutpufferung | Abbau in Milz/Leber über Makrophagen Milz: linker Oberbauch | Immunologische Ü...
HÄHÄ1 MORPHOLOGIE & FUNKTION DER BLUTZELLEN Erythrozyten (10’000): Leukozyten (1): Thrombozyten (25) Ec: 7µm | bikonkav, kernlos, ausgeprägtes Zytoskelett → passiv verformbar | Blutgastransport & Blutpufferung | Abbau in Milz/Leber über Makrophagen Milz: linker Oberbauch | Immunologische Überwachung des Blutes & Ec- Abbau & Blutbildung in der Embryonalphase | «Erythrozyten-Mauserung»: Blut ergiesst sich in Milzparenchym → Blutzellen treten über Sinunsendothel in den Sinus → vom Sinus wieder in den Blutkreislauf (unflexible oder abnorm geformte Ec bleiben länger in den Pulpasträngen, höhere Wahrscheinlichkeit von Makrophagen phagozytiert zu werden) | die Retikulinfasern sind durch eine Membran geschützt, somit wird die Blutgerinnung verhindert Hämoglobin: 96% des Ec-Trockengewichts | Häm + Protein | adultes Hb: HbA1 (96-98%) & HbA2 (1-4%) & HbF ( 95% Reservepool für reife Zellen (CD34-/Lin+++) Reservepools Gc: Marginaler Reservepool am Endothel grösserer Venen & Knochenmarkreserve | können innerhalb kurzer Zeit die GC-Anzahl verzehnfachen Regulation: Wachstumsfaktoren / Zytokine |Steady- State durch Produktion & Abbau Zytokine: Proteine | Funktion: Selbsterneuerung Stammzelle, Proliferation & Differenzierung Vorläuferzellen, Funktion der reifen Zelle Wirkung Beispiel Autokrin Zytokin stimuliert sich selbst Parakin Wirken auf Umgebung Interleukine (Regulation des Immunsystems) Endokrin Per Blutstrom irgendwohin Erythropoetin, Thrombopoetin (Bildung Ec & Tc) Stammzell-Nischen: Stromazellen versorgen HSC mit allem, was sie braucht Was Wo, Wie Erythropoese KM: MEP → Proerythroblast → Normoblast → Erythrozyt → Blut: Erythrozyt (EPO: An Makrophage hängen viele erythropoetische Vorläuferzellen → je reifer, desto Erythropoetin) mehr verlieren die Zellen den Kontakt mit der Makrophage Dauer: ~8 Tage myeloisch 3 Retikulozyten: Kern abgestossen, keine helle Delle im Vergleich zum reifen Ec | in Methylenblau-Färbung «Susbtantia granulofilamentose» | 1% im peripheren Blut, steigt die Anzahl → gesteigerte Erythropoese Thrombozytopoes KM: MEP → Megakaryoblast → Promegakaryozyt → e Megakaryozyt → Blut: Thrombozyten (TPO: Scherkräfte vom Blutfluss reisst Tc Thrombopoetin) aus dem Megakaryozyten raus (werden abgeschilfert) myeloisch Granulopoese KM: HSC → CMP → GMP → Myeloblast → Promyelozyt → Myelozyt → G-CSF Metamyelozyt → neutrophiler stabkerniger Granulozyt → Blut & Gewebe: neutrophiler segmentkerniger Granulozyt myeloisch 4 Dauer: ~8 Tage KM: Myeloblast → eosinophiler Myelozyt → eosinophiler Granulozyt → Blut & Gewebe: eosinophiler Granulozyt KM: Myeloblast → basophiler Myelozyt → basophiler Granulozyt → Blut & Gewebe: basophiler Granulozyt Monopoese KM: HSC → CMP → GMP → Monoblast → Promonzyt → Blut: Monozyt → M-CSF Gewebe: Makrophage myeloisch Lymphopoese KM: Lymphoblast → Prolymphozyt → Tyhmus → Blut: T-Lymph → Gewebe: CD4+ (erworbenes (Helferzelle) oder CD8+ (zytotoxische T-Zelle) Immunsystem) KM: Lymphoblast → Prolymphozyt →bone marrow → Blut: B-Lymp → Gewebe: IL-3 → IL-7 B-Lymph → Plasmazelle B-Zelldifferenzierung: Ausbildung des B Zell Rezeptors während der Reifung | IL- lymphatisch 7 & SCF (stem cell factor) Morphologie Tc - vermehrt / vermindert / normal - granuliert / agranuliert (hell-durchsichtige Tc) Ec Grösse, Färbung, Form, Einschlüsse, Anordnung - MCV: normozytär, mikrozytär, makrozytär → Anisozytose - MCH: normochrom, hyperchrom (viel Hb → wenig weisse Fläche), hypochrom (wenig Hb → viel weisse Fläche) Polychromasie: RNA-Gehalt, leicht bläuliche Farbe - Poikilozytose (Formunterschiede) - parasitäre Einschlüsse, basophile Tüpfelung (unvollständige Reifung), Howell-Jolly- Körperchen, Cabot’sche Ringe (Spezialfall), Heinz-Körper (Spezialfärbung), Pappenheim- Körperchen 5 - Geldrollenbildung, Agglutination Mo - Toxische Veränderungen: ausgeprägte Vakuolenbildung Ly - Atypischer (reaktiver) Lymphozyt (umschliesst Ec) - Atypischer (neoplastischer) Lymphozyt - LGL-Zelle - Plasma-Zelle Gc - Toxische Granulation (Myelopoese & Produktion von lysosomalen Enzymen steigt) - Vakuolisierung (mehr Phagozytose) - Döhle-Körperchen (hellblaue Einschlüsse, Reste des ER) - Pelger-Huet-Anomalie (vererbte, gutartige Kernanomalie) - Alder-Reilly-Anomalie (Granulationsanomalie, grobe azurophile Granula) - Chédiak-Higashi-Anomalie (vererbt, infektionsanffällig, Phagozytose- Defekt, grobe violette Granula in Neutrohpilen und/oder Lymphozyten) - May-Hegglin-Anomalie (vererbt, Thromobzytopenie, Döhle-Körperchen, Riesenthrobmozyten) 6 PRÄ-ANALYTIK, ANALYTIK, POST-ANALYTIK Kleines Blutbild: Hb-Bestimmung, Zellzahlen, Hämatokrit, Ec (MCV = mittleres korpuskuläres Volumen, MCH = mittleres Zellhämoglobin, MCHC = mittlere Zellhämoglobinkonzentration) Grosses Blutbild: kleines Blutbild, Differentialblutbild (Leukozytendifferenzierung) Präanalytik: Probegewinnung, -transport, -vorbereitung Einflussgrössen Präanalytik: Zeit zwischen Entnahme & Verarbeitung, Lagerung & Transport, Probenvorbereitung mit Gewinnung, patientenbezogen Analytik: Sensitivität, Spezifität, Qualitätskontrolle | quantitatives Resultat: Zahlen & qualitatives Resultat: keine Zahlen, +++, ++, +… | Zellzählung, automatische & visuelle Differenzierung, FACS (Immunphänotypisierung), Hämoglobine bestimmen 7 Postanalytische Phase: Plausibilitätskontrolle | Darstellung Resultate & Übermittlung an Empfänger | Befund → Grundlage für medizinische Entscheidung Blutausstrich: einfach & schnell verfügbare Untersuchung | braucht Expertise & Erfahrung | arbeits- & zeitintensiv | Variabilität zwischen BMAs | Erwartung in der Praxis: quantitative & qualitative Veränderungen, Auftreten von Zellen, die normalerweise nicht im peripheren Blut vorkommen Systematische Untersuchung Blutausstrich: Kennzeichnung überprüfen → Betrachtung per Auge → Mikroskop → quantitative Abweichungen erfassen | Färbung aufgrund elektrostatischer Interaktion (pH- Wert abhängig) 95%-Konfidenzintervall: Grenzen in denen 95% der Wiederholungsmessungen erwartet werden Blutzsmsetzung: 45% Zellen (Hämatokrit) & 55% proteinreiche Flüssigkeit (Plasma) & buffy coat (Leukozyten) dazwischen Toleranzzeit: Zeitspanne, die zwischen Blutentnahme & Verarbeitung verstreichen darf, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Untersuchungsresultate kommt Untersuchung Toleranzzeit 20°C (h) Toleranzzeit 4°C (h) Hämatokrit 12 24 Hb 12 48 Ec-Zahl 12 24 Lc-Zahl 12 24 Tc-Zahl 12 - Retikulozyten-Zahl 4 24 Blutausstrich/Differentialblutbild 4 - Blutsenkung 4 - Artefakte Zeitverzögerung: → Veränderung der Ec → Verlust der zentrallen Delle | Echinozyten → Degeneration von Neutrophilen Gc → Veränderung des Zellkerns bei Lymphozyten (Aussehen wie Erythroblast) → Veränderung der Grösse der Tc (Riesentc) Problem bei der Analyse → Neutropenie & Lymphozytose Hitze → Veränderung der Ec → Fragmentierung | «Knospen» | bläuliche Schatten Medikamente → Granulozyten bei G-CSF Behandlung weisen Granulierung auf Pathologie bedingte Veränderung → Hyperlipidämie (verschwommene Zellgrenzen) oder Mukopolysaccharide 8 Weitere Beispiele: Endothelzellen im Blutausstrich & Verunreinigte Färbelösung VERÄNDERUNG DES ROTEN BLUTBILDS Ec Parameter RBC Erythrozytenzahl HGB Hämoglobinkonzentration HCT Hämatokrit MCV Mittleres Zellvolumen MCH Mittlerer zellulärer Hämoglobingehalt (pro Zelle) = Hämoglobin / RBC MCHC Mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration (alle Ec) = Hämoglobinkonz. / (MCV * RBC) = Hämoglobinkonz. / Hämatokrit RDW Red cell distribution width = Grössenvariabilität Ec NRBC Nucleated red blood cells = Anzahl kernhaltiger Ec (Normoblasten) Stimulation der Blutneubildung | KM-Karzinom | ectramedulläre Hämatopoese RETC Anzahl Retikulozyten in % (maschinell) IRF Unreife Retiukolzyten (maschinell) Widerstand (Impendanz)messung: Flüssigkeitsstrom durch Messöffnung | konstanter Stromfluss an einem Widerstands-Transducer → Zelle geht durch → Widerstand & Stromfluss sinkt → Spannung steigt über Schwelle & fällt kurz darauf wieder (Summe der Impulse = Zellzahl) → Amplitude der Spannungsimpulse = Zellvolumen (MCV) Optische Messung: Durchflussküvette & Laser | Passage einer Zelle gibt Impuls (Zellzahl) →Schwächung des Laserstrahls Zellgrösse (MCV), mehr Licht abgeschirmt = grösseres Volumen Blutsenkungsgeschwindigkeit: Ec negativ geladen & höhere Dichte als Plasma → sinken langsam | Aufhebung der neg. Ladung → verstärkte Agglomeration → schnelleres Absinken ANÄMIEN Definition: Verminderung der Hämoglobinkonzentration | keine spezifische Krankheit, sondern Zustand, bei dem die Sauerstofftransportkapazität abnimmt | HCT nimmt ab oder Verhältnis Plasma zu Hämatokrit stimmt nicht Symptomatik: verminderte Sauerstoffversorgung Kompensationsmechanismen: gesteigertes Herzminutenvolumen (Hyperzirkulation) | erhöhte O2 Ausschöpfung des Hb im Gewebe Schweregrad: akute Anämie (Blutung) | chronische Anämie 9 Einfluss Patient: gesunder oder multimorbider Mensch | Lebensgewohnheiten Einteilung nach Regenerationsfähigkeit: hyporegeneratorisch hyperregeneratorisch Absolute RETC Ungenügend Genügend Retikulozyten Index < 3% >= 3% Retikulozyten- 2 produktionsindex Grund Erythropoetische Ineffizienz Gesteigerte Erythropoese RI= (RETC * Ist-HCT) / 45 RPI= RI / RETC Überlebenszeit (in Tagen) Differentialdiagnose: (Ec-)Bildungsstörung Gesteigerter Ec-Abbau Ec-Verlust Verteilungsstörung Hämoglobinsynthese Ec-Defekte Blutung Verteilungsanämie DNA-Synthese Antikörper, Medis, Infekte Erythropoetin-Synthese Störung der erythropoetischen Stammzelle Eisenmangelanämie Auslöser / Ursachen: chronischer Blutverlust | gestörte Resorption | alimentärer Eisenmangel Unspezifische Anämiesymptome: Müdigkeit, Leistungsintoleranz, Dyspnoe, Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, blasse Haut Spezifische Symptome: Müdigkeit, Leistungsfähigkeit & Kraft beeinträchtigt, Haarausfall, restless leg syndrom, psychische & kognitive Störungen Ec-Beurteilung: Mikrozytose, hypochrom, Anisozytose, Poikilozytose