Testen und Entscheiden - Fairness
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Questions and Answers

Welches Modell fordert identische Proportionen der Erfolgreichen in beiden Gruppen bei der Auswahl?

  • Modell konstanter Verhältnisse von Thorndike
  • Alternatives Fairnessmodell von Linn
  • Modell der Selektionsrate
  • Alternatives Fairnessmodell von Cole (correct)

Was beschreibt die Selektionsrate im Modell konstanter Verhältnisse?

  • Das Verhältnis von erfolgsversprechenden Bewerbungen zu Ablehnungen
  • Das Verhältnis von richtig positiv zu richtig negativ
  • Das Verhältnis von richtig positiv und falsch positiv zu allen möglichen Ergebnissen (correct)
  • Das Verhältnis von fälschlich nicht Ausgewählten zu Erfolgreichen

Welcher Faktor spielt eine Rolle in den unterschiedlichen Varianzquellen von Mathematiknoten?

  • Standardisierte Testungen (correct)
  • Institutionelle Ressourcen
  • Persönliche Motivation
  • Individuelle Glücksfaktoren

Wie wird ein Auswahlverfahren im Rahmen des Modells konstanter Verhältnisse als diskriminierend angesehen?

<p>Wenn die Selektionsrate in einer Subgruppe unter 80% liegt (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptprinzip des alternativen Fairnessmodells von Linn?

<p>Identische Proportionen der selektierten Personen in beiden Gruppen (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften sind Testgütekriterien in der Diagnostik?

<p>Reliabilität (A), Fairness (C), Objektivität (D)</p> Signup and view all the answers

Was war die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg bezüglich der Jungs-Quote?

<p>Die Quote wurde verboten, weil sie den Gleichheitsgrundsatz verletzt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Unterschied wurde beim Eignungstest Medizinstudium in Österreich festgestellt?

<p>Weibliche Teilnehmer haben im Durchschnitt schlechtere Ergebnisse als männliche. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Untertests zeigte den deutlichsten Geschlechtsunterschied in Österreich?

<p>Diagramme und Tabellen (B)</p> Signup and view all the answers

Warum wurden unterschiedliche cut-off-Werte für Männer und Frauen beim Medizinstudiumstest eingeführt?

<p>Um die beobachtete Leistungslücke zu berücksichtigen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was war das Ergebnis der Klage eines Schülers gegen das Gymnasium wegen der Jungs-Quote?

<p>Das Urteil des Verwaltungsgerichts wurde schließlich vom Oberverwaltungsgericht aufgehoben. (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt wird als Nebengütekriterium in der Diagnostik angesehen?

<p>Fairness (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Kriterium wird nicht als Hauptgütekriterium für psychologische Testverfahren betrachtet?

<p>Testfairness (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine mögliche Form der Diskriminierung in Tests?

<p>Bevorzugung von Männer über Frauen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme könnte helfen, Unterschiede zwischen der Testdurchführung auf Papier und am Computer zu verringern?

<p>Vorheriges Maustraining (B)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der Begriff 'Differential Item Functioning' (DIF) in Bezug auf Testitems?

<p>Ungleichheit in der Testbewertung basierend auf der Gruppenzugehörigkeit (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Element ist ein Beispiel für geschlechtsspezifische Fairness in Tests?

<p>Die Einbeziehung von geschlechterneutralen Formulierungen (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem Aspekt sollte Testfairness insbesondere sicherstellen, dass Gruppen nicht benachteiligt werden?

<p>Bei geschlechtsspezifischen Selektionsentscheidungen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt den Begriff 'Testbias' am besten?

<p>Die Bevorzugung einer bestimmten Testteilnehmergruppe (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Kritik wurde an der Schaffung von 'Quotenfrauen' durch die HochschülerInnenschaft (ÖH) geübt?

<p>Sie führt zu einer Diskriminierung der Männer (C)</p> Signup and view all the answers

Was stellt ein Hauptanliegen der Testfairness dar?

<p>Verhinderung systematischer Benachteiligungen (C)</p> Signup and view all the answers

Was wird als eine der zentralen Anforderungen an die gruppenspezifischen Regressionsgeraden genannt?

<p>Sie sollen identisch sein. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt das Problem der differentielle Validität?

