Unterricht Intervention 5A PDF

Summary

This document is a collection of lecture notes on early reading instruction and intervention methods. It discusses various approaches, including a whole-language approach and phonics-based instruction. It particularly highlights strategies for supporting struggling learners and analyses of studies related to reading instruction.

Full Transcript

Im Folgenden nun ein paar Sätze (und Folien) zum Erstleseunterricht (der wie immer bei uns auch das Rechtschreiben beinhaltet). Für viele AbsolventInnen, das Zeigen die Daten, bestehen hier große Unsicherheiten, auch und vor allem, was schwache Schüler*innen betrifft....

Im Folgenden nun ein paar Sätze (und Folien) zum Erstleseunterricht (der wie immer bei uns auch das Rechtschreiben beinhaltet). Für viele AbsolventInnen, das Zeigen die Daten, bestehen hier große Unsicherheiten, auch und vor allem, was schwache Schüler*innen betrifft. 1 2 Beginnen wir mit der Feststellung, dass die theoretische Folie aus der ersten Vorlesung nicht ganz aus Jux und Tollerei gezeigt wurde (das gilt übrigens für alle Folien). Tatsächlich kann man Leseunterricht und Intervention bei schwachen Lesern entlang der schon gezeigten Hierarchie (von Buchstaben über Silben über Morpheme bis zu ganzen Wörtern) aufbauen. Das ist, wie wir sehen werden, nicht immer gleich gut, aber es gibt für alle Varianten des Lesenlernens entsprechende Materialien (mit Ausnahmen – siehe nächster Foliensatz). 3 Die Pole, zwischen denen wir uns bewegen, sind laut unserer Abbildung Wörter und Buchstaben. Und so kann man auch grob die Ansätze teilen: Im ganzheitlichen (analytischen) Sprachansatz sind die Kinder angehalten, selber die Graphem-Phonem Korrespondenzen (GPK) zu erkennen. Es werden – im Extremfall – nur ganze Wörter gezeigt (natürlich mit ihrer Aussprache). Im synthetischen Unterricht (phonics Unterricht, code-orientierter Unterricht) dagegen werden die GPK explizit instruiert, Buchstaben explizit eingeführt (z.B. Buchstabentage, Tag des M, des A, des I usw.). – Verwechseln Sie die rechts gezeigte Buchstabentafel bitte nicht mit der Anlauttabelle bei der Reichen Methode, die wir später kennenlernen werden. Diese hierdient nur der Festigung der Buchstaben. 4 Der Diskurs und die „Einsicht“, dass im Deutschen langfristig zwischen den beiden auf der vorigen Folie gezeigten Methoden kein Unterschied besteht, hat zur Methodenintegration geführt. Wobei diese „Einsicht“, d.h. die empirischen Resultate (z.B. die Metaanalyse von Funke, die immer wieder zitiert wird) sehr fragwürdig sind, vor allem (MERKE!) für schwache SchülerInnen. Wir werden darauf noch zurückkommen. 5 g -- Der Spracherfahrungsansatz geht von einer Analogie zwischen dem Erlernen der gesprochenen und der geschriebenen Sprache aus. Dies ist allerdings höchst problematisch. Auch darauf werden wir in der letzten Vorlesung noch einmal zurückkommen. Das Hauptproblem ist – vorwegnehmend - ,dass die zugrundeliegende Theorie hier nicht klar und in vielen Punkten wenig plausibel ist. Schriftsprachentwicklung ist, wie wir schon gesehen haben, eben nur sehr bedingt dem primären Spracherwerb vergleichbar. 6 problemen ei - - -Alfred Kritisch > - Skeptisch Moderne Fibelwerke integrieren eine Reihe von Forderungen aus der Lese- und Unterrichtsforschung (siehe Text). 7 Silbenorientierte Ansätze gehen nicht vom den klassischen Modellen des Schriftspracherwerbs aus, sondern stellen die Silbe in den Mittelpunkt. Das ist nicht unbedingt schlecht, wenn es zum richtigen Zeitpunkt geschieht und sicher ist, dass die Kinder (vor allem natürlich wieder die Schwachen) die GPK-Regeln beherrschen. 