Volkswirtschaftliche Prinzipien

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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten den Gegenstandsbereich der Volkswirtschaftslehre (VWL)?

  • Die VWL konzentriert sich auf die strategische Planung einzelner Unternehmen.
  • Die VWL ist ein Teilbereich der Betriebswirtschaftslehre und untersucht interne Unternehmensprozesse.
  • Die VWL analysiert, wie Gesellschaften knappe Ressourcen bewirtschaften. (correct)
  • Die VWL befasst sich hauptsächlich mit der Optimierung von Marketingstrategien.

Was ist die zentrale Herausforderung im Umgang mit Ressourcen aus volkswirtschaftlicher Sicht?

  • Die unbegrenzte Verfügbarkeit aller Ressourcen sicherstellen.
  • Die Ressourcenverteilung ausschließlich dem freien Markt zu überlassen.
  • Knappe Ressourcen so einzusetzen, dass keine Verschwendung entsteht. (correct)
  • Den Ressourcenverbrauch maximal zu steigern, um Wirtschaftswachstum zu generieren.

Wie beurteilt das Pareto-Kriterium die Allokation von Ressourcen?

  • Es bewertet, ob die Allokation sozial gerecht ist.
  • Es beurteilt, ob eine Ressourcenallokation Pareto-effizient ist und kein Wirtschaftssubjekt besser gestellt werden kann, ohne ein anderes schlechter zu stellen. (correct)
  • Es analysiert, ob die Allokation die Profite der Unternehmen maximiert.
  • Es misst den Grad der Umweltverträglichkeit der Allokation.

Welche Aussage trifft auf die Beziehung zwischen Pareto-Effizienz und sozialer Gerechtigkeit zu?

<p>Eine Pareto-effiziente Allokation kann dennoch als ungerecht empfunden werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Argument wird typischerweise von Befürwortern des Mindestlohns angeführt?

<p>Mindestlöhne fördern soziale Gerechtigkeit, indem sie ein höheres Arbeitseinkommen ermöglichen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Kritik wird häufig an der Mietpreisbremse geäußert?

<p>Sie behindere das freie Spiel der Marktkräfte und könne die Wohnraumknappheit verschärfen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche ökonomische Weisheit von Mankiw wird im Zusammenhang mit der Strompreisbremse diskutiert?

<p>Menschen reagieren auf Anreize. (B)</p> Signup and view all the answers

Welchen Kritikpunkt äußern Kritiker an der Strompreisbremse?

<p>Sie reduziert den Anreiz zum Energiesparen, da ein Teil des Verbrauchs vom Preisanstieg ausgenommen ist. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Argument wird von Befürwortern der Strompreisbremse vorgebracht?

<p>Sie stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt und mildere soziale Härten. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter "rationalen Entscheidungen" von Wirtschaftssubjekten?

<p>Entscheidungen, die auf Basis von vollständigen Informationen und unvoreingenommener Bewertung getroffen werden, um den individuellen Nutzen zu maximieren. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt den Homo oeconomicus am treffendsten?

<p>Ein Wirtschaftssubjekt, das sich idealtypisch rational verhält und ausschließlich seine eigenen finanziellen Ziele verfolgt. (B)</p> Signup and view all the answers

Warum argumentieren Kritiker, dass Werbung zu irrationalem Verhalten führen kann?

<p>Weil Werbung Produkteigenschaften vorgaukelt, die in der Realität nicht existieren. (B)</p> Signup and view all the answers

Was sind Marginalbetrachtungen?

<p>Die Beobachtung der Auswirkungen unendlich kleiner Veränderungen. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie berechnet man im Allgemeinen die Grenzkosten (MC)?

<p>Als die erste Ableitung der Kostenfunktion nach der Menge. (B)</p> Signup and view all the answers

Was gibt der Grenznutzen (MU) an?

<p>Die Veränderung des Nutzens bei Veränderung des Güterkonsums. (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Zusammenhang beschreibt die "unsichtbare Hand des Marktes"?

<p>Die Koordination von Angebot und Nachfrage durch freie Preisbildung, die zu einer Pareto-effizienten Allokation führt. (C)</p> Signup and view all the answers

Was passiert auf funktionierenden Märkten, wenn die Preise sich frei bewegen können?

