Zusammenfassung Prüfung P15 - Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen PDF
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Summary
This document provides a summary of the central speech disorders, covering the various aspects such as syndroms, pathophysiology, localisation, related diseases, auditory characteristics, and important clinical considerations. The subject matter is related to the examination of the phonetics, phonology and other related neurogenic speech disorders.
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Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Zentrale Sprechstörungen I Syndrom Pathomechanismus Lokalisation Erkrankungen Auditive Merkmale Besonderheit/Merkhilfe Peripher- Parese = unvollständige = Syndro...
Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Zentrale Sprechstörungen I Syndrom Pathomechanismus Lokalisation Erkrankungen Auditive Merkmale Besonderheit/Merkhilfe Peripher- Parese = unvollständige = Syndrom des - Operationen (exkl. ATM: verkürzt, Rasche paretisch Lähmung zweiten Verletzungen der erhöht, Ermüdbarkeit Motoneurons Muskulatur!) Überziehen, Schla=e Parese: [Lower Motor Neuron - Schädel-Hirn-Trauma angestrengt Bei isolierten - keine Reflexe, Syndrome] - ALS Hirnnervenläsionen - Reflektorische (z. B. - Schlaganfall ART: Reduzierte (z.B. periphere Husten), emotionale (z. B. Läsion der (Hirnstamm) Artikulation Fazialisparese) nur Lachen), willkürliche (z.B. „motorischen - Guillain-Barré-Syndrom Hypernasalität Teilsysteme Sprechen, Einheit“: - Myasthenia gravis beeinträchtigt, z.B. Bewegungsimitation etc.) Artikulation 1. Hirnnervenkerne Bewegungen eingeschränkt PHON: 2. zweiten motorischen Teilweise zu Konsistentes Neurons tief, leise, Fehlermuster durch 3. neuromuskulären behaucht gelähmte Übergangs Sprechmuskulatur PRO: Bulbärparalyse = verlangsamt, Bilaterale Schädigung monoton der motorischen Hirnnervenkerne schwach Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Zentral- Parese = unvollständige =Syndrom des ersten - Schlaganfall ATM: verkürzt, Konsistentes paretisch Lähmung Motoneurons (Hirnstamm) erhöht, Fehlermuster [Upper Motor Neuron - Multiple Schlaganfälle Überziehen, („gelähmte“ Zentrale Parese: unwillkürliche Syndrome] - Schädel-Hirn-Trauma angestrengt Sprechmuskulatur) Bewegungen nicht (dibuse Schädigung!) eingeschränkt! Pseudobulbärparalyse - CP ART: Reduzierte Sprechanstrengung! = bilaterale - Degenerative Artikulation Eine zentrale Parese äußert Schädigung des 1. Erkrankungen (ALS, Hypernasalität Funktionskreise sich typischerweise durch eine motorischen Neurons MS, können in spastische Lähmung. (à Vollausprägung des Multisystematrophie unterschiedlichem 1. erhöhter Muskeltonus zentralparetischen (MSA), progressive Ausmaß betroben PHON: (in Ruhe und Bewegung) Syndroms) supranukleäre Teilweise zu sein 2. gesteigerte Blickparese (PSP)) hoch, zu laut, Muskeleigenreflexe gespresst und 3. pathologische Reflexe rau Unilaterale (z.B. Läsionen führen Pyramidenbahnzeichen) PRO: nicht zu verlangsamt, persistierenden monoton Dysarthrien angestrengt Ridig- Hypokinesie (Verminderung Basalganglienschleife Morbus Parkinson ATM: verkürzt, Einziges hypokinetisch des Atypische erhöht Dysarthriesyndrom Bewegungsumfangs) Parkinsonsyndrome mit einem Akinesie (Hemmung der Vaskulär bedingter, ART: unscharf, beschleunigt Bewegungsinitiierung) medikamenteninduzierter, vor allem wirkendem Tempo! Rigidität (erhöhte am Muskelsteifigkeit) Äußerungsende Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Pathologische traumatisch PHON: rau behaucht, eingeschränkte Hemmung bedingter leise am Äußerungende auditivsensorische thalamo- Parkinsonismus FeedbackKontrolle kortikaler PRO: monoton, Projektionen Iterationen - Stimmtremor - stotterähnliche Symptome - Palilalie Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen (Choreatisch- Hyperkinesie = Basalganglienschleife Morbus Huntington Choreatischhyperkinetische - Hyperkinetische )hyperkinetisch Pathologisch Cerebralparese Dysarthrie: Dysarthrien gesteigerte (CP) haben kein Beweglichkeit, Tremor ATM: unkontrollierte einheitliches überschießend Dystonien Einatmung, Übermäßiges (auditives) Dystonie = tardive Dyskinesien Unterschreiten der Erscheinungsbild Störung des (TD) (= Atemruhelage - Gemeinsamkeit: Tonus, “Spätdyskinesien”) dysarthrische unwillkürliche Überdosierung von ART: wechselnde Symptome Verkrampfungen entstehen durch Levodopa Artikulationsschärfe unwillkürliche (L-Dopa) unwillkürliche Pathologische Bewegungen des Tourette-Syndrom Vokalisationen (z.B. Enthemmung Schmatz- o. Sprechapparates thalamo- Mundöbnungsgeräusche) - Das Sprechen kortikaler kann Projektionen PHON: [STS] bizarre stellenweise ungestört sein bis Tonhöhen-/ einschießende Lautstärkeschwankungen Bewegungen / [STS] wechselnde Überbeweglichkeit Stimmqualität das sprechmotorische System stören PRO: [TEM] verlangsamt - Dystonien [RDF] Pausen, Blockaden (oromandibuläre [MOD] bizarre Intonation Dystonie, spasmodische Dysphonie) Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Ataktisch Ataxie = Störung der Kleinhirn, hereditär ATM: paradoxes „Irregularly Bewegungskoordination, Zerebellärer - autosomal-rezessiv: Atemmuster, inaccurate“ Feinjustierung Schaltkreis z.B. FriedreichAtaxie, inspiratorisches zielgerichteter Morbus Sprechen, mangelnde Vokalhalten und Bewegungen Wilson Kontrolle über Diadochokinese - autosomaldominant: Anblasedruck überproportional Spinozerebelläre beeinträchtigt! Ataxien (z.B. SCA-6) ART: wechselnde Artikulationsschärfe, sporadisch degenerativ wechselnde - sporadische Ataxie Artikulationsschärfe unbekannter (reduziert – Ursache (SAOA) intermittierend explosiv) - Multisystematrophie verlangsamte (MSA-C) Artikulationsbewegungen koartikulatorische (koordinative) Abläufe erworben gestört intermittierende - Schlaganfall Hyponasalität (Kleinhirninfarkte) - Tumoren PHON: [STL] manchmal - Multiple Sklerose zu hoch / zu laut [STS] (MS) Stimmqualität wechselnd - Schädel-HirnTrauma gepresst-raubehaucht [STS] Stimmtremor (~ 3 Hz) [STS] Tonhöhen- u. Lautstärkeschwankungen [STS] „weinerlicher“ Stimmklang Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen PRO: prosodische Modulation eingeschränkt oder übersteigert Sprechtempo verlangsamt irreguläre Dauern von Segmenten („Isochronie“, „skandierend“, „silbisch“) Weinerlich, betrunken Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Zentrale Sprechstörungen II Telediagnostik bei Dysarthrie - Keinen Mehrwert in Bezug auf die Messung der kommunikativen Beeinträchtigung - Setting der Erhebung (face to face vs. Videokonferenz) keinen Einfluss auf Diagnostikergebnisse Wofür werden KI-Methoden eingesetzt? - Bewertung der Verständlichkeit. - Automatisierung validierter Testverfahren. - Entwicklung spezifischer Diagnosewerkzeuge. - Voraussetzung: Ausreichend Daten von gesunden und pathologischen Stimmen Methoden der KI Automatische Spracherkennung – Was wurde gesagt? - Spracherkennung = gesprochene Sprache wird automatisch in Text umgewandelt - Objektive Methode: liefert zuverlässige und gleichbleibende Ergebnisse - Wichtig für Verständlichkeitsbewertung und Testautomatisierung Merkmalsextraktion aus dem Sprachsignal – Wie wurde es gesagt? - Veränderung der Merkmale (Frequenzspektrum, Grundfrequenz, Formanten, etc.) werden über Zeit erkennbar - Kombination mit Expertenbewertung → Modelle für objektive Diagnosen Merkmalsextraktion aus dem Text – Wie wurde es gesagt? - Schriftliche Äußerungen ermöglichen Analyse vom Inhalt - Analyse von Inhalt (statistisch, ontologisch) - Neuronale Embeddings Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen - Textuelle Merkmale ▪ Inhalt ist wichtiger als er Tonfall Bewertung der Verständlichkeit - Bewertung durch o Objektives Kriterium = Genauigkeit durch menschliche Transkription o Perzeptiv-subjektives Kriterium - KI-Wortfehlerrate korreliert mit Experteneinschätzungen Automatisierung von Tests - Standardisierte und validierte Tests sind zeit-, personal- und kostenintensiv ➔ Automatisierung erwünscht Studie: Sprachverständlichkeit bei Dysarthrien – Validierung für mehrere Sprachen und neurologische Störungen - Ziel der Studie: o Validierung eines digitalen Maßes für Sprachverständlichkeit: ki:SB-M intelligibility score. o Objektive, automatisierte Beurteilung der Sprachverständlichkeit bei motorischen