Baubetrieb I - Testat Vorbereitung PDF
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This document provides information on construction management, covering various aspects such as different types of construction and the HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). It also details the lifecycle of a property, and various categories of construction works.
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# Baubetrib I - Skript 1 ## Inhalte der Baubetrieblehre: - Hochbau - Ingenieurbau - Tiefbau - Wasserbau - Straßenbau ## Ziele des Baubetriebs - Erreichen der geforderten Qualität - Einhaltung der vorgesehenen Termine - Einhaltung der geplanten Kosten ## Teilbereiche der Baubetrieblehre - Auswahl s...
# Baubetrib I - Skript 1 ## Inhalte der Baubetrieblehre: - Hochbau - Ingenieurbau - Tiefbau - Wasserbau - Straßenbau ## Ziele des Baubetriebs - Erreichen der geforderten Qualität - Einhaltung der vorgesehenen Termine - Einhaltung der geplanten Kosten ## Teilbereiche der Baubetrieblehre - Auswahl sinnvoller Bau- und Konstruktionsweisen - Auswahl von geeigneten Bauverfahren und Bauabläufen - Termin- und Kapazitätsplanung - Betreiben einer Baustelle - Bauleitung - Baukostenermittlung - Kalkulation - Ausschreibung und Vergabe - Abrechnungen ## Lebenszyklus einer Immobilie - Idee/Konzept - Planung/Entwicklung - Bauen/Realisieren - Nutzung - Umbau/Sanierung - Rückbare Verwertung # HOAI - Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ## Leistungsbild Gebäude & Innenräume | Leistung | Prozentsatz der Honorare | |---|---| | 1. Grundlagenermittlung | 2% | | 2. Vorplanung | 7% | | 3. Entwurfsplanung | 15% | | 4. Genehmigungsplanung | 3% | | 5. Ausführungsplanung | 25% | | 6. Vorbereitung der Vergabe | 10% | | 7. Mitwirkung bei der Vergabe | 4% | | 8. Objektüberwachung | 32% | | 9. Objetkbetreuung | 2% | - Zeichnen und konstruieren: geringerer Teil 52% Bauingenieur / 27% Architekten - Bauleitung und Begleitung: großer Teil 48% ## Leistungsbild Tragwerkslehre | Leistung | Prozentsatz der Honorare | |---|---| | 1. Grundlagenermittlung | 3% | | 2. Vorplanung | 10% | | 3. Entwurfsplanung | 15% | | 4. Genehmigungsplanung | 30% | | 5. Ausführungsplanung | 40% | | 6. Vorbereitung der Vergabe | 2% | ## Leistungsphasen - Die HOAI klassifiziert die Tätigkeiten von Architekten und Bauing. in den Leistungsbildern in einzelne Leistungsphasen ## 6 - Vorbereitung der Vergabe - Präzise Beschreibung von: - Mengen und Arten von Bauteilen - Baustellenbeschaffenheit - Sonstige baubegleitende Einflussfaktoren - Terminfristen und Vertragsstrafen - "> „Leistungsbeschreibung", oft gewerkeweise ausgeschrieben" ## 7 - Mitwirkung bei der Vergabe - Leistungsbeschreibung wird an Bauunternehmer verschickt - Anhand der Mengen- und Leistungsbeschreibung kalkulieren die Bauunternehmer ihren Kostenaufwand für das Erstellen Erstennen eines verbindlichen Angebotes - Bauherr: Auswertung der Angebote - Beauftragung der Unternehmer - > "Vergabe" der Bauleistungen ## 8 - Objektüberwachung - Bauüberwachung und Dokumentation - Beginn der Bauphase - Architekten und Bauingenieure überwachen die Ausführung - Qualität, Kosten- und Terminsicherheit - Koordinierung von Arbeiten - Lösung von Problemen oder Schnittstellendefizite vor Ort ## 9 - Objektbetreuung - Überwachung nachträglicher Baumängel während der Gewährleistungsfrist - Koordinierung der Beseitigung ## Baugewerbe ### Bauhauptgewerbe - Bau von Gebäuden, Straßen, Bahnverkehrstrecken, Brücken und Tunneln - Wasserbau - Sonstiger Tiefbau ### Ausbaugwerbe - > vorbereitende baustellenarbeiten, bauinstallationen und sonstige Ausbaugewerbe - Abbrucharbeiten - Vorbereitende baustellenarbeiten - Elektroinstallation - Tischler, Glaser, Maler, ..... ## Institutionenlehre ### Beteiligte am Bauprozess - Bauherr/ Investor - Planungsbetriebe ( Dienstleistungsgwerbe) - Bauausführende