low hepcidin: Eisen wird per Ferroportin in den extrazellulären Raum exportiert high hepcidin: wenig Ferroportin → Eisen steckt in den Zellen fest (kann nicht weiterverarbeitet werden) Begleitanämie ACD (anemia of chronic disorder) Auslöser: Entzündung → Hepcidin wird erhöht → Eisenverteilungsstörung | EPO-Mangel | EPO- Resistenz Blut: normochrom, normozytär (auch mikrozytär), hyporegeneratorisch, Seum-Eisen & Transferrin tief, Ferritin hoch Bildungsstörung – makrozytäre Anämie → Vit B12 & Folsäure 10 DNA-Synthese betroffen Symptome: Schleimhautveränderung, Infertilität, neuropsychiatrische Symptome, Muskelschwäche, Neuralrohrdefekte (Folsäure) Ursachen (Vit B12): verminderte Einnahme (Mangelernährung) | Verbrauch/Verlust (Schwangerschaft, Parasiten, PPI) | Malabsorption (IF- Mangel, Magenresektion, Magenkarzinom) Perniziöse Anämie (Malabsorption): Mangel an Intrinsic Factor → Anti-IF-Antikörper oder autoimmune Gastritis | Blut: Megalozyten, Anisozytose, Poikilozytose, Howel-Jolly-Körperchen, hypersegmentirete neutrophile Gc Ursachen (Folsäure): verminderte Einnahme (Alter, Sucht) | Verbrauch/Verlust (Schwangerschaft, Hämolyse, chronische Hämodialyse) | Malabsorption (Zöliäkie, Morbus Crohn) | Medis (Folsäureantagonisten; AB oder Antiepileptika) Sideroblastische Anämie (Störung der Hämsynthese) Angeboren oder erworben Gestörter Einbau von Eisen in Hb Sideroblasten Bildung (KM: Eisenablagerung in Erythroblasten, Blut: Eisenablagerung in Mitochondrium) Hypochrom Auslöser (erworbene Form): Alkohol | toxische Schädigungen (Bleiintoxikation, Alkoholabusus, chronische Lebererkrankung) Pathophysiologie: mikrozytär, hypochrom, Polychromasie, basophile Tüpfelung HÄMOLYTISCHE ANÄMIE (GESTEIGERTER EC-ABBAU) Ursachen: Ec-Defekte | Antikörper | Medis | Infekte Extravasale Hämolyse: Leber, Milz → Splenomegalie (Vergrösserung Milz) Intravasale Hämolyse: freies Hb in Plasma & Urin → rötliche Färbung Hämaturie: Ec im Urin → Serum normal Hämoglobinurie: Hb im Urin → Serum rot Pathophysiologie: Poikilozytose, Polychromasie, Normoblasten, Retikulozyten hoch, KM: Erythropoese hoch Diagnosen: Patienten-Anamnese (hereditär, erworben) | Combs Test (positiv → AK vermittelt, negativ → übrigen hämolytische Anämien) Sphärozytose: hereditär | Ec-Membrandefekt: defekte Proteine des Zytoskeletts der Ec | Verformbarkeit herabgesetzt | Blutbild: Mikrosphärozyten, MCV normal-leicht erhöht, MCH normal, Retikulozyten hoch, verminderte osmotische Resistenz 11 Elliptozytose: wie Sphärozytose, nur milder Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie: erworben | defekte Synthe von GPI-Anchors (verankern Proteine auf der Zelloberfläche), Leuko- & Thrombozytopenie | Ec: Schutz vor Lyse durch Komplementsystem vermindert → pH-Wert niedrig → nach dem Schlaf oder körperlicher Anstregung | intravasale Hämolyse → Morgenurin stark dunkel | Retikulozyten hoch, normozytär Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA): erworben | Einteilung nach Serologie: Wärme-Autoantikörper, Kälte-Autoantikörper, gemischt | Einteilung nach assoziierter Grundkrankheit: primär (meist Infektion), sekundär (z.B. Rheuma) | Retikulozyten hoch, Normoblasten (Bild 2), Polychromasie, Autoagglutination der Ec im Ausstrich (Kälte-Typ) Ec-Stoffwechsel: Produktion von Ribose-5-Phosphat | Produktion NADPH → Oxidationsschutz | Peroxidentgiftung