8 Mol Selbsterklärend. necas 9 & Ich möchte Ihnen nur einige empirische Ergebnisse zu diesen Fragen vorstellen. Hier eine Metaanalyse von Ehri. Sie zeigt uns, dass der Buchstaben orientierte (phonics) Unterricht im Großen und Ganzen den synthetischen Methoden überlegen ist. Details dazu in der Vorlesung. 10 & Vorlesung: Hier nur kurz: besonders bei unbekannten (noch nicht im Buch vorhandenen) und Pseudowörtern sind die schwachen Schüler im ganzheitlichen (synthetischen) Unterricht unterlegen – Überlegen Sie, wie das zu erklären ist! 11 M Vorlesung: Hier nur kurz: Wegen der hohen Regularität im Deutschen gleicht sich der Unterschied bis zum Ende der ersten Klasse weitgehend aus (Siehe auch Self-Teaching Hypothesis; Share 1995) 12 9 Hier die Auflösung: Das Muster der Leistungen lässt sich ganz unproblematisch mit dem Dual Route Modell erklären: Richtige (bekannte) Wörter können über beide Routen erlesen werden. Bei unbekannten bzw. Pseudowörtern haben die Kinder im ganzheitlichen Unterricht (hier: Wort- orientiert) einen Nachteil. Sie haben diese Route weniger (oder nicht) trainiert ganz im Gegensatz zu den Kindern im synthetischen (hier: code- orientierten) Unterricht. Hilft zu verstehen Audio 2) Kl Frage > -. 13 It schrif Wie viel leichter das Lesenlernen ist, wenn man die Buchstaben explizit einführt, zeigen auch Untersuchungen mit künstlichen Orthographien. Sie bedienten sich einer künstlichen Schrift, bei der die Phonem-Graphem- Beziehungen unterschiedlich durchsichtig waren und die spontangelernt werden sollte (Brooks 1977; Baron / Hodge 1978). Dabei zeigt sich, dass ein Erlernen der Zuordnungen und eine Generalisierung immer dann erfolgt, wenn regelmäßige Zuordnungen enthalten sind, selbst wenn dies nicht bewusst bemerkt wird. Je durchsichtiger diese Zuordnungen sind, desto besser werden sie gelernt und in der Folge generalisiert. Lesen Sie doch mal einmal das untere Wort? Schwer, oder? 14 Deutlich leichter sollte es mit folgender Liste sein … Sie sehen also, Lesenlernen ist deutlich einfacher, wenn man die Buchstaben von Vornherein kennt. Da geht es sich sogar mit einem Wort mit 5 Buchstaben aus  · 15 nichtzu handauf 22 Ein Vorgehen Ab kupsam Lengeschm Übr ↓ I one großen arskink Afraro ↳ Motivation eküle mix r A - ↳ Bingt Lesendet we zus untere Im Folgenden die Schritte der Leseinstruktion mit (hoffe ich) selbsterklärendem Text. 16 Im Folgenden die Schritte der Rechtschreibinstruktion mit (hoffe ich) selbsterklärendem Texten. 17 20 : 15 wie Ab Sofort einsetzen der kurrent Reabereg ↳K. sarion immo nimt zeich Ein (möglicher), aber nicht sehr empfohlener Beginn des Erstunterrichts im Rechtschreiben. Invented spelling sollte nur zu Beginn des Unterrichts und unter genauer Supervision durch die Lehrkraft angewendet werden. Zusätzlich braucht es die Förderung in der Phonem-Graphem Korrespondenzen (PGK). 18 wir 29 übe übe vor Langsames und silbenweises Sprechen hilft, die orthographische Struktur eines Wortes zu erkennen. Daneben solle aber auch wietig bereits in der Grundschule wortspezifisches oder auch morphematisch ableitbares Wissen erworben werden. heifen wane S chritte bein M 2.. 19 usmin 36 : Analogien helfen den Kindern, bestimmte Schreibweisen zu Generalisieren. Regeln geben klare Hinweise auf die Schreibweise, sie sollten aber nicht zu viele Ausnahmen aufweisen. 