<p>Die Steigung der Regressionsgeraden kann auf unterschiedliche Validität hindeuten. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum sollten Test und Kriteriumswert als z-Standardwerte ausgedrückt werden?

<p>Um die Steigung als Korrelationskoeffizienten zu interpretieren. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Konsequenz kann auftreten, wenn eine gemeinsame Regressionsgleichung für unterschiedliche Gruppen verwendet wird?

<p>Es kann zu Fehleinschätzungen kommen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Beispiel verdeutlicht einen Aspekt von Testbias?

<p>IQ-Tests sagen Schulnoten für Mädchen besser voraus als für Jungs. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine wichtige Voraussetzung, um die Signifikanz der Unterschiedlichkeit der Steigungen zu testen?

<p>Signifikante Validität bei der Majorität ist notwendig. (B)</p> Signup and view all the answers

Was wird über methodisch sorgfältig durchgeführte Studien zur validität gesagt?

<p>Sie finden meist keine Hinweise auf differenzielle Validität. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen trifft auf den Zusammenhang zwischen Kriterium und Test zu?

<p>Der Korrelationskoeffizient gibt wichtige Hinweise auf die Validität. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es problematisch, wenn ein Test in einer Gruppe weniger valide ist als in einer anderen?

<p>Auswahlentscheidungen könnten ungerecht werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Konzepte beschreibt am besten das Problem der Quotenregelungen bei der Jobvergabe?

<p>Die Anzahl der Plätze für Minderheiten beeinflusst die Selektion der Bewerber der Mehrheit. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Probleme entsteht durch die Forderungen nach perfekter Validität bei Einstellungstests?

<p>Subjektive Verfahren wie Interviews werden beliebter. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie ist das Konzept der Testfairness am besten definiert?

<p>Fairness ist relativ und hängt von gesellschaftspolitischen Zielen ab. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kann eine mögliche Konsequenz von Quotenregelungen in der Berufswelt sein?

<p>Weniger qualifizierte Bewerber könnten bevorzugt werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Was geschieht typischerweise mit der Einstellungssituation für Minderheiten in einer rigiden Testumgebung?

<p>Es entsteht eine Diskriminierung, die schwer zu beweisen ist. (D)</p> Signup and view all the answers

In dem Zusammenhang von Testfairness, was ist ein wichtiges Kriterium für die Entscheidungsfindung?

<p>Die expliziten Handlungs- und Entscheidungsaspekte. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wird das Wort 'mong' im Zählen des kuuk thaayorre Systems interpretiert?

<p>Es kann zwischen der Zahl vier und der Zahl neun stehen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Probleme könnte sich aus einer übermäßigen Bevorzugung von Minderheiten während der Einstellung ergeben?

<p>Der Leistungsunterschied zwischen Mehrheits- und Minderheitenbewerbern könnte wachsen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was könnte ein unvorhersehbarer Langzeiteffekt von Quotenregelungen sein?

<p>Die Stärkung von Vorurteilen gegenüber Minderheiten. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein häufiges Problem bei der Implementierung von Quotenregelungen?

<p>Die Qualifikation der Bewerber wird nicht ausreichend berücksichtigt. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Testfairness

Ein Test gilt als fair, wenn die Ergebnisse keine systematische Benachteiligung bestimmter Gruppen aufgrund von Faktoren wie ethnischer Zugehörigkeit, soziokulturellem Hintergrund oder Geschlecht zeigen.

Testbias

Ein Test ist unfair, wenn er bestimmte Gruppen systematisch benachteiligt.

Gütekriterium: Fairness

Ein Test ist nur dann fair, wenn die Testwerte nicht systematisch diskriminieren.

Differential Item Functioning (DIF)

Die Beurteilung der Testfairness erfolgt durch die Analyse der Item-Characteristic-Curve (ICC).

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Testfairness

Ein Test ist fair, wenn er keine systematische Benachteiligung bestimmter Gruppen aufgrund von Faktoren wie ethnischer Zugehörigkeit, soziokulturellem Hintergrund oder Geschlecht zeigt.

