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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
É. Durkheim
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Summary
This document discusses Émile Durkheim's theories on school discipline, its role in moral development, and how it prepares students for life in society. It emphasizes the importance of rules and regulations, but also points out that discipline should not be about blind obedience. The document also touches on the role of teachers and the influence of the environment
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Durkheim, É. [1902/03] (1999): Die Schuldisziplin. In: Erziehung, Moral und Gesellschaft. Vorlesung an der Sorbonne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Thema: Die Bedeutung der „Schuldisziplin“ für die „moralische Entwicklung“ von Schüler*innen nach Durkheim Die Bedeutung der Schuldisziplin nach...
Durkheim, É. [1902/03] (1999): Die Schuldisziplin. In: Erziehung, Moral und Gesellschaft. Vorlesung an der Sorbonne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Thema: Die Bedeutung der „Schuldisziplin“ für die „moralische Entwicklung“ von Schüler*innen nach Durkheim Die Bedeutung der Schuldisziplin nach Durkheim: Schuldisziplin ist ein wichtiges Element der moralischen Entwicklung der Schüler. Sie ist ein Mittel zur Erreichung einer „moralischen Vergesellschaftung“. Disziplin soll das Kind auf das Leben in der Gesellschaft und den Gehorsam gegenüber Normen und Regeln vorbereiten. Die Rolle des Lehrers: Der Lehrer spielt eine Schlüsselrolle im Disziplinprozess, indem er ein Vorbild und eine Autorität ist. Der Lehrer ist ein Vertreter moralischer Prinzipien und Regeln. Seine Aufgabe ist es, die Schüler in die Welt der Disziplin und Moral einzuführen. Der Lehrer sollte aufmerksam sein, aber gleichzeitig die individuelle Entwicklung der Schüler ermöglichen. Der Einfluss der Umwelt: Die Disziplin wird nicht nur von der Schule, sondern auch von der Familie geprägt. Die Familie hat einen enormen Einfluss auf die moralische Entwicklung des Kindes. Eine zu strenge oder zu nachlässige Erziehung kann zu Problemen führen. Auch die Umgebung, in der das Kind aufwächst, beeinflusst seine Wahrnehmung von Regeln und Normen. Das Konzept der Disziplin: Disziplin sollte nicht als blinder Gehorsam verstanden werden, sondern als bewusste Unterordnung unter Regeln. Ihr Ziel ist es, das Individuum auf das Leben in der Gesellschaft und die Zusammenarbeit mit anderen vorzubereiten. Disziplin soll eine Form der moralischen Erziehung sein und nicht nur ein Ausdruck des Gehorsams. Sie ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck. Kritik am Mangel an Disziplin: Ein Mangel (niedobór) an Disziplin kann zur Demoralisierung der Schüler führen. Das Fehlen von Regeln führt zu Chaos und Problemen in der Gesellschaft. Die Demoralisierung von Einzelpersonen kann negative Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Die Bedeutung der Regelmäßigkeit: Der Text betont die Bedeutung von regelmäßigen Rhythmen und Gewohnheiten bei der Gestaltung der Disziplin. Rhythmus und Regelmäßigkeit helfen, ein Gefühl von Ordnung und Sicherheit zu schaffen. Routine ist wichtig im Erziehungsprozess. Die Unvollkommenheit der Schule: Der Autor stellt fest, dass Schulen aufgrund von mangelnder Disziplin oder inkonsistenten Ansätzen zur „Demoralisierung“ führen können. Lehrer sind möglicherweise nicht in der Lage, mit den Herausforderungen der Disziplin in der Schule umzugehen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Disziplin nach Durkheim ein zentrales Element der moralischen Erziehung und der Vorbereitung auf das Leben in der Gesellschaft ist. Sie ist das Ergebnis des Einflusses von Schule, Familie und der gesamten Umwelt. Disziplin sollte als bewusste Unterordnung unter Regeln verstanden werden und nicht nur als blinder Gehorsam. Die Bedeutung der Schuldisziplin für die moralische Entwicklung von Schüler*innen nach