Betriebe - Nutzer ## Besonderheiten der Bauproduktion ### Einflussmöglichkeiten des Auftraggebers auf den Produktionsprozess - Aufträge beruhen auf Entwürfen von Architekten und Ingenieure, die den individuell Wünschen des Auftraggebers entsprechen - Teilleistungen und Baustoffqualität werden in Leistungsverzeichnissen beschrieben - Baubeginn und Baufertigungsstelle sind in den Vertragsbedingungen vorgegeben - > Die Festlegung eines Auftrags- und Produktionsprogramm ist nur bedingt möglich - Hohes Maß an Einflussnahme auf Produktgestaltung und Fertigungsprozess - > Bauwirtschaft: Bereitschaftsgewerbe - > fertigung auf Bestellung ### Einflussmöglichkeit: - Qualität - Verwendete Baustoffe - Produktionsumfang - Konstruktion - Ausführungsfristen - > erhebliches Störungspotential ausgelöst durch den Auftraggeber ## Einzelfertigung - Zur gleichen Zeit werden mehrere, unterschiedliche Objekte hergestellt - Vorbereitung und Durchführung erfordern eine große Zahl an menschlichen Eingriffen - Schließt nicht aus, dass Teile in anderen Objekten verwendeten werden - > können - > Um Serienfertigung im Bauwesen auszführen, muss das Kriterium der Gleichheit im Sinne der Gleichartigkeit, Produktion, Fertigungstechnik und der Arbeitsumfang angeschaut werden. ## Baustellenfertigung - Bauwerke können nur an ihrem vorbestimmt Standort hergestellt werden - Wechselnde Orte mit unterschiedlichen topologischen, technischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten - kurzfristige, sie saisonale witterungsabhängigkeit - Arbeitskräfte, Betriebsmittel sowie Bau-, Vorhalte- und Reparaturstoffe müssen an die unterschiedlichen Baustellen transportiert werden - Produktionsstätten müssen für jeden Auftrag neu eingerichtet werden - Baustelleneinrichtung und Kombination der produktionsfaktoren müssen in quantitativer, qualitativer und zeitlicher Hinsicht auf jeden unterschiedlichen geplant und vollzogen werden - Große Zahl an technischen und wirtschaftlichen unterschiedlichen Produktionsstätten - Unterscheidung nach Art, Lage, Umfang, Ausführungbedingungen und Fertigstellungsstadium ## Langfristfertigung - Große und komplexe Objekte erfordern oft Fertigungszeiten übertragen mehrerer Monate - Mehrere, unterschiedliche weitere Objekte mit unterschiedlicher Frist - Produktionspotential schwankt mit fortschreitender Bauzeit - > Abstimmungsprobleme der technischen und personellen Betriebskapazitäten ## Besonderheiten der Bauproduktion - Ungleichmäßige Beschäftigung - Art der Auftragsvergabe - Art der Bauleistungen - Konjunkturabhängigkeit - Witterungseinflüsse ## Beteiligte am Baumarkt - Auftraggeber/ Bauherr - Verantwortlicher Planer ( Architekt/ Bauingenieur) - Fachplaner (TGA, Tragwerksplaner usw.) - Gutachter - Berater - Behörden - Auftragnehmer ### Abb. 3.1: Beteiligte am Baumarkt - ** Projektentwickler ** - ** Bauherr/Investor ** - ** Behörden ** - ** Bauprojekt ** - ** Bauunternehmen ** - ** Verantwortliche Planer ** - ** Fachplaner ** - ** Bank(en)/Kapitalgeber ** - ** Nutzer ** ## Typologien ### Auftraggeber (AG) bzw. Bauherr - Maßgebenden baubeteiligter - Trifft unternehmerischen Entschluss zur Realisierung eines Bauvorhabens - Unterscheidung zwischen öffentlichen und nicht-öffentlichen Bauherrn #### Nicht-Öffentliche Bauherren | Nachfrageträger | Gründe der Nachfrage | Bevorzugte Gebäudeart | Bedeutung | Nutzungsart | Variabler Nutzung | Standortpräferenzen | Bevorzugtes Investitionsvolumen | Renditeerwartung | Risikoverhalten und Spezialisierung | Anforderung an die Angebotsträger | |---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---| | Eigenbedarfsbauherren | Deckung des Eigenbedarfs | Je nach Bedarf | Eigenbedarf | gering | unterschiedlich | nach Bedarf | nicht relevant | nicht relevant | problemlose wirtschaftliche Projektabwicklung | | Private Investoren | Anlage von Geldern | Büro und Geschäftshäuser | hoch | Fremdbedarf | hoch | vor allem 1b-Lagen und Stadtteilzentren | mittel, aber auch kleinere Objekte | mittel (30-40 Mio. DM) | eher niedrig | unterschiedlich | komplexe, unternehmerische und problemorientierte Lösung | | Versicherungs-wirtschaft | Anlage von Kundengeldern, Rielkostreuung | Büro und Geschäftshäuser, Hotele | hoch | Fremdbedarf | hoch | 1a-Lagen in Großstädten | mittel | eher hoch, aber durch Steuereinsparungen | unterschiedlich | problemlose, wirtschaftellchkelte Projektabwicklung, reine Dienstleistung, Unterordnung unter Gesamtprojektziele | | Geschlossene Immobilienfonds | Geschäftezweck: Anlage von Kundengeldern, Rielkostreuung | Büro und Geschäftshäuser, EKZ und Passagen, SB-Märkte | hoch | Fremdbedarf | hoch | 1a-Lagen in Großstädten | mittel bis hoch | eher größer, tw. starke Speziallelerung | sehr gering, keine besondere Spezialisierung | problemlose, wirtschaftellchkelte Projektabwicklung, reine Dienstleistung, Unterordnung unter Gesamtprojektziele | | Offene Imobilienfonds | Geschäftezweck: Anlage von Kundengeldern | Büro und Geschäftshäuser, EKZ | hoch | Fremdbedarf | hoch | 1a-Lagen in Großstädten | eher größer, tw. starke Speziallelerung | sehr gering, keine besondere Spezialisierung | problemlose, wirtschaftellchkelte Projektabwicklung, reine Dienstleistung, Unterordnung unter Gesamtprojektziele | | Institutionelle Anleger | Geschäftezweck: Anlage von Gelder | Büro- und Geschäftshäuser, Produktionsgebäude, Spezialimmobilien | hoch | unterschiedlich | unterschiedlich | z.T.: sehr hoch | Bankengeschäft | sehr hoch | eher niedrig | gering, keine Speziallelerung | wie oben, aber starke Betonung der relbungslosen Projektabwicklung | | Öffentliche Bauherren | Deckung des Eigenbedarfe | Je nach Bedarf | Eigenbedarf | gering | unterschiedlich, neuerdinge nicht mehr 1a-Lagen | nach Bedarf | nicht relevant | nicht relevant | häufig, großes Risiko, tw. Speziallelerung | Kompatibilität mit wirtschafts-und sozialpolitischen Zielsetzungen (z. B. Mittelstandeförderung) | #### Öffentliche Bauherren | Nachfrageträger | Gründe der Nachfrage | Bevorzugte Gebäudeart | Bedeutung | Nutzungsart | Variabler Nutzung | Standortpräferenzen | Bevorzugtes Investitionsvolumen | Renditeerwartung | Risikoverhalten und Spezialisierung | Anforderung an die Angebotsträger | |---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---| | Eigenbedarfsbauherren | Je nach Bedarf | Eigenbedarf | gering | unterschiedlich, neuerdinge nicht mehr 1a-Lagen | nach Bedarf | nicht relevant | nicht relevant | häufig, großes Risiko, tw. Speziallelerung | Kompatibilität mit wirtschafts-und sozialpolitischen Zielsetzungen (z. B. Mittelstandeförderung) | ## Planer ### Verantwortlicher Planer - Architekt/ Bauingenieur - Aufgaben: Planung, Konstruktion, bauvorbereitung und Management - Von Grundlagenermittlung bis zur Ausführung - Bauherr und Verantwortlicher Planer schließen einen individuellen Werkvertrag mit ergänzenden Vertragsbedingungen - Planer schuldet plangerechte und mangelfreie Erstellung - Planungsvertrag ist eine „komplexe Rechtsbeziehung" ### Fachplaner - Notwendig aufgrund der fortschreitenden Entwicklung und Spezialisierung in der Bautechnik - Werden nach ermessen hinzugezogen - Spezialaufträge für die der Verantwortliche Planer keine ausreichenden Kenntnisse hat - > Tragwerksplaner, TGA- Planer, Fachingenieure ### Generalplaner (GP) - Einzelbeauftragung führt zu einem erhöhten koordinations- und Schnittstellenrisiko für den Auftraggeber (AG) - > GP minimiert Risiko - GP bietet eigenverantwortlich alle für ein Projekt notwendigen planungsleistungen und planungsseitigen Koordinationsleistungen - AG schließt einen einzigen Vertrag mit GP - > komplette Planungsleistung aus einer Hand - GP erbringt Planungsleistung mit eigenen Mitarbeitern oder beauftragt einzelne Fachplaner ( Subplaner) ### **Abb. 3.3: Typologie der Planer** - **Vergabe von Planungsleistungen an Planer oder Generalplaner** - **Auftraggeber** - **Vertrag** - **Generalplaner** - **Vertrag** - **Verantwortlicher Planer/Architekt** - **Vertrag** - **Fachplaner A** - **Vertrag** - **Fachplaner A** - **Vertrag** - **Fachplaner B** - **Vertrag** - ** Fachplaner B** - **Vertrag** - **Fachplaner** - **Vertrag** - ** Fachplaner** ## Auftragnehmer - Unterscheidung in zwei grundsätzliche Vergabearten 1. Vergabe einzelner Fachlose/ Gewerke an verscheidene Einzelleistungsträger -—> Einzelvergabe 2. Zusammengefasste gleichzeitige Vergabe mehrerer bzw. Aller Fachlose an einen Leistungsträger - „Schlüsselfertige Vergabe" - alle zur bezugsbereiten Fertigstellung eines Bauwerkes erforderlichen Leistungen von einem Leistungssteigerung erbracht - Kann von verschiedenen Unternehmereinsatzformen durchgeführt werden, die jeweils ein anderes Leistungsspektrum übernehmen - > deshalb erfolgt eine Unterteilung in: Generalunternehmer (GU), Generalübernehmer (GÜ), Totalunternehmer (TU), Totalübernehmer (TÜ) ### Generalunternehmer und -übernehmer (GU/GÜ) - Auftraggeber beauftragt für die Bauausführungsleistungen ein einziges Unternehmen - "Kumulativ-Leistungen" - reduziert seine Mitwirkungspflicht beim Einkauf von Bauleistungen und überträgt technische, wirtschaftliche und rechtliche Risiken auf andere - GU/GÜ übernimmt Bauausführungsleistungen und das enthaltene Schnittstellenmangement der einzelnen Gerwerke - > Koordination, Beauftragung und Überwachung der Beteiligten Unternhemen - > Übernahme der Kosten-, Termine- und Gewährleistungsgarantie ### Unterschied GU / GÜ: - Der GU führt alle oder einen wesentlichen Teil der Bauarbeiten selbst aus und ergänzt seine eigenen Leistungen durch die Beauftragung von Nachunternehmern - > „wesentlicher Teil" - min. 1/3 der vereinbarten Gesamtleistung - Beauftragung von Nachunternehmern erfolgt durch den GU/GÜ im eigenen Namen und eigene Rechnung - Alternativ zur beauftragung eines einzelnen GU/GÜ, können auch für mehrere zusammengefasste Gewerke-Gruppe, jeweils Teilgeneralunternehmer bzw. -übernehmer beauftragt werden ### Totalunternehmer und -übernehmer (TU/TÜ) - Komplette Übernahme aller Planungs- und Ausführungsleistungen - Te ile dieser Leistungen können an Fachplaner bzw. Nachunternehmer weitervergeben werden - TU muss wie GU wesentliche Teile selbst übernehmen - Unterschied TÜ / GÜ: TÜ übernimmt neben der Bauleistung auch Planungsleistungen oder vergibt sie selbst an dritte -----> Planer und Manager oder nur Manager - Übernimmt alle mit der Planung und Ausführung verbundenen Arbeiten und Lieferungen - Vorteil für Auftraggeber: ganzheitliche Problemlösung bis zur bauausführungen eines Vertragspartners (inklusive Synergiepotential) - > objektspezifische Leistungsbündel aus Gestaktung, Planung, Konstruktion und Bauleistung + weitere Leistungen im Dienstleistungsbereich - <br>**Abb. 3.9: Leistungsumfang TU und TÜ** - **Leistungs-umfang** - **Grundlagen-ermittlung** - **Projektvor-bereitung** - **Entwurfs-planung** - **Ausführungsplanung** - **Objekt-planung** - **Ingenieur-planung** - **Bauleitung** - **Bauausführung** - **Eigen-leistung** - **Fremd-leistung** - **Wartung und Instand-setzung** - **TU minimal** - **TU maximal** - **TÜ minimal** - **TÜ maximal** ## Bauprojektabwicklung ### Planungs - und Bauprojekt - Geflecht aus einzelnen Planungen, Bauaufsichten und -ausführungen ### **Abb. 4.1: Ablaufschema einer Bauprojektabwicklung** - **Architekten / Bauingenieure** - **1. Projektentwicklung** - **Projektentwickler (Nutzer)** - **Kapitalgeber** - **Behörden** - **2. Bauplanung** - **Bauherr** - **Nutzer** - **Behörden** - **Planer** - **3. Bauausführung** - **Bauherr** - **Behörden** - **Planer** - **Bauunternehmen** - **4. Nutzung des Bauwerkes (Bauherr)** - **Nutzer** - **Behörden** - **Kapitalgeber** - **Facility Management** ### **Abb. 4.2: Planungs- und Bauprozess** - **Bauprojektabwicklung** - **Bauherr** - **Entwurfs-verfasser** - **Vorplanung** - **Bauvoranfrage** - **Bauantrag (ggf. mit Antrag auf Befreiungen)** - **Stellungnahme** - **Prüfung** - **Genehmigungsplanung** - **Entwurfsplg.** - **Bauvorbescheid** - **Befreiungen** - **Stellungnahme** - **Prüfung** - **Unternehmer** - **Stellungnahme** - **Fachämter** - **Untere Bauaufsichtsbehörde ** - **Stellungnahme** - **Prüfung** - **Obere Bauaufsichtsbehörde ** - **Stellungnahme** - **Prüfung** - **Fachbehörden / Sachverständiger** - **Stellungnahme** - **Ausführungsplanung** - **Leistungsbeschreibung und Vergabe** - **Prüfung** - **Bauordnungs- und Planungsrecht** - **Baugenehmigung** - **Rohbauarb.** - ** Ant rag auf Rohbauabnahme** - **Antrag auf Schlussabnahme** - **Ausbauarbeiten** - **Gebäude-nutzung** - **Gewerbe-aufsicht** - **Brandschutz** - **Denkmalschutz** - **u.a.** - **Prüfstatik** - **Bautechn. Abnahmen** - **Schornsteinabnahme** - **Rohbauabnahme** - **Standsicherh. Grenzattest** - **Schall- u. Wärmschut z** - **Abwasser** - **Schluss abnahme** - **Abnahme der Feuerung** - **Abnahme der betriebstechnischen Anlagen** ## Strucktur des Bauprozesses auf Grundlage der HOAI - Leistungsbilder: - Flächenplanung - Bauleitplanung - Landschaftsplanung - Objektplanung - Gebäude und Innenräume - Freianlagen - Ingenieurbau - Verkehrsanlagen - Fachplanung - Tragwerksplanung - Technische Ausrüstung ## Baurechtliche Grundlagen ### Einführung in die VOB - Beteiligung vieler Einzelbeteiligter im Rahmen der Planung, errichtung und überwachung einer Baumaßnahme - die rechtsbeziehungen untereinander sind vielgestaltig und sind Rechtsgrundlagen geregelt: - VOB - Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen - BGB - Vertragsrecht - BGB - Kaufrecht - AGB-Gesetz - Grundlage für die Abwicklung von Bauleistungen in DE - gültige Normen - Vertragsfreiheiten im Rahmen des BGB - VOB ## VOB - Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen - Öffentliche Autfraggeber sind zur anwendung verpflichtet ! - Empfehlung für nicht Öffentliche - gerechter Interessensausgleich zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer - Gegliedert in drei Teile: - Teil A: Allgemine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen - Teil B: Vertragsbedingungen für Ausführung von Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) ## VOB Teil A - regelt Vergabe von Bauleistungen - Ziel: - fairen Wettbewerb im Bereich der Vergabe - regelt Grundsätze der Angebots- und Vergabeverfahren - Abschnitt 1: Regelung unterhalb der EU- Schwellenwerte - Abschnitt 2: Regelung oberhalb der EU- schwellenwerte - Vergabe in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit ## VOB Teil B - Rechtlichen Beziehungen der Vertragspartner nach Abschluss des Bauvertrags bis zur Erfüllung - Musterbedigungen, - Die Rechte und Pflichten der Beteiligten eines Bauvertrags regeln ## VOB Teil C - Technische Vertragsbedingungen für einzelne Gewerke - Jedes Gewerk ist on einer eignen DIN-Norm beschrieben - Grundsätzliche Struktur: - Hinweise für die Leistungsbeschreibung - Allgemeines - Stoff, Bauteile - Ausführung - Nebenleistungen, Besondere Leistungen - Abrechnung ## Bauvertragstypen - <br> ** Abb. 3.9: Bauvertragsarten ** - **Bauvertragsarten** - **Leistungsvertrag** - **Einheitspreisvertrag** - **Pauschalvertrag** - **Detailpauschalvertrag** - **Globalpauschalvertrag** - **Einfacher Globalpauschalvertrag** - **Komplexer Globalpauschalvertrag** - **Aufwandsvertrag** - **Stundenlohnvertrag** - **Selbstkosten-erstattungsvertrag** ## Aufwandsverträge - Selten - Wenn Leistung nicht ausreichend beschreibbar - enstandener Aufwand wird vergütet - Nachteil: hohe Überwachungsaufwand - Zwei Arten: - Stundenlohnvertrag: - Lohnvetragspreis je Stunde - Bauleistungen mit Hauptanteil Lohn - Meist zusatzleistungen bei Leistungsverträgen - Abrechnung der erbrachten Lohnstunden - Selbstkostenerstattungsvertrag: - Fetslegung von Kostensätzen und Gewinnanteil - Wenn Marktpreis nicht möglich - Erstattung der angefallen Kosten + Gewinn ## Leistungsverträge - Grundsätzlicher Vertragstyp - Vergütung von Leistungseinheiten (Z.B. LV-Positionen) - Geringer Überwachungsaufwand - Zwei Gruppen: - Einheitspreisvertrag (EP-Vertrag): - Leistung exakt und positionsweise mittels Leistungsverzeichnis beschrieben - Abrechnung der ausgeführten Menge mit Einheitsprei - Ausschreibung mit Leistungsverzeichnis - Pauschalvertrag: - Pauschalpreis für Menge einer Position - Abrechnung des Pauschalpreises - Für exakt bestimmbare leistungen - Ggf. funktionale Ausschreibung - Detailpauschalvertrag, Global-Paulschalverträge ## Detailpauschalvertrag - Leistung wird exakt und positionsweise, mittels Leistungsverzeichnis beschrieben (wie EP-Vertrag) - Vergütung: pauschal und mengenunabhängig ## Pauschalvertrag - Einfacher Global-Pauschalvertrag - Komplettheitsklausel - Auftrganehmer verpflichtet sich komplette funktionsfähige Teilleistung zu erstellen - Pauschale, mengenunabhänginge Vergütung - Komplexer Global- Pauschalvertrag - Leistungen werden funktional mit globalen Elementen beschrieben - Vergütung: pauschal und mengenunabhängig ## Grundlagen der Ausschreibung und Vergabe ### Vergabeprozess - Leistungsphase 6 - Die Ausschreibung dient als Grundlage für eine Angebotsgabe und einen eventuellen Vertragsabschluss ### Unterscheidung von öffentlichen und nicht öffentlichen Arbeitgebern #### Öffentliche AG: - Anwendung der VOB/A zwingend ! - Ausschreibung i.d.R mit LV (Leistungsverzeichniss) - Transparente Vergabeentscheidungen - förmliche Vergabeverfahren - Verbot von Preisverhandlungen #### Nicht Öffentliche Auftraggeber - Anwendung V der VOB/A nicht erforderlich - freihe wahl der Ausschreibung (mit LV oder Funktional) - kein förmliches Vergabeverfahren - u.U: keine transparente Vergabe - Preisverhandlungen Regelfall ## Vergabeumfang - Einheitliche Vergabe: - oder - gemeinsame Vergabe von Leistungen und Lieferungen - sachlich und technisch abhängige Leistungen an ein Unternehmen - Vorteil: - umfassende Gewährleistung aus einer - Schnittstellenoptimierung - Vergabe nach Losen: - Nach Teillosen: nach Bauteil oder Bauabschnitte getrennt - Fachlosen: nach Gerwerke getrennt - Vorteil: - optimaler Wettbewerb - fördert mittelständige Unternehmen und Handwerksbetribe ## Kostenbeeinflussbarkeit mit Projektfortschritt - <br> ** Abb. 3.9: Kostenbeeinflussbarkeit mit Projektfortschritt ** - ** in% ** - **[] GRAD DER KOSTEN-BEEINFLUSSBARKEIT ** - ** 100 ** - ** 95 ** - **GRUND-LAGEN ERMITTL** - ** 75 ** - **VOR-PLANUNG** - **ENTWURF** - **35** - **DETAIL-AUSF.-PLANUNG** - ** 25 ** - ** 10 ** - **A+ V ROHBAU TECHNIK** - **1/4** - **1/2** - **3/4** - **PROJEKTDAUER** ## Ausschreibung und Vergabe - Aufbau für öffentliche AG in der VOB geregelt - Vertrags-, Ausführungs- und Qualitätsanforderungen + die zu erbringenden Leitsungen des Bauunternehmens - <br> ** Bestandteile einer Ausschreibung nach VOB/A ** ## ** Bestandteile einer Ausschreibung nach VOB/A ** - Gesamtheit aller Schriftstücke, Pläne, Zeichnungen, usw. - a) Anschreiben - b) Vorbemerkung - c) Vertragliche Vorbemerkungen - Allgemeine Vertragsbedingungen (AVB) - Besondere Vertragsbedingungen (BVB) - Zusätzliche Vertragsbedigungen (ZVB) - Allgemein Technische Vertragsbedingungen (ATV) - Zusätzliche Techniche Vertragsbedingungen (ZTV) - d) Leistungsbeschreibung - e) Weitere Angaben ## **AVB:** - Vertragsregeln für die Abwicklung der Bauleistungen gemäß VOB/B (Vergütung, Ausführung, Haftung,...) ## **ZVB:** - Die Allgemeinengeschäftbedingungen des AG - müssen der AGB-Gesetzen