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Modell konstanter Verhältnisse (Thorndike)

Die Wahrscheinlichkeit, ein Kriterium zu erfüllen, sollte für alle Gruppen gleich sein, unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit. Die Proportionen der richtig ausgewählten Personen (RP) sollten in allen Gruppen identisch mit der Gesamtzahl der richtig ausgewählten und falsch nicht ausgewählten Personen (RP + FN) sein.

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Alternatives Fairnessmodell von Linn (1973) - "equal probability model"

Dieses Modell zielt auf identische Proportionen zwischen richtig ausgewählten Personen (RP) und der Summe aus richtig ausgewählten und falsch positiven Personen (RP + FP) in allen Gruppen. Die Wahrscheinlichkeit, fälschlicherweise auszuschließen, sollte in allen Gruppen gleich sein.

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Alternatives Fairnessmodell von Cole (1973) - "conditional probability model"

Dieses Modell strebt nach gleichen Proportionen zwischen richtig ausgewählten Personen (RP) und der Summe aus richtig ausgewählten und falsch negativen Personen (RP + FN) in allen Gruppen. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, richtig ausgewählt zu werden, für alle Gruppen gleich sein sollte.

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Modell konstanter Verhältnisse (Thorndike)

Der Anteil der ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber in allen Gruppen sollte identisch sein. Die Kriteriumsleistung wird dabei im Vergleich zum erreichbaren Maximum reduziert. In den USA ist dieses Modell in abgewandelter Form nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs in den "Uniform Guidelines for Employee Selection Procedures" verankert.

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Notwendigkeit standardisierter Testungen

Mathematikleistung und Mathematiknoten in Schulen weisen Unterschiede in Bezug auf individuelle und institutionelle Faktoren auf.

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Gleiche Regressionsgeraden für alle Gruppen

Die Annahme, dass die Regressionsgeraden, die zur Vorhersage des Kriteriums für verschiedene Gruppen verwendet werden, identisch sein sollten (gleiche Steigung und gleicher Ordinatenabschnitt).

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Differentielle Validität

Wenn die Regressionsgeraden für verschiedene Gruppen unterschiedlich sind, spricht man von "differentieller Validität".

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Steigung der Regressionsgerade

Die Steigung der Regressionsgerade entspricht dem Korrelationskoeffizienten, wenn Test- und Kriteriumswerte als z-Standardwerte ausgedrückt werden.

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Beispiel für Testbias

Beispiel: Schulnoten lassen sich aus IQ-Tests für Mädchen besser vorhersagen als für Jungen (Amelang & Vagt, 1970).

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Fehleinschätzungen durch gemeinsamen Regressionsgleichung

Die Verwendung einer gemeinsamen Regressionsgleichung für alle Gruppen kann zu Fehleinschätzungen führen, wenn der Test in den Gruppen unterschiedlich valide ist.

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Signifikanter Unterschied der Steigungen

Es ist wichtig, die Signifikanz der Unterschiedlichkeit der Steigungen zu überprüfen, da oft unterschiedliche Stichprobengrößen vorliegen.

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Kein Hinweis auf differentielle Validität

Methodisch sorgfältig durchgeführte Studien zeigen meist keinen Hinweis auf differentielle Validität.

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Fairness von Tests

Der Test sollte für alle Personen gleichermaßen gültig sein, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.

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Ungerechte Selektion

Wenn die Tests nicht fair für alle Personen sind, können ungerechte Entscheidungen bei der Selektion getroffen werden.

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Was ist Objektivität?

Die Objektivität eines Tests bezieht sich darauf, ob die Ergebnisse unabhängig von der Person des Testleiters oder Bewerters sind. Eine hohe Objektivität bedeutet somit, dass verschiedene Testleiter bei denselben Personen zu ähnlichen Testergebnissen kommen.

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Was ist Reliabilität?

Die Reliabilität bezeichnet die Zuverlässigkeit und Genauigkeit eines Tests. Ein Test ist reliabel, wenn er bei wiederholter Anwendung am selben Probanden ähnliche Ergebnisse liefert.

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Was ist Validität?

Die Validität eines Tests beschreibt, ob er auch tatsächlich das misst, was er messen soll. Ein Test ist valide, wenn die gemessenen Ergebnisse den tatsächlich vorhandenen Merkmalen entsprechen.

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Was bedeutet Fairness in der Testdiagnostik?