ATP: Aufrechterhaltung der Lipid-Asymmetrie | Transmembranproteine verbinden die Plasmamembran mit dem einen Netzwerk von Proteinen darunter Enzymdefekte: NADPH Mangel → verminderter Oxidationsschutz in Ec | Auslöser: Infektionen, Medis (Anti- Malariamittel), Nahrung (Konsum von Favabohnen) | Pyruvatkinase Mangel (ADP→ATP) | Blutbild sehr variabel Ec-Defekt: Stomatozytose: angeboren (Hyperpermeabilität Ec-Membran), erworben (Lipideinlagerung in Ec-Membran→Phosphatspiegel im Blut zu niedrig) | Ursachen: Alkohol, Verbrennungen, Unterernährung | Blutbild: zentrale, schlitzförmige Aufhellung, MCV erhöht Mechanische Zerstörung: normale Ec-Bildung → Zerstörung durch veränderte Hämodynamik | künstliche Herzklappen, Herzklappenstenosen | Blutbild: Fragmentozyten (unregelmässige Abrisskante), Schistozyten, Retikulozytose, Erythropoese im KM Physikalische Einflüsse: Verbrennung → Ec geschädigt → Hämolyse während bis 3 Tage Chemische Einflüsse: Mangel an Spurenelementen | Schlangen-, Spinnengift | Blei, Toxine, Medis Infektionen: Toxine | Zerstörung der Ec durch intrazelluläre Erreger (Malaria) | Ak-Produktion (Epstein-Barr- Virus) Hämoglobinopathien Thalassämie = quantitative Synthesestörung | hereditär | ineffektive Erythropoese Sichelzellenanämie = qualitative Synthesestörung Subtropische Regionen (Malariagebiete) 12 Diagnostik: Protein-Analyse (Globinketten) | Einteilung nach Wanderungsgeschwindigkeit in der Elektrophorese | Benennung nach Reihenfolge der Entdeckung β-Thalassämie: major (Symptome 1. Lebensjahr), intermedia (Kleinkindalter oder Erwachsen), minor (unauffällig) | hypochrom, Anisozytose, Schistozyten & Targetzellen | α-Globin Überschuss, weil kein β-Globin → Hämolyse (KM) & ineffektive Erythropoese → KM Hyperplasie → Skelettveränderung α-Thalassämie: minima (1 Globin Gen betroffen), minor (1-2 Globin Gene betroffen), HbH-Krankheit (3 Globin Gene betroffen = β-Tetramere), HBHFS (alle 4 Globin Gene betroffen, schon vor der Geburt transfusionsabhängig = γ-Tetramere) Sichelzellenanämie: hereditär | normale Produktion einer veränderten Globinkette → niedrigere O2-Affinität | unter Alltagsbedingungen normal | Milieuänderung im Blut: Hypoxie (grosse Höhen, körperl. Belastung), Azidose, Virusinfektion, Dehydration, Kälte → Sichelzellkrise | Blutbild: normochrom, normozytär, Sichelzellen & Targetzellen, (Retikulozytose) Erythrozytosen Primär, sekundär, relativ Ursachen (sekundär): arterielle Hypoxie | Sauerstofftransportstörung | Hämoglobinopathien (sehr selten) | Paraneoplastische (EPO produzierende Tumore) VERÄNDERUNGEN WEISSE BLUTBILD VERÄNDERUNG MONOZYTEN Auslöser Monozytose: bakterielle & virale Infektionen | Protozoeninfektionen | Autoimmunerkrankungen | Neoplastische Erkrankungen (Leukämie) | Zytokin-Therapie (GM-CSF & M-CSF) Auslöser Monozytopenie: Knochenmarkschädigung (Zytostatika) Subsets Monozyten: morphologisch nicht unterscheidbar | Durchflusszytometrie: CD14 & CD16 VERÄNDERUNG LYMPHOZYTEN Absolutzahl: absolute Lymphozytose oder-penie 13 Relative Lymphozytose: Granulozytopenie oder Agranulozytose | Absolutzahl ist nicht erhöht Relative Lymphozytopenie: häufig Neutrophilie (mehr Neutrohpile, dafür weniger Lymphozyten) Auslöser Lymphozytose: chronische & virale Infektionen | chronische Erkrankungen (Entzündungen) | endokrine Erkrankungen | neoplastische Erkrankungen