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Einleitung In diesem und dem nächsten Thema behandeln wir die Darstellung von Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen Systemen und Anwendungen. In der IT-Welt ist es wichtig, ein klares Verständnis der Wechselwirkungen und Verbindungen zwischen verschiedenen IT-Komponenten zu haben. Eine gute Möglic...
Einleitung In diesem und dem nächsten Thema behandeln wir die Darstellung von Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen Systemen und Anwendungen. In der IT-Welt ist es wichtig, ein klares Verständnis der Wechselwirkungen und Verbindungen zwischen verschiedenen IT-Komponenten zu haben. Eine gute Möglichkeit dafür sind Visualisierungen. Wir betrachten fünf davon: Blockdiagramm Pfeildiagramm Kontextdiagramm IT Landkarte Einfaches UML-Komponentendiagramm Blockdiagramm Ein Blockdiagramm ist eine der grundlegendsten Formen der Visualisierung. Es verwendet Blöcke, um verschiedene Systeme oder Komponenten darzustellen, und Linien, um deren Beziehungen anzuzeigen. Diese Art von Diagramm ist besonders nützlich für die Darstellung von zusammenhängenden Systemen auf relativ hoher Ebene. Beispiel Stelle dir vor, du musst die Architektur eines Netzwerks darstellen, das aus verschiedenen Servern, Routern und Endgeräten besteht. Ein Blockdiagramm kann helfen, die Verbindungen zwischen diesen Komponenten klar und übersichtlich darzustellen. Das könnte dann in einem KMU in etwa so aussehen: Pfeildiagramm Pfeildiagramme sind ideal, um Richtungen von Beziehungen oder Prozessen zu zeigen. Sie werden oft verwendet, um den Datenfluss oder die Abfolge von Schritten in einem Prozess zu visualisieren. Beispiel Ein Pfeildiagramm kann klar abbilden, wie Daten durch ein System fliessen, von der Datenerfassung über die Verarbeitung bis hin zur Speicherung. Das könnte generisch wie folgt aussehen: Kontextdiagramm Kontextdiagramme bieten einen Überblick über das Zusammenspiel eines Systems mit seiner Umgebung. Beispiel Du könntest ein Kontextdiagramm verwenden, um zu zeigen, wie ein die Online Mietwagenbuchung mit dem Kunden und Lieferanten in Verbindung steht: IT-Landkarte Die IT-Landkarte bietet einen Überblick über die IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Beispiel Die folgende Grafik zeigt eine IT-Landkarte, die die Verteilung von Servern und Datenzentren eines multinationalen Unternehmens darstellt: Einfaches UML-Komponentendiagramm Bevor wir auf diese Diagrammform eingehen, eine Erklärung zu UML: UML steht für "Unified Modeling Language" (auf Deutsch: Vereinheitlichte Modellierungssprache). Es handelt sich um eine standardisierte Modellierungssprache im Bereich der Softwaretechnik. UML wird verwendet, um Softwareprozesse zu visualisieren, zu spezifizieren, zu konstruieren und zu dokumentieren. Ein einfaches UML-Komponentendiagramm stellt die Organisation und Abhängigkeiten von Softwarekomponenten dar. Ein Beispiel dafür: Einleitung In diesem Thema fokussieren wir auf die Beschreibung von informationstechnischen Schnittstellen. Schnittstellen sind einfach ausgedrückt die Brücken zwischen verschiedenen Softwarekomponenten, Systemen oder Anwendungen. Sie ermöglichen es diesen, miteinander zu kommunizieren und zu interagieren. Wir betrachten nachfolgend drei Methoden zur Beschreibung: Business Objekte Data Dictionary EBNF Business Objekte Business Objekte sind hochgradig strukturierte Daten, die wichtige Aspekte eines Geschäfts oder einer Organisation repräsentieren. Sie sind so konzipiert, dass sie leicht von IT-Systemen verarbeitet werden können. Zum Beispiel könnte ein Business Objekt ein Kunde sein, mit Attributen wie Name, Adresse, Telefonnummer und Kaufhistorie. Diese Objekte helfen, die Kommunikation zwischen verschiedenen IT-Systemen zu standardisieren, indem sie eine gemeinsame Sprache für Geschäftsdaten schaffen. Schauen wir das erwähnte Beispiel "Kunde als Business Objekt" genauer an. In einem IT-System wird ein Kunde typischerweise durch eine Reihe von Attributen beschrieben, die verschiedene Aspekte der Kundeninformationen darstellen. Mögliche Attribute des Kunden-Objekts sind: Kunden-ID (Kundennummer): Eine eindeutige Identifikationsnummer für den Kunden. Typ: Ganzzahl (Integer) Beispiel: 100245 Name: Der vollständige Name des Kunden. Typ: String (Text) Beispiel: "Anna Müller" Adresse: Die Postanschrift des Kunden. Typ: String Beispiel: "Musterstrasse 10, 