Zellschäden und ihre Ursachen

• Krankheit ist eine Abweichung von einem Zustand von einer bestimmten Norm: therapeutische Norm, ideale Norm (Vergleich mit 18-jährigen gesunden Männern), oder Funktionsnorm (Körper).

Ursachen von Zell- und Gewebsschäden

• Biologische Noxen: Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze, Bryonen.
• Chemische Noxen: Toxine, Drogen, Gase, Medikamente, Pestizide.
• Physikalische Noxen: Strahlung, Lärm, Druck, Temperatur, Elektrizität, Trauma.
• Genetische Noxen: Krebs, Mukoviszidose, Trisomie 21, Huntington Chorea, Hämophilie, Diabetes Typ 1, Embryopathie.
• Immunologische Noxen: Autoimmunerkrankungen, Allergien, Infektionen.
• Hypoxie kann zu Nekrose führen.
• Nekrose kann nicht mehr Reversibel sein.
• Reversible Zellschädigungen sind möglich.
• Irreversible Zellschädigungen sind nicht umkehrbar.

Irreversible Zellschädigungen

• Apoptose: Natürlicher Zelltod, betrifft einzelne Zellen, keine Entzündung, Zellschrumpfung, Fragmentierung, Makrophagen beseitigen Zellreste.
• Nekrose: Immer pathologisch, geht mit Entzündung einher, Zellanschwellung, Lyse der Zelle, Lymphozyten und neutrophile Granulozyten zur Beseitigung.

Zelluläre Anpassungsreaktionen

• Atrophie: Verkleinerung von Zellen oder Gewebe.
• Hypertrophie: Vergrößerung von Zellen oder Gewebe.
• Hyperplasie/Neoplasie: Zunahme der Zellzahl.

Epidemiologie

• Epidemiologie ist Seuchenkunde und befasst sich mit der Verbreitung von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten und ihren Folgen für die Bevölkerung.
• Demografie und klinische Statistik werden zusammengeführt.

Fachbegriffe

• Morbidität: Anzahl der an einer Krankheit erkrankten Personen pro 100.000 Einwohner in einem bestimmten Zeitraum.
• Mortalität: Anzahl der an einer Erkrankung verstorbenen Personen pro 100.000 Einwohner in einem bestimmten Zeitraum.
• Letalität: Anzahl der an einer Krankheit verstorbenen Patienten bezogen auf die Gesamtzahl der Erkrankten.
• Inzidenz: Anzahl der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum.
• Prävalenz: Anzahl der erkrankten Individuen in einer Population.

Prävention

• Prävention umfasst vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung, Früherkennung und Frühbehandlung von Krankheiten.
• Primäre Prävention: Ausschaltung von Risikofaktoren, z.B. Zähneputzen.
• Sekundäre Prävention: Sicherstellung frühstmöglichen Diagnostik und Therapie einer Erkrankung.
• Tertiäre Prävention: Begrenzung von Krankheitsfolgen.
• Quartäre Prävention: Vermeidung unnötiger medizinischer Maßnahmen.
• Rehabilitation: Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und Wiedereingliederung des Erkrankten.

Ätiologie

• Ätiologie ist die Lehre der Krankheitsursachen (exogen oder endogen).
• Exogene Faktoren: physikalisch, chemisch, biologisch, ernährungsbedingt, sozial (z.B. Arbeitsplatzbelastung, Armut).
• Endogene Faktoren: Erbanlage, Embryopathie, Fetopathie, immunologisch, Gewebealterung, Verschleiß.
• Pathogenese ist die Entstehung und der Verlauf einer Erkrankung.

Krankheitsverläufe

• Akute Verläufe: Kurzfristig, meist heftige Krankheiten, die mit Heilung enden.
• Hochakute Verläufe: Können innerhalb weniger Stunden bis Tage tödlich verlaufen.
• Perakut: Krankheit führt unweigerlich zum Tod.
• Subakute Verläufe: Akute Krankheiten, deren Symptome unter einem Maximum bleiben.
• Chronische Verläufe: Langandauernd, über Monate oder Jahre.
• Kontinuierlich: Andauernd.
• Rezidivierend: Wiederkehrend.
• Schüben: In Episoden.
• Progredient: Fortschreitend.
• Restitutio ad integrum: Völlige Wiederherstellung der Gesundheit.
• Defektheilung: Folgen der Erkrankung heilen unvollständig aus.
• Letaler Verlauf: Tödliche Erkrankung.

Fachbegriffe

• Pathologie: Lehre des Leidens/der Krankheit, Diagnostik von krankhaften Vorgängen im Körper, Intravitale Diagnostik (Zellentnahme von Lebenden).
• Krankheit/Nosos/Pathos/Morbus: Störung der Gesundheit, objektiv feststellbar oder subjektiv empfunden.
• Subchronisch: Verlängerte Krankheitsdauer, aber nicht chronisch.
• Prolongiert: Länger als erwarteter Krankheitsverlauf.

Rhythmik

• Rezidivierend: Wiederholt auftretende Krankheitsphasen ohne vollständige Ausheilung.
• Intermittierend: Von Unterbrechungen getrennte kurze Krankheitsphasen.
• Episodisch: Phasenweise, unregelmäßig.
• Transitorisch: Kurze, schnell vorübergehende Krankheitsphasen.
• Persistierend: Durchgehend präsente Erkrankung ohne Besserungstendenz.

Symptomatik

• Paroxysmal: Anfallsartiger Krankheitsbeginn.
• Foudroyant: Stürmisch einsetzende Symptome (Sepsis).
• Floride: Vollausgeprägte Symptomatik.
• Exazerbiert: Verschlechterte Symptomatik im Rahmen einer chronischen Erkrankung.
• Regredient: Zurückschreitende, sich verbessernde Symptomatik.
• Restitutiv: Verringerung der Symptomatik mit Wiederherstellung.

Schwere der Symptomatik

• Latent: Versteckt, nicht sichtbar.
• Blande: Schwach ausgeprägt, mild verlaufend.
• Inapparent: Nicht wahrnehmbar.
• Subklinisch: Unterschwellig, nicht offensichtlich.
• Manifest: Deutlich und gut erkennbar.
• Aggraviert: Verschlechterung, verschlimmernd.
• Letal: Tödlich.

Disposition

• Disposition: Krankheitsbereitschaft, kann geschlechts-, genetisch- und altersbedingt sein.

Symptome

• Symptome: Zeichen, die im Zusammenhang mit einer Krankheit auftreten, subjektiv (Selbstwahrnehmung) oder objektiv (ärztliche Einschätzung).
• Prodromalsymptome: Treten vor der Krankheit auf, gehören aber schon dazu (Frühsymptom).
• Initialsymptom: Erste wahrnehmbare Hinweise auf eine Erkrankung.
• Frühsymptome: Treten vor der Krankheit auf.
• Spätsymptome: Entwickeln sich im Laufe der Krankheit.
• Residualsymptome: Bleiben nach der Ausheilung der Krankheit.

Symptome nach Bedeutung

• Leitsymptom: Führt zur Diagnose.
• Begleitsymptom: Tritt zusätzlich zur Krankheit auf.

Diagnostik

• Diagnostik: Gesamtheit aller Maßnahmen zur Erkennung einer Krankheit.
• Anamnese: Krankengeschichte.
• Apparative Untersuchungen: Fieber/Blutdruckmessung.
• Analyse von Körpergewebe (Biopsie) und Ausscheidung (Blut, Stuhl).

Einteilung nach Untersuchungsmethoden

• Körperliche Diagnostik: Palpation, Auskultation, Perkussion, Inspektion, Vitalparameter.
• Klinische Funktionsdiagnostik: Testung der Körperfunktionen.
• Apparative Diagnostik:
  • Apparative Funktionsdiagnostik: Lungenfunktionsprüfung, Belastungs EKG.
  • Bildgebende Diagnostik: MRT, Röntgen, Sonographie.
  • Endoskopische Diagnostik: Magenspiegelung, Darmspiegelung.
  • Labordiagnostik: Stuhlproben, Blutbild, Urin, Liquor.
  • Pathohistologische Diagnostik: Krebsgewebeuntersuchung.
  • Humangenetische Diagnostik: Analyse von DNS, RNS und Chromosomen.
• Psychologische Diagnostik: Soziopathie Test, Tintenfleck Test.
• Notfall Diagnostik: Maßnahmen bei einem medizinischen Notfall.
• Routine Diagnostik: Normaler Arztbesuch, Check-Up.

Einteilung der Diagnostik nach Fachgebiet

• Pädiatrische Diagnostik: Diagnose an einem Kind.
• Neurologische Diagnostik: Diagnose der Nervenleitgeschwindigkeit.
• Radiologische Diagnostik: Diagnose mit Röntgen.
• Urologische Diagnostik.

Anamnese

• Anamnese: Aktuelle Beschwerden.
• Patienten eigene Anamnese: Vorerkrankungen, Operationen, Risikofaktoren, Familiengeschichte.
• Chronische Erkrankungen.
• Infektionskrankheiten.
• Durchgemachte Kinderkrankheiten.
• Vegetative Anamnese: Appetit, Gewichtsverlauf, Fieber, Übelkeit, Stuhlgang, Wasserlassen, Luftnot, Schlaf.
• Unfälle.
• Krankenhausaufenthalte.
• Schwangerschaften/ Geburten.
• Allergien.
• Medikamente.
• Genussmittel.
• Familien Anamnese.
• Soziale Anamnese.

Übersicht der wichtigsten Laboruntersuchungen

• Blutuntersuchung:
  • Hämatologische Untersuchung: Blutbild, Blutsenkung.
  • Klinisch chemische Blutuntersuchung Elektrolyte, Enzyme, Blutzucker, Gerinnungsparameter, Cholesterinspiegel, Nierenretentionswerte, Hormone.
  • Serologisch-Immunologische Untersuchung: Blutgruppennachweis, Infektionsdiagnostik, Allergie, Blutkultur.
• Urinuntersuchung:
  • Mittelstrahlurin: Auf Erothrozyten, Leukozythen, Bakterien, Eiweiß, Glucose.
  • Urinsediment: Untersuchung der Festenbestandteile des Urins.
  • Urinkultur: Ermittlung von Keim und Keimanzahl.
  • Katheterisierung: Urinentnahme.
  • Blasenpunktion: zur Gewinnung einer sterilen Urinprobe.
• Stuhluntersuchung:
  • Beliebige Stuhlprobe: Festellung von okkultem Blut oder von Hämorrhoiden.
  • Stuhlkultur: Was und welche Keime.
  • Fettbestimmung: bei Verdacht auf Malabsorbtion.

Entzündung

• Entzündung (-itis): Komplexe Abwehreaktion des Körpers auf Gewebsschädigung, um die Noxe zu beseitigen.
• 5 Kardinalsymptome: Calor (Überwärmung), Rubor (Rötung), Tumor (Schwellung), Functio laesa (Funktionseinschränkung), Dolor (Schmerz).

Lokale Entzündungsreaktion

• Freisetzung von Mediatoren aktiviert Schmerzrezeptoren, führt zu Mehrdurchblutung und erhöhter Permeabilität der Kapillaren, Austritt von Plasma und Leukozyten.
• Phagozytose: Abtransport von Zellfragmenten durch Makrophagen.

Verschiedene Entzündungstypen

• Seröse Entzündung: Starker Plasmaaustritt aus Kapillaren.
• Ulzerierende Entzündung: Geschwür, Lochfras im Gewebe.
• Fibrinöse Entzündung: Neubildung von Fibroblasten, Fibrin aufbauende Zellen.
• Hämorrhagische Entzündung: Gefäße gehen kaputt.
• Eitrige Entzündung: Entsteht durch pyrogene Bakterien.

Entzündungsausbreitung

• Hämatogene Ausbreitung: Über den Blutweg.
• Lymphogen: Über die Lymphe.
• Kontinuierlich: Ins umliegende Gewebe.

Generalisierte Entzündungen

• Systemisches inflammatorisches Response Syndrom (SIRS): Ohne infektiöse Ursache, Fehlregulation des Immunsystems.
• Kriterien für SIRS: Erhöhte/erniedrigte Körpertemperatur, Tachykardie, Tachypnoe, Hyperventilation, Leukozytose/Leukopenie.

Eitrige Entzündungen

• Verursacher: Eiterbildende Bakterien (Streptokokken, Staphylokokken).
• Zusammensetzung von Eiter: Bakterien, Gewebetrümmer, Leukozythen.

Abzess und Empyem

• Abzess: Lokale, begrenzte, eitrige Gewebseinschmelzung (Nekrose), von Kapsel umgeben.
• Empyem: Ansammlung von Eiter in einem bereits bestehendem Hohlraum.
• Phlegmone: Diffuse Gewebsausbreitung der Entzündung, Bindegewebe auflösend.
• Hämatom: Blutungen ins Gewebe.

Sichere und unsichere Todeszeichen

• Agonie: Sterbeprozess.
• Sterben: Vorgang bis zum Hirntod.
• Unsichere Todeszeichen: Individualtod, Versagen Hirnfunktion, kein EEG.
• Zellen der Skelettmuskeln und Spermazellen noch eine Weile lebensfähig.
• Organversagen nacheinander.
• Sichere Todeszeichen: Intermediäres Leben vorhanden.
• Zellen sterben nacheinander ab.
• Biologischer Tod: Wenn die letzte Körperzelle gestorben ist.

Supravitale Reaktionen

• Postmortal ablaufende Stoffwechselprozesse = Todeszeitpunkt ermitteln
• Einzuckung des Muskels kann man auslösen
• reversible Wulzt nach beklopfen des Muskels auslösbar
• Pupillen Reaktion auslösbar

Unsichere Todeszeichen

• Abkühlung
• Blässe
• Reflexlosigkeit
• Atemstillstand
• Pulslosigkeit
• Herz-/Kreislaufstillstand
• Atonie der Pupillen
• Muskelatonie

Sichere Todeszeichen

• Totenflecke = Livores
• Totenstarre
• Verwesung
• Nicht mit dem Leben vereinbarende Verletzungen
• Nur Ärzte dürfen den Tod festellen!!

Störungen der spontane Blutstillung

• Arteriosklerose, Gefäße unelastisch
• Vitamin C Mangel
• Koagulopathie -> Gerinnungsstörung kann angeboren oder erworben
• Thrombopathie ( Funktionsstörung der Thrombozyten)
• Thromben ist ein Blutgerinnsel
• Thrombose Blutgefäß ist halb offen, jedoch verkalkt
• Virchow Trias = Entstehungsfaktor
• Embolus wenn die Verkalkung (Thrombus) sich von der Gefäßwand löst oder Teile und in den Blutkreislauf gelingt
• Embolie ein akuter Verschluss eines Gefäßes durch einen Embolus Folgen sind Hirninfarkt, Herzinfarkt, Milzinfarkt, Niereninfarkt, Darminfarkt etc.
• Venöse Thrombosen und Embolien = Phlebothrombose, Folngen sind Rechtsherzversagen oder Lungeninfarkt
• Artriosklerose Einengung der Gefäßlichtung = Stenose und führt zur verhärtung und zum Elastitätsverlust in der Gefäßwand

Risikofaktoren

• Alter
• männliches Geschelcht
• genetische Disposition
• Bluthochdruck
• Hypercolisterinämie
• Adipositas
• Bewegungsmangel

arteriosklerotische Krankheitsbilder

• coronare Herzkrankheit
• Herzinfarkt
• Schlaganfall

Blutungstypen

• Rhexisblutung = Zerreißblutung
• Diapedesblutung = Durchtrittsblutung

Blutungsfolgen

• Schnelligkeit der Blutverlustes
• eine geringe Menge um in einen Hypovolämischen Schock zu verfallen

periphäre Arterielle Durchblutungsstörung = Ischämie Folge einer Embolie

• Eine Ischämie ist eine Verminderung oder Unterbrechung
• Folge einer Ischämie ist eine Hypoxie

Ursachen

• Es wird von außen Druck auf eine Arterie ausgeübt
• Verlegung einer Arterie
• Angio Spasmus
• Morbus raynaud - häufig bei Frauen, schließen sich die Akren in den Fingerkuppen
• Ischämie unter 5min gibt es keine Folgen, außer es passiert am Hirn
• zwei faktoren die das Gewebe unempfindlich machen gegen eine Ischämie Ruhigstellung, keine hohe Sauerstoffversorgung und Abkühlung
• Ursachen von Hypoxien (Sauerstoffmangel)
• Blutarmut Bei einer Anämie ist die Erythrozytenzahl, Hämoglobin und/oder Hämatorkit bei normalem Blutvolumen vermindert

Immunsystem

• Alle Lebewesen sind auf einem ständigem Stoffumtausch mit ihrer Umgebung
• Eintrittsforten für Krankheiterreger
• Abwehrsystem aus Zellen und Proteinen
• Vernichtung von entarteten Zellen (Krebs/Tumoren)

Äußere Schutzwall

• intakte Haut und Schleimhaut
• Flimmerepithel
• Niedrigen PH-Wert
• Antibakterielle Substanzen
• Lysozym
• Spüleffekte
• Harnröhre
• Physiologische Darmflora

Unspezifische Abwehr

• Makrophagen
• keine Resistenzen
• nicht sehr effektiv
• B- und T-Lymphozyten (hochspezialisierte Zellen)
• spezifische Struktur eines erreger oder eines Stoffes (Antigen)
• verbessert Abwehrstrategie

Antigen (AG)

• Fremd erkannt und dadruch eine spezifische Immunantwort auslöst.
• Antikörper sind Eiweißkörper, die unter dem Einfluss der Antigene enstehen