entsprechen - ergänzung zu den AVB - gelten für eine unbestimmte Anzahl von BAuverträgen - Abänderungen oder zusätzliche Bedingungen zur VOB ## **BVB:** - Ergänzung zu den AVB - gelten für den Einzelfall - Baustellen-/projektbezogen - Baustellenbezogene Hinweise z.b. Lage der Baustelle, Anschlüsse, etc. - > Werdenen vom Bauherren individuell für die Bauleistung erstellt ## **ATV:** - Bestandteil der VOB-C - DIN-Normen - Regelungen sind in DIN 18299 zusammengefasst - werden durch die Leistungsspezifischen ATV ergänzt ## **ZTV:** - projektbezogene Ergänzungen der ATV (VOB C) - Anforderungen sind des Einzelfalls entsprechend zu formulieren - Beziehen sich auf DIN- Normen, falls diese nicht den Anforderungen genügen (z.B. Abmessungsabweichungen) - Besondere Anforderungen an die Bauleistung: - vorhersehbare Behinderungen - Winterbau- oder Sicherungsmaßnahmen - Schutzmaßnahmen - erhöhte Technische Anforderungen - Zwischenabnahmen - Nebenleistungen ## Arten und Aufbau einer Leistungsbeschreibung ### Arten der Leistungsbeschreibung - Leistungsbeschreibung wesentlicher Teil der Ausschreibung - beschreibt die auszuführende Leistung - zwei wesentliche Arten: - Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis (LV) - Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm (Funktionale Leistungsbeschreibung) - + Baubeschreibung liegt jeder Ausschreibung zur Orientierung bei, detailliert kann sie auch als Leistungsbeschreibung fungieren ### **Abb. 6.9: Arten der Leistungsbeschreibung** - **Leistungsbeschreibung** - **Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis** - **Funktionale Leistungsbeschreibung** - **Baubeschreibung** - **Leistungsverzeichnis** - **Leistungsverzeichnis mit freien Texten** - **Leistungsverzeichniss mit Standard-Texten (Stlb.)** - **Funktionalbeschreibung** ## Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis (LV) - Zusammenfassung von Einzelleistungen - Positionen mit Massenangaben, vom Planer ermittelt - Einzelleistungen werden zu Leistungsbereichen zusammengefügt, dann gewerkeweise ausgeschrieben und vergeben - Grundlage für Einheitspreisverträge - <br>**Aufbau:** - Beschreibungstext - Mengenangaben und -einheiten - Positionsarten - Ordnungsstruckturen - Preise - Leistungsbeschreibung in Fachlose gegliedert (gewerkebezogen) - Große Bauvorhaben in Lose (Teilbauvorhaben) - Vergabe an Einzelleistungsträger, Fachlosevergabe - <br>**Strucktur:** - OZ - Ordnungszahl - Text - PA - Postionsart - Mengen - ME - Mengeneinheiten - EP - Einheitspreis - GP - Gesamtpreis ## Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogamm (funktionale) - als funktionales Anforderungsprofil mit: - soziale / ästehtische Anforderungsprofile - technischen Nutzungsaspekten - funktionalen Nutzungsaspekten - ökonomischen Aspekten - ökologischen Aspekten - etc. - Unternehmer hat dadurch die Möglichkeit die Art der Ausführung selbst zu bestimmen um die die Anforderungen zu erfüllen ## Erstellung von Leistungsverzeichnissen ### Beschreibung im LV - setzt sich aus einzelnen Beschreibungselementen zusammen - definiert eine auszuführend Arbeit und /oder eine zu erbringende Leistung - und/oder eine gegebenen Sachverhalt - frei formuliert oder Liste von Standartbeschreibungen entnommen - Samm lung von Standarttexten: Standartleistungsbuch ### Grundlage: - Bauteilbezogene Planzeichnungen - gewerkeweise Vergabe - > einzelne Bauteile müssen in Teilleistungenzerlegt werden und dann Gewerke getrennt wieder zusammengefasst ### Ausschreibung mit Standartleistungsbuch - methodischer Aufbau soll Ausschreibungen vereinfachen helfen und Texte sicher gestalten - unterscheidung nach: - Standartbeschreibungen für festlegungen von Vertragsbedingungen - bzw. technischen Vorschriften - Standartleistungsbeschreibungen mit Angaben über Bauart, Bauteil, Baustoff und Abmessungen für den Herstellungvorgang