Fairness ist ein Nebengütekriterium in der Testdiagnostik. Ein fairer Test ist so konzipiert, dass er alle Personen fair behandelt, unabhängig von Geschlecht, Kultur, Herkunft oder anderen Merkmalen. Er sollte keine systematische Benachteiligung gewährleisten.

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Wie hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bezüglich der "Jungs-Quote" an Gymnasien entschieden?

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat entschieden, dass eine Mindestquote für Jungen an Gymnasien gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt. Dementsprechend kann eine Quote von 1/3 der Plätze für Jungen nicht durchgesetzt werden.

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Was hat die Analyse des „Eignungstests Medizinstudium“ (EMS) in Österreich aufgezeigt?

Der „Eignungstest Medizinstudium“ (EMS) in Österreich hat gezeigt, dass Frauen im Durchschnitt im Test schlechter abschneiden als Männer. Diese Diskrepanz ist besonders auffällig bei Aufgaben, die quantitative und formale Probleme erfordern.

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Wie wurde versucht, den EMS gerechter zu gestalten?

Um die Fairness des EMS zu gewährleisten, wurden unterschiedliche Cut-Off-Werte für Männer und Frauen eingeführt. So soll der Test für beide Geschlechter fair und prädiktiv sein.

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Kuuk Thaayorre Zahlensystem

Die Kuuk Thaayorre Sprache hat nur drei Zahlenwörter: "thana", "kuthir" und "pinalam". Alle Zahlen ab vier werden mit dem Wort "mong" ausgedrückt.

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Quotensysteme

Quotensysteme zielen darauf ab, eine gerechtere Vertretung von Minderheiten in bestimmten Bereichen wie der Berufswelt zu gewährleisten.

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Negativer Effekt von Quoten

Quotensysteme können dazu führen, dass hochqualifizierte Bewerber zugunsten von weniger qualifizierten Angehörigen von Minderheiten abgelehnt werden.

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Langzeiteffekte von Quoten

Die zunehmende Reservierung von Stellen für Minderheiten kann dazu führen, dass qualifizierte Bewerber der Mehrheitsgruppe stärker selektiert werden, was zu einem größeren Leistungsunterschied führen kann.

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Unrealistische Anforderungen an Einstellungstests

Kommissionen für Einstellungsprozesse fordern oft unrealistisch hohe Validitätsstandards für Einstellungstests.

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Beliebtheit von subjektiven Verfahren

Die hohen Anforderungen an die Validität von Einstellungstests führten in den USA dazu, dass subjektive Verfahren wie das Interview wieder beliebter wurden.

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Verschlechterte Situation von Minderheiten

Subjektive Verfahren wie Interviews können die Benachteiligung von Minderheiten verstärken, da die Diskriminierung in diesen Verfahren schwerer zu beweisen ist.

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Fairnessmodelle

Es gibt verschiedene Theorien darüber, was einen fairen Test ausmacht.

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Gesellschaftspolitische Ziele

Die Konzepte von Testfairness hängen von den gesellschaftlichen Zielen ab, die ein bestimmtes Modell verfolgt.

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Konkrete Entscheidungskontexte

Fairness lässt sich nur im Kontext von konkreten Entscheidungen und Handlungsaspekten definieren.

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Study Notes

Vorlesung: Testen und Entscheiden - Fairness

  • Die Vorlesung befasst sich mit dem Thema Fairness in der Testdiagnostik.
  • Die Fairness ist ein Nebengütekriterium neben Objektivität, Reliabilität und Validität.

Testgütekriterien in der Diagnostik

  • Objektivität: Ein Test ist objektiv, wenn die Ergebnisse unabhängig vom Untersucher sind.
  • Reliabilität: Ein Test ist reliabel, wenn die Ergebnisse zuverlässig und wiederholbar sind.
  • Validität: Ein Test ist valide, wenn er tatsächlich misst, was er messen soll.
  • Fairness: Die Fairness eines Tests bezieht sich auf die Vermeidung von systematischen Benachteiligungen bestimmter Personengruppen aufgrund von Merkmalen wie Geschlecht, Ethnizität oder soziokulturellem Hintergrund.

