Was bedeutet Armut?

Was bedeutet Armut?

• Armut bedeutet mehr als nur Obdachlosigkeit und beinhaltet ständiges Rechnen, Verzichten und Hoffen.
• In Deutschland gilt man als arm, wenn man weniger als 60 % des mittleren Einkommens zur Verfügung hat.
• Angst vor unerwarteten Kosten, wie einer kaputten Waschmaschine, gehört ebenfalls zur Erfahrung von Armut dazu.

Erklärung durch individuelles Versagen?

• Das Klischee, dass Armut auf Faulheit beruht, entspricht nicht der Realität.
• Viele arme Menschen arbeiten hart und gehen oft zwei Jobs nach.
• Armut hat oft nichts mit Faulheit zu tun, und persönliche Gründe allein reichen als Erklärung nicht aus.

Strukturbedingte Armut

• Armut entsteht durch gesellschaftliche Strukturen wie zu hohe Mieten, niedrige Löhne und ungleiche Bildungschancen.
• Herkunft und Wohnort haben einen starken Einfluss auf die Zukunftsperspektiven.
• Kinder aus ärmeren Vierteln haben oft schlechtere Startbedingungen.

Leben in Armut

• Leben in Armut bedeutet dauerhaften Verzicht auf Dinge wie Urlaub, Hobbys oder Klassenfahrten.
• Alles muss genau geplant und verglichen werden.
• Viele Betroffene schämen sich und versuchen, ihre Armut zu verbergen, was auf Dauer psychisch krank machen kann.

Kinderarmut

• Über 20 % der Kinder in Deutschland leben in Armut.
• Es mangelt oft an Dingen wie Markenkleidung, Handys oder Laptops.
• Dies kann zu Mobbing und sozialem Ausschluss führen.
• Kinder können nichts für ihre Situation, tragen aber die Folgen.

Der Teufelskreislauf der Armut

• Wer in Armut aufwächst, bleibt oft arm, was zu einer vererbten Armut führt.
• Geringe Chancen auf Bildung, gute Jobs oder Netzwerke sind typisch.
• Viele Betroffene kennen ihre Möglichkeiten nicht (z. B. BAföG), wodurch Armut weitergegeben wird.

Kultur der Armut?

• Eine Theorie besagt, dass Armut eigene Denkweisen schafft.
• Beispiele sind kurzfristiges Denken, Misstrauen und wenig Zukunftsplanung.
• Dies entsteht durch viele Enttäuschungen und ist keine Strategie aus Faulheit, sondern aus Dauerstress.

Gesellschaftliche Folgen

• Arme Menschen nehmen oft nicht am gesellschaftlichen Leben teil.
• Es fehlt an Geld für Kino, Sportverein oder Urlaub.
• Betroffene haben oft das Gefühl, nicht dazuzugehören, was zu Rückzug und weniger Vertrauen in die Gesellschaft führt.

Armut ist politisch

• Arme Menschen gehen seltener wählen, da viele denken, dass es nichts bringt.
• Sozialpolitik betrifft sie besonders, aber ihre Stimmen werden oft nicht gehört.
• Sie sind kaum in Medien oder Politik vertreten.

Fazit/Lösungsvorschläge

• Armut ist oft strukturell bedingt und nicht selbst verschuldet.
• Besonders Kinder und sozial schwache Familien sind betroffen.
• Es braucht Maßnahmen von Politik & Gesellschaft:
  • Bildung: Kostenlose Kitas, Nachhilfe und Schulmaterial, bessere Ausstattung von Schulen in armen Vierteln.
  • Arbeit & Einkommen: Höherer Mindestlohn, sichere, faire Arbeitsplätze.
  • Wohnen: Mehr Sozialwohnungen, Mietpreise begrenzen.
  • Staatliche Hilfe: Weniger Bürokratie bei Anträgen, verständlichere Infos & einfacherer Zugang.
  • Gesellschaft: Vorurteile abbauen, mehr über Armut sprechen, Armut nicht ausgrenzen, sondern gemeinsam Lösungen finden.