Auslöser Lymphozytopenie: primäre Immundefekte (angeboren) | Autoimmunerkrankung | AIDS | Morbus Hodgkin Infektiöse Mononukleose: verursacht durch Epstein-Barr-Virus | Leukozytose, 60-90% polymorphe lymphatische Zellen («buntes Blutbild»), Granula & Vakuolen, stark basophil, Azurgranula T-Lymphozyten: T-Helferzellen (Zytokinproduktion) → Aktivierung Makrophagen | zytotoxische T-Zelle (Abtötung infizierter Zellen) B-Lymphozyten: Antikörperbildung (Plasmazelle, entsteht aus B-Lymphozyt) → Neutralisation & Phagozytose & Aktivierung Komplementsystem Aktivierter Lymphozyt (reaktive T-Lymphozyten): 12-20µm | Kern: rund-oval oder gebuchtet, feines Chromatin | mittelbreiter Zytoplasmasaum | basophile Randbetonung LGL-Zellen: 10-15µm | Kern: rund-oval, leicht kondensiertes Chromatin | hell-basohpile Färbung | eindeutige Granula (azurophil) Natürliche Killer-Zellen: angeborenes Immunsystem | töten infizierte und geschädigte Zellen ab Plasmazelle: 15-20µm | Kern: exzentrisch, scholliges Chromatin | dunkelbasophile Färbung Auslöser reaktive Leukozytose: Stress | Mehrproduktion | chronisch entzündliche Erkrankungen | bakterielle Infekte | metabolische Entgleisung | Schockzustand Auslöser Leukozytopenie: erhöhter Verbrauch | Nachproduktion zu tief | Verschiebung vom Blut → Gewebe | Beispiele: Virus, NW Medis, KM-Schädigung, hämatologische Erkrankungen Auslöser pathologische Leukozytose: Neoplasien Veränderungen in Leukozytenzahlen sind meisten Anstieg oder Abnahme von Neutrophilen Gc Zahlen bedingt VERÄNDERUNGEN DER NEUTROPHILEN GRANULOZYTEN Auslöser Neutrophilie: Mobilisierung → marginaler Pool → Knochenmakrpool | Granulopoese steigt Auslöser Neutropenie: Neutrophile wandern ins Gewebe (akute bakterielle Infektion) | Infektionskrankheiten | Autoimmunerkrankungen | Medis | Alkoholismus | Knochenmarkschädigung (ionisierende Strahlen, Zytostatika, Vit B12 Mangel) | hämatologische Systemerkrankungen | allergische Agranulozytose ( 5% stabkernige | Metamyelozyten häufig | Myelozyten vereinzelt | bakterielle Infekte Leukämoide Linksverschiebung: Promyelozyten und/oder Myeloblasten | toxische Granulation & Döhle-Körperchen & Vakuolisierungen Pathologische Linksverschiebung: alle Zellen der myeloischen Reihe | Promyelozyten & Myelozyten zahlreich | Eosino- & Basophilie | keine morphologischen Veränderungen Funktionelle Störungen (Neutrophile): chronische Granulomatose (angeborene Störung, Enzyme für Produktion ROS betroffen, Kindesalter schwere Infektionen) | Myeloperoxidase (MPO)-Mangel (Hauptprotein der neutrophilen Granula betroffen, Phagozytose beeinträchtigt, symptomlos) | Leukozytenadhäsionsdefekt (Adhäsionsprotein betroffen, Neutrophile im peripheren Blut, weil Auswanderung gestört ist, schwere bakterielle Infektionen von Geburt an) VERÄNDERUNGEN DER EOSINOPHILEN GC Eosinophilie: allergische Reaktion | akuter Infekt | Infektionskrankheiten | Parasiten | myelosiche / lymphatische Neoplasien | maligne Tumore VERÄNDERUNGEN DER BASOPHILEN GC Basophilie: allergische Reaktion vom Sofort-Typ (Mediallergie) | chronische Entzündung | Infektionskrankheiten | hormonelle Dysregulation HÄMOSTASEOLOGIE Primäre Hämostase: Blutstillung (Vasokonstriktion, Tc-Reaktion → Propf) Sekundäre Hämostase: Blutgerinnung (plasmatische Gerinnung) | 13 Gerinnungsfaktoren (in Leber gebildet) Faktor 4: Ca2+ | notwendig bei