Beispiel: Gericht verbietet "Jungs-Quote" für Gymnasium (DLF 20.10.2017)

  • Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entschied, dass ein Gymnasium keine Mindestquote für Jungen einführen darf.
  • Die Richter argumentierten, dass eine solche Quote gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt.
  • Ein Schüler hatte geklagt, weil das Gymnasium überwiegend Mädchen besseren Leistungen besser Noten bewertete.
  • Das Gericht hob das Urteil eines Verwaltungsgerichts auf, dass das Gymnasium ein Drittel der Schulplätze für Jungen reservieren musste.
  • Die Entscheidung orientierte sich am Gleichheitsgrundsatz und einem Anspruch auf gleiche Behandlung von Jungen und Mädchen im Schulunterricht.

Beispiel: Aufnahmetest fürs Medizinstudium an der Universität Wien

  • Es gab Kritik an der "Gender Gap" beim Eignungstest Medizinstudium in Österreich.
  • Weibliche Teilnehmer schneiden mit 0,4 Standardabweichungen schlechter als männliche Teilnehmer ab, während der Unterschied in der Schweiz und Deutschland geringer ausfällt (ca. 0,1).
  • Die Erfassung der Leistung findet über verschiedene Untertests zu Wissen und Fähigkeiten im Zusammenhang mit Medizin (Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) sowie Verständnis von Texten und Diagrammen statt.
  • Es gab Kritik an der Schaffung von "Quotenfrauen" durch die Hochschulgruppe und Klagen abgewiesener Bewerber.
  • Das Verfahren wurde im Folgejahr geändert.

Leitfrage: Wann ist ein Auswahlverfahren fair?

  • Die Frage stellt sich nach der Fairness von Auswahlverfahren im Kontext unterschiedlicher Zielsetzungen und Handlungsrichtlinien.

Testbias

  • Ein Test ist nicht fair, wenn die Ergebnisse durch systematische Diskriminierung bestimmter Personengruppen verzerrt werden.
  • Computererfahrene Testteilnehmer haben bei einer Testung am PC einen Vorteil.
  • Unerfahrenheit mit einem Computer (PC) kann kognitive Ressourcen für die Bedienung binden, was Leistung unterschätzt.
  • Mögliche Unterschiede im Leistungsniveau zwischen der Paper/Pencil-Testdurchführung und der computergestützten Durchführung verschwinden allmählich.

Geschlechtsunterschiede beim Studenten-PISA-Test von Spiegel Online

  • Es gab signifikante Geschlechtsunterschiede in den Ergebnissen des PISA-Tests.
    • Männliche Teilnehmer erzielten in allen Bereichen bessere Ergebnisse (je nach Fachgebiet deutlich).

Mangelnde (Geschlechts-)Fairness von Items

  • Differenzialer Itemfunktion (DIF) zeigt, wie die Lösung eines Items von den Fähigkeiten einer Personengruppe (Geschlecht) abhängig oder beeinflusst wird.
  • Im Beispiel für die Items "Hangar" und "Arnika" war das Lösungs-Ergebnis von der Geschlechtszugehörigkeit der Teilnehmer beeinflusst.

Geschlechtsfairness der 9 Items des dritten Wirtschafts-Itemsets im SPIEGEL Studenten-PISA

  • Es gab Unterschiede in der Geschlechtsfairness der 9 Wirtschafts-Items.
  • Es gab einen Vorteil für Männer und für Frauen.
    • Die genauen Bereiche sind in der Tabelle aufgeführt.

Modell der proportionalen Repräsentation (Quotenmodell/Identitätskonzept)

  • Die Stichprobe der ausgewählten Teilnehmer sollte der Ausgangspopulation proportional entsprechen.
    • Das idealerweise der Fall ist, wenn es in Wirklichkeit keine Unterschiede in den Fähigkeiten dieser Teilgruppen gibt.
  • Die Realisierung ist methodisch fragwürdig, da es in der Praxis schwierig ist, Unterschiede zwischen den Gruppen festzustellen.

Das Regressionsmodell (Cleary, 1968)

  • Ein Selektionsverfahren ist fair, wenn die Regressionsgeraden für die verschiedenen Gruppen identisch sind (gleiche Steigung und Ordinatenabschnitt).
  • Unterschiede in den Regressionsgeraden zeigen, dass der Test für bestimmte Gruppen nicht gleichwertig funktioniert. Dies wird als differentielle Validität bezeichnet.

