Staistik Lernen: Forschungsprozess und Auswertung

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Study Flashcards

18 Questions

Was ist empirische Sozialforschung?

Empirische Sozialforschung ist die systematische Erkundung der sozialen Welt basierend auf Beobachtungen und (i.d.R.) intersubjektiv nachvollziehbaren Methoden.

Welche Typen von Untersuchungszielen gibt es in der empirischen Sozialforschung?

Deskriptive Untersuchung

Die qualitative Forschung in der empirischen Sozialforschung beinhaltet die Entwicklung von Theorien.

True

Die Trennung in Schultypen nach Leistung kann zu mehr _ bei der Abschlussnote führen.

Ungleichheit

Warum entstanden empirische Methoden in Abhängigkeit vom jeweiligen Wissensstand?

In Abhängigkeit vom jeweiligen Wissensstand

Was sind die drei Annahmen, die impliziert werden, wenn man sagt, dass Wissenschaft direkt aus der Beobachtung von Tatsachen entsteht?

  1. Tatsachen sind Beobachtern durch sorgfältige und unvoreingenommene Beobachtung zugänglich. 2. Tatsachen gehen der Theorie voraus bzw. sind unabhängig von ihr. 3. Tatsachen konstituieren eine stabile und verlässliche Basis für wissenschaftliche Erkenntnis.

Die Erkenntnistheorie hat direkten Einfluss auf die Beobachtungen, die zur Formulierung von Tatsachen führen.

False

Welches Modell basiert darauf, dass Erkenntnis nur aus Beobachtungen gewonnen wird? Es leitet logische Schlussfolgerungen aus Beobachtungen her. Es werden Erklärungen und Vorhersagen erstellt.

Induktives Modell

Was sind Tautologien in der Logik?

Aussagen, die immer wahr sind, unabhängig von den Umständen

Empirische Sätze beziehen sich auf logische Wahrheiten und sind nicht überprüfbar.

False

Was sind singuläre Sätze in Bezug auf empirische Sätze?

Aussagen über raumzeitlich fixierte Ereignisse

Erkläre den Begriff 'Tautologien': Tautologien sind Aussagen, die immer __________ sind, unabhängig von den Umständen.

wahr

Ordnen Sie die folgenden Begriffe den jeweiligen Bedeutungen zu: Singuläre Sätze, Hypothetische Sätze, Gesetze

Singuläre Sätze = Aussagen über raumzeitlich fixierte Ereignisse Hypothetische Sätze = Allgemeingültige Aussagen zur Kombination von Objekten und Prädikaten Gesetze = Empirische, hypothetische Sätze mit raumzeitlich unbegrenztem Geltungsanspruch

Was sind Paradigmen und wie beeinflussen sie das wissenschaftliche Handeln?

Paradigmen sind legtimates Wissen oder der Weg, dieses zu erlangen, und beschränken die Möglichkeiten des Wissenserwerbs und die Freiheit der Forschenden. In einer durch Wissenschaft bestimmten Gesellschaft begrenzen sie auch die Menschen. Sie beeinflussen das wissenschaftliche Handeln, da sie als disziplinär und räumlich-zeitlich bedingt gedacht werden müssen.

Welche Kriterien sollten für Forschungsfragestellungen berücksichtigt werden? (Wähle die richtigen Optionen)

Alle der oben genannten

Deterministische Hypothesen in den Naturwissenschaften sind immer unumstößlich und können nicht widerlegt werden.

False

Eine Hypothese ist eine Aussage über die erfahrbare Wirklichkeit, die einen Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Phänomenen oder deren __________ formuliert.

Eigenschaften

Ordne die Hypothesentypen mit ihrer Beschreibung:

Deterministische Hypothesen = Postulieren unumstößliche Zusammenhänge in den Naturwissenschaften Probabilistische Hypothesen = Beschreiben wahrscheinliche Zusammenhänge Wenn-Dann Hypothesen = Formulierung von Bedingungs-Folge-Beziehungen

Study Notes

Here are the study notes for the text:

Forschungsprozess

  • Empirische Erkenntnisse werden durch Beobachtungen und experimentelle Methoden gewonnen
  • Untersuchungsdesigns:
    • Explorative Studien (wenig Vorwissen, qualitative Methoden)
    • Deskriptive Studien (Beschreibung von Merkmalsverteilungen)
    • Hypothesenprüfung und Theorienanalyse
    • Evaluation von Maßnahmen
  • Datenerhebung:
    • qualitative (offene Erhebung, InterpretaDvsanalyse, Rekonstruktion subjektiven Sinns)
    • quantitative (standardisierte Erhebungsinstrumente, statistische Auswertung von Verteilungen und Zusammenhängen)