<p>Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage führt immer zu einer Pareto-effizienten Allokation. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Lebensstandard eines Landes?

<p>Der materielle Wohlstand und das physische Wohlbefinden einer Gesellschaft. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Indikator wird in der Regel zur Messung des Lebensstandards einer Volkswirtschaft herangezogen?

<p>Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt die Bauwirtschaft im Hinblick auf den Lebensstandard?

<p>Sie schafft die notwendigen Infrastrukturen, damit andere Branchen effizient produzieren und Dienstleistungen anbieten können. (D)</p> Signup and view all the answers

Was drückt der Begriff „Produktivität" aus?

<p>Das Verhältnis zwischen Ausbringungsmenge (Output) und Faktoreinsatz (Input). (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren beeinflussen die Produktivität einer Volkswirtschaft?

<p>Das Zusammenwirken der Güter-, Finanz- und Arbeitsmärkte. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme kann die Produktivität in einer Bauunternehmung positiv beeinflussen?

<p>Die Bereitstellung von moderner Ausrüstung und Werkzeugen. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie kann eine angemessene Bezahlung die Produktivität in einem Unternehmen fördern?

<p>Sie kann die Motivation der Mitarbeiter erhöhen und Abwanderung verhindern. (D)</p> Signup and view all the answers

Welchen Vorteil bieten Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter in Bezug auf die Produktivität?

<p>Sie ermöglichen den Arbeitskräften, mit dem technologischen Fortschritt mitzuhalten. (C)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, Werkzeuge und Maschinen in einer Bauunternehmung regelmäßig zu warten?

<p>Um Ausfallzeiten zu reduzieren. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage stimmt über den Einfluss flexibler Arbeitszeitmodelle in Kombination mit guter Bezahlung?

<p>Sie können die Motivation erhöhen und zu hoher Arbeitsproduktivität führen. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

VWL Definition

Eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften, die sich mit knappen Ressourcen befasst.

Zentrale Herausforderung der VWL

Die knappen Ressourcen so einzusetzen, dass keine Verschwendung entsteht.

Pareto-Effizienz

Eine Ressourcenallokation, bei der kein Wirtschaftssubjekt besser gestellt werden kann, ohne ein anderes schlechter zu stellen.

Pareto-Kriterium

Erlaubt lediglich Aussagen zur Effizienz der Ressourcennutzung, nicht zur Gerechtigkeit.

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Gerechtigkeit

Subjektiv und vom Betrachter abhängig, keine allgemeingültige Definition.

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Vierte ökonomische Weisheit von Mankiw

Subjekte reagieren auf Anreize.

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Strompreisbremse

Begrenzung des Strompreises auf 40 Cent/kWh für 80% des historischen Verbrauchs.

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Kritik an der Strompreisbremse

Es besteht kein Anreiz, Energie zu sparen.

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Argumente für Strompreisbremse

Gesellschaftlicher Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit.

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Rationalverhalten von Wirtschaftssubjekten

Unternehmen und Haushalte verhalten sich rational.

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Annahme Rationalverhalten

Alle relevanten Informationen sind vollständig und kostenlos verfügbar.

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Homo oeconomicus

Verhält sich immer uneingeschränkt rational und verfolgt eigene, finanzielle Ziele.

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Marginalbetrachtungen

Beobachtung der Auswirkungen unendlich kleiner Veränderungen.

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Grenzkosten

Veränderung der Kosten bei Variation der produzierten Menge.

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Grenznutzen

Veränderung des Nutzens bei Variation des Güterkonsums.

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Preise und Markt

Güterpreise beeinflussen Verhalten von Anbietern und Nachfragern.

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Freie Preisbewegung

Führt zu einer Pareto-effizienten Allokation.

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Unsichtbare Hand des Marktes

Verhalten von Anbietern und Nachfragern wird gelenkt.

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Lebensstandard

Materieller Wohlstand und physisches Wohlbefinden einer Gesellschaft.

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Messung Lebensstandard

Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf.

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Bauwirtschaft

Steigert Lebensstandard.

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Produktivität

Verhältnis zwischen Ausbringungsmenge (Output) und Faktoreinsatz (Input).

