Renaissance und Humanismus

Renaissance und Humanismus

• Eine geistige Bewegung vom späten 14. bis zum späten 16. Jahrhundert, die von Italien ausging und sich über ganz Europa verbreitete.

• Die Renaissance markierte den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, mit einem neuen Interesse an der antiken Kultur.

Das Menschenbild der Kirche

• Im Mittelalter war das christliche Menschenbild der Kirche prägend.

• Der Mensch wurde als Geschöpf Gottes gesehen, mit einem festen Platz in der Gesellschaft.

• Die Kirche verfügte über große Macht und bestimmte das Denken und Handeln der Menschen.

Ein neuer Geist aus Italien

• Zunehmende Bedeutung des Handels in Italien.

• Italienische Städte entwickelten sich zu wichtigen Zentren, mit einem selbstbewussten Bürgertum.

• Wiederentdeckung der antiken Kultur in Italien, mit Fokus auf griechische und römische Schriften und Kunstwerke.

Der entscheidungsfreie Mensch

• Die Renaissance-Philosophen betonten die Freiheit und Vernunft des Menschen.

• Der Mensch wurde als ein Wesen gesehen, das sein Leben selbstbestimmt gestalten und die Welt erforschen kann.

• Der Mensch stand im Zentrum der Überlegungen, nicht mehr Gott oder die Kirche.

• Humanisten (Gelehrte) förderten diese Ideen.

• Neu gegründete Universitäten wurden zu Zentren des wissenschaftlichen Austauschs.

Wandel in der Kunst

• Die Renaissancekunst zeigte den Wandel im Denken.

• Künstler versuchten, Menschen mit individuellen Zügen darzustellen.

• Verwendung von Porträts und Biografien, um das Individuum hervorzuheben.

• Orientierung an der Architektur der Antike.

Michelangelo und die Sixtinische Kapelle

• Michelangelo malte die Decken der Sixtinischen Kapelle, einschließlich der Erschaffung Adams.

• Die Bibel beschreibt den Menschen als Abbild Gottes.

Die Stellung der Künstler

• Im Mittelalter wurden Künstler als Handwerker betrachtet.

• Renaissance-Künstler sahen sich als kreative Köpfe und begannen, ihre Werke zu signieren.

Der „uomo universale"

• Leonardo da Vinci repräsentierte den „uomo universale“, einen umfassend gebildeten Menschen.

• Er war Ingenieur, Künstler und Forscher, und entwickelte Ideen für innovative Technologien.

• Seine Werke, wie die Mona Lisa, zeigten die neue Betonung des Individuums.

Epochenwandel nur für wenige

• Die Veränderungen der Renaissance betrafen nur eine kleine Anzahl von Menschen.

• Wissenschaft und Kunst blieben größtenteils Männern vorbehalten.

• Die Mehrheit der Bevölkerung lebte weiterhin im traditionellen Lebensstil und hatte wenig Zugang zu Bildung.

Humanismus

• Eine Geisteshaltung, die im 14. Jahrhundert in Italien entstand.

• Fokus auf das Studium klassischer Sprachen und Literatur, um die Bildung und Selbstständigkeit des Menschen zu fördern.

Der Buchdruck

• Im Mittelalter wurden Bücher mühsam von Hand abgeschrieben.

• Johannes Gutenberg entwickelte den Buchdruck mit beweglichen Lettern im 15. Jahrhundert.

Drucktechniken in Asien

• In Ostasien gab es bereits im 8. Jahrhundert Holzschnitt-Techniken.

• Chinesische Erfinder experimentierten mit beweglichen Lettern aus Ton, Metall und Holz, aber diese Techniken setzten sich nicht durch.

• In China wurde Papier verwendet, während in Europa Pergament üblich war.

• Die Drucktechniken in Asien hatten wenig Einfluss auf andere Länder.

Handschriften in Europa

• Die Produktion von Büchern fand größtenteils in Klöstern statt, wo Mönche sie abschrieben.

• Gutenbergs Erfindung beschleunigte die Buchproduktion.

• Druckereien verbreiteten sich schnell in Europa.

Ideen verbreiten sich schnell

• Der Buchdruck ermöglichte eine schnelle Verbreitung von Wissen und Ideen.

• Neben religiösen Schriften wurden auch weltliche Literatur und wissenschaftliche Erkenntnisse veröffentlicht.

• Viele Historiker glauben, dass der Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit ohne den Buchdruck länger gedauert hätte.

Nur wenige können lesen

• Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung konnte im 15. Jahrhundert lesen und schreiben.

• Die Mehrheit profitierte indirekt vom Buchdruck durch das Vorlesen von Büchern.

• Bilder in gedruckten Büchern erleichterten das Verständnis für Leseunkundige.

Banken, Handel, Kaufleute

• Die Ständeordnung blieb bestehen, aber Kaufmannsfamilien wie die Fugger gewannen an Einfluss.

• Neue Formen des Wirtschaftens entstanden in der Renaissance.

Aufblühen der Städte

• Die meisten Menschen lebten auf dem Land und von der Landwirtschaft.

• Städte erlebten eine Blütezeit durch den wachsenden Handel.

• Italienische Kaufleute aus Venedig, Genua und Florenz handelten mit Seidenstoffen und Gewürzen aus dem Orient und wurden sehr wohlhabend.

• Die Hansestädte prägten den Handel im Norden Europas.

Banken entstehen

• Der wachsende Handel führte zur Entwicklung des Bankwesens.

• Geldwechsler in italienischen Häfen boten Währungsumtausch.

• Geldwechsler entwickelten sich zu Bankiers und gründeten Filialen.

• Kaufleute konnten Geld einzahlen, auf ein Konto abheben und Wechsel nutzen.

• Banken gewährten Kredite gegen Zinsen.

• Florenz hatte um 1500 herum fast 80 Bankhäuser.

• Die Medici-Familie in Florenz wurde durch den Handel sehr wohlhabend und unterstützte Künstler und Wissenschaftler.