8000 Zürich" Telefonnummer: Die Telefonnummer des Kunden. Typ: String Beispiel: "+41 44 123 45 67" E-Mail-Adresse: Die E-Mail-Adresse des Kunden. Typ: String Beispiel: "[email protected]" Kaufhistorie: Eine Liste von Transaktionen oder Käufen, die der Kunde getätigt hat. Typ: Liste von Kaufobjekten Beispiel: [Kauf1, Kauf2, ...] In einem CRM (=IT-System) wird das Kunden-Objekt verwendet, um alle relevanten Informationen und Interaktionen mit einem bestimmten Kunden zu speichern und zu verwalten. Data Dictionary Ein Data Dictionary ist eine Sammlung von Definitionen und Informationen über Daten, die in einem System verwendet werden. Es dient als Referenzwerkzeug, das hilft, Konsistenz und Klarheit in der Datenverwendung zu gewährleisten. Beispiel Stelle dir ein Data Dictionary vor, das alle Datenfelder einer Kundendatenbank beschreibt, einschliesslich Datentypen (z.B. String, Integer), möglichen Werten und Beschreibungen der einzelnen Felder. Dies erleichtert das Verständnis und die korrekte Nutzung der Daten durch Entwickler und Analysten. Konkret könnte dies, in Anlehnung an das Beispiel zu Business Objekte, wie folgt aussehen: Feldname Datentyp Beschreibung Beispiel Einschränkungen KundenID Integer Eindeutige ID des Kunden 1001 Primärschlüssel, Nicht Null Name String Vollständiger Name des Kunden "Max Mustermann" Nicht Null Adresse String Postanschrift des Kunden "Hauptstrasse 15, 3000 Bern" - Telefonnummer String Telefonnummer des Kunden "+41 79 123 45 67" - E-Mail String E-Mail-Adresse des Kunden "[email protected]" Einzigartig Registrierungsdatum Datum Datum der Kundenregistrierung 2023-01-15 - Die Kaufhistorie würde pro Kauf wie folgt erfasst: Feldname Datentyp Beschreibung Beispiel Einschränkungen KaufID Integer Eindeutige ID des Kaufs 5002 Primärschlüssel, Nicht Null KundenID Integer ID des Kunden, der den Kauf getätigt hat 1001 Fremdschlüssel, Nicht Null Kaufdatum Datum Datum des Kaufs 2023-03-22 - Produkt String Gekauftes Produkt "Laptop Modell X" - Betrag Decimal Gesamtbetrag des Kaufs 899.00 - Beachte, dass die "KundenID" in beiden Tabellen verwendet wird, was darauf hinweist, dass zwischen diesen Tabellen eine Beziehung besteht (die "KundenID" in der "Kaufhistorie"-Tabelle ist ein Fremdschlüssel, der auf die "Kunden"-Tabelle verweist). Erweiterte Backus-Naur-Form (EBNF) EBNF wird verwendet, um die Regeln und Strukturen von Programmiersprachen oder Datenformaten präzise zu definieren. Im folgenden Beispiel verwenden wir EBNF, um die Syntax einer einfachen E-Mail-Adresse zu beschreiben. Eine E-Mail-Adresse besteht typischerweise aus einem lokalen Teil, einem "@"-Symbol und einem Domain-Teil. Die EBNF-Definition einer E-Mail-Adresse sieht wie folgt aus: Erklärung der Syntax: email: Das Hauptelement, das die Struktur einer E-Mail-Adresse definiert. Es besteht aus einem lokalen Teil, gefolgt von einem "@"-Symbol und einem Domain-Teil. local-part: Der lokale Teil der E-Mail-Adresse vor dem "@"-Symbol. Es ist eine Folge von Wörtern, die durch Punkte getrennt sein können. domain: Der Domain-Teil der E-Mail-Adresse nach dem "@"-Symbol. Es folgt demselben Muster wie der lokale Teil. word: Ein Wort besteht aus einer Reihe von Zeichen. In diesem Beispiel beschränken wir uns auf alphanumerische Zeichen (Buchstaben und Ziffern). character: Einzelne Zeichen, aus denen Wörter bestehen. Hier sind nur Buchstaben und Zahlen erlaubt. Nach der oben definierten EBNF-Regel ist [email protected] eine gültige E-Mail-Adresse. Hierbei ist petra.nobel der lokale Teil und email.ch der Domain-Teil der Adresse. Einleitung Datenflüsse sind wesentlich in der Informationstechnologie, da sie den Weg beschreiben, den Daten durch Systeme und Prozesse nehmen. Eine klare Visualisierung von Datenflüssen hilft Dir, die Funktionsweise von Systemen zu verstehen und zu optimieren. Wir betrachten zwei Techniken: Datenflussdiagramm UML Aktivitätsdiagramm Datenflussdiagramm Datenflussdiagramme sind Werkzeuge zur graphischen Darstellung des Flusses von Daten durch ein System. Sie zeigen, wie Daten von einer Komponente zur anderen bewegt werden. Mit Blick auf das Beispiel zum Kontextdiagramm (Mietwagen) ist dies ein mögliches Datenflussdiagramm: UML-Aktivitätsdiagramm UML-Aktivitätsdiagramme sind Teil der in einem vorherigen Thema erstmals erwähnten Unified Modeling Language (UML) und dienen dazu, die Abläufe innerhalb eines Systems zu visualisieren. Hier ein Beispiel: