Zytologie und Zellstruktur
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Questions and Answers

Welche Funktion hat das sarkoplasmatische Retikulum in Muskelzellen?

  • Regulation der Muskelkontraktion durch Speicherung von Ca2+-Ionen (correct)
  • Transport von DNA
  • Synthese von Proteinen
  • Entgiftung von Fremdstoffen
  • Wofür sind Intermediärfilamente im Zytoskelett verantwortlich?

  • Synthese von Lipiden
  • Stabilität und mechanische Festigkeit (correct)
  • Bewegung der Zelle
  • Transport von Materialien in der Zelle
  • Welche der folgenden Strukturen sind Zellkontakte?

  • Gap Junctions (correct)
  • Mitochondrien
  • Ribosomen
  • Zellmembran
  • Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Funktion der Oberflächendifferenzierungen?

    <p>Erhöhung der rezeptiven Fläche für Stoffe</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine Hauptfunktion des Zytoskeletts?

    <p>Aufrechterhaltung der Zellform und Struktur</p> Signup and view all the answers

    Welches Strukturmerkmal ist typisch für das glatte endoplasmatische Retikulum?

    <p>Tubulär und ohne Ribosomen</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die ribosomale Synthese ist korrekt?

    <p>Ribosomen übersetzen mRNA in Proteine</p> Signup and view all the answers

    Welche Art von DNA liegt während der Interphase vor?

    <p>Euchromatin</p> Signup and view all the answers

    Welche Funktion hat der Golgi-Apparat?

    <p>Sortierung und Modifikation von Proteinen und Lipiden</p> Signup and view all the answers

    Welches dieser Organellen ist nicht Teil des Zytoskeletts?

    <p>Chromatin</p> Signup and view all the answers

    Welche Funktion haben Mikrotubuli im Zytoskelett?

    <p>Transportvorgänge entlang der Mikrotubuli</p> Signup and view all the answers

    Welche Struktur ist charakteristisch für Zilien und Geißeln?

    <p>9×2+2-Anordnung von Mikrotubuli</p> Signup and view all the answers

    Welche Zellen bilden Zytokeratin als Intermediärfilament?

    <p>Epithelzellen</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Zellkontakte ermöglichen den Stoffaustausch zwischen Zellen?

    <p>Gap Junctions</p> Signup and view all the answers

    Was ist die Rolle der Integrine in den Hemidesmosomen?

    <p>Verankerung der Zellen an der Basalmembran</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage zu der Polarität von Intermediärfilamenten ist korrekt?

    <p>Intermediärfilamente haben keine Polarität.</p> Signup and view all the answers

    Welche Funktion haben Mikrovilli in Epithelzellen?

    <p>Erhöhung der Oberflächenvergrößerung für Resorption</p> Signup and view all the answers

    Welche Ankerstrukturen werden verwendet, um Proteine in der Membran zu verankern?

    <p>GPI-Anker und Lipidanker</p> Signup and view all the answers

    Welche zelluläre Struktur wirkt bei der mechanischen Stabilisierung von Zellen zusammen?

    <p>Zytoskelett</p> Signup and view all the answers

    Welche Struktur verstärkt die Unbeweglichkeit von Mikrovilli?

    <p>Aktinfilamente</p> Signup and view all the answers

    Welche Funktion haben lysosomale Enzyme wie saure Hydrolasen?

    <p>Abbau von Makromolekülen</p> Signup and view all the answers

    Was ist die Hauptaufgabe von Peroxisomen?

    <p>Fettsäureabbau und Entgiftung</p> Signup and view all the answers

    Welche Struktur ist charakteristisch für Mitochondrien?

    <p>Doppelmembran mit stark gefalteter innerer Membran</p> Signup and view all the answers

    Wie erfolgt der Transport von Proteinen zu Lysosomen?

    <p>In Vesikeln mit Mannose-6-phosphat-Resten</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt die Endosymbiontentheorie in Bezug auf Mitochondrien?

    <p>Mitochondrien entstanden durch eine Symbiose mit Prokaryoten.</p> Signup and view all the answers

    Welches Molekül dient als Adresse für den Transport von Proteinen zu Lysosomen?

    <p>Mannose-6-phosphat</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine Funktion der Plasmamembran?

    <p>Permeationsschranke für Ionen</p> Signup and view all the answers

    Welche Funktion haben intermediäre Filamente im Zytoskelett?

    <p>Stabilität und mechanischer Halt der Zelle</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Einführung Histologie - Zellzytologie

    • Histologie ist die Lehre vom Aufbau von Gewebe und darauf aufbauend von Organen im menschlichen Körper.
    • Zellzytologie beschäftigt sich mit dem Aufbau und den Funktionen von Zellen.

    Überblick

    • Zellen besitzen Zellorganellen mit spezifischen Funktionen, die für den Zellstoffwechsel und die Zellfunktion entscheidend sind.
    • Beispiele von Zellorganellen sind: Exozytose, Mikrovilli, Kinozilium, Sekretvesikel, Golgi-Apparat, terminales Netzwerk, Desmosom, Lysosom, glattes endoplasmatisches Retikulum, Zelleinschlüsse, Ribosomen, Kernpore, Mitochondrien, Zellkern, Endozytose, Zellmembran, Nukleolus und Zytoskelett.

    Allgemein

    • Zellorganellen
    • Zytoskelett
    • Oberflächendifferenzierungen

    Zwischengliederung

    • Zellorganellen
    • Plasmamembran
    • Zytoskelett
    • Zellkontakte
    • Oberflächendifferenzierungen

    Zellorganellen - Zellkern

    • Funktionen: Speicherung der DNA, Replikation und Transkription der DNA.
    • Aufbau: Von einer doppelten Membran umgeben, mit Verbindung zum endoplasmatischen Retikulum (ER). Äußere Membran verbunden mit dem ER, Kernlamina aus Intermediärfilamenten. Kernporen für den Transport von Substanzen.
    • Kernporen: Komplexe Strukturen, die den Transport von Substanzen in und aus dem Zellkern kontrollieren, z.B. Import und Export von Proteinen.

    Zellorganellen - Zellkern Aufbau

    • DNA: Vorhanden in Form von Chromosomen, die aus Chromatin bestehen (DNA um Histone).
    • Euchromatin: Entspiralisierte DNA, aktiv bei der Transkription.
    • Heterochromatin: Stark spiralisierte DNA, inaktiv bei der Transkription.
    • Nucleolus: Enthalten rRNA-Gene, Synthese von ribosomaler RNA (rRNA).
    • Verpackung der DNA: DNA spiralisiert um Histone zu Nucleosomen, gefolgt von 30-nm-Fasern und Schleifen. Kompakte Verpackung, um in den Zellkern zu passen.
    • Metaphasechromosomen: Maximale Kondensation der Chromosomen während der Mitose, sichtbar im Lichtmikroskop. Kinetochore sind Proteinstrukturen an den Zentromeren.
    • Interphasechromosomen: Heterochromatin ist stark, Euchromatin ist entspiralisiert und aktiv bei der Transkription.

    Zellorganellen - raues endoplasmatisches Retikulum

    • Aufbau und Funktion: Lamellenförmig, mit Ribosomen besetzt. Synthese und Modifikation von Proteinen für den Export. Translation von Proteinen an Ribosomen, Bindung durch Signalpeptide, Proteinproduktion und Export in sekretorischen Zellen (Modifikation).
    • Nissl-Schollen: Raues ER in Nervenzellen. Viele Ribosomen. Gut sichtbar im Lichtmikroskop.

    Zellorganellen – glattes endoplasmatisches Retikulum

    • Aufbau und Funktion: Tubulär, ohne Ribosomen. Synthese von Lipiden, Entgiftung von Fremdstoffen, Steroidhormon- und Cholesterinsynthese.
    • Bedeutung: Entgiftung und Stoffwechselvorgänge in Leber- und Nierenzellen.

    Zellorganellen – Sarkoplasmatisches Retikulum

    • Aufbau und Funktion: Glattes ER in Muskelzellen. Regulation der Muskelkontraktion durch Freisetzung und Speicherung von Ca²⁺-Ionen. Wichtiger Bestandteil für die Kontraktionsfähigkeit.

    Zellorganellen – Ribosomen

    • Funktion: Proteinfabriken der Zelle, übersetzen mRNA in Proteine.
    • Struktur: Bestehen aus großen und kleinen Untereinheiten aus rRNA und Proteinen.
    • Vorkommen: Frei im Zytoplasma oder an rauen ER gebunden.
    • Biosynthese: Neubildung durch spontane Synthese von Ribosomenproteinen, Zusammenbau im Zellkern, Transport und Zusammenbau im Zytoplasma.

    Zellorganellen – Golgi-Apparat

    • Funktion: Sortierung und Modifikation von Proteinen und Lipiden.
    • Transportwege: Fusion von ER-Vesikeln mit cis-Golgi-Netzwerk. Weitertransport der Proteine zur trans-Seite, Vesikelbildung, Export von Proteinen zur Zellmembran (Exozytose), Bildung primärer Lysosomen, Membranprotein-Regeneration. Modifikationen wie Glykosylierung, Sulfatierung, Acylierung, Phosphorylierung, Proteolyse.

    Zellorganellen – Lysosomen

    • Herkunft und Synthese: Entstehen aus dem endoplasmatischen Retikulum (ER), wo Proteine synthetisiert werden. Modifiziert im Golgi-Apparat mit Mannose-6-phosphat-Rest.
    • Transport: Verpackung in Vesikel (primäre Lysosomen), Fusion mit anderen Vesikeln (Endosomen) zu sekundären Lysosomen.
    • Funktion: Abbau von Makromolekülen und intrazellulären Molekülen.
    • Enzyme: Saure Hydrolasen wie Proteasen, Lipasen, Nucleasen.
    • Verdauungsfunktionen: Autophagie, Heterophagie.

    Zellorganellen – Peroxisomen

    • Struktur und Funktion: Kleine Vesikel mit einfacher Membran. Häufig in Leber- und Nierenzellen. Enthalten verschiedene Enzyme für z.B. Fettsäurestoffwechsel, Plasmalogensynthese, Entgiftung.
    • Aktivität: Abbau von Fettsäuren und anderen Substraten, Synthese von Cholesterin und Gallensäuren, Entgiftung von Alkohol und Wasserstoffperoxid.

    Zellorganellen – Mitochondrien

    • Struktur: Doppelmembran, stark gefaltete innere Membran, Matrixraum, Cristae (Tubulär, Steroidhomron-Synthese, Sacculustyp).
    • Endosymbiontentheorie: Entstehung durch Symbiose mit Prokaryoten. Doppelmembran und mitochondriale DNA als Hinweise.
    • Mitochondriale DNA (mtDNA): Enthält Gene für Proteine der Atmungskette, eigene Replikation und Proteinbiosynthese, maternale Vererbung.
    • Funktion: Energiegewinnung durch oxidative Phosphorylierung (ATP-Synthese). Beteiligung am Stoffwechsel (z.B. Gluconeogenese).

    Plasmamembran - Aufbau und Funktion

    • Aufbau: Dicke von 0,005-0,01 µm. Bestehend aus Phospholipiden, Proteinen und Kohlenhydraten. Amphiphil.
    • Funktionen: Permeationsschranke, Zellerkennung und -interaktion, Rezeptorfunktion, Pumpstation für Ionen, elektrische Isolation im Nervensystem, Zell-Zell-Kontakte.

    Plasmamembran - Membranstrukturen

    • Membranstrukturen: Lipiddoppelschicht (amphilen Phospholipide), Einbuchtungen (Caveolae), Glykokalyx (Kohlenhydrate).
    • Lipidanker: Proteine können mit hydrophobem Lipidanker an Aminosäureresten an die Membran gebunden sein (Myristoyl-, Farnesyl-, Palmitoyl-Anker).
    • Proteine: Integrale und periphere Membranproteine, Verankerung durch GPI-Anker oder Lipidanker.
    • Cholesterin: Beeinflusst Membranfluidität, bildet Lipidflößen.

    Zytoskelett - Mikrotubuli

    • Bestandteil: Von Kinozilien, Basalkörpern, Vorläufern der Zentriolen und Teilungsspindeln.
    • Aufbau: Aus Heterodimeren (α- und β-Tubulin).
    • Polarität: Plus-Ende (freie β-Untereinheit), Minus-Ende (freie α-Untereinheit).
    • Entstehung: Im Mikrotubuliorganisationszentrum (MTOC).
    • Transport: Durch Motorproteine (Kinesin und Dynein).
    • Wichtig: Basalkörper und Zentriol haben eine 9 × 3-Struktur. Zilien und Geißeln haben eine 9 × 2 + 2-Struktur.

    Zytoskelett - Intermediärfilamente

    • Größe: Zwischen Mikrotubuli und Mikrofilamenten.
    • Aufbau: Zentrale α-Helices, die zu Dimeren, Tetrameren und Octameren zusammenlagern.
    • Polarität: Im Gegensatz zu Mikrotubuli und Aktinfilamenten nicht polar.
    • Funktion: Mechanische Stabilisierung von Zellverbänden, Zugelastizität.

    Zytoskelett - Intermediärfilamente für bestimmte Zellen

    • Zytokeratin: Epithelzellen
    • Vimentin: Fibroblasten, Fettzellen, Endothelzellen
    • Neurofilamente: Neurone
    • Desmin: Muskelzellen
    • GFAP: Astrozyten (Gliazellen im ZNS)

    Zytoskelett - Mikrofilamente

    • Größe: 6-7 nm Durchmesser
    • Polymerisation: Von G-Aktinmonomeren zu F-Aktin-Filamenten.
    • Polarität: Minus- und Plus-Ende.
    • Funktionen: Stabilisierung von Zellverbänden, Oberflächenstrukturen, Fortbewegung, Muskelkontraktion, Vesikeltransport mit Myosin V.

    Zellkontakte - Desmosomen

    • Funktion: Mechanische Stabilisierung von Zellen im Zellverband. Bestehen aus Haftplatten und Plaque. Verbindung durch Cadherine und Intermediärfilamente. Erkennbar als elektronendichte Strukturen zwischen benachbarten Zellen.

    Zellkontakte - Hemidesmosomen

    • Funktion: Verankern Zellen an der Basalmembran. Befestigung mittels Integrinen an Basallamina. Rolle bei der Haftung von Epithel- oder Endothelzellen.

    Zellkontakte - Adhärenzkontakte

    • Funktion: Mechanische Verbindung zwischen Zellen. Verbindung durch Aktinfilamente, Zonula adhaerens, Punctun adhaerens, Fascia adhaerens.

    Zellkontakte – Tight Junctions

    • Funktion: Gürtelförmige Struktur, verhindert parazellulären Transport. Bestehen aus Claudinen und Occludinen. Bildet eine Diffusionsbarriere in Epithelien. Polare Differenzierung.

    Zellkontakte – Gap Junctions

    • Funktion: Stoffaustausch und elektrische Kopplung zwischen Zellen. Durchlässig für kleine Ionen und Moleküle. Bestehen aus Connexonen, welche aus Connexinen bestehen.

    Zellkontakte – Fokalkontakte

    • Funktion: Punktförmige Strukturen, vermittel Kontakt zur extrazellulären Matrix. Rolle im Gefäßendothel und Muskel-Sehnen-Übergänge.

    Kurz Wiederholung - Zellkontakte

    • Übersicht über die wichtigsten Zellkontakte und ihre Funktionen.

    Oberflächendifferenzierung - Mikrovilli

    • Funktion: Oberflächenvergrößerung, Resorption bei resorbierenden Epithelien.
    • Aufbau: Fingerförmige Ausstülpungen der Zellmembran. Länge bis zu 2 µm, Dicke etwa 0,1 µm. Aktinfilamente versteifen die Ausstülpungen.

    Oberflächendifferenzierung – basales Labyrinth

    • Funktion: Eingefaltete basolaterale Zellmembran. In Nierentubuli und Speicheldrüsen. Mitochondrien für Energieversorgung.

    Oberflächendifferenzierung – Kinozilien

    • Funktion: Bewegliche Zellfortsätze mit „9 × 2 + 2“-Mikrotubuli-System. Basalkörperchen verankern sie im Zytoplasma. Motilität durch Dynein und Kinesin.

    Oberflächendifferenzierung – Stereozilien

    • Funktion: Ähnlich Mikrovilli, aber unbeweglich. Beteiligt an Resorption und Sekretion. Sinnesstrukturen. Aktinfilamente.

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