Durkheim: Schlüsselelement der moralischen Erziehung: Die Schuldisziplin wird als wesentlicher Bestandteil des moralischen Entwicklungsprozesses der Schüler angesehen. Sie ist ein Mittel zur Erreichung einer „moralischen Vergesellschaftung“. Ziel der Disziplin ist es, die Schüler auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten, indem sie lernen, Normen und Regeln einzuhalten. Vorbereitung auf das soziale Leben: Die Schuldisziplin soll den Einzelnen auf das Leben in der Gemeinschaft vorbereiten, die Zusammenarbeit mit anderen lehren und die Unterordnung unter Regeln. Sie ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Erreichung eines pädagogischen Ziels. Bewusste Unterordnung unter Regeln: Disziplin sollte nicht als blinder Gehorsam verstanden werden, sondern als bewusste Akzeptanz der in der Gesellschaft geltenden Normen und Prinzipien. Es geht darum, ein inneres Bedürfnis nach Einhaltung der Regeln zu entwickeln und nicht nur einen äußeren Zwang. Disziplin und Freiheit: Der Autor weist darauf hin, dass Disziplin die Freiheit und Individualität der Schüler nicht einschränken sollte. Ziel ist es, selbstständige und verantwortungsbewusste Individuen zu erziehen, die in der Lage sind, in der Gesellschaft zusammenzuarbeiten, aber auch ihre eigene Unabhängigkeit zu bewahren. Disziplin als Ausdruck der Fürsorge: Im Text wird betont, dass Disziplin in der Schule ein Ausdruck der Fürsorge für die Entwicklung des Kindes ist und nicht als eine Form der Unterdrückung gesehen werden sollte. Sie soll die Schüler auf das Leben in einer Welt vorbereiten, in der sie sich verschiedenen Herausforderungen stellen müssen. Zusammenfassend ist die Schuldisziplin nach Durkheim ein Schlüsselelement für die moralische Entwicklung der Schüler, das sie auf ein Leben in einer Gesellschaft vorbereiten soll, die auf Normen und Regeln basiert, und gleichzeitig ihre Individualität und Freiheit bewahren soll. Es ist ein Prozess, in dem Schule, Familie und das gesamte Umfeld eine wichtige Rolle spielen, und das Ziel ist die Erziehung verantwortungsbewusster und informierter Bürger. Was ist nach Durkheim die „Schuldisziplin“ im Zusammenhang mit dem Unterricht und was ist ihre Hauptaufgabe? Nach Durkheim ist die Schuldisziplin nicht nur eine Reihe von Regeln und Strafen, sondern vor allem ein Erziehungsinstrument. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Moral der Schüler zu formen, indem sie sie in eine Welt der Normen und Pflichten einführt. Die Disziplin soll die Kinder auf das Leben in einer Gesellschaft vorbereiten, in der es notwendig ist, die Regeln zu respektieren, unabhängig von persönlichen Vorlieben. Sie soll die Schüler von impulsiven Reaktionen abhalten und sie auf das gesellschaftliche Leben vorbereiten. Wie unterscheidet sich die Schuldisziplin von der Moral und wie ergänzen sich die beiden Konzepte? Schulische Disziplin, auch wenn sie oberflächlich betrachtet nur als äußerer Zwang erscheinen mag, ist in Wirklichkeit die Grundlage der Moral. Moral ist nach Durkheim die Verinnerlichung von sozialen Regeln und Werten. Schulische Disziplin schafft den Rahmen, in dem diese Werte verinnerlicht werden können. Durch regelmäßige Maßnahmen und Konsequenzen hilft die Disziplin den Schülern zu verstehen, warum bestimmte Verhaltensweisen wünschenswert sind und andere nicht. Die Disziplin soll dazu führen, dass ein Kind die Gewohnheit entwickelt, Regeln zu befolgen, und die Moral soll eine Rechtfertigung für diese Regeln liefern. Welche Rolle spielt der Lehrer bei der Umsetzung der Schuldisziplin? Nach Durkheim spielt der Lehrer eine Schlüsselrolle im Prozess der Schuldisziplinierung. Er oder sie ist nicht nur der Durchsetzer von Regeln, sondern auch ein Vorbild und eine moralische Autorität. Von der Lehrkraft wird erwartet, dass sie den Schülern durch ihre Haltung und ihr Auftreten den Wert der Disziplin vermittelt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass er oder sie nicht willkürlich handelt