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Beeinflussung Produktivität

Zusammenwirken der Güter-, Finanz- und Arbeitsmärkte.

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Produktivität in Bauunternehmen

Angemessene Bezahlung, Qualifikation, moderne Ausstattung.

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Study Notes

  • Die Dokumente sind Übungsaufgaben und Lösungsskizzen für das Fach Volkswirtschaftslehre für BWI im Wintersemester 2024/25.
  • Bearbeitung der Übungsaufgaben dient der Wiederholung und Verdeutlichung von Vorlesungsinhalten anhand von Beispielen.
  • Die Übungsaufgaben bereiten auf die Prüfungsleistung im Modul „Volkswirtschaftslehre“ vor.
  • Bei der Bearbeitung ist ökonomisches Argumentieren wichtig, einschließlich der Kenntnis elementarer VWL-Konzepte, relevanter Argumente und zentraler Begrifflichkeiten.

Aufgabe 1: Volkswirtschaftliche Prinzipien

  • Die VWL ist eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften neben der BWL.
  • Die VWL beschäftigt sich mit der Bewirtschaftung knapper Ressourcen.
  • "Ressourcen" umfassen materielle und immaterielle Güter wie Rohstoffe, Vermögensgegenstände, Arbeitskräfte und Rechte.
  • Die zentrale Herausforderung besteht darin, knappe Ressourcen so einzusetzen, dass keine Ressourcen verschwendet werden.
  • Das Ziel ist eine verschwendungsfreie (effiziente) Nutzung der Ressourcen.

Das Pareto-Kriterium

  • Das Pareto-Kriterium wird verwendet, um zu beurteilen, ob eine Aufteilung knapper Ressourcen zwischen Wirtschaftssubjekten gelungen ist.
  • Eine Ressourcenallokation ist Pareto-effizient, wenn es nicht möglich ist, ein Wirtschaftssubjekt besser zu stellen, ohne ein anderes schlechter zu stellen.
  • Jede Abweichung von einer Pareto-effizienten Allokation wäre suboptimal.

Pareto-Effizienz und soziale Gerechtigkeit

  • Das Pareto-Kriterium erlaubt Aussagen über die Effizienz der Ressourcennutzung, aber keine Aussagen über die Gerechtigkeit einer Ressourcenallokation.
  • Ressourcen können ohne Verschwendung aufgeteilt werden, aber diese Aufteilung kann von einigen als ungerecht empfunden werden.
  • Die Gerechtigkeit einer Ressourcenallokation lässt sich schwer eindeutig beurteilen, da es keine allgemein akzeptierte Definition von Gerechtigkeit gibt.
  • Gerechtigkeit liegt im Auge des Betrachters und ist nicht wissenschaftlich wertfrei zu verallgemeinern.
  • Die Beurteilung von Effizienz und Gerechtigkeit führt oft zu einer Dauerkontroverse in VWL und BWL.
  • Auseinandersetzungen lassen sich oft auf den Konflikt zwischen Effizienz und Gerechtigkeit zurückführen.
  • Befürworter von Mindestlöhnen fordern diese für mehr Gerechtigkeit beim Arbeitseinkommen.
  • Gegner lehnen Mindestlöhne ab, da sie das freie Spiel der Marktkräfte behindern und Effizienzverluste verursachen.
  • Befürworter der Mietpreisbremse argumentieren, dass steigende Mieten zu sozialen Verwerfungen führen.
  • Gegner der Mietpreisbremse argumentieren, dass sie das Angebot an Wohnraum verringert und die Wohnungsknappheit verschärft.

Aufgabe 2: Volkswirtschaftliche Prinzipien

  • Gemäss der vierten ökonomischen Weisheit von Mankiw reagieren Wirtschaftssubjekte auf Anreize.
  • Die Strompreisbremse ist eine Maßnahme der Bundesregierung zur Entlastung von Bürgern und Unternehmen angesichts steigender Energiepreise.
  • Der Strompreis wird für private Verbraucher und kleine Unternehmen auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt.
  • Der Preisdeckel gilt für 80 Prozent des historischen Verbrauchs, orientiert am Vorjahresverbrauch.
  • Für den darüber hinausgehenden Verbrauch muss der reguläre Marktpreis gezahlt werden.

Strompreisbremse und ökonomische Anreizwirkung

  • Die Strompreisbremse wird kontrovers diskutiert in Bezug auf ihre wirtschaftliche Sinnhaftigkeit und soziale Gerechtigkeit.
  • Preise spielen eine wichtige Rolle für die sorgsame Verwendung knapper Ressourcen.
  • Freie Marktpreise können wünschenswerte Rückwirkungen auf das Verhalten von Anbietern und Nachfragern haben.
  • Steigende Preise signalisieren Knappheit und führen zu sparsamerem Umgang.
  • Kritiker argumentieren, dass die Strompreisbremse den gewünschten Rückgang der Nachfrage verhindert.
  • Durch die Strompreisbremse besteht kein Energiesparanreiz mehr.
  • Ein schlimmster Fall wäre, dass nicht alle Stromnachfrager ausreichend mit Strom versorgt werden könnten, was zu einer Mangellage führen würde.
  • Entscheidungen müssten getroffen werden, welche Nachfrager vorrangig bedient werden, was einer Rationierung gleichkäme.
  • Aus Effizienzgesichtspunkten wird die Strompreisbremse von Kritikern abgelehnt.
  • Befürworter der Strompreisbremse argumentieren mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der sozialen Gerechtigkeit.
  • Die Preisbremse schütze Haushalte vor finanziellen Problemen und stärke den sozialen Zusammenhalt.
  • Sie würde auch die Konjunktur in Deutschland stützen und die Inflation dämpfen.
  • Die Strompreisbremse greife nur auf einen Bruchteil des Stromverbrauchs, beeinflusst also nur einen Teil der Stromnachfrage.
  • Es wird erwartet, dass die Nachfrage im gewünschten Ausmaß zurückgeht, sodass eine Mangellage vermieden wird.

Rationalverhalten von Wirtschaftssubjekten

  • Die dritte ökonomische Weisheit von Mankiw lautet: „Rationale Entscheidungen setzen Marginalbetrachtungen voraus“.
  • In den Wirtschaftswissenschaften werden die Verhaltensweisen von Wirtschaftssubjekten (private/öffentliche Unternehmen, private Haushalte) untersucht.
  • Es werden gewisse Grundannahmen hinsichtlich der Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte festgelegt.
  • Das Rationalverhalten (bzw. die objektive Rationalität) ist eine dieser Grundannahmen.
  • Bei rationalem Verhalten wird davon ausgegangen, dass Marktteilnehmer alle relevanten Informationen (Preise, Qualitäten, Liefer- und Zahlungsbedingungen) vollständig und kostenlos zur Verfügung haben.
  • Wirtschaftssubjekte werten diese Informationen sofort und unvoreingenommen aus, um ihren individuellen Nutzen (bzw. Gewinn) zu maximieren.
  • Damit verbunden ist die Annahme des Homo oeconomicus.
  • In Anlehnung an Homo sapiens wird der Homo oeconomicus in den Wirtschaftswissenschaften verwendet.
  • Der Homo oeconomicus ist ein sich idealtypisch verhaltendes Wirtschaftssubjekt.
  • Er verhält sich immer uneingeschränkt rational, verfolgt konsequent seine eigenen finanziellen Ziele und verarbeitet alle Informationen fehlerfrei und unmittelbar.
  • Die Verhaltensannahme des Homo oeconomicus dient der Erforschung des grundlegenden Verhaltens von Wirtschaftssubjekten.
  • Ein Beispiel ist das Nachfrageverhalten: Steigt der Preis eines Gutes, wird weniger davon nachgefragt.
  • Wirtschaftssubjekte verhalten sich in der Realität oft anders als rational.
  • Ob ein Verhalten „irrational“ ist, wird oft kontrovers diskutiert und ist vom Einzelfall abhängig.

Marginalbetrachtung und Beispiele

  • Marginalbetrachtungen beziehen sich auf die Beobachtung der Auswirkungen infolge unendlich kleiner Veränderungen.
  • Man spricht auch von infinitesimalen Veränderungen.
  • Die Marginalbetrachtung ist das Herzstück der Differentialrechnung.
  • Die Ableitung einer mathematischen Funktion zeigt, wie sich der Y-Wert verändert, wenn der X-Wert infinitesimal variiert wird.
  • Die erste Ableitung einer Funktion ist die Steigung der Funktion.
  • In den Wirtschaftswissenschaften gelangt man mithilfe von Marginalbetrachtungen häufig zu wichtigen Erkenntnissen.

Beispiele für marginale Größen in der VWL

  • Grenzkosten: Sie geben an, wie sich die Kosten verändern, wenn die produzierte Menge in einem unendlich kleinen Ausmaß variiert wird.
  • Die Grenzkosten berechnen sich als die erste Ableitung der Kostenfunktion nach der Menge (Y).
  • Grafisch zeigen sich die Grenzkosten als die Steigung der Kostenfunktion in einem Punkt.
  • Die Grenzkosten liefern wichtige Informationen für unternehmerische Entscheidungen.
  • Grenznutzen: Er zeigt, wie sich der Nutzen aus dem Güterkonsum verändert, wenn der Güterkonsum in einem unendlich kleinen Ausmaß variiert wird.
  • Der Nutzen aus dem Konsum des nächsten Biers kann positiv oder negativ sein.
  • Die Grenznutzenbetrachtung spielt z.B. auf dem Arbeitsmarkt eine zunehmende Rolle, etwa bei der Frage nach höheren Löhnen oder mehr Freizeit.

Aufgabe 3: Volkswirtschaftliche Prinzipien

  • Gemäss der vierten ökonomischen Weisheit von Mankiw reagieren Wirtschaftssubjekte auf Anreize.
  • Die Strompreisbremse ist eine Maßnahme der Bundesregierung zur Entlastung von Bürgern und Unternehmen angesichts steigender Energiepreise.
  • Der Strompreis wird für private Verbraucher und kleine Unternehmen auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt.
  • Der Preisdeckel gilt für 80 Prozent des historischen Verbrauchs, orientiert am Vorjahresverbrauch.
  • Für den darüber hinausgehenden Verbrauch muss der reguläre Marktpreis gezahlt werden.
  • Auf funktionierenden Märkten beeinflussen die Güterpreise das Verhalten von Anbietern und Nachfragern.
  • Ein steigender Preis sorgt dafür, dass die Anbieter mehr anbieten, während die Nachfrager bei steigenden Preisen weniger und bei sinkenden Preisen mehr nachfragen.
  • Wenn sich die Preise frei bewegen können, führt das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage immer zu einer Pareto-effizienten Allokation.
  • Alles, was angeboten wird, wird auch nachgefragt, es gibt keine leeren Nachfrager oder Anbieter, die auf einem Teil ihres Angebots sitzen bleiben.

Preis, Menge und die unsichtbare Hand des Marktes

  • Der Begriff der „unsichtbaren Hand des Marktes“ geht auf den schottischen Philosophen Adam Smith (1723-1790) zurück.
  • Smith gilt als Begründer der klassischen Ökonomie.
  • Die Bezeichnung basiert auf der Beobachtung, dass auf funktionierenden Märkten das Verhalten von Anbietern und Nachfragern so erfolgt, als ob diese von einer unsichtbaren Hand des Marktes so geführt werden, dass der Markt stets geräumt wird.
  • Diese Markträumung geht mit einer Pareto-effizienten Allokation einher und beschreibt aus Effizienzgesichtspunkten eine äußerst wünschenswerte Situation, die der Vermeidung von Verschwendung dient.
  • Die „unsichtbare Hand des Marktes“ hebt hervor, dass der Markt ganz alleine zu dieser idealen Lösung findet, ohne dass ein Regulator benötigt wird.
  • Allein die Kräfte von Angebot und Nachfrage führen zu der bestmöglichen aller Lösungen.

Volkswirtschaftliche Prinzipien

  • Eine weitere Regel der zehn ökonomischen Weisheiten von Mankiw besagt, dass die Arbeitsteilung und der Handel den Lebensstandard verbessern.
  • Der Lebensstandard wird in der Ökonomie genutzt, um den materiellen Wohlstand und das physische Wohlbefinden einer Gesellschaft auszudrücken.
  • In der VWL stehen verschiedene Indikatoren zur Wohlstandsmessung bereit.
  • In der Regel wird der Wohlstand einer Volkswirtschaft durch die Höhe des Bruttoinlandsproduktes (BIP, bzw. engl. GDP) oder (genauer) durch das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. PCI) ausgedrückt.
  • Je höher das BIP (bzw. das BIP/Kopf), desto höher der Lebensstandard.
  • Vor dem Hintergrund zunehmender Umweltschäden/Raubbau an natürlichen Ressourcen wird dieser Ansatz jedoch zunehmend kritisiert.

Beurteilung des Lebensstandards in Deutschland

  • Auf der Basis der klassischen Beurteilung des Lebensstandards mithilfe des BIP lässt sich feststellen, dass der Lebensstandard in Deutschland vergleichsweise hoch ist.
  • Gemessen am BIP (4.075 Mrd. in 2022) ist Deutschland die größte Volkswirtschaft Europas.
  • Die Bauwirtschaft schafft wesentliche Grundvoraussetzungen dafür, dass in anderen Branchen Waren und Dienstleistungen effizient produziert und verteilt (Logistik) werden können.
  • Die Bauwirtschaft erstellt Straßen, Brücken, Häfen, Logistikzentren usw., den Kapitalstock einer Volkswirtschaft.
  • Auch muss der Kapitalstock instandgehalten und an den sich verändernden Bedarf (z.B. Breitbandausbau, elektrische Ladeinfrastruktur, Windenergieausbau) angepasst werden.
  • Die Bauwirtschaft bietet vielen Menschen Beschäftigung und somit ein Einkommen; ca. 2,5 Millionen Menschen sind in der Deutschen Bauwirtschaft beschäftigt.
  • Ein erheblicher Teil der Beschäftigten zahlt in die sozialen Sicherungssysteme ein.
  • Gemäss der neunten Regel wird der Lebensstandard durch die Produktivitaet beeinflusst.
  • Sowohl in der VWL als auch in der BWL stellt die Produktivität eine Schlüsselgröße dar.

Effizienz und Produktivität

  • Typischerweise thematisiert die VWL, wie sich die Produktivität einer ganzen Volkswirtschaft entwickelt und wie sich die Produktivität positiv beeinflussen lässt.
  • Demgegenüber befasst sich die BWL mit der Frage, wie sich die Produktivität auf der Ebene einer einzelnen Unternehmung steigern lässt.
  • Grundsätzlich bezieht sich die Produktivität auf das Verhältnis zwischen Ausbringungsmenge (Output) und des dafür erforderlichen Faktoreinsatzes (Input).

Soziale Gerechtigkeit und Produktivität

  • Die Produktivität einer Volkswirtschaft wird wesentlich durch das Zusammenwirken der drei volkswirtschaftlichen Teilmärkte beeinflusst.
  • Sind die Güter-, Finanz- und Arbeitsmärkte gut miteinander verknüpft und „funktionieren“ die Transaktionen zwischen diesen drei Teilmärkten möglichst reibungslos, so kann ein Volkswirtschaft gut „wirtschaften“.
  • Auf der Ebene einer Bauunternehmung lässt sich die Produktivität z.B. durch folgende Ansätze positiv beeinflussen:
  1. Angemessene/leistungsgerechte Bezahlung: Eine gute Bezahlung sollte die MitarbeiterInnen einer Unternehmung zu hoher Leistung motivieren und die Abwanderung verhindern. In Kombination mit flexiblen Arbeitszeitmodellen kann dies die Motivation erhöhen und zu hoher Arbeitsproduktivität führen.
  2. Hohe Qualifikation der MitarbeiterInnen und Weiterbildungsmöglichkeiten: Hoch qualifizierte Arbeitskräfte sind in der Regel produktiver als un-/gering qualifizierte. Weiterbildungsmaßnahmen ermöglichen es den Arbeitskräften mit dem technologischen Fortschritt mitzuhalten.
  3. Ausstattung der Arbeitsplätze mit modernen Maschinen/Werkzeugen: Speziell angepasste Maschinen und (Profi-) Werkzeuge erhöhen die Produktivität. Regelmäßige Wartung und planmäßiger Ersatz von Werkzeugen reduziert Ausfallzeiten.

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