Puls: Definition, Entstehung und Messung

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Questions and Answers

Was bezeichnet der Puls?

Die Druckwellen des Blutes gegen die Wand der arteriellen Blutgefäße.

Nenne drei Indikationen für die Messung des Pulses.

Aufnahme des Pflegeempfängers, routinemäßige Kontrolle, Ausschluss von Komplikationen (z.B. postoperativ).

Welche Fehlerquelle kann bei der Pulsmessung mit dem eigenen Daumen entstehen?

Es kann ein Eigenpuls mit gefühlt werden, was zu einem zu hohen Ergebnis führt.

Wie beeinflusst eine zu starke Kompression der Arterie das Messergebnis bei der Pulsmessung?

<p>Es kann zu einem zu niedrigen Messergebnis führen, da schwächere Druckwellen unterdrückt werden.</p> Signup and view all the answers

Warum muss der Puls bei Unregelmäßigkeiten über eine volle Minute ausgezählt werden?

<p>Um ein verfälschtes Messergebnis zu vermeiden, da die Anzahl der Druckwellen ungleichmäßig ist.</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Einflussfaktoren, die die Pulsfrequenz beeinflussen.

<p>Geschlecht, Körpertemperatur, körperliche Aktivität, Trainingszustand, Psyche, Lebensalter, etc.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst eine erhöhte Körpertemperatur die Pulsfrequenz?

<p>Sie steigert den Energieumsatz und erhöht die Pulsfrequenz. Pro 1°C Anstieg: +8–12 Schläge/Minute.</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der Pulsrhythmus?

<p>Die Regelmäßigkeit der ankommenden, gefühlten Druckwellen.</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Pulsqualität?

<p>Die Spannung bzw. Kraft, mit der die Druckwelle in den Arterien gespürt werden kann, und ermöglicht einen Rückschluss auf die Füllung der Gefäße.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Tachykardie?

<p>Die Erhöhung bzw. einen beschleunigten Puls.</p> Signup and view all the answers

Nenne drei physiologische Ursachen für eine Tachykardie.

<p>Körperliche Anstrengung, psychische Erregung, koffeinhaltige Nahrungsmittel, Aufenthalt in der Höhe.</p> Signup and view all the answers

Was bezeichnet Asystolie?

<p>Die fehlende Kontraktion des Herzens, welche an einer Pulslosigkeit erkennbar ist.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Arrhythmie?

<p>Einen unregelmäßigen Herzschlag bzw. Pulswelle, die als Herzrhythmusstörung bezeichnet wird.</p> Signup and view all the answers

Was sind Extrasystolen?

<p>Ein Herzschlag, welcher zusätzlich zum Grundrhythmus des Herzens erfolgt.</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Beispiele für die Pulsqualität.

<p>Fadenförmiger Puls, Zwillingspuls, wechselnder Puls.</p> Signup and view all the answers

Was gibt der Blutdruck an?

<p>Welche Kraft das zirkulierende Blut im Gefäßsystem auf die Gefäßwände ausübt.</p> Signup and view all the answers

In welcher Einheit wird der Blutdruck üblicherweise gemessen?

<p>Millimeter Quecksilbersäule, kurz mmHg</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei verschiedene Messorte des Blutdrucks.

<p>Oberarm, Oberschenkel, Unterschenkel, Handgelenk.</p> Signup and view all the answers

Was ist bei der Blutdruckmessung im Liegen am Oberarm zu beachten?

<p>Dass der Arm auf Herzhöhe gelagert wird.</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen direkter und indirekter Blutdruckmessung?

<p>Die direkte Blutdruckmessung erfolgt über eine in einer Arterie liegende Kanüle, die indirekte (unblutige) mithilfe einer Blutdruckmanschette.</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Fehlerquellen bei der Blutdruckmessung.

<p>Umgebungsgeräusche, Erstmessung nur an einem Arm, Arm nicht auf Herzhöhe, Manschette falsch angelegt, etc.</p> Signup and view all the answers

Warum sollte die Erstmessung des Blutdrucks an beiden Armen erfolgen?

<p>Da sonst eventuelle Seitenunterschiede nicht festgestellt werden.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst ein unruhiger oder zuvor aktiver Pflegeempfänger die Blutdruckmessung?

<p>Er kann zu falsch hohen Blutdruckwerten führen.</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Manschettengröße das Ergebnis der Blutdruckmessung?

<p>Zu breite Manschetten führen dabei zu falsch niedrigen, zu schmale Blutdruckmanschetten zu falsch hohen Werten.</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Einflussfaktoren auf den Blutdruck.

<p>Atmung, psychische Faktoren, physische Faktoren, Außentemperatur, Körperlage, Blutvolumen</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Körperlage den Blutdruck?

