Temperament bei Kindern

Temperament bezieht sich auf angeborene Verhaltensreaktionen, die bereits in der frühen Kindheit beobachtbar sind und stark genetisch determiniert sind. Der Charakter hingegen entwickelt sich im Laufe des Lebens durch Erfahrungen und Sozialisation und umfasst die individuellen Werte, Einstellungen und Überzeugungen eines Menschen.

Die drei Temperamentstypen nach Thomas und Chess sind "einfache Kinder", "schwierige Kinder" und "langsam auftauende Kinder". Einfache Kinder sind anpassungsfähig, leicht zu beruhigen und haben regelmäßige Schlaf- und Essgewohnheiten. Schwierige Kinder zeigen häufig negative Reaktionen auf Neues, haben unregelmäßige Verhaltensmuster und sind schwer zu beruhigen. Langsam auftauende Kinder reagieren zunächst zurückhaltend auf Neues, brauchen aber etwas Zeit, um sich an neue Situationen zu gewöhnen.

Die fünf Schlüsseldimensionen des Temperaments nach Mary Rothbart sind Angst, Verzweiflung/Gefahr/Frustration, Aufmerksamkeitsspanne, Aktivitätsniveau, Lächeln/Lachen.

<p>Obwohl das Temperament eines Kindes relativ stabil bleibt, bedeutet dies nicht, dass es sich nicht verändern kann. Die Bewertung des Temperaments ist jedoch ein guter Prädiktor für spätere Entwicklungen, weil sie Einblicke in die Art und Weise gibt, wie das Kind auf Herausforderungen und Belastungen reagiert. Diese Reaktionsmuster können Auswirkungen auf die Entwicklung von Verhaltensproblemen, Angststörungen und sozialer Kompetenz haben.</p> Signup and view all the answers

<p>Die Studie von Caspi et al. (1995) zeigte, dass es einen Zusammenhang zwischen dem frühkindlichen Temperament und späteren Verhaltensproblemen gibt. Die Korrelation war jedoch eher gering. Die Studie stellte fest, dass die Einbeziehung des elterlichen Verhaltens bessere Vorhersagen für das spätere Verhalten ermöglichte.</p> Signup and view all the answers

<p>Das Passungsmodell besagt, dass das Temperament eines Kindes nur dann seine (soziale) Bedeutsamkeit erlangt, wenn es in den kulturellen Kontext und insbesondere in den Kontext der elterlichen Erziehung passt. Eine gute Passung zwischen Temperament und elterlicher Reaktion fördert die gesunde Entwicklung des Kindes. Eine schlechte Passung kann hingegen zu Problemen führen.</p> Signup and view all the answers

<p>Frühkindliche Temperamentsunterschiede beeinflussen das elterliche Verhalten, weil sie die Art und Weise beeinflussen, wie Eltern mit ihren Kindern interagieren. Eltern reagieren unterschiedlich auf die Reaktionen ihrer Kinder, was zu unterschiedlichen Erziehungsstilen führen kann. Dies kann wiederum Einfluss auf die weitere Entwicklung des Kindes haben.</p> Signup and view all the answers

<p>Genetische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Temperaments. Es gibt eine starke genetische Veranlagung für bestimmte Temperamentsmerkmale, die bereits vor der Geburt sichtbar werden können. Diese genetische Prädisposition beeinflusst die Reaktionsmuster des Kindes auf Umweltreize und sein Verhalten.</p> Signup and view all the answers

Stabile behaviorale und emotionale Reaktionen, die genetisch bestimmt sind.

Einfache, schwierige und langsam auftauende Kinder, basierend auf Temperamentsdimensionen.

Fünf Dimensionen: Angst, Verzweiflung, Aufmerksamkeitsspanne, Aktivitätsniveau, Lächeln.

Bewertungen des Temperaments bleiben über die Zeit stabil.

Untersuchung des Zusammenhangs zwischen kindlichem Temperament und jugendlichem Verhalten.

Das Temperament erhält Bedeutung durch den kulturellen Kontext und elterliches Verhalten.

Fähigkeit eines Kindes, sich emotional und behavioristisch zu verhalten.

Kinder, die in einem positiven und unkomplizierten Verhalten charakterisiert sind.