Sprachstörungen und in verschiedenen Sprachen - Methode: o Probanden lesen Sätze/Wörter. o ASR (Automatic Speech Recognition)-Systeme erstellen Transkripte (z. B. Amazon Transcribe). o Berechnung von Word Error Rates (WER) und Word Accuracy. o Ableitung des ki:SB-M intelligibility score - DiMe V3 framework: Bewertung der Eignung digitaler Maßnahmen für Forschung - Verification: ▪ Inter-rater reliability: „Good to excellent“ zwischen ASR-Systemen (Google Speech API vs. Amazon Transcribe). ▪ Wichtig: robuste Leistung und Einhaltung von Datenschutz bei ASR-Systemen - Analytical validation: Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Signifikante Korrelation zwischen dem ki:SB-M intelligibility score und etablierten klinischen Messungen bei allen Patientengruppen und Sprachen o Validierung durch Vergleich mit einem Selbsteinschätzungsbogen (Schwachpunkt: Basis etwas dünn). - Value/Clinical validation: o Signifikante Unterschiede bei intelligibility scores zwischen pathologischen Gruppen und gesunden Kontrollgruppen. o Screening-Fähigkeit: auffällig/unauffällig (kein vollwertiges Diagnosetool, aber ein Anfang) - Vorteile o Objektive Bewertung der Verständlichkeit durch KI statt subjektive Einschätzung (naive Listener). o Schnell, ressourcenschonend und automatisiert. o Vergleichbarkeit mit anderen Studien. o Unterstützung der Digitalisierung und Standardisierung von Tests. - Nachteile: o Small sample size. o Ungenauigkeit bei der Bewertung kommunikationsbezogener Parameter. o Falsche Diagnosen möglich (z. B. bei Dialekten oder Stottern). o KI berücksichtigt keine kognitiven Beeinträchtigungen. o Unterschiedliche Rahmenbedingungen der Audioaufnahmen beeinflussen die Ergebnisse Rate Control - Speech rate effect upon intellegibility and acceptability of dysarthric speech o Audiodateien um 30% langsamer und schneller gemacht o Verständlichkeit der Sprecher wurde nicht durch Geschwindigkeitsänderung beeinflusst o Ergebnisse der Akzeptabilität ▪ Sprecher mit höherer Verständlichkeit → Erhöhung der Geschwindigkeit führt zu besseren Akzeptabilitätswerten ▪ Sprecher mit geringerer Verständlichkeit → Akzeptabilität verbesserte sich nur bei Erhöhung von langsam zu gewohnt → Sprecher mit geringerer Verständlichkeit sprechen bereits in ihrer optimalen Geschwindigkeit Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen ▪ ABER: Geschwindigkeit digital erzeugt → spiegelt nicht tatsächliche Fähigkeiten wieder - The Effect of Rate Control on Speech Rate and Intelligibility od Dysarthric Speech o Speech Rate & Articulation Rate der dysarthrischen Sprecher wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen beim Lesen von Texten o 7 Ratenkontrollmethoden o Methoden für Verbesserung der Verständlichkeit: freiwillige Sprechtempokontrolle, pacing-Board, Alphabet-tafel und Hand Tapping o Reduzierte SR und AR führten zu geringerer Verständlichkeit o Effekte der Rate Control nicht bei allen Dysarthrie Typen (aber bei hypokinetische, ataktische schon) Be Clear - Ziel: Verständlichkeit verbessern durch Überartikulation, Verlangsamung der Sprechgeschwindigkeit und erhöhte Lautstärke bei Erwachsenen mit nicht-progredienter Dysarthrie - Erhöhung der Grundfrequenz und Frequenzbereich, feedback-basierte Übungen - Intensivtherapie - Ergebnisse: signifikante Verbesserung auf Einzelwortebene & Satzebene, Verbesserung well-being und Verständlichkeit, keine signifikante Verbesserung beim repetition request score Lee Silverman Voice Treatment - LSVT - Intensives Stimmtraining für die Behandlung der hypokinetischen Dysarthrie von Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom - Grundprinzipien 1. Fokussierung der Stimme o Durchführen von Stimmfunktionsübungen und Erhöhung der Lautstärke beim Sprechen 2. Kalibrierung o Verbesseung der sensorischen (Selbst-)Wahrnehmung von Lautstärke und Krafteinsatz 3. Hoher Krafteinsatz Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Steigerung der Lautstärke → Überwindung der Hypokinesie in gesamter Sprechmuskulatur 4. Intensives Training 5. Quantifizierung von Therapieeffekten o Übungsdaten werden in jeder Therapiesitzung gemessen & protokolliert) - Höhere Lautstärkefunktion