<p>Beim Wechsel vom Liegen zum Stehen steigt er leicht, um den Blutfluss gegen die Schwerkraft zu regulieren.</p> Signup and view all the answers

Was bezeichnet man als Hypotonie?

<p>Einen erniedrigten Blutdruckwert unterhalb der altersentsprechenden Normwerte.</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Beobachtungen bei Hypotonie.

<p>Blasse Haut, kalte Extremitäten, mangelnde Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Kaltschweißigkeit, Ohnmacht, Müdigkeit, etc.</p> Signup and view all the answers

Nenne zwei Maßnahmen bei akuter Hypotonie.

<p>Betroffenen hinlegen, Beine hochlegen, orale Flüssigkeitszufuhr (bei klarer Bewusstseinslage).</p> Signup and view all the answers

Ab welchen Blutdruckwerten spricht man bei Erwachsenen von einer Hypertonie?

<p>Blutdruckwerten von über 140/90 mmHg.</p> Signup and view all the answers

Wie wirken sich starre Gefäßwände (z.B. durch Arteriosklerose) auf die Blutdruckregulation aus?

<p>Sie verringern die Fähigkeit zur Regulation.</p> Signup and view all the answers

Erkläre, warum eine Lungenentzündung (Pneumonie) zu einer Erhöhung des Pulses führen kann.

<p>Eine Lungenentzündung verringert die Sauerstoffaufnahme, sodass das Herz schneller schlagen muss, um den Sauerstoffbedarf zu decken.</p> Signup and view all the answers

Ein Patient klagt über Schwindel und Sehstörungen. Bei der Pulsmessung stellen Sie einen fadenförmigen Puls fest. Welchen Zustand könnte dies indizieren?

<p>Einen Schock oder ein Kreislaufversagen.</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, bei der Verwendung eines elektronischen Blutdruckmessgerätes am Handgelenk darauf zu achten, dass sich dieses während der gesamten Messung auf Herzhöhe befindet?

<p>Um den hydrostatischen Druckunterschied auszugleichen und ein korrektes Messergebnis zu gewährleisten. Befindet sich das Handgelenk unterhalb des Herzens, wird ein zu hoher Wert gemessen; befindet es sich oberhalb, ein zu niedriger.</p> Signup and view all the answers

Bei der Blutdruckmessung stellen Sie fest, dass die Klopfgeräusche, trotz korrekter Manschettenanlage und ruhiger Umgebung, kaum hörbar sind. Welche Ursache könnte vorliegen und welche Maßnahme wäre angemessen?

<p>Ursache könnte eine zu starke Andruck des Stethoskops auf die Arterie sein, was die Geräusche dämpft. Maßnahme: Den Druck des Stethoskops auf die Arterie leicht reduzieren, um die Geräusche besser hörbar zu machen.</p> Signup and view all the answers

Ein Sportler hat einen Ruhepuls von 50 Schlägen pro Minute. Erklären Sie den physiologischen Hintergrund dieses Befundes.

<p>Der gut trainierte Herzmuskel des Sportlers kann pro Schlag ein größeres Blutvolumen ausstoßen (erhöhtes Schlagvolumen). Dadurch benötigt er im Ruhezustand weniger Herzschläge, um den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Dies führt zu einem niedrigeren Ruhepuls.</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit bekannter Hypertonie erhält neu ein Medikament, das als Nebenwirkung eine Bradykardie auslösen kann. Wie beeinflusst dies die Interpretation der Vitalzeichen und welche spezifischen Beobachtungen sind besonders wichtig?

<p>Die Bradykardie erschwert die Beurteilung der Hypertonie, da der Puls durch das Medikament verlangsamt wird. Wichtige Beobachtungen: Regelmäßige Pulsmessung zur Überwachung der Herzfrequenz, Blutdruckkontrollen zur Beurteilung der Medikamentenwirkung, Erfassung von Symptomen wie Schwindel oder Müdigkeit.</p> Signup and view all the answers

Wie kann eine falsche Positionierung des Arms bei der Blutdruckmessung zu ungenauen Werten führen und warum ist die Herzhöhe hierbei ein wichtiger Bezugspunkt?

<p>Liegt der Arm unterhalb der Herzhöhe, wird durch den hydrostatischen Druck ein falsch erhöhter Wert gemessen; liegt er darüber, ein zu niedriger Wert. Die Herzhöhe dient als Nullpunkt, um den Effekt der Schwerkraft auf den Blutdruck zu minimieren und somit eine realistische Messung zu gewährleisten.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was bezeichnet der Puls?

Druckwellen des Blutes gegen die Wand der arteriellen Blutgefäße.

Was ermöglicht das Tasten des Pulses?

Das taktile Erfassen der Herzschläge an oberflächlichen Gefäßen.

Was ist die Systole?

Das Zusammenziehen des Herzens, bei dem Blut in die Aorta ausgestoßen wird.

Was ist die Druckwelle?

Eine Welle, die sich von der Aorta in alle Körperarterien ausbreitet.

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Was ist Pulsfrequenz?

Die Anzahl der spürbaren Druckwellen pro Minute.

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Was passiert bei körperlicher Aktivität?

Eine körperliche Aktivität führt zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf und Stoffwechsel.

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Warum nicht den eigenen Daumen nehmen?

Der ist normalerweise nicht der gleiche wie der des Pflegeempfängers.

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Zu starkes Komprimieren der Arterie?

Das Komprimieren unterdrückt schwächere Druckwellen.

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Arterie zu schwach komprimiert?

Die Wellen könnten wegen zu wenig Druck nicht gefühlt werden.

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Warum den Puls nicht nur kurz messen?

Die Anzahl kann nicht einfach hochgerechnet werden da die Druckwellen unregelmässig sind.

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Pulsfrequenz bei Frauen?

Die Frauen haben im Schnitt eine höhere Pulsfrequenz als Männer.

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Körpertemperatur und Puls?

Steigert den Energieumsatz und erhöht die Pulsfrequenz

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Körperliche Aktivität und Pulsfrequenz?

Im Schlaf niedriger, bei Sport höher.

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Psychische Anspannung und Pulsfrequenz?

Positiv wie negativ, führen beide zu einer Erhöhung der Pulsfrequenz

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Was beschreibt der Pulsrhytmus?

Beschreibt die Regelmäßigkeit der ankommenden Druckwellen.

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Was ist die Pulsqualität?

Die Spannung bzw. Kraft, mit der die Druckwelle spürbar ist.

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Was gibt die Spannung des Pulses an?

Beschreibt die Härte der Pulswelle, spürbar als Widerstand.

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Was gibt die Füllung des Pulses an?

Gibt den Füllungszustand der Blutgefäße an, spürbar als Größe.

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Was ist Tachykardie?

Die Erhöhung der Herzfrequenz bzw. einen beschleunigten Puls.

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Was ist Bradykardie?

Die Erniedrigung der Herzfrequenz bzw. einen verlangsamten Puls.

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Was ist Asystolie?

Die fehlende Kontraktion des Herzens, welche zu einer Pulslosigkeit führt.

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Was ist Arrhythmie?

Bezeichnet einen unregelmäßigen Herzschlag bzw. Pulswelle.

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Was ist eine Extrasystole?

Zusätzlicher Herzschlag zum Grundrhythmus.

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Was ist ein fadenförmiger Puls?

Ein weicher und schneller Puls im Zusammenhang mit einem Schock.

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Was ist ein Zwillingspuls?

Wechselseitiges Auftreten von harten und weichen Pulswellen.

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Was ist ein wechselnder Puls?

Regelmäßig wechselnde harte und weiche Pulswellen.

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Was gibt der Blutdruck an?

Die Kraft, die das Blut auf die Gefäßwände ausübt.

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Kann man den Blutdruck im Stehen messen?

Eine Messung des Blutdrucks ist im Stehen möglich.

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Wie muss der Arm im Liegen positioniert sein?

Die Blutdruckmessung sollte im Liegen am Oberarm auf Herzhöhe erfolgen.

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Wie muss die Manschette positioniert werden?

Die Markierung mittig über der Pulsstelle platzieren.

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Was können Umgebungsgeräusche bewirken?

Kann dazu führen, dass die Klopfgeräusche nicht oder schlecht hörbar sind.

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Was bewirkt körperliche Aktivität vor der Messung?

Führt in der Messung zu falsch hohen Blutdruckwerten.

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Was passiert, wenn der Arm unterhalb der Herzhöhe ist?

Führt zu falsch erhöhten Blutdruckwerten.

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Was passiert bei einer Messwiederholung am gleichen Arm?

Kann zu falsch hohen Messergebnissen führen.

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Was passiert wenn Kleidung unter der Manschette ist?

Falsch niedrige Blutdruckwerte.

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Was ist das "Weißkittelsyndrom"?

Erfolgt beim Arztbesuch, obwohl kein krankhafter Bluthochdruck vorliegt.

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Was bewirkt höheres Körpergewicht?

Erhöht das Risiko für Bluthochdruck.

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Wie passt sich der Blutdruck bei Lagewechsel an?

Steigt leicht beim Wechsel vom Liegen zum Stehen.

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Hypotonie - Was ist zu beachten?

Es besteht kein dringender medizinischer Handlungsbedarf, solange keine Symptome bekannt sind.

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Was ist Hypertonie?

Sie liegen bei den Betroffenen dauerhaft oberhalb der alterstypischen Normwerte.

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Study Notes

Puls

  • Der Puls wird durch die Druckwellen des Blutes in den arteriellen Blutgefässen definiert.
  • Er kann an oberflächlichen Gefäßen ertastet werden und ermöglicht die Bestimmung der Herzschläge pro Minute.

