Regulation der Atmung: Anatomie und Physiologie

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Questions and Answers

Nennen Sie die drei Regelgrößen, die von der Atemregulation im arteriellen Blut auf vorgegebene Werte gehalten werden.

O2-Partialdruck, CO2-Partialdruck und pH-Wert.

Beschreiben Sie kurz das Ziel der Atmung in Bezug auf Sauerstoff und Kohlendioxid.

Sauerstoffaufnahme für den Stoffwechsel und Kohlendioxidabgabe als Stoffwechselprodukt.

Wo befindet sich das Atemzentrum im Gehirn?

Medulla oblongata und Pons.

Erläutern Sie in Stichpunkten die drei Phasen des neuronalen Atemrhythmus.

<p>Anwachsende inspiratorische Aktivität (Einatmung), abnehmende postinspiratorische Aktivität (Verengung der Stimmritze), exspiratorische Aktivität (Ausatmung).</p> Signup and view all the answers

Wie ist das physiologische Verhältnis von Inspiration zu Exspiration (I:E-Verhältnis)?

<p>ca. 1:2</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei verschiedene pathologische Atemmuster.

<p>Kussmaul-Atmung, Cheyne-Stokes-Atmung, Biot-Atmung, Schnappatmung</p> Signup and view all the answers

Wo befinden sich die zentralen Chemorezeptoren und was messen sie?

<p>Medulla oblongata; Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) im Liquorraum.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie, wie periphere Chemorezeptoren Veränderungen des pO2, pCO2 und pH-Wertes messen.

<p>Sie messen Veränderungen des pO2, pCO2 und pH-Wertes im Blut.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie die zwei Arten von peripheren Chemorezeptoren und wo diese liegen.

<p>Glomus carotica (Karotissinus) und Glomus aortica (Aortenbogen).</p> Signup and view all the answers

Welche Nerven leiten die Informationen der peripheren Chemorezeptoren zum Atemzentrum?

<p>N. glossopharyngeus (IX HN) und N. Vagus (X HN).</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie, wie eine Erhöhung des arteriellen Kohlendioxidpartialdrucks (pCO2) die Atmung beeinflusst.

<p>Führt zu einem stärkeren Atemantrieb und erhöht das Atemzeitvolumen.</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Bedingungen wird ein erniedrigter arterieller Sauerstoffpartialdruck (pO2) zum stärksten Atemantrieb?

<p>Bei schweren Lungenerkrankungen oder Aufenthalt in großer Höhe.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst ein niedriger pH-Wert des Blutes (Azidose) die Atmung?

<p>Steigert das Atemzeitvolumen, um vermehrt CO2 abzuatmen und den pH-Wert zu korrigieren.</p> Signup and view all the answers

Definieren Sie den Begriff 'Atemzeitvolumen' (Atemminutenvolumen, AMV) und nennen Sie die Formel zur Berechnung.

<p>Luftvolumen, das pro Minute ein- und ausgeatmet wird; AMV = Atemzugvolumen x Atemfrequenz.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Tachypnoe und Bradypnoe?

<p>Tachypnoe ist eine erhöhte Atemfrequenz, Bradypnoe eine verminderte Atemfrequenz.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz den Lungendehnungsreflex (Hering-Breuer-Reflex).

<p>Negative Rückkoppelung während der Inspiration, die das Ende der Inspiration einleitet und die Alveolen vor Überdehnung schützt.</p> Signup and view all the answers

Was bewirkt der Deflationsreflex (Head-Reflex)?

<p>Beendet bei einer forcierten Ausatmung die Expiration und initiiert die Inspiration.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie den Tauchreflex.

<p>Verschliessen des Larynx und Hemmung der Atmung beim Untertauchen in Wasser.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst Fieber die Atemfrequenz?

<p>Erhöht die Atemfrequenz.</p> Signup and view all the answers

Wie wirken sich Opioide auf die Neuronen des Atemzentrums aus?

<p>Senken die Erregbarkeit der Neuronen.</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt der pH-Wert bei der Steuerung der Atmung?

<p>Ein niedriger pH-Wert (Azidose) führt zu einer Steigerung des Atemzeitvolumens, um mehr CO2 abzuatmen und den pH-Wert zu normalisieren.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflussen Emotionen wie Angst oder Stress die Atmung und was ist psychogene Hyperventilation?

<p>Steigern die Atemfrequenz; psychogene Hyperventilation ist eine übermäßige Atmung aufgrund psychischer Faktoren.</p> Signup and view all the answers

Erklären Sie, wie körperliche Aktivität die Atmung reguliert.

<p>Direkte Aktivierung des Atemzentrums durch Motoneurone.</p> Signup and view all the answers

Wie wirken Narkosemittel auf das Atemzentrum und welche Maßnahme kann erforderlich sein?

<p>Dämpfen das Atemzentrum; maschinelle Beatmung kann nötig sein.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie kurz die Funktion des Atemzentrums im Kontext der rhythmischen Aktivierung der Atemmuskulatur.

<p>Das Atemzentrum erzeugt einen stabilen Rhythmus, der an körperliche und psychische Verhaltensweisen angepasst wird.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst ein Anstieg des pCO2 die Ventilation?

<p>Ein Anstieg des pCO2 führt zu einem steileren Anstieg der Ventilation.</p> Signup and view all the answers

Inwiefern spielt die willkürliche Beeinflussung eine Rolle bei der Atemregulation?

<p>Bewusste Beeinflussung der Atmung durch Atemtherapie oder Yoga.</p> Signup and view all the answers

Welchen Effekt hat eine gesteigerte Atemarbeit mit vermehrter CO2-Abatmung auf den pH-Wert?

<p>Die gesteigerte Atemarbeit mit vermehrter CO2-Abatmung korrigiert den pH-Wert.</p> Signup and view all the answers

Was passiert bei einer metabolischen Azidose mit dem Atemmuster?

<p>Es kommt zur Kussmaul-Atmung.</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich die Reaktion des Körpers auf Veränderungen des pO2 im Vergleich zu Veränderungen des pCO2?

<p>Die Ventilation wird erst bei deutlichen Abweichungen des pO2 verändert, während der Körper schon auf geringe Änderungen des pCO2 reagiert.</p> Signup and view all the answers

Was ist das Alveoläre Ventilation?

<p>Alveoläre Ventilation = Atemzeitvolumen - Totraumventilation</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie kurz die Rolle von Chemorezeptoren bei der Anpassung der Atmung an Veränderungen der Blutgase.

<p>Chemorezeptoren nehmen schnell Veränderungen der Blutgase und des pH-Wertes wahr und passen die Atmung entsprechend an.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie kurz, wie das Gehirn die rhythmischen Phasen der Atmung erzeugt.

<p>Durch die abwechselnde salvenartige Entladung inspiratorischer und exspiratorischer Neurone.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Hypopnoe und Hyperpnoe?

<p>Hypopnoe ist eine Verminderung des Atemzugvolumens, Hyperpnoe eine Erhöhung des Atemzugvolumens.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Atemregulation Beteiligte Strukturen?

Anatomische Strukturen, die an der Steuerung der Atmung beteiligt sind.

Physiologisches Atemmuster?

Ein regelmäßiges, gleichmäßiges und tiefes Atemmuster mit einem stabilen Verhältnis von Inspiration zu Exspiration (I:E ca. 1:2).

Regelgrößen der Atemregulation?

O2-Partialdruck, CO2-Partialdruck und pH-Wert des arteriellen Blutes.

Steuerung der Atmung

Über das Zentralnervensystem, insbesondere das Atemzentrum in der Medulla oblongata und Pons.

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Ziel der Atmung?

O₂ muss zu den Zellen, CO₂ muss aus den Zellen abtransportiert werden

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Atemzentrum?

Medulla oblongata

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Atemrhythmus?

Rhythmische Aktivierung der Atemmuskulatur in drei Phasen: Inspiration, Postinspiration, Exspiration.

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Neuronale Atemrhythmus

Die rhythmische Folge der Atmungsphasen wird durch die abwechselnde, salvenartige Entladung der inspiratorischen und exspiratorischen Neurone bewirkt.

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Phasen der Atembewegung?

Einatmung (Inspiration) und Ausatmung (Exspiration).

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Zentrale Chemorezeptoren?

Zentrale Chemorezeptoren in der Medulla oblongata messen den Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) im Liquorraum.

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Periphere Chemorezeptoren?

Periphere Chemorezeptoren messen Veränderungen von pO2, pCO2 und pH-Wert im arteriellen Blut.

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Glomus carotica und aortica?

Liegen im Karotissinus und Aortenbogen und messen pO2, pCO2 und pH-Wert.

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Chemische Atemreize?

Arterieller Kohlendioxidpartialdruck (pCO2), arterieller Sauerstoffpartialdruck (pO2), Säure-Basen-Gleichgewicht (pH-Wert).

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Partialdruck?

Druck eines einzelnen Gases in einem Gasgemisch.

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Ventilation?

Verteilung der Atemluft in der Lunge, ermöglicht Gasaustausch.

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Atemzeitvolumen (AMV)?

Atemzugvolumen x Atemfrequenz.

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Weitere Einflüsse auf die Atemregulation?

Bewusste Beeinflussung, Emotionen, Schmerzen, Temperatur, Körperliche Aktivität.

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Lungendehnungsreflex (Hering-Breuer-Reflex)?

Lungendehnungsrezeptoren im Bronchialbaum, die das Ende der Inspiration einleiten und die Alveolen schützen.

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paCO2

Ein Anstieg des pCO2 führt zu einem stärkeren Atemantrieb und erhöht das Atemzeitvolumen.

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Aufgabe der Atemregulation?

Ventilation passt sich Stoffwechsel an, Regelgrössen (O2, CO2, pH) des arteriellen Blutes werden auf vorgegebene Werte gehalten

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Deflationsreflex

Beendet forcierte Ausatmung und initiiert Einatmung.

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Atemfrequenz

Normal 12-20/min, Bradypnoe < 10/min, Tachypnoe > 20/min

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Atemzugvolumen

Normal ca. 500ml, Hypopnoe (erniedrigt), Hyperpnoe (erhöht)

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Kussmaul-Atmung?

Schnellere, flache Atmung. metabol. Azidose z.B. diabetisches Koma

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Tauchreflex

Verschliessen des Larynx und Verlangsamung der Atmung beim Eintauchen in Wasser.

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pO2 Antwortkurve

Der pO2 muss sinken

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pH Antwortkurve

Azv steigt

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Study Notes

Regulation der Atmung: Anatomie und Physiologie

  • Die Präsentation behandelt die Regulation der Atmung unter Berücksichtigung der Anatomie und Physiologie.
  • Gabi Zwygart präsentierte die Informationen am 01.03.2025 an der Careum Höheren Fachschule Pflege

Lernziele

  • Die an der Atemregulation beteiligten anatomischen Strukturen kennen.
  • Fünf verschiedene Atemmuster benennen können.
  • Die Atemreize und deren Einfluss auf das Atemzeitvolumen (AZV) erklären können.
  • Um andere Einflüsse auf die Atmung wissen.

Aufgabe der Atemregulation

  • Die Ventilation wird optimal an die jeweilige Stoffwechsellage angepasst.
  • Der O2-Partialdruck, CO2-Partialdruck und pH-Wert des arteriellen Blutes werden auf vorgegebene Werte gehalten.
  • Die Atmungsarbeit erfolgt unter möglichst ökonomischen Bedingungen.
  • Sprechen, Schlucken usw. dürfen die Regelgrößen nicht in stärkerem Maße beeinflussen.

Ziel der Atmung

  • Sauerstoffaufnahme: Der Stoffwechsel verbraucht Sauerstoff (O₂).
  • Sauerstoff muss zu den Zellen transportiert werden.
  • Der Sauerstoffbedarf in Ruhe beträgt ca. 300 ml/min oder 3-4 ml/kg Körpergewicht/min.
  • Kohlendioxidabgabe: Der Stoffwechsel produziert Kohlendioxid (CO₂).
  • Kohlendioxid muss aus den Zellen abtransportiert werden.
  • Die Kohlendioxidproduktion in Ruhe beträgt 250 ml/min oder 3 ml/kg Körpergewicht/min.
  • Die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes erfolgt durch Kohlendioxid-Elimination.

Steuerung der Atmung

  • Die Atmung wird über das Zentralnervensystem gesteuert.
  • Das Atemzentrum befindet sich in der Medulla oblongata.
  • Verschiedene Netzwerkteile im Hirnstamm und der Pons sind daran beteiligt.
  • Das Atemzentrum erzeugt einen stabilen Rhythmus, der an psychische und körperliche Verhaltensweisen angepasst wird.

Atemrhythmus

  • Der Atemrhythmus beinhaltet die rhythmische Aktivierung der Atemmuskulatur.
  • Der neuronale Atemrhythmus läuft in drei Zyklusphasen ab.
  • Anwachsende inspiratorische Aktivität steuert die Einatmung (Inspiration).
  • Abnehmende postinspiratorische Aktivität bewirkt langsames Nachlassen der inspiratorischen Muskelaktivität und verengt die Stimmritze.
  • Exspiratorische Aktivität steuert die aktive Ausatmung.
  • Für einen normalen Atemrhythmus muss das gesamte respiratorische Netzwerk intakt sein.
  • Die rhythmische Folge der Atmungsphasen wird durch abwechselnde, salvenartige Entladungen inspiratorischer und exspiratorischer Neurone bewirkt; Aktivität einer Neuronengruppe hemmt jeweils die andere.

Atemmuster

  • Mechanische Atembewegungen bestehen aus zwei Phasen: Einatmung (Inspiration) und Ausatmung (Exspiration).
  • Physiologisch ist das Atemmuster regelmäßig, gleichmäßig tief.
  • Es besteht ein relativ stabiles Zeitverhältnis von Inspiration und Exspiration von ca. 1:2.

Übersicht über verschiedene Atemmuster

  • Normale Ruheatmung: gleichmäßige Atemzüge, typisch für gesunde Personen.
  • Kussmaul-Atmung: tiefe, schnelle Atemzüge, tritt bei metabolischer Azidose (z.B. diabetisches Koma) auf.
  • Cheyne-Stokes-Atmung: wechselnde Phasen von Apnoe und zunehmender Atemtiefe, beobachtet bei schwerer Herzinsuffizienz oder Enzephalitis, gelegentlich im Schlaf.
  • Biot-Atmung: unregelmäßige Atemzüge mit Apnoephasen, tritt bei Hirnverletzungen und Hirndrucksteigerung auf.
  • Schnapp-Atmung: unregelmäßige, schwache Atemzüge, die bei Frühgeborenen vorkommen oder kurz vor dem Tod eintreten.

Atemreize: Partialdrücke

  • O2-Partialdruck, CO2-Partialdruck und pH-Wert des arteriellen Blutes sollen auf vorgegebene Werte gehalten werden.
  • Dazu dienen Messfühler, welche Veränderungen an den Partialdrücken und dem pH-Wert registrieren und über Afferenzen an das Atemzentrum weiterleiten.

Zentrale Chemische Atemreize

  • Zentrale Chemorezeptoren befinden sich in der Medulla oblongata und haben keine direkte Verbindung mit arteriellem Blut.
  • Sie messen den Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) im Liquorraum.

Periphere Chemische Atemregulation

  • Periphere Chemorezeptoren (arterielle Chemorezeptoren) messen Veränderungen des pO2, pCO2 und des pH-Wertes.
  • Glomus caroticum: liegt im Karotissinus; afferente Nerven laufen über die Karotissinusnerven und Äste des N. glossopharyngeus (IX HN) zum Atemzentrum.
  • Glomus aortica: liegt im Aortenbogen; afferente Nervenfasern verlaufen über die Aortennerven und den N. Vagus (X HN) zum Atemzentrum.
  • Chemorezeptoren nehmen schnell Veränderungen der Blutgase und des pH-Wertes wahr.
  • Die Afferenz erfolgt über IX und X HN an das zentrale Atemzentrum, woraufhin die Atmung entsprechend angepasst und Blutgase sowie pH-Wert normalisiert werden.

Zusammenspiel Atemregulation

  • Die Atmung wird über ein komplexes System reguliert, welches chemische Atemreize (pO2, pCO2, pH-Wert), Ventilation
  • Chemosensoren messen Atemminutenvolumen, Atemfrequenz und das Atemzugvolumen
  • Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht durch die Atmenmuskulatur herzustellen

Chemische Atemreize

  • Erhöhter arterieller Kohlendioxidpartialdruck (pCO2↑), verminderter arterieller Sauerstoffpartialdruck (pO2↓) und Veränderungen im Säure-Basen-Gleichgewicht (pH-Wert↓) bewirken eine Änderung des Atemzeitvolumens.
  • Das Atemzugvolumen ist ein Maß für den Atemantrieb.

Partialdruck

  • Der Partialdruck ist der Druck eines einzelnen Gases in einem Gasgemisch.
  • Die Summe aller Partialdrücke entspricht dem Gesamtdruck der Gasmischung.
  • pO2: Arterielles Blut, Normwert: 70-100 mmHg beim Erwachsenen (altersabhängig verändert).
  • pCO2: Normwert: 35-45 mmHg, Wert > 70 mmHg.
  • Die Konzentration eines gelösten Gases ist proportional zu seinem Partialdruck.

paCO2-Antwortkurve

  • Die paCO2-Antwortkurve zeigt einen sehr steilen Anstieg.
  • pCO2↑: Starker Atemantrieb, erhöhtes Atemzeitvolumen (AZV).
  • Schon geringe Änderungen des pCO2 haben einen deutlichen Einfluss auf die Atmung.
  • Ein Anstieg um 1 mmHg steigert die Ventilation um 2-3 l/min.
  • paCO2 ist der effektivste Atemantrieb bei Lungengesunden unter Normalbedingungen.

pO2-Antwortkurve

  • pO2↓: gesteigertes AZV: pO2↑
  • Die Ventilation verändert sich erst bei deutlichen Abweichungen des pO2.
  • Bei schweren Lungenerkrankungen oder Aufenthalt in großer Höhe ist ein erniedrigter pO2 der stärkste Atemantrieb.

pH-Antwortkurve

  • pH-Wert↓, gesteigertes AZV: pH-Wert↑
  • Die gesteigerte Atemarbeit mit vermehrter CO2-Abatmung korrigiert den pH-Wert.

Ventilation

  • Ventilation beschreibt die Verteilung der Atemluft auf die verschiedenen Lungenanteile.
  • Sie ermöglicht den Gasaustausch im Alveolarraum.
  • Parameter der Ventilation: Atemzeitvolumen (Atemminutenvolumen, AMV), das Luftvolumen, das pro Minute ein- und ausgeatmet wird.
  • AMV = Atemzugvolumen x Atemfrequenz
  • Atemfrequenz = Atemzüge pro Minute
  • Beispiel: 500 ml x 12 = 6 l/min in Ruhe, kann bis auf 50 l/min gesteigert werden.

Normale und pathologische Ventilation

  • Normwerte und Abweichungen der Atemfrequenz:
    • Normwert: 12-20/min
    • Bradypnoe: < 10/min
    • Tachypnoe: > 20/min
  • Normwerte und Abweichungen des Atemzugvolumens:
    • Normwert: ca. 500 ml (6-8 ml/kg Körpergewicht)
    • Hypopnoe
    • Hyperpnoe
  • Atermzeitvolumen:
    • Normwert: 7.5L
    • Hypoventilation
    • Hyperventilation
  • Atemzeitvolumen (7.5 l/min) = Atemzugvolumen (0.5 l) x Atemfrequenz (15/min)
  • Funktioneller Totraum: ca. 150–200 ml
  • Totraumventilation (2.25 l/min) = funktioneller Totraum (0.15 l) x Atemfrequenz (15/min)
  • Alveoläre Ventilation (5.25 l/min) = Atemzeitvolumen – Totraumventilation

Reflektorische Atemregulation

  • Lungendehnungsreflex (Hering-Breuer-Reflex): Lungendehnungsrezeptoren im Bronchialbaum leiten das Ende der Inspiration ein und schützen die Alveolen vor Überdehnung.
  • Laryngeale und tracheale Reflexe: Reflektorische Änderung des Atemrhythmus, löst einen Hustenreiz aus und reinigt Trachea und Larynx. -Deflationsreflex (Head Reflex): Beendet bei einer forcierten Ausatmung die Exspiration, initiiert die Inspiration.
  • Tauchreflex: Verschließen des Laynx und starke Hemmung der Atmung beim Untertauchen im Wasser.
  • Atemsteigerung bei Arbeitsbeginn: Kann noch nicht chemorezeptiv gesteuert werden, wird durch das medulläre kardio-respiratorische Netzwerk angeregt.

Weitere Einflüsse auf die Atemregulation

  • Willkürliche Beeinflussung der Atmung, z.B. Atemtherapie, Yoga.
  • Emotionen und Schmerzen: Angst und Stress können die Atemfrequenz steigern (psychogene Hyperventilation).
  • Temperatur: Fieber erhöht die Atemfrequenz.
  • Körperliche Aktivität: Direkte Aktivierung des Atemzentrums durch Motoneurone.
  • Medikamente: Opioide senken die Erregbarkeit der Neurone im Atemzentrum, Narkosemittel dämpfen es (maschinelle Beatmung nötig).

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