20 Lesen fördert die Rechtschreibfähigkeit. Das heißt aber nicht, dass man auf einen expliziten Rechtschreibunterricht ↑ verzichten kann. 21 22 Wo: sonic quaid nichtei Hier sehen Sie eine Metaanalyse über die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen zur Förderung des Leseverständnisses. Details in der Vorlesung, aber was deutlich zu sehen ist: Strategiemaßnahmen sind im Durchschnitt deutlich effektiver als andere. Strafstock Der nicht gut nicht Was Strategie it Wichtigt 23 e · 3 Hier sehen Sie ein Beispiel, wie man das machen kann – Das Reciprocal Teaching wurde ursprünglich für Kinder mit Schwierigkeiten im Leseverständnis entwickelt, wird heute aber ganz universell eingesetzt. Die Kinder haben verschiedene Rollen und müssen verschiedene (strategische) Aufgaben erledigen (rechts) 24 Hier ein anderes (strategisches) Programm, die Textdetektive. Die Strategien sind ähnlich wie die beim Reciprocal Teaching, aber es kommen noch die auf der Folie genannten metakognitiven Strategien hinzu. 25 46 : 20 min stration -DBjp.! da muss u explizit = üben Zum Schluss noch Hinweise zum Unterricht im Schreiben: 1. Zunächst ist es wichtig, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, in der alle Schüler*innen etwas erreichen können. Dies gelingt nur durch ständige Ermutigung und Herausforderung aller Schüler*innen, der guten wie auch der schwachen. 2. Die Schüler*innen sollten viel Zeit mit dem Schreiben verbringen. Alle Schüler*innen sollten dabei einbezogen werden. 3. Die Schüler*innen dabei unterstützen, ihre eigenen Schreibstrategien, ihre Schreibfähigkeiten, ihr Wissen und ihre Motivation weiterzuentwickeln. Den Schüler*innen müssen Strategien zum Planen, Zusammenfassen, Überarbeiten und Editieren der Texte beigebracht werden. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, kooperative Lernmethoden einzusetzen. Wichtig ist jedoch auch eine Anleitung, wie man bei der Ideensammlung und der Planung eines Textes vorgeht. Hier ist das gemeinsame Sammeln von Ideen und das Durchgehen und Ordnen dieser Ideen in einer Gruppe eine Hilfe, die den Übergang zum eigenständigen Schreiben erleichtert. Zudem 26 können die Schüler*innen Strategien nutzen, um den Schreibprozess zu organisieren, wie graphische Visualisierungen oder Mindmaps. Beim Schreiben selber benötigen die Schüler*innen grundlegende Fähigkeiten, wie Rechtschreibung und Satzkonstruktion. Hier ist insbesondere die Unterstützung bei der Entwicklung der Fähigkeit, einfachere Satzkonstruktionen zu komplexeren zu verbinden, notwendig. Schließlich benötigen die Kinder Hilfestellungen und eine Anweisung, wie sie bei der Überarbeitung eines Textes vorgehen sollen (Bereiter/Scardamalia 1987). 4. Hilfreich für die Schüler*innen ist auch das Benutzen von Textverarbeitungsprogrammen. Sie erleichtern den Schreibprozess in vielerlei Hinsicht, nicht nur das Strukturieren und Überarbeiten. 5. Der letzte Punkt bezieht sich auf die besondere Unterstützung von Kindern, die Schreibschwierigkeiten aufweisen. Für sie ist das Nutzen von Textverarbeitungsprogrammen noch wichtiger als bei durchschnittlichen Schüler*innen. Auch benötigen sie Hilfe bei der Weiterentwicklung von Strategien zum Planen, Überarbeiten und Editieren von Texten. Hinzu kommt Unterricht in Syntax sowie Unterstützung bei der Entwicklung von Verständnis dafür, wie Sätze konstruiert werden. Zudem ist auch Unterricht in Grammatik, der ansonsten relativ kritisch betrachtet wird, für diese Schüler*innen unter bestimmten Bedingungen hilfreich. Wenn die Lehrperson zuerst vorzeigt, wie es richtig gemacht wird, und die*der Schüler*in dann die Anwendung übt, kann das schwache Schreiber wohl unterstützen. Schließlich ist die Förderung von Selbstregulationsstrategien für schwache Schüler von großer Bedeutung, wie eigene Ziele setzen, Selbstinstruktion, Überprüfen und Selbst-Verstärkung (Graham/Harris 2011). 26 27

Use Quizgecko on...
Browser
Browser