und die Disziplin nicht nur auf Bestrafung basiert. Der Lehrer sollte rücksichtsvoll sein und muss verstehen, warum bestimmte Regeln wichtig sind. Der Lehrer ist auch ein Vermittler zwischen starren Regeln und den individuellen Bedürfnissen der Schüler, was von ihm Einfühlungsvermögen und Sensibilität verlangt. Welche Risiken birgt eine schlechte Disziplin für die moralische Entwicklung der Schüler? Eine schlechte Disziplin, d. h. eine willkürliche, ungerechte oder zu strenge Disziplin, kann negative Folgen für die moralische Entwicklung der Schüler haben. Durkheim warnt vor einer Disziplinierung, die nur auf Angst und Strafe statt auf Verständnis beruht. Sie kann zur Verinnerlichung negativer Einstellungen wie Rebellion, Respektlosigkeit gegenüber Autoritätspersonen und mangelnder Bereitschaft zur Zusammenarbeit führen. Schlechte Disziplin ist auch eine Ursache für die Demoralisierung von Kindern, die nicht in der Lage sind, die Regeln zu verstehen und zu akzeptieren. Ein solches Disziplinarsystem schafft eine schlechte Atmosphäre und mindert die Gesamtwirksamkeit der Erziehung. Wie hängt die Schuldisziplin mit der Idee von Gemeinschaft und Gesellschaft zusammen? Nach Durkheim soll die Schuldisziplin die Schüler auf das Leben in einer durch Regeln und Normen gekennzeichneten Gesellschaft vorbereiten. Indem sie die Schüler in die Welt der Disziplin einführt, spiegelt die Schule die allgemeine gesellschaftliche Ordnung wider. Die Schuldisziplin zielt auch darauf ab, ein Gemeinschaftsgefühl unter den Schülern zu schaffen, die gemeinsam denselben Regeln unterliegen. Auf diese Weise bereitet die Schule die Kinder darauf vor, in einer Gemeinschaft zu leben, in der jedes Mitglied bestimmte Rechte und Pflichten hat. Welche Elemente der familiären Erziehung beeinflussen die schulische Disziplin und ihre Wirksamkeit? Durkheim betont, dass die familiäre Erziehung einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit der Schuldisziplin hat. Kindern, die zu Hause willkürlich oder respektlos behandelt werden, fällt es möglicherweise schwer, die Schulregeln zu akzeptieren. Es ist wichtig, dass Eltern und Schule einheitlich handeln und den Kindern ähnliche Werte und Grundsätze vermitteln. Eine gute familiäre Erziehung, die auf Liebe und gegenseitigem Respekt beruht, ist die Grundlage dafür, dass die Disziplin in der Schule wirksam umgesetzt werden kann. Wie verhält sich Durkheim zur natürlichen Spontaneität der Kinder im Zusammenhang mit der Disziplin? Durkheim sieht keinen Widerspruch zwischen Disziplin und der natürlichen Spontaneität der Kinder. Seiner Meinung nach soll die Disziplin die Spontaneität nicht gänzlich ausschalten, sondern sie in eine konstruktive Richtung lenken. Seiner Ansicht nach hilft die Disziplin den Kindern zu lernen, ihr Verhalten zu regulieren, was für ein harmonisches Funktionieren in der Gesellschaft unerlässlich ist. Disziplin soll also Ordnung in das Leben eines Schülers bringen, aber nicht seine individuelle Natur unterdrücken. Warum betont Durkheim so sehr die Rolle der Disziplin im Erziehungsprozess und nicht zum Beispiel die Freiheit und Autonomie des Schülers? Durkheim betont in seinen Schriften, dass Disziplin für die moralische und soziale Entwicklung des Individuums notwendig ist. Er lehnt die Autonomie des Lernenden nicht ab, ist aber der Ansicht, dass sie in der Phase der Erziehung kein Selbstzweck sein sollte. Er ist der Ansicht, dass die Gesellschaft dem Individuum überlegen ist und es deshalb auf sie vorbereitet werden sollte. Disziplin ist ein Mittel, um die sozialen Normen zu verinnerlichen, die für das harmonische Funktionieren der Gesellschaft notwendig sind. Freiheit und Autonomie können auf natürliche Weise erreicht werden, aber erst, wenn das Individuum die sozialen Normen vollständig verinnerlicht hat. Durkheim betont, dass Disziplin nicht nur notwendig, sondern vor allem ein Segen ist, durch den das Individuum seinen Platz in der Gesellschaft finden kann.