Soziale Ungleichheit und Gerechtigkeit

Soziale Ungleichheit und Gerechtigkeit

• Soziale Ungleichheit beschreibt Situationen, in denen Ressourcen (z.B. Bildung, Einkommen) und Lebensbedingungen aufgrund sozialer Faktoren unterschiedlich verteilt sind, wodurch manche Bevölkerungsgruppen bessere Chancen und Möglichkeiten haben als andere.
• "Besser" bezieht sich dabei auf gesellschaftliche Maßstäbe von Wohlstand, Sicherheit und Selbstverwirklichung.
• Individuelle Unterschiede wie Persönlichkeitsmerkmale, Zufälle oder Behinderungen gelten nicht als soziale Ungleichheit.
• Verteilungsungleichheit beschreibt die ungleiche Verteilung von Ressourcen (z.B. Einkommen) innerhalb der Gesellschaft.
• Chancenungleichheit betrifft die ungleichen Möglichkeiten, an vorteilhafte oder nachteilige Ressourcen zu gelangen. Diese können z.B. bei Bildung, Berufseinstieg oder Einkommen relevant sein.
• Wichtigste Determinanten sozialer Ungleichheit sind Bildung, Berufsgruppen, Familienstrukturen, Regionen, Geschlecht, Alter und ethnische Zugehörigkeit. Einige davon sind individuell erworben, andere gesellschaftlich zugeschrieben.
• Dimensionen sozialer Ungleichheit: Formaler Bildungsgrad, berufliche Stellung, sichere Erwerbstätigkeit, Einkommen/Vermögen und berufliches Prestige sind die wichtigsten Dimensionen in modernen Gesellschaften.

Faktoren des Aufstiegs in höhere soziale Schichten

• Elitenforschung (Hartmann): Der Zugang zu Eliten wird in Deutschland primär durch familiäre Herkunft und Habitus (soziale "Stallgerüche") beeinflusst, nicht allein durch Leistung.
• Hochschulabschluss: Eliten in Deutschland bestehen zu über 90% aus Hochschulabsolventen.
• BAföG-Reform: Hartmann argumentiert, dass eine Reform des BAföG wichtig ist, um den Zugang zu Eliten zu verbessern.
• Soziale Ungleichheit in anderen Ländern: Im Vergleich zu Deutschland, weisen skandinavische Länder größere Durchlässigkeit in der Elite auf, da Leistungsfähigkeit stärker als familiäre Herkunft zählt.

Arten sozialer Gerechtigkeit

• Leistungsgerechtigkeit: Verteilung von Belohnungen/Ressourcen entsprechend der individuellen Leistung und Anstrengung. Ungleiche Ergebnisse sind akzeptabel.
• Chancengerechtigkeit: Alle Menschen haben die gleichen Möglichkeiten, ihre Leistungen zu entwickeln und zu nutzen (unabhängig vom sozialen Hintergrund) - Betonung auf Gleichheit beim Zugang zu Ressourcen.
• Bedarfsgerechtigkeit: Berücksichtigung des individuellen Bedarfs (für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, z.B. Kranke, Kinder, Alte). Ziel ist ein Mindestmaß an Ressourcen für alle.
• Egalitäre Gerechtigkeit: Gleichmäßige Verteilung von Gütern und Lasten, im Idealfall unabhängig von Leistung und individuellen Bedürfnissen. Grosse Ungleichheit wird oft als ungerecht empfunden.
• Soziale Ungleichheit als gerecht: Soziale Ungleichheit wird als gerecht angesehen, wenn ihr zugrunde liegendes Gefüge der Verteilung von Ressourcen und Chancen von der Gesellschaft als legitim und akzeptabel erachtet wird. Dieser Aspekt ist im Kontext von sozialen Konflikten und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig.

Dieses Quiz behandelt die Konzepte von sozialer Ungleichheit und Gerechtigkeit. Sie lernen, wie Ressourcen und Chancen in der Gesellschaft verteilt sind und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Testen Sie Ihr Wissen über Verteilungs- und Chancenungleichheit sowie deren Determinanten.