Entstehung des Pulses

  • Das Herz kontrahiert in der Systole und gibt Blut stoßweise in die Aorta ab.
  • Die dabei entstehende Druckwelle breitet sich von der Aorta in alle Körperarterien aus.
  • Der Druck der Druckwelle gegen die Arterienwände kann an oberflächlichen Gefäßen ertastet werden.

Messung des Pulses

  • Indikationen für die Pulsmessung umfassen die Aufnahme des Pflegeempfängers, routinemäßige Kontrollen, Ausschluss von Komplikationen (z.B. postoperativ), Notfallsituationen und Veränderungen des Allgemeinzustands oder Wechselwirkungen von Medikationen.

Messorte des Pulses

  • Gängige Messorte sind die A. carotis communis, A. temporalis, A. radialis, A. brachialis, A. femoralis, Aorta abdominalis, A. dorsalis pedis, A. poplitea und A. tibialis posterior.

Fehlerquellen bei der Pulsmessung

  • Körperliche Aktivität des Pflegeempfängers vor der Messung kann das Ergebnis verfälschen
  • Die Pulsmessung sollte erst nach einer Ruhezeit von 30 Minuten erfolgen
  • Die Verwendung des eigenen Daumens zur Pulsmessung kann zu einem ungenauen Ergebnis führen, da der Daumen einen kräftigen Puls hat.
  • Eine zu starke Kompression der Arterie führt zu einem zu niedrigen Messergebnis, da schwächere Druckwellen unterdrückt werden.
  • Eine zu schwache Kompression der Arterie führt zu einem zu niedrigen Ergebnis.
  • Eine zu kurze Messdauer verfälscht das Ergebnis bei unregelmässigem Puls.

Normwerte der Pulsfrequenz

  • Früh- und Neugeborene (0 bis 4 Wochen): 160 bis 120 Schläge pro Minute
  • Säuglinge (bis Ende 1. Lebensjahr): 130 bis 110 Schläge pro Minute
  • Kleinkinder (1 bis 6 Jahre): 120 bis 100 Schläge pro Minute
  • Schulkinder (7 bis 12 Jahre): 110 bis 80 Schläge pro Minute
  • Jugendliche (13 bis 18 Jahre): 80 bis 60 Schläge pro Minute
  • Erwachsene (19 bis 64 Jahre): 80 bis 60 Schläge pro Minute
  • Ältere Menschen (> 64 Jahre): 90 bis 80 Schläge pro Minute

Pulsfrequenz

  • Die Pulsfrequenz gibt die Anzahl der spürbaren Druckwellen pro Zeiteinheit (meist Minute) an und entspricht meist der Anzahl der Herzschläge.
  • Die Beobachtung der Pulsfrequenz bezieht sich auf Messung und Einordnung zu Normwerten und Begleitumständen.

Einflussfaktoren auf die Pulsfrequenz

  • Frauen haben tendenziell höhere Pulsfrequenz als Männer wegen ihres kleineren Herzmuskels.
  • Erhöhte Körpertemperatur steigert den Energieumsatz und somit die Pulsfrequenz (ca. 8-12 Schläge pro Minute pro 1°C Anstieg).
  • Körperliche Aktivität beeinflusst den Energieumsatz und somit die Pulsfrequenz.
  • Der Trainingszustand beeinflusst die Pulsfrequenz, da trainierte Herzmuskeln mehr Blut pro Schlag ausstoßen können.
  • Psychische Anspannung beeinflusst die Pulsfrequenz.
  • Das Lebensalter beeinflusst die Pulsfrequenz, bedingt durch Stoffwechselaktivität und Muskelgröße.
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems können die Pulsfrequenz beeinflussen.
  • Krankheiten wie Lungenentzündung können die Pulsfrequenz beeinflussen.
  • Die Lebensweise (z.B. Alkohol- oder Nikotinkonsum) beeinflusst die Pulsfrequenz.
  • Medikamente, Magen-Darm-Aktivität und Tageszeit können die Pulsfrequenz beeinflussen.

Pulsrhythmus

  • Der Pulsrhythmus beschreibt die Regelmäßigkeit der fühlbaren Druckwellen.
  • Die Beobachtung des Pulsrhythmus erfolgt während der Pulsmessung, achtet auf Gleichmäßigkeit der Intervalle.
  • Atemabhängige Schwankungen des Pulsrhythmus sind physiologisch, besonders bei tiefer Atmung (vor Allem bei Kindern).
  • Unregelmäßigkeiten im Rhythmus können eine pathologische Ursache haben.

Pulsqualität

  • Die Pulsqualität beschreibt die Spannung/Kraft, mit der die Druckwelle in den Arterien fühlbar ist
  • Sie ermöglicht Rückschlüsse auf die Füllung der Gefäße.
  • Beobachtung der