Hauterkrankungen und Wunden MDT2

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Welche der folgenden Definitionen beschreibt am besten, wie eine Wunde entsteht?

  • Durch eine plötzliche Entzündung der Haut
  • Durch eine Schädigung, Zerstörung oder Durchtrennung der Haut und des darunter liegenden Gewebes (correct)
  • Durch eine genetisch bedingte Veränderung der Hautstruktur
  • Durch eine allergische Reaktion auf äußere Reize

Chronische Wunden heilen immer innerhalb weniger Tage.

False (B)

Welche der folgenden Optionen ist KEINE typische Ursache für traumatische Wunden?

  • Verbrennungen
  • Dekubitus (correct)
  • Platzwunden
  • Schnittwunden

Iatrogene Wunden werden durch den/die ______ verursacht.

<p>Arzt</p> Signup and view all the answers

Ordne die Phasen des Wundheilungsprozesses ihrer korrekten Beschreibung zu:

<p>Reinigungsphase = Beginnt unmittelbar nach Wundsetzung und dient der Entfernung von Schmutz und Geweberesten. Granulationsphase = Neue Zellen wachsen in die Wunde ein, und es entsteht Gewebe, das die Wunde füllt. Epithelisierungsphase = Ziel ist der Verschluss der Wunde durch Bildung von Kollagenfasern und Narbengewebe.</p> Signup and view all the answers

Welches Gewebe bildet sich in der Granulationsphase und füllt die Wunde?

<p>Granulationsgewebe (C)</p> Signup and view all the answers

Die Epithelisierungsphase führt immer zu einer vollständigen Regeneration des ursprünglichen Gewebes ohne Narbenbildung.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie lange dauert in etwa die Reinigungs- und Exsudationsphase im Wundheilungsprozess?

<p>ca. 3 Tage</p> Signup and view all the answers

Bei der primären Wundheilung entsteht eine ______, kaum sichtbare Narbe.

<p>strichförmige</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Voraussetzungen ist NICHT erforderlich für eine primäre Wundheilung?

<p>Vorliegen einer Infektion (C)</p> Signup and view all the answers

Sekundäre Wundheilung ist ideal für sauber adaptierte, uninfizierte OP-Wunden.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Merkmal ist typisch für die sekundäre Wundheilung?

<p>Ausfüllung der Wundlücke mit neuem Gewebe (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Narben entstehen häufig bei der sekundären Wundheilung, die sowohl kosmetisch als auch funktionell störend sein können?

<p>breite, eingezogene Narben</p> Signup and view all the answers

Der ______ der Heilung ist bei sekundärer Wundheilung deutlich länger als bei primärer.

<p>Dauer</p> Signup and view all the answers

Hormone haben keinen Einfluss auf die Wundheilung.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welcher der folgenden Faktoren kann die Wundheilung negativ beeinflussen?

<p>Erhöhtes Alter (D)</p> Signup and view all the answers

Ordne die Störungen der Wundheilung den passenden Beschreibungen zu:

<p>Wundinfektion = Das Eindringen von Bakterien in die Wunde, was zu Entzündungen führt. Hämatom = Eine Ansammlung von Blut im Wundhohlraum. Keloid = Überschießende Gewebeneubildung, die über die ursprünglichen Wundränder hinausgeht.</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Serom im Zusammenhang mit Wundheilungsstörungen?

<p>klare Flüssigkeit im Wundhohlraum</p> Signup and view all the answers

Wundruptur tritt auf, wenn sich übermäßig viel neues Gewebe bildet.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Definition eines Ulcus?

<p>Eine Zerstörung der Haut oder Schleimhaut bis in tiefe Gewebeschichten (D)</p> Signup and view all the answers

Ulcera betreffen ausschließlich die Haut.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen ist eine häufige Ursache für die Entstehung von Ulcera?

<p>Durchblutungsstörungen (A)</p> Signup and view all the answers

Helicobacter Bakterien können zu einer Schädigung der ______ führen, was wiederum Ulcera verursachen kann.

<p>Schleimhaut</p> Signup and view all the answers

Wie viel Prozent der Ulcera cruris sind venösen Ursprungs?

<p>ca. 70%</p> Signup and view all the answers

Ordne die Ulcus-Formen ihrem prozentualen Anteil zu.

<p>Ulcus cruris venosum = ca. 70% Ulcus cruris arteriosum = ca. 20% Ulcus cruris mixtum = ca. 10%</p> Signup and view all the answers

Ein Ulcus cruris arteriosum ist in der Regel schmerzlos.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Bei einem Ulcus cruris venosum sind die Venenklappen der tiefen ______ im Bein insuffizient.

<p>Beinvenen</p> Signup and view all the answers

Welches Symptom ist typisch für ein Ulcus cruris venosum?

<p>Geschwollenes Bein (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Risikofaktor für Ulcera cruris venosum ist eine sitzende Tätigkeit.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Indikator für ein Ulcus cruris arteriosum?

<p>Kalte und bläuliche Beine (C)</p> Signup and view all the answers

Die Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) ist ein Symptom von ______.

<p>Ulcus cruris arteriosum</p> Signup and view all the answers

Was ist das Endstadium der arteriellen Verschlusskrankheit?

<p>Gewebsuntergang, Wunden und Geschwüre</p> Signup and view all the answers

Ulcus cruris arteriosum heilt auch ohne Behandlung immer von selbst.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Ursache für das Diabetische Fußsyndrom?

<p>Diabetische Folgeerkrankungen (A)</p> Signup and view all the answers

Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom können ______ in den Füßen haben.

<p>offene Wunden</p> Signup and view all the answers

Welches Symptom deutet auf ein Diabetisches Fußsyndrom hin?

<p>Fehlende Fußpulse (A)</p> Signup and view all the answers

Die Glukoseeinstellung spielt keine Rolle bei der Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist Gangrän?

<p>abgestorbenes Körperteil</p> Signup and view all the answers

Arteriosklerotische oder diabetische Durchblutungsstörungen führen zu einer ______ des Körperteils, was zu Gangrän führen kann.

<p>O2-Unterversorgung</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen ist eine Form der Gangrän?

<p>Trockene Gangrän (B)</p> Signup and view all the answers

Nekrose ist das gleiche wie Gangrän.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf Erysipel (Wundrose) zu?

<p>Ist eine akute, stark entzündliche, tiefe dermale Lokalinfektion (D)</p> Signup and view all the answers

Nenne einen typischen Erreger, der Erysipel (Wundrose) verursacht.

<p>Streptokokken</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist eine Wunde?

Eine Beschädigung, Zerstörung oder Durchtrennung der Haut und des darunter liegenden Gewebes.

Chronische Wunden

Langsam entstehende Wunden, die lange zum Heilen brauchen. Beispiele sind Dekubitus, Ulcus Cruris und das diabetische Fußsyndrom.

Traumatische Wunden

Plötzlich entstehende, unerwartete und akute Wunden. Beispiele sind Platz-, Schnitt-, Biss-, Riss- oder Quetschwunden.

Iatrogene Wunden

Wunden, die durch ärztliche Eingriffe verursacht werden wie z.B. Kaiserschnitte oder Punktionen.

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Reinigungsphase der Wundheilung

Beginnt unmittelbar nach der Wundsetzung und dauert ca. 3 Tage. Die Wunde wird gereinigt.

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Granulationsphase

Neue Zellen wachsen vom Wundrand in die Wunde ein und bilden Granulationsgewebe, welches die Wunde füllt (glänzend, hellrot). Neubildung dauert ca. 10 Tage.

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Epithelisierungsphase

Kollagenfasern bilden sich und verwachsen, um die Wunde zu verschließen. Narbengewebe entsteht.

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Primäre Wundheilung

Operativ gesetzte Wunde, die innerhalb von 6-8 Stunden unter aseptischen Bedingungen verschlossen wird. Es entsteht eine kaum sichtbare Narbe.

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Sekundäre Wundheilung

Breit klaffende oder infizierte Wunden, bei denen eine direkte Adaption der Wundränder nicht möglich ist. Die Wunde wird durch neues Gewebe aufgefüllt, was zu breiten Narben führt.

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Faktoren der Wundheilung

Zustand der Wunde, Alter, Ernährungszustand, Begleiterkrankungen, Medikamente, Rauchen, Stress, Hormone.

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Störungen der Wundheilung

Wundinfektionen, Hämatome, Serome, überschießende Gewebeneubildung und Wundruptur.

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Was ist ein Ulcus?

Wunden, bei denen die Haut oder Schleimhaut bis in tiefe Gewebeschichten zerstört ist. Es können Organe oder Gliedmaßen betroffen sein.

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Ursachen für Ulcus

Durchblutungsstörungen, Infektionen, chronischer Druck auf das Gewebe, Magengeschwüre, chronische Venenschwäche, Diabetes.

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Formen von Ulcus

Ulcus cruris venosum (ca. 70%), Ulcus cruris arteriosum (ca. 20%), Ulcus cruris mixtum (ca. 10%), Diabetisches Fußsyndrom.

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Ursache Ulcus Cruris Venosum

Venenklappen der tiefen Beinvenen sind insuffizient.

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Aussehen Ulcus Cruris Venosum

Bein ist geschwollen, in der Regel schmerzlos. Die Haut um Geschwüre ist bräunlich verfärbt, trocken und juckt. Geschwür ist oft feucht und nässend.

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Risikofaktoren Ulcus Cruris Venosum

Nicht funktionierendes Venensystem, Beinbrüche, Thrombose, Operationen am Bein, sitzende/stehende Tätigkeit, Venenentzündung, Schwangerschaft, Übergewicht.

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Ursache Ulcus Cruris Arteriosum

Durchblutung ist z.B. durch Arterienverkalkung geschwächt.

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Aussehen Ulcus Cruris Arteriosum

Beine fühlen sich kalt an und sehen evtl. bläulich aus. Schmerzen sind schlimmsten in Ruhe/nachts. Schaufensterkrankheit tritt auf.

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Risikofaktoren Ulcus Cruris Arteriosum

Rauchen, erhöhter Blutdruck, Diabetes, Gicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Arterienverkalkung der Beine.

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Prognose Ulcus Cruris Arteriosum

Ohne Behandlung führt es zum schwarzen Brand und damit zur Amputation des Beines oder zum Tod des Patienten.

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Diabetisches Fußsyndrom

Schäden an Füßen und Beinen, die durch diabetische Folgeerkrankungen entstehen (pAVK, Polyneuropathie).

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Symptome Diabetisches Fußsyndrom

Offene Wunden mit oder ohne Schmerzen, Haut blass und kalt oder gut durchblutet rosig, Fußpulse können fehlen.

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Therapie Diabetisches Fußsyndrom

Optimale Glukoseeinstellung, passendes Schuhwerk, Fußhygiene, ggf. Gefäßaufdehnung oder Bypass.

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Gangrän

Arteriosklerotische oder diabetische Durchblutungsstörungen führen zu einem O2-Unterversorgung → Körperteil stirbt ab.

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Hauptformen der Gangrän

Trockene und feuchte Gangrän.

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Nekrose

Abgestorbenes Gewebe.

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Erysipel Ursache

Durch Streptokokken, selten Staphylokokken oder grammnegative Keime.

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Erysipel Definition

Akute, stark entzündliche, tiefe dermale Lokalinfektion mit Allgemeinsymptomen.

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Erysipel Krankheitsbild

Haut: Flächenhafter, scharf begrenzter, einseitiger asymmetrischer Herd mit zungenförmigen Ausläufern. Klassische Entzündungssymptome + Fieber.

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Erysipel Schweregrade

Bei zunehmenden Schweregrad: Blasenbildung, Hämorrhagien, Gangrän und Phlegmone.

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Erysipel Lokalisation

Unterschenkel, Gesicht.

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Erysipel Therapie

Systematische Antibiose, symptomatische Lokalbehandlung, Bettruhe, Hoch-Ruhiglagerung bei Extremitäten, Thromboseprophylaxe.

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Herpes Zoster Definition

Rezidiverkrankung infolge einer früheren Varicelleninfektion oder Varicellenimpfung.

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Herpes Zoster Krankheitsbild

Nervenschmerzen halbseitig, gruppierte Bläschen, Rötung, Verkrustungen und Narbenbildung.

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Herpes Zoster Schwere Verläufe

Mittbeteiligung von Augen, Mundschleimhaut oder Innenohr.

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Postzosterische Neuralgie

10-30% der Betroffenen: Anhaltende Schmerzen im Zosterbereich (>4 Wochen), Dauer unbestimmt, Schmerzen quälend, sogar Suizidgefahr.

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Herpes Zoster Therapie

Symptomatische Lokaltherapie, systemische Therapie (Kopfbereich, starke Schmerzen, ü 50 Jahre), Medikamente, Schmerztherapie, Immunsystem stärken.

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Study Notes

Definition von Wunden

  • Eine Wunde entsteht durch Schädigung, Zerstörung oder Durchtrennung der Haut und des darunterliegenden Gewebes.

Wundarten

  • Chronische Wunden entwickeln sich langsam und heilen über längere Zeiträume; Beispiele hierfür sind Dekubitus, Ulcus Cruris, diabetisches Fußsyndrom und Nekrose.
  • Traumatische Wunden treten plötzlich und unerwartet auf und sind akut; Beispiele sind Platz-, Schnitt-, Biss-, Riss-, Quetschwunden und Verbrennungen.
  • Iatrogene Wunden werden durch ärztliche Eingriffe verursacht, wie z.B. Kaiserschnitte, Punktionen, Operationen oder Einstichstellen von PVK und BA.

Wundheilungsprozess

  • Der Wundheilungsprozess besteht aus drei Phasen: Reinigungs- und Exudationsphase, Granulationsphase und Epithelisierungsphase.

Reinigungs- und Exudationsphase

  • Die Reinigungsphase der Wunde beginnt unmittelbar nach der Verletzung und dauert etwa 3 Tage.

Granulationsphase

  • Neue Zellen wachsen vom Wundrand in die Wunde; im neu entstehenden Bindegewebe bildet sich Granulationsgewebe, das die Wunde auffüllt und die Wundränder zusammenzieht; es erscheint glänzend und hellrot und dauert ca. 10 Tage.
  • Die Neubildung von Gewebe kann durch Durchblutungsstörungen beeinträchtigt werden, insbesondere beim diabetischen Fußsyndrom.

Epithelisierungsphase

  • Die Epithelisierungsphase kann mehrere Tage in Anspruch nehmen, wobei sich Kollagenfasern bilden, die miteinander verwachsen und Narbengewebe erzeugen, um die Wunde zu verschliessen.

Primäre Wundheilung

  • Bei der primären Wundheilung wird eine operativ oder scharfrandig versorgte Wunde innerhalb von 6-8 Stunden unter aseptischen Bedingungen verschlossen.
  • Voraussetzungen für eine primäre Wundheilung sind minimaler Gewebeverlust, keine Infektion, keine Entzündungsreaktion und eine gute Durchblutung.
  • Das Ergebnis der primären Wundheilung ist eine strichförmige, kaum sichtbare Narbe.

Sekundäre Wundheilung

  • Zerklüftete, breit klaffende Wunden, Gewebedefekte und infizierte oder stark verschmutzte Wunden heilen sekundär.
  • Eine direkte Anpassung der Wundränder ist oft nicht möglich und die Wunde schließt sich durch das Ausfüllen des Defekts mit neuem Gewebe.
  • Sobald infektfreie Verhältnisse vorliegen, bilden sich feinkörnige Wärzchen am Wundgrund.
  • Sekundäre Wundheilung führt häufig zu breiten, eingezogenen und funktionell störenden Narben (Narbenkontraktur), die gegebenenfalls operativ korrigiert werden müssen, und dauert viele Tage bis Monate.

Faktoren, die die Wundheilung beeinflussen

  • Der Zustand der Wunde (Art, Tiefe, Lokalisation, Verschmutzungsgrad, Beschaffenheit des Wundrands, Durchblutung, Feuchtigkeit) beeinflusst die Wundheilung.
  • Das Alter der Betroffenen (ab ca. 65 LJ)
  • Ernährungszustand (Adipositas, Kachexie)
  • Begleiterkrankungen (Diabetes, Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose, chronische venöse Insuffizienz, Krebs)
  • Medikamente (Immunsuppressiva, Zytostatika, Glucocorticoide, Antikoagulantien)
  • Rauchen, Drogen
  • Stress
  • Hormone (Östrogen wirkt sich positiv aus)

Störungen der Wundheilung

  • Zu den Störungen der Wundheilung gehören Wundinfektionen, Hämatome, Serome (klare Flüssigkeit im Wundhohlraum), überschießende Gewebeneubildung (Keloid) und Wundruptur.

Definition von Ulcus

  • Ein Ulcus ist eine Wunde, bei der die Haut oder Schleimhaut bis in tiefe Gewebeschichten zerstört ist, wobei Organe (Magen, Darm) oder Gliedmaßen (Unterschenkel, Füße) betroffen sein können.

Ursachen von Ulcus

  • Ursachen für die Entstehung eines Ulcus sind Durchblutungsstörungen, Infektionen, chronischer Druck auf das Gewebe, Magengeschwüre, Schädigung der Schleimhaut (z. B. Helicobacter Bakterium), chronische Venenschwäche oder pAVK sowie diabetesbedingte Folgeschäden.

Formen von Ulcus

  • Es gibt verschiedene Formen von Ulcus, darunter Ulcus cruris venosum (ca. 70%), Ulcus cruris arteriosum (ca. 20%), Ulcus cruris mixtum (ca. 10%) und Diabetisches Fußsyndrom (15-25% der Diabetiker, früher oder später).

Ulcus Cruris Venosum

  • Ulcus Cruris Venosum entsteht durch insuffiziente Venenklappen der tiefen Beinvenen.
  • Das Bein ist geschwollen und in der Regel schmerzlos, die Haut um das Geschwür ist bräunlich verfärbt, trocken und juckt, das Geschwür selbst ist oft feucht und nässend und befindet sich meist im Bereich der Knöchel, auf der Innenseite des Beins.
  • Risikofaktoren für Ulcus cruris venosum sind ein nicht funktionierendes Venensystem, Beinbrüche oder andere Beinschädigungen, Thrombose in einer tiefen Beinvene, vorangegangene Operationen am betroffenen Bein, sitzende oder stehende Tätigkeit (Verkauf, Friseur), Venenentzündung (Phlebitis), Schwangerschaft (Thromboserisiko) und Ãœbergewicht.
  • Mit richtiger Behandlung ist eine Heilung innerhalb weniger Monate möglich, bei älteren Patienten mit vielen Risikofaktoren kann es jedoch auch mehrere Jahre dauern.
  • Komplikationen von Ulcus cruris venosum sind Stauungszeichen, Wundinfektionen, Erysipelbildung (Wundrose/Rotlauf) und Kontaktirritationen (Salben, Wundauflagen).

Ulcus Cruris Arteriosum

  • Ursache für Ulcus cruris arteriosum ist eine geschwächte Durchblutung, z.B. durch Arterienverkalkung.
  • Die Beine fühlen sich kalt an und sehen eventuell bläulich aus; in der Regel treten Schmerzen auf, die sich in Ruhe oder nachts verschlimmern; das Hängenlassen des Unterschenkels aus dem Bett kann die Durchblutung verbessern.
  • Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) ist ein Symptom, das sich durch krampfartige Schmerzen in den Waden äußert, die durch Gehen ausgelöst werden und nach einer kurzen Pause wieder verschwinden.
  • Die Stadien der arteriellen Verschlusskrankheit reichen von symptomfrei (Stadium 1) über Schaufensterkrankheit (Stadium 2) und Schmerzen ohne Belastung (Stadium 3) bis hin zu Gewebsuntergang, Wunden und Geschwüren (Stadium 4).
  • Risikofaktoren für Ulcus cruris arteriosum sind Rauchen, erhöhter Blutdruck, Diabetes, Gicht, Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauferkrankungen sowie Arterienverkalkung der Beine.
  • Ohne Behandlung kann Ulcus cruris arteriosum zum schwarzen Brand und damit zur Amputation des Beines oder zum Tod des Patienten führen.

Diabetisches Fußsyndrom

  • Das diabetische Fußsyndrom bezeichnet Schäden an Füßen und Beinen, die durch diabetische Folgeerkrankungen wie pAVK und Polyneuropathie entstehen.
  • Symptome sind offene Wunden mit oder ohne Schmerzen, blasse und kalte oder gut durchblutete rosige Haut und fehlende Fußpulse.
  • Die Therapie umfasst eine optimale Glukoseeinstellung, passendes Schuhwerk, Fußhygiene und gegebenenfalls eine Gefäßaufdehnung oder einen Bypass.
  • In manchen Fällen muss eine Amputation durchgeführt werden.

Gangrän und Nekrose

  • Gangrän entsteht durch arteriosklerotische oder diabetische Durchblutungsstörungen, die zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff führen, was zum Absterben von Körperteilen führt; Hauptformen sind trockene und feuchte Gangrän.
  • Nekrose ist abgestorbenes Gewebe.

Erysipel (Wundrose/Rotlauf)

  • Erysipel wird durch Streptokokken, seltener durch Staphylokokken oder gramnegative Keime verursacht.
  • Es handelt sich um eine akute, stark entzündliche, tiefe dermale Lokalinfektion mit Allgemeinsymptomen.
  • Das Krankheitsbild umfasst eine flächenhafte, scharf begrenzte, einseitige asymmetrische Herdausdehnung mit zungenförmigen Ausläufern, klassische Entzündungssymptome und Fieber.
  • Bei zunehmendem Schweregrad können Blasenbildung, Hämorrhagien (starke Blutung), Gangrän und Phlegmone (eitrige Entzündung im tieferliegenden Gewebe) auftreten.
  • Die Lokalisation ist meist am Unterschenkel oder im Gesicht.
  • Die Therapie umfasst eine systemische Antibiose (i.v. oder i.m., selten oral) sowie eine symptomatische Lokalbehandlung (Cremes, feuchte antiseptische Umschläge).
  • Allgemeinmaßnahmen sind Bettruhe, Hochlagerung der Extremitäten und Thromboseprophylaxe.

Herpes Zoster (Gürtelrose)

  • Herpes Zoster ist eine Rezidiverkrankung infolge einer früheren Varicelleninfektion oder Varicellenimpfung.
  • Das Krankheitsbild umfasst Nervenschmerzen (meist einseitig), gruppierte Bläschen, Rötung, Pusteln oder Hämorrhagien mit Verkrustungen und Narbenbildung.
  • In schweren Verläufen können auch Augen, Mundschleimhaut oder Innenohr betroffen sein.

Komplikationen von Herpes Zoster

  • Eine Komplikation von Herpes Zoster ist die postzosterische Neuralgie, ein chronisches Schmerzsyndrom, von dem 10-30% der Betroffenen betroffen sind und das durch anhaltende Schmerzen im Zosterbereich (>4 Wochen) mit unbestimmter Dauer und quälenden Schmerzen bis hin zur Suizidgefahr gekennzeichnet ist.
  • Die Therapie umfasst eine symptomatische Lokaltherapie, eine systemische Therapie (Kopfbereich, starke Schmerzen, ü 50 Jahre) sowie Medikamente, Schmerztherapie und Stärkung des Immunsystems.

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