Aktivierung der meisten Gerinnungsfaktoren Vit K abhängige Blutgerinnungsfaktoren: 1972 Intrinsischer Aktivierungsweg: Oberflächenkontakt & Phospholipid induziert | Wege treffen sich bei Faktor 10 15 Extrinsischer Weg: durch Tissue factor gestartet | Wege treffen sich bei Faktor 10 Koagulationsphase: Thrombinaktivierung mit Ca2+ & Phospholipiden → Fibrinopeptide abgespaltet → Fibrinmonomere werden gebildet durch Polymerisation (instabiles Fibrinnetzwerk) Hemmfaktoren der Gerinnung: Antithrombin (Inaktivierung von Faktor Xa & Thrombin, durch Heparin beschleunigt) | Tissue facotr pathway inhibitor, TFPI (inaktiviert Xa) | Protein C (aktiviert durch Thrombin, APC = aktiviertes Protein C, fördert tissue-type-Plasminogen-Aktivator Freisetzung) | Protein S (Co-Faktor von APC) Faktor XIII: durch Thrombin aktiviert | Quervernetzung von Fibrinpolymeren → stabilisiert Clot → Fibrin unlöslich Fibrinolyse (tertiäre Hämostase): Plasminogen wird zu Plasmin (aktiviert durch t-PA) → stellt D-Dimere her (spezifische Abbauprodukte aus Fibrin) Pro-fibrinolytische Proteine: Plasminogen, t-PA, Plasmin Anti-fibrinolytische Proteine: Antiplasmin, Plasmin Aktivator Inhibitor (PAI), Thrombin activatable fibrinolysis inhibitor (TAFI) Erworbene Gerinnungsstörungen: Mangelernährung | Resorptionsstörungen | Leberschäden | Medis (Heparin) | Beispiele: disseminierte intravasale Gerinnung (Überaktivierung des Gerinnungssystems), Vitamin K Mangel (mangelhafte Aktivierung des Gerinnungssystems) Angeborene Gerinnungsstörungen: Mangel oder Defekte | Beispiele: Faktor VIII (Hämophilie A, von- Willebrand-Syndrom), Faktor IX (Hämophilie B), Faktor V (Inaktivierung von Faktor V unvollständig → Thromboserisiko) Quick-Test: extrinsischer Weg | Zeitspanne von der Aktivierung mit Thromboplastin bis zur Fibrinbildung in Sekunden & INR-Wert (Faktor der Gerinnungszeit) aPTT: aktivierte partielle Thromboplastinzeit | intrinsischer Weg | Zeitspanne bir zur Firbinbildung in Sekunden, Oberflächenaktivatoren, Phospholipide Turbimetrie: optische Messung (Trübung) Chromogener Test: bei Aktivität kommt es zum Farbumschlag Kugelkoagulometrie: Stahlkugel rotiert in geronnenem Plasma stärker als in normalem Plasma Wirkung Blutgerinnungshemmer: Heparin (Verstärkung der Wirkung von Antithrombin III) | Cumarin- Derivate (Hemmung der Bildung Vit K abhängigen Faktoren & Protein S & Protein C) TC Thrombozyten: Thrombozytenphospholipide | elektronendichte Granula (Ca 2+, ADP, Serotonin) | α – Granula (Faktoren wirken aktivierend auf plasmatische Gerinnung) Tc-Reaktion (primäre Hämostase): anhaften an Kollagen & vWF → Aktivierung & Formveränderung → Freisetzung ADP-Aggregation induziert & Tc-Anlagerung → Freisetzung Thromboxane → «Crosslinking» von Tc induziert → Bildung Thrombin, stimuliert Tc & Fibrin-Bildung → Stabilisierung Propf Primäre Thrombozytose: Knochenmarkserkrankungen Sekundäre Thrombozytose: reaktive Tc (Trauma, Ops, Blutverlust, chronische Entzündungen) 16 Auslöser Thrombozytopenie: Bildungsstörung in KM | gesteigerter Umsatz/Verbrauch (akute Blutung) | kombinierte Bildungs- & Abbaustörung (Alkoholische Leberzirrhose → Leber Speicherort der Tc) | Autoantikörper | Pseudothrombozytopenie (EDTA-induzierte Antikörperreaktion → Kälteagglutinine) | heparininduziert (NW Heparin, Typ 1 → vermehrte Tc-Aggregation, Typ 2 → Heparin-Antikörper) 17