bzw. -ablauf einer Leistung ### Vorteile: - Klare, strikte Ordnungssystematik - Hierarchischer Textaufbau - Mitlieferung des Kurztextes - EDV - Kompatibilität ### Nachteile: - Nicht für jedes Gewerk und jede Teilleistung verfügbar - Gefahr des StLB-Veralterung bis zur Neuauflage - Keine Texte für Sonderverfahren/ Innovative Bauverfahren ## Ausschreibung mit freiem Text - Ausschreibungen anhand DIN-Normen und Vorschriften um Qulitätsicherheit zu garantieren - Wichtig: Nebenleistungen und Besondere Leistungen der VOB/c überprüfen - Nebenleistungen: muss ein Unternehmen ausführen, ohne das sie gesondert im Leistungsverzeichnis enthalten sind - Besondere Leistungen: müssen je nach bedarf gesondert ausgeschrieben werden --> ansonsten werden die entstanden Kosten nachträglich in Rechnungen gestellt ## Alternative Ausschreibungs- und Beschreibungsformen ### Grundlage von Funktionalen Ausschreibungen ### Regelungen der VOB/A - Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis: - Leistung i.d.R durch allgemeine Darstellung der Bauaufgabe (Baubeschreibung) - und ein Teilleistungen gegliedertes Leistungsverzeichnis beschrieben - Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm: - Zur ermittlung der technisch, wirtschaftlichen und gestalterischen besten und funktionsgerechten Lösung - Form von funktional orientierter Beschreibung von Leistungen - Unternehmer bestimmt die Art der Ausführung und die erfüllung der Anforderungen selbst - erwarteter Leistungsumfang muss vom unternehmer ermittelt werden - Angebot als Pauschalfestpreis - > Wettbewerb unter den Teilnehmenden Unternehmern für die technisch, wirtschaftlichen und gestalterische beste Lösung - Bauherr und Planer überlassen großen Anteil an Planungs- und Interventionsmöglichkeiten dem Auftragnehmer - > Angebote lassen sich schwierig untereinander Vergleichen ## Ziele der Bauherrn - definieren die Ziele des Bauherrn - Bauherrenrollen: - Hersteller-/ Verkäuferbauherr (z.b. Bauträger, Projektentwicklung) - Hersteller-/ Nutzerbauherr (z.B. Privatinvestoren) - Hersteller-/ Vermieterbauherr bzw. Betreiberbauherr (z.B. Projektentwicklug, BOT-Modelle) - Ziele: - unterscheidlich ausgeprägt bei den verschiedenen Rollen - Qualität, Kosten und Bauzeit ## Vorraussetzungen / Rahmenbedingungen eines Bauprojektes - alle Umstände unter denen die Baumaßnahme durchgeführt wird - Auftraggeber bzw. Bauherr kann diese grundsätzlich kaum beeinflussen - <br> ** Katergorien: ** - Geografische Einflüsse (Grundstück und Umgebung) - rechtliche Rahemenbedingungen (Vorgaben durch Gesetze, Normen und Vorschriften) - Marktbezogene Faktoren (finazielle und zeitliche Ramenbedingungen) - Nutzungsabhängige Rahmenbedingungen (zu realisierendes Raumprogramm, Raumorganisation, Technik,...) - > gehen in die funktionalen Anforderungen an das zu erstellende Bauprojekt ### <br> ** Funktionale Anforderungsprofile unter Nutzungsaspekten ** - ** Ziele des Bauherrn ** - ** Kosten ** - ** (Baukosten, Betriebskosten, ...) ** - ** Zeit ** - ** (Bauzeit, Nutzungsdauer, ...) ** - ** Qualität ** - ** (Technik, Funktionalität, Gestaltung, ...) ** - **Rahmenbedingungen** - **Geografie** - **(Grundstück, Lage, Umgebung, ...)** - **Recht** - **(Gesetze, Vorschriften, ...)** - **Nutzung** - **(Technik, Raumangebot, -organisation, ...)** - **Markt** - **(Finanzen, Zeit, ...)** ## Nutzeraspekte - Abhängig von der Nutzungsart entstehen unterschiedliche funktionale Anforderungsprofile - Die nach Gebäuden eingeordnet werden können: - Wohnungsbau - Verwaltungsbau - Warenhäuser - Schulen, Hochschulen - Krankenhäuser/ Sanatorien - unterschiedliche Anforderungsprofile ergeben sich aus unterschiedlichen Nutzungsarten und bauherrenspezifische Wünsche und Anforderungen - zweckgerichtete Nutzeraspekte: - Gestalterische Nutzeraspekte: - soziale Nutzeraspekte - Bequemlichkeit, Geborgenheit, Komfort -