Empirische Bildungsforschung

  • Soziale Herkunft und Bildungserfolg
  • Forschungsthemen:
    • Kompetenzerwerb und -entwicklung
    • Unterrichtsqualität
    • Forschung zu den Kompetenzen des Lehrpersonals
    • Schulische Lern- und Lehrprozesse
    • Methodische Fragen: Konzeptmessung, Auswahl und Analyse von Daten

Traditionen der Sozialforschung

  • Politsche Arithmetik (seit 1662)
  • Universitätsstatistik (seit Mitte 17. Jahrhundert)
  • Sozialstaatistik in Deutschland
  • Gründerjahre der empirischen Sozialforschung:
    • Gründung des ersten Forschungsinstituts für Sozialwissenschaften in Köln 1919
    • Frankfurter Institut für Sozialforschung (Frankfurter Schule)

Probleme der empirischen Sozialforschung

  • Probleme der selektiven Wahrnehmung:
    • Pseudoregelmäßigkeit
    • Erwartungsabhängige Beobachtungen
    • Selektive Wahrnehmung
  • Deduktionsfehler
  • Lösung: Gezieltes Ausschalten von Fehlerquellen bei empirischen Beobachtungen

Forschung und Werte

  • Forschung als Werte-Objekt
  • Die Wertbasis der Wissenschaften:
    • Integrität + Objektivität
    • Problem: Forschung ist käuflich
  • Werturteile in sozialwissenschaftlichen Aussagen:
    • Ziel der Wertfreiheit
    • Werturteile müssen explizit erkennbar gemacht sein

Forschungsethische Probleme

  • Persönlichkeitsschutz von Versuchspersonen
  • Gezieltes Täuschen (z.B. suggestiv formulierte Aussagen)
  • Offenlegung von Finanzierungsquellen
  • Soziale Verantwortung

Der Forschungsprozess

  • Rückblick:
    • Empirische Methoden entwickelten sich als Antwort auf gesellschaftliche Fragestellungen und Probleme
    • Im nationalen Zeitalter zunächst in nationalen Traditionen, heute international

Erkenntnistheorie und Sozialforschung

  • Basis von Wissen und Wissenschaft:
    • Wissen entsteht direkt aus der Beobachtung von Tatsachen?
    • Impliziert drei Annahmen:
      • Tatsachen sind Beobachtern durch sorgfältige und unvoreingenommene Beobachtung zugänglich
      • Tatsachen gehen der Theorie voraus (bzw. sind unabhängig von ihr)
      • Tatsachen konstituieren eine stabile und verlässliche Basis für wissenschaftliche Erkenntnis
  • Probleme:
    • Visuelle Erfahrungen werden nicht von dem wahrgenommenen beschränkt
    • Was wir wahrnehmen, hängt davon ab, was wir wissen
    • Wir sehen alle dasselbe
    • Es gibt eine physische Welt

Logische Deduktion und induktives Modell

  • Allgemeine Form wissenschaftlicher Erklärung:
    • Gesetz und Theorie
    • Anfangs (oder Rand-) Bedingungen
    • Vorhersagen und Erklärung
  • Deduktives Modell:
    • Wissenserwerb als logischer Schluss aus einer Reihe von Aussagen
    • Problem: die jeweiligen Aussagen sind gültig, die Schlussfolgerung valide
  • Induktives Modell:
    • Erkenntnis wird (nur) aus Beobachtungen gewonnen
    • Aus Beobachtungen leiten sich logische Schlussfolgerungen her
    • Erklärungen und Vorhersagen (wenn objektiv, nützlich und zuverlässig)

Poppers kritischer Rationalismus und die Falsifikation

  • Falsifikationismus:
    • Wenn Beobachtungen dennoch als Basis wissenschaftlicher Erkenntnis erhalten bleiben soll
    • Dann müssen "gute" Theorien so formuliert sein, dass die aus ihnen abgeleiteten Beobachtungsaussagen
      • Widerlegt werden können (Falsifizierbarkeit)
      • Präzise und eindeutig formuliert sind
  • Falsifizierbarkeit: Beispiele:
    • Miewoch regnet es
    • Mathematisch "begabte" Schüler sind besser in Mathematik als unbegabte
    • Schwere Gegenstände fallen, wenn man sie aus einem Meter Höhe fallen lässt und es kein Hindernis gibt, in gerader Linie nach unten.Here are the study notes for the text:

Wissenschaftlicher Fortschritt

  • Wissenschaftlicher Fortschritt als Annäherung an die Wahrheit über Falsifikation
  • Ausgangspunkt: Formulierung einer falsifizierbaren Theorie
  • Test: Versuch der Falsifikation
  • Ergebnis: Beibehaltung, Präzisierung oder Verwerfen
  • Ziel: Verfeinerung der Erklärungssysteme und Theorien

Problem des Falsifikationismus

  • Ad-hoc-Hypothesen: Hypothesen, die nach gelungener Falsifikation die Theorie so anpassen, dass sie deren Widerlegung auf Basis der neuen Belege überstehen
  • Falsifikation einer kühnen Vermutung oder Bestätigung einer behutsamen Vermutung dienen nicht dem Ausbau wissenschaftlicher Erkenntnis
  • Bewährung kühner Vermutungen und Falsifikation behutsamer Hypothesen hingegen schon

Wissenschaft als soziale Konstruktion

  • Paradigmen und wissenschaftlicher Fortschritt
  • Paradigma: ein Denkmuster, das grundlegende Probleme + Methoden weiterer Bereiche eines Faches definiert und das Weltbild der Zeit prägt
  • Kuhn: Struktur wissenschaftlicher Revolutionen
    • Vor-Wissenschaft: unmethodische und unorganisierte Akktivitäten zur nicht zielgerichteten Akkumulation von Wissen
    • Paradigma: Untersuchung von Aspekten der Wirklichkeit im Rahmen von wissenschaftlichen Experimenten führen zu einer mehr oder weniger fixen Annahme über die Beschaffenheit dieser Wirklichkeit und die Möglichkeiten sie zu untersuchen
    • Normale Wissenschaft: Studium der durch das Paradigma abgegrenzten Untersuchungsgegenstände mit den im Paradigma dafür vorgesehenen Methoden
    • Krise: Wirklichkeit und die Annahmen über sie widersprechen sich zunehmend
    • Revolution: Wissenschaftliche Community übernimmt ein neues Paradigma in dessen Rahmen neue normale Wissenschaft passiert

Synthese

  • Sowohl Fortschritt der Wissenschaft als auch Wissensanstau nicht ganz so einfach wie zunächst gedacht
  • Beobachtung: ja, aber …
  • Falsifikation: ja, aber …
  • Paradigmen geben Aufschluss über die soziale Eingebundenheit und damit auch Begrenzung von Wissenschaft als Methode, aber sie bleiben deskriptiv

Rückblick

  • Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn: ist theoriebasiert: T -> B -> T
  • Falsifikation anhand empirischer Beobachtungen
  • Forschung innerhalb disziplinärer Paradigmen
  • Es gibt nicht eine Logik der Wissenschaft

Forschungsfragen und Hypothesen

  • Was ist eine Hypothese? Eine Aussage über die erfahrbare Wirklichkeit, die einen Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Phänomenen bzw. deren Eigenschaften formuliert
  • Hypothesentypen:
    • Deterministisch: Wenn X, dann folgt immer Y
    • Probabilistisch: Immer, wenn X, dann folgt wahrscheinlich Y
  • 2 Arten von Variablen:
    • Dichotom: Wenn – Dann Hypothese
    • Min.intervallskaliert: Je – Desto Hypothese
  • Ursachenklärung:
    • Primäre Effekte
    • Sekundäre Effekte
    • Kausalhypothese
    • Trendhypothese

Theorie

  • Was ist eigentlich eine Theorie? Theorien sind Kombinationen von Hypothesen bzw. Sätzen
  • Theorievergleich:
    • Wahl zu vergleichender Theorien
    • Informationsgehalt eines Satzes entspricht der Menge durch ihn ausgeschlossener Sätze
    • Der Informationsgehalt einer wenn-dann Hypothese wächst
    • Falsifikation eines Satzes
    • Mehr Falsifikatoren -> bevorzugte Theorie
  • Erklärungsmodelle:
    • DN-Modell nach Hempel & Oppenheim (1948)
    • Probleme bei der Prüfung von Hypothesen:
      • Scheinkorrelation
      • Drei-Variablen-Kontrolle
    • Möglichkeiten bei der Prüfung von Hypothesen:
      • Kausalität
      • Zeitliche Reihenfolge
      • Störfaktoren
    • Konzeptspezifikation, Operationalisierung und Messen

Konzeptspezifikation, Operationalisierung und Messen

  • Vom Konzept zur Variablen

  • Einleitendes:

    • Problem des Falsifikationismus (Basissatzproblem)### Hypothese und Forschungsdesign
  • Wenn wir eine Hypothese widerlegen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass der geprüfte Zusammenhang nicht besteht, sondern es könnte auch einen Fehler bei der Messung geben.

  • Mögliche Fehlerquellen sind die Auswahl der Untersuchungseinheiten, Messfehler und die Übertragung des theoretischen Modells in messbare Hypothesen, Begriffe und Variablen.

Die Zweisprachentheorie

  • Die Zweisprachentheorie unterscheidet zwischen einer theoretischen Sprache (Lt) und einer Beobachtungssprache (Lo).

Dispositionsbegriff

  • Ein Dispositionsbegriff ist eine Eigenschaft, die sich nur unter bestimmten Bedingungen zeigt.
  • Man kann sie nicht direkt beobachten, sondern muss Umstände generieren, in denen die Eigenschaft beobachtbar wird.
  • Fast alle sozialwissenschaftlichen Begriffe sind Dispositionsbegriffe.

Korrespondenzproblem

  • Das Korrespondenzproblem beschäftigt sich mit der Zuordnung von empirischen Indikatoren zu theoretischen Konstrukten.
  • Die Korrespondenzregeln bestimmen, wie man die empirischen Indikatoren den theoretischen Konstrukten zuordnet.
  • Das Korrespondenzproblem kann durch Operationalisierung oder bilaterale Reduktionsätze gelöst werden.

Operationalisierung

  • Operationalisierung bedeutet, ein Konzept in messbare Indikatoren zu überführen.
  • Es gibt zwei Ansätze: Operationalisierung durch Korrespondenzregeln A (Operationalismus) und Korrespondenzregeln B (bilaterale Reduktionsätze).

Von Konzepten zu empirischen Indikatoren

  • Ziel ist es, von theoretischen Konzepten zu beobachtbaren Indikatoren zu kommen.
  • Mittel dazu sind die Korrespondenzregeln.

Variable im Überblick

  • Eine Variable ist die Zusammenfassung von Ausprägungen einer Eigenschaft.
  • Die Anzahl von Ausprägungen hängt vom theoretischen Begriff ab.
  • Es gibt verschiedene Arten von Variablen, wie z.B. manifeste und latente Variablen.

Wahrnehmbarkeit der Eigenschaften der Variable

  • Manifeste Variablen sind direkt beobachtbar, während latente Variablen indirekt beobachtbar sind.
  • Beispiele für manifeste Variablen sind Größe und Kleidung, während Beispiele für latente Variablen politische Einstellungen und Intelligenztest sind.

Indikatoren

  • Indikatoren beziehen sich auf beobachtbare Sachverhalte.
  • Die Korrespondenzregeln bestimmen, wie man die Indikatoren den theoretischen Konstrukten zuordnet.

Auswahl der Indikatoren

  • Jedes Konstrukt hat ein Indikatoruniversum, das die Menge aller Eigenschaften enthält, die ein Begriff bezeichnet.
  • Wenn Indikatoren vom selben Universum homogen sind, sind sie prinzipiell austauschbar.

Variablenart nach Ausprägungsanzahl

  • Es gibt diskrete, kontinuierliche und dichotome Variablen.
  • Diskrete Variablen haben zwischen zwei Werten endlich viele Werte, während kontinuierliche Variablen zwischen zwei Werten unendlich viele Werte haben.

Merkmalsebene

  • Es gibt Individualmerkmale, die jedem Element von Merkmalsträger gehören, und Kollektivmerkmale, die einer Menge von Merkmalsträger gehören.
  • Individualmerkmale können absolut oder relational sein, während Kollektivmerkmale analytisch, strukturell oder global sein können.

Lernen Sie den Forschungsprozess und die Auswertung von Daten. Erfahren Sie, wie empirische Erkenntnisse erworben werden und wie sie interpretiert werden.

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