der Stimme wird bei LSVT eine Trigger-Funktion zur Erhöhung der Bewegungsamplitude im gesamten Sprechmechanismus zugeschrieben - Veränderungen, die durch Erhöhung der Lautstärke erzielt werden können → spreading effects ▪ Vergrößerung Atemvolumen ▪ Verbesserter Glottisschluss ▪ Weitere Öffnung des Vokaltraktes ▪ Größere Artikulationsbewegungen ▪ Größere Ausdrucksfähigkeit Dysarthrie bei Erwachsenen mit Cerebralparese - 3 verschiedene Subtypen ▪ Spastische Cerebralparese (Steife Bewegungen) → häufigste Form ▪ Dyskinetische C. → unwillkürliche Bewegungen ▪ Ataktische C. → gestörte Koordination - Sprachtherapie bei CP ▪ Gesonderte Auswahl an Materialien, Methoden und Herangehensweise ▪ Anpassung etablierter Verfahren → LSVT ▪ Unterstützte Kommunikation → Talker o Nicht elektronisch: PCS (Picture Communication Symbols) - Therapieziele ▪ Sprechtempo anpassen, Stimmstabilität stärken, Artikulationsschärfe stärken (Dysarthrietherapie) ▪ Vorbereitung auf konkrete Vorhaben/Situationen - Studie: Dysarthria in Adults with Crebral Palsy: Clinical Presentation and Impacts on Communication ▪ Mehrheit der Erwachsenen mit CP haben mittlere bis schwere Dysarthrie Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen ▪ Alle Dimensionen der Sprache betroffen besonders STQ, RES & ART ▪ Verständlichkeit bei meisten hoch, aber Natürlichkeit deutlich reduziert ▪ Reduzierte Natürlichkeit beeinträchtigt soziale Interaktion & Kommunikation Übungen: Normalisieren des Atemrhythmus und Vertiefung der Atembewegungen - Bei Hochatmung o Hemmen der thorakalen Aktivität → Vertiefung der abdominalen Respiration - Korrektur der Haltung - Ausatemverlängerung - Steigerung der respiratorischen Kräfte Übungen für Steigerung der Artikulation - Stimulationstechniken (passives Bewegen, Spatel) - Nonverbale Bewegungsübungen - Phonetische Anbahnung sollten bevorzugt werden Übungen für Resonanz – Stimmklang und Verständlichkeit - Nasale Resonanz → Trennung von Mund- und Nasenraum ist wesentlich für viele Konsonanten - Nonverbale Übungen oder Stimulation - Biofeedback (feedbackgestützte Trainingsmethode für Behandlung velopharyngealer Störungen besonders attraktiv) o Phonendoskop (Hörschlauch), CPAP (continuous positive airway pressure) - Verbale Übungen (Nasale – offene Vokale – geschlossene Vokale – stimmlose dann stimmhafte Obstruenten – orale Konsonantencluster) Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen - Gaumensegelprothesen Übungen für Stimmqualität und Stimmlage - Stimmqualität: Wangen, Kiefer und Zunge entspannt, Hand auf Bauch → Mmh summen → locker lassen → dann Vokal dazu „Maaa – Moo – Muu“ - Stimmlage: mit Stimme vier Töne hoch und wieder runter → auf andere Silben hoch und runter gleiten Übungen Sprechtempo / Artikulationstempo - Bei silbischen Sprechen → Sprechtempo reduzieren mit Zweisilber oder Komposita Übungen Redefluss - Tex/Wörter ganz langsam lesen & Vokale und klingende Konsonanten in die Länge ziehen Kindliche Dysarthrien - 50.000 Kinder und Jugendliche in D - Häufigste Ursache: CP und Down-Syndrom - Besondere Herausforderungen durch anatomische Unreife, Interaktion mit anderen Entwicklungsbereichen → Vollständige Wiederherstellung der Sprechfunktion selten. - Forschung: o in Deutschland v.a. die EKN aktiv. o aktuell umfassendere Betrachtung auditiver und akustischer Charakteristika. - Aktuelle Studie o Betrachtet kindliche Dysarthrien erstmals im Gesamtzusammenhang der kindlichen (sprechmotorischen) Entwicklung o Hauptziel: Symptome KD von physiologischen Sprechmerkmalen abzugrenzen Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Erweiterung der DFG-Studie: Analyse des Verlaufs und des kommunikativen Aspekts - Kindgerechte Diagnostik: Park Play Scene - Merkmale die bei Erwachsene als Symptom klassifiziert werden, können bei Kindern physiologisch sein Kindliche Dysarthriediagnostik – BoDyS – KiD - Computerspiel zur Erfassung Dysarthrie bei Kindern - Zielgruppe: Kinder 3–9 Jahre. - Inhalt: Nachsprechen und Spontansprache basierend auf Bildern aus „Michel aus Lönneberga“. - Ablauf: Erzähler beschreibt eine Szene → Kind spricht einen handlungstragenden Satz nach→ nächstes Bild erscheint - Ziel: Spielerisches Sprechen in einem Vorlese-ähnlichen Setting - Konstruktion der Nachsprechsätze: o 12 Sätze 3 Blöcke à 4 Sätze o Satzlänge, Intonation, Wortlänge, Silbenkomplexität, Artikulationsmodi &-zonen. o Zwei Versionen: für Kinder ≥5 Jahre (12 Sätze) und hoher Leidensdruck und Unzufriedenheit mit der eigenen Sprechleistung o Silbisches Sprechen o Unterbrechung des Redeflusses o Dehnung einzelner Laute und Lautübergänge o Inkonstanz und Inkonsistenz der Fehler o Inseln störungsfreier Produktion - Modelltheoretische Überlegung o Sprechen stellt eine äußerst komplexe motorische Fertigkeit dar, die jedoch mit hoher Automatisiertheit beherrscht wird und der spezifisch, durch motorisches Lernen erworbene neuronale Repräsentationen zugrunde liegen o Sprechmotorische Planung – Sprechapraxie o Zugriff auf im Gehirn gespeicherte sprechmotorische Programme – Bewegungsgedächtnis o Annahme: Bei der Sprechapraxie sind die sprechmotorischen Programme beschädigt. Der Grad der Beschädigugn steht im Zusammenhang mit der Schwere der Sprechstörung o Welche Informationen enthalten sprechmotorische Programme? ▪ Räumliche Parameter: Vokaltrakt, Engebildungsgrad, Resonanzräume ▪ Zeitliche Parameter: Geste, Dauer und Schnelle - Prävalenz: 44% der Patienten mit chronischer, vaskulär bedingter Aphasie weisen eine sprechaparktische Symptomatik auf o Ca. >30.000 Sprechapraxie in Deutschland - Neuroanatomische Korrelate de Sprechapraxie o Inferiorer frontaler Gyrus (Pars opercularis), Broca-Areal (BA 44) Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Vorderer insulärer Kortex (vordere Insel) o Prämotorischer Kortex, primär-motorischer Kortex o Somatosensorischer Kortex ➔ Läsion liegt im linken unteren frontalen Gyrus (Broca-Areal) und angrenzend in Region im linken Parietallappen!!! -> Dorsaler Strom o Sprechapraxie nicht durch einzelne anatomische Läsionen verursacht o Wahrscheinlicher: Läsionen von „Knotenpunkten“ oder kritischen Verbindungen zwischen Knoten eines sprechmotorischen Netzwerks o Sprachdominanten Hemisphäre o Läsionen im Versorgungsgebiet der A. Cerebri Media – SA nur bei Mediainfakt ▪ Stromgebiet des vorderen Media-Asts: Läsionen führen zu Ausfällen von Funktionen in der vorderen Sprachregion Symptomatik und Erklärungsmodelle aphasisch-phonologischer Störungen - Erklärungsmodelle aphasich-phonologischer Störungen o Logogenmodell o Levelt o Dell - Neuroanatomische Erklärungsmodelle o Wernicke – Fasciculus arcuatus o Dorsaler und ventraler Strim der Sprachverarbeitung - Symptomatik aphasisch-phonologischer Störungen o Störung des mündlichen Wortabrufs ▪ Semantische Fehler: Umschreibungen, Redefloskeln, sem. Neologismen, sem. Conduite d’approche ▪ Phonologische Fehler: phon. Paraphasien, phon. Neologismen, phon. Conduite d’approche Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Störungen im Sprachverständnis ▪ Wort-Bild-Zuordnen ▪ Phonologische Ablenker werden ausgesucht ▪ Verzögertem auditivem Wort-Bild-Zuordnen o Störungen beim Nachsprechen o Störungen beim lauten Lesen ▪ Regularisierungsfehler bei irregulären Wörtern ▪ Schwierigkeiten beim Lesen von Neologismen ▪ Nullreaktionen Diffenzialdiagnostik (Sprechapraxie/aphasisch-phonologische Störungen) - Abgrenzung zur Aphasie / Dysarthrie / Bukkofaziale Apraxie - Abgrenzung zu Störungen des Sprechantriebs bei mesifrontalen Läsionen – „Transportkiste motorische Aphasie“, „(a)dynamische Aphasie“ o Stark reduzierte spontansprachlicher Output Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Hypophonie o Redeunflüssigketien o Erhaltenes Sprachverständnis o Relativ intakt Nachsprechfähigkeit o Keine Beeinträchtigung artikulatorischer Leistungen - Abgrenzung zu Anarthrie o Alle Formen dysarthrischen Störungen können bei extremer Ausprägung zu einem Mutismus führen o Akinetischem Mutismus o Nicht nur die Sprechmotorik, sondern die gesamte Körpermotorik ist betroffen o Die Akinesie und der Mutismus dieser Personen werden als Zeichen einer ausgeprägten motorischen Antriebsstörung interpretiert - Hierarchisches Gestenmodell der Sprechapraxie o Artikulattorische Gesten gruppieren sich hierarchisch zu größeren Einheiten bis hin zu Silben und Trochäen o Die im Spracherwerb entstandenen artikulatorischen Funktionseinheiten „zerfallen“ o Erfolgt eine ungenaue oder fehlerhafte Spezifizierung o Gesten mit geschlossener Konstriktion (Plosive/Nasale) sind relativ stabil o Gesten in Einzelkonsonatnen sind relativ stabil o Gesten in der Coda-Position sind relativ stabil o Gesten in zweisilbigen, trochäischen Wörtern sind relativ stabil Klinische Diagnostik der Sprechapraxie - Anamnese: Aktenbefunde, Eigenanamnese, Fremdanamnese o Subjektiv: empfundene Symptome beim Sprechen, empfundene Auswirkungen Auf kommunikative Aktivität, empfundene Auswirkungen auf die soziale Teilhabe o Angaben zu Umwelt- und personenbezogenen Kontextfaktoren - Ziele der Diagnostik o Bestätigung der Verdachtsdiagnose Sprechapraxie Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Abgrenzung zur anderen Störungsbilder o Einschätzung des Schweregrad o Qualitative Beschreibung des Störungsmusters o Bestimmung von Behandlungsbedürfigkeit und -Fähigkeit o Dokumentation von Verbesserungen/Verschlechterungen - 10-Punkte-Checkliste o steigernde Anzahl der Antwort “ja” nimmt die Wahrscheinlichkeit Ober das Vorliegen einer Sprechapraxie zu - Strukturierte Untersuchung der Sprechmotorik o Spontansprachanalyse ▪ Beurteilung der Sprechfähigkeit in der Alltaskommunikation ▪ Beurteilung der Kommunikationsfähigkeit an sich ▪ Problem: keine systematische Bewertung der Sprachproduktion möglich ▪ Beurteilung der allgemeinen Kommunikationsfähigkeit ▪ Einschätzung der sprechapraktischen Symptomatik ▪ Vorschlag in Anlehnung an den AAT o Systematische Prüfverfahren ▪ Systematische Erfassung von verschiedenen Einflussvariablen, wie z.B. Silbenstruktur und Wortlänge ▪ Problem: keine Beurteilung der Kommunikationsfähigkeit möglich - Hierarchische Wortliste (HWL) – Nachsprechtest mit 16 Wortlisten a 6 Items, 96 Profiteams - HWL-kompakt – kürzer (48 Items); Nur Wörter; Nur Abbildungen; Einschluss von Wiederholungswörtern durch 5-maliges Abwürfen von 4 Wörtern; Excel-Auswertung o Auswertung: nach phonetischer Struktur, phonematische Struktur sowie Redefluss o Bestimmung der Fehlervariabilität: die Wiederholungen werden transkribiert und eine Anzahl von Fehlervaranten werden notiert Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Qualitative Auswertung: allgemeine Beobachtung von Sprechanstrengung, Suchbewergungen und silbisches Sprechen o Bewertung des Test: beschränkt auf Wörter – keine aussage zur Kommunikationsfähigkeit; nicht psychometrisch - Apraxia of Speech Rating Scale (ASRS) o Ziel: quantitative Bestimmung des Vorliegens und der Ausprägung sprechapraktischer Merkmale -> kritische Schwellenwerte für die Abgrenzung von P mit Sprechapraxie und solchen ohne Sprechapraxie o Durchführung und Auswertung: ▪ Unterhaltung – Textproduktion ▪ Zusätzliche Aufgabe: Vokalhalteaufgabe, Diadochokinese, Nachsprechen von Wörtern und Sätzen ▪ Bewertung einzelner Sprechapraxiemerkmale auf Skala 0 bis 4 - Diagnostisch Instrument vor Ort Apraxie van de Spraak – DIAS o DIAS-D – Diagnostik bei Sprechapraxie deutsche Version ▪ Ziel: Aussagen zu Vorliegen und Schweregrad einer Sprechapraxie ▪ Aufgaben: orof. Muskulatur, Artikulation von Lauten, Diadochokinese und Wörtern ▪ Normierung: 40 GS und 41 P. - Besonderheiten der Diagnostik bei schwerer Sprechapraxie o P. Wenig/aufgehobener spontaner Sprachproduktion o Durch Sprachautomatismen reduziert o Häufig begleitet von: Wortfindungsstörungen; reduzierte Instruktionsverständnis; Präsenz; Defizite in der Afferenz; reduzierte Aufmerksamkeit o Leistungsmuster können sich in der frühen Phase u.U sehr schnell verändern - Prüfung nichtsprachlicher Bewegungsfunktionen o Entgegen häufigen Annahmen: ▪ Unterschiedliche Verarbeitungsmechanismen ▪ Keine Voraussetzung für die willkürliche Lautproduktion ▪ Sprechbewegungen lassen sich nicht in Einzelbewegungen zergliedern Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen ▪ Sprechbewegungen sind nie unabhängig von linguistischem Gehalt beurteilbar ▪ Nichtsprachliche Aufgaben sind aufgrund ihrer Neuartigkeit und Künstlichkeit mit hohen motorischen und kognitiven Anforderungen verbunden o Entgegen häufigen Annahmen: ▪ Vergleichbarkeit von sprachlichen und nichtsprachlichen Vokaltraktbewegungen ▪ Hirnnervprüfung ▪ Prüfung auf bukkofaziale Apraxie - Einzelausstellung-orientierte Verfahren o Überprüfung der Artikulation auf Lautebene ▪ Isolierte Prüfung von Laute kommt in der gesprochenen Sprache nicht vor ▪ Kopplung von Sprachlauten stellt ein wesentliches Merkmal der im Spracherwerb gelernten motorischen Routinen dar ▪ Korrekte Produktion von Einzellauten stellt keine Voraussetzung für die Fähigkeit zur Bildung von Silben und Wörtern dar ▪ Klinische Befunde sowie Befunde aus Bildgebungsstudien weisen darauf hin, dass die Verarbeitung von Einzellauten ähnlich wie die der nonverbalen Imitationsaufgaben, auf nichtsprachlichen willkürmotorischen Steuerungsmechanismen beruht Leitlinien und Evidenzbasierung der Sprechapraxietherapie - Entscheidungsprozesse bei der Auswahl von Therapieverfahren o Vielzahl an Therapiemöglichkeiten o Modell der evidenzbasierten Praxis o Wissenschaftliche Belege: Aktuelle Kenntnisse aus Studien und Bewertung der aktuellen Evidenz aus Therapiestudien o Leitlinie: Die Vorteile der Leitlinien sind, dass sie für mehr Sicherheit bei der Wahl des richtigen diagnostischen und therapeutischen Vorgehens sorgen, Angaben zur Effektivität von Therapiemethoden und zur Therapiefrequenz enthalten, als Referenz gegenüber Kostenträgern und verordnenden Ärtzen genutz werden können. Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen - Leitlinien für die Sprechapraxietherapie o Zur Therapie der Sprechapraxie, eines häufigen sprechmotorischen Begleitsymptoms aphasicher Störungen, liegen Leitlinienempfehlungen und systematische Übersichtsarbeiten o Bewertungskriterien für die Empfehlung zu Güte der Evidenz ▪ Qualitätssufe – Evidenzgrad ▪ Therapieeffekten ▪ Replizierbarkeit ▪ Replikationen ▪ Sicherheit der Diagnose o Bewertung on Behandlungskategorien (Klassen von Therapiemethoden) o In Nähe zu allen Fällen positive Behandlungseffekte auf geübte Strukturen o Generalisierung-/Transfereffekte auf ungeübte Leistung o Nachhaltigkeit der Behanldungseffekte o 1 und 2 sollten in der Behandlung der Sprechapraxie vorrangig eingesetzt werden 1. PROMPT, phonetische Kontrastierung (Sound Production Treatment – SPT) 2. Auditive rhythmische Stimulierung 3. Handgesten, Einsatz von melodischen Konturen/Singen 4. Sprachersetzende Gestik, Bliss-Symbole 5. Konversationstraining, Biofeedback von Reduktion der Muskulspannung - Alltags- vs. Funktionsorietnerte Outomes o Die meisten Studien überprüfen funktionsorienteirte Outcomes o Nur ein kleiner Teil der Studie misst alltagsrelevante Outcomes o Diskrepanz zwischen der Forderung einer partizipativen/partizipationsorientierten Zielvereinbarung und der Umsetzung in der Therapieforschung - Bedeutung von motorischen Lernprinzipien Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Übungs- und Therapiefrequenz: hohe -> klare Empfehlungen zur Behandlungsgrequenz bei Sprechapraxie existieren bislang nicht o Aspekt der Übungsfrequenz: stärkere Therapieeffekte durch Steigerung der Übungshäufigkeit ▪ Annahme bei SpAT – SprechApraxieTherapie bei schwerer Apahsie ▪ Mehrfache Wiederholungsversuche innerhalb einer Sitzung werden vermieden -> nicht theoretisch begründet; rein subjektive Annahme, die dem Grundprinzip motorischen Lernens widerspricht! o Aspekt der Therapiefrequenz: eine weniger intensive Sprechapraxietherapie war einer intensiveren Therapie überlegen ▪ Die neue HMR sieht für die Therapie bei Sprechapaxie bis 1-3 Sitzungen wöchentlich vor ▪ Steigerung der Therapieeffekte ohne Erhöhung der Therapiefrequenz? ▪ Steigerung der Therapieintnsität durch häusliches Eigentraining RCT-Studie Varley et al.: Vergleich der Effektivität eines digitalen sprachlichen Eigentrainings mit einem nicht-sprachlichen, visuell-räumlichen Computertraining Ergebnis: verbesserte Nachsprechen- und Benennleistungen für die geübten Items nach dem sprachlichen Computertraining; kein Transfereffekt auf ungeübte Items Neolexen: Wirksamkeit bestätigt – Nachweis positiver Versorgungseffekte durch RCT-Studie Ausgewählte Therapieansätze für Sprechapraxie Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen - Artikulatorisch-kinematische Verfahren: Techniken, die direkt auf Sprechbewegungsabläufe einwirken o Stimulusmaterial ▪ Kritik: Isliertes Üben von Einzellauten wird nicht empfohlen. Werden Einzellautinformationen vermittelt, sollte sich unmittelbar die Einbettung in größere und damit natürliche sprachliche Einheiten anschließen ▪ Die Silbe Bidet eine optimale Übungseinheit für den Wiedererwerb sprechmotorischer Fähigkeiten bei P mit schwerer Sprechaparxie ▪ Material: ArtikuListe, neolexon Sprecherzeirisches Elementarbuch, … o Sensorische Vermittlungstechnicken: korrekte Artikulatorische Bewegungsmuster anbahnen ▪ Auditive Hilfen: durch T.; fazilitierende Wirkung; Hintergrund: zugrundeliegende neuronale Verbindungen zw. Auditiven Verarebitungsarealen und sprechmotorischen Planungsarealen in der linken Hemisphäre ▪ Visuelle Hilfen: Mundbild des T., Hintergrund: zugrundeliegende neuronale Verbindungen zw. Visuellen Verarbeitungsarealen und sprechmotorischen Planungsprozessen, Therapiespiegel, schematischen Mundbildern Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen Phonetisch ungeschulte Personen verfügen über keine visuell-räumlichen Repräsentationen ihrer eigenen Sprechorgane. Der Visuelle Sinneskanal spielt im natürlichen Sprechvorgang keine Rolle! ▪ taktil-kinetische Hilfen: Artikulatorische Zielpositionen und Bewegungsmuster zu vermitteln; Spatel, Wattestäbchen, manuelle Berührungs- und Bewegungsreizen - Sound Production Treatment (SPT) – Artikulatorisch-kinematischer Behandlungsansatz für Sprechapraxie, der verschiedene Therapiekomponenten kombiniert ▪ Sprachliches Stimulusmaterial: Auswahl von Zielkonsonanten, Einbettung der Ziellaute in Wörtern, Phrasen oder Sätze ▪ Aufgabenstellung: Vorsprechen – Nachsprechen ▪ PML o Evidenzbasierten: Metaanalyse bestätigt die Wirksamkeit der SPT; jedoch ist der Anteil der einzelnen Therapiekomponenten bislang nicht aufgeklärt - Combined aphasia and apraxia of speech treatment (CAAST) o Ziel: Verbesserung sprachlicher und sprechmotorischer Funktionen o Kombination von Behandlungstechniken des SPT sowie Response Elaboration Training o Response Elaboration Training – RET: Über W-Fragen und der Vorgabe eines sprachlichen Modells soll die Anzahl von Inhaltswörtern in verbundener Rede erhöht werden; Fokus liegt auf dem Inhalt, nicht auf der Form der Äußerung - PROMPT – Prompts für Restructuring Oral Muscular Phonetic Targets o Stimulation von Lauten durch Berührung definierter Punkte am Mundboden und Gesichtsbereich o Informationen zur Bewegungsrichtung unterstützen die Koartikulation o Hilfen werden schrittweise ausgeschlichen o Anbahnung physiologische Bewegungsabläufe, Hemmung unphysiologische Bewegungen Prüfung P15 – Phonetisch-phonologische Störungen und neurogene Sprechstörungen o Voraussetzung: keine schwere Sensibilitätsstörung im orofazialen Bereich - Tempo-/rhythmusbasierte Verfahren – Prinzip von Sprechtempovariation und rhythmischer Strukturierung von Äußerungen o Rhythmisch-melodische Strukturierung von mehrsilbigen Äußerungen /Sätzen durch ▪ Rhythmische Fraktionierung von Äußerungen ▪ Kopplung betonter Äußerungsteile mit Bewegung oder taktile Reizen ▪ Bewusst übertriebene Intonation und Betonung o Externe Taktgeber ▪ Metronomeinsatz: Fingertapping und Sprechen im Einklang mit Metronom ▪ Metrical Pacing Therapie: Produktion von Äußerungen synchron zu einer Tonsequenz, die das rhythmische Muster der Äußerung vorgibt ▪ Taktile Stimulation: taktile rhythmische Stimualtion von Hand/Finger o Interne Taktgeber: Fingertapping und Pacingboard o Kontrastive Akzentuierung: Zieläußerungen werden mit unterschiedlichen Fokussierungen realisiert o Melodische Intonationstherapie – MIT ▪ Ausgehend von der natürlichen Prosodie werden sprachliche Zieläußerungen auf einfachen melodischen Tonfolgen „gesungen“ Parallel dazu rhythmisches Mitklopfen Reduziertes Sprechtempo Zieläußerungen: hochfrequente, alltagsrelevante Äußerungen und Redefloskeln Wirksamkeit: die sprechmotorischen Störungsanteile profitieren von der rhythmisch-melodischen Stimulation beim der MIT Therapiestudien zeigen Wirksamkeit rhythmischer Verfahren bei Sprechapraxie Fallbeispiele, Ableitung von Therapieziele -