Testbias - Allgemeine Hinweise

  • Unterschiede im Kriteriumsscore zeigen einen möglichen Testbias.
  • Tests sollten auf Signifikanz der Unterschiede der Steigungen untersucht werden.
  • Tests mit differentiellen Validitäten sind zu vermeiden.
  • Methodisch sorgfältig durchgeführte Studien erkennen typischerweise keine differentiellen Validitäten.

Kein Testbias nach dem Regressionsmodell von Cleary (1968)

  • Wenn die Regressionsgeraden identisch sind, deutet dies auf kein Testbias hin.
  • Identische Regressionsgeraden zeigen, dass der Test für beide Gruppen gleich gut funktioniert.

Testbias - Case 3

  • Unterschiedliche Achsenabschnitte zeigen einen Testbias.
  • Die Leistung der Gruppe wird möglicherweise durch die Verwendung unterschiedlicher Testscores verzerrt dargestellt.

Länderunterschiede in der Benotungspraxis

  • Leistungsunterschiede in Mathematik zwischen Hamburg und Bayern.
  • Standardisierte Tests können helfen, Leistungsunterschiede zu messen.

Mathematische Testsituation

  • Vergleich der Mathe-Testleistungen und Noten zwischen Hamburg und Bayern.
  • Es zeigt Unterschiede zwischen den Schülerleistungen in ähnlichen Ausbildungseinrichtungen in unterschiedlichen Bundesländern.

Notwendigkeit standardisierter Testungen

  • Mathematik-Leistung und Noten haben unterschiedliche Ursachen.

Lesekompetenz in der PISA-Studie

  • Vergleich der Leseleistungen in verschiedenen Schulstufen.
  • Verteilung der Lesekompetenz nach Schulgattung.

Das Geheimnis des Erfolges: Glück bei der Geburt

  • Vergleich des Bildungsfortschritts von Akademiker- und Nicht-Akademikerkindern.

Ulgur Sahin

  • Biographie von Ugur Sahin; Gründungsmitglied von Biontech.

Modell konstanter Verhältnisse (Thorndike)

  • Der Anteil an ausgezeichneten Bewerbern sollte in allen Gruppen gleich sein.
  • Die Erreichung des Maximums wird im Vergleich zu anderen Gruppen beeinträchtigt.
  • In den USA (Supreme Court) wird ein abgeändertes Verfahren für Arbeitsprozesse verwendet.

Modell konstanter Verhältnisse

  • Details zu den verwendeten Variablen bei der Abbildung.

Alternatives Fairnessmodell von Cole (1973)

  • Forderung nach gleichen Verhältnissen bei der Auswahl (identische Proportionen).

Alternatives Fairnessmodell von Linn (1973)

  • Forderung nach gleichen Wahrscheinlichkeiten für Erfolge im Kriterium.

Testfairness

  • Testfairness kann nur im Bezug zu einem spezifischen Kriterium beurteilt werden.
  • Es gibt verschiedene Kriterien, in Bezug darauf kann Testfairness bewertet werden.
  • Es gibt gesellschaftlich vertretene Ziele, die eine Beurteilung von Fairness unterschiedlich beeinflussen.

The Chitling Intelligence Test

  • Test zu sozialen Einflüssen auf die Beurteilung einer Intelligenz.

The Veil of Ignorance

  • Ein Gedankenexperiment (John Rawls) um eine faire Gesellschaft zu beschreiben.

Allgemeine Zusammenfassung

  • Dies ist eine Vorlesung, die sich mit dem Thema Testfairness auseinandersetzt.
  • Der Fokus liegt auf der Vermeidung von systematischen Benachteiligungen in Auswahlverfahren.
  • Verschiedene Modelle und Konzepte der Fairness werden dargelegt, zusammen mit Beispielen und kritischen Erörterungen.

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Description

Diese Vorlesung behandelt die Fairness in der Testdiagnostik und deren Bedeutung als Nebengütekriterium. Es werden Konzepte wie Objektivität, Reliabilität und Validität vorgestellt. Ein Beispiel aus dem Gerichtswesen verdeutlicht die praktische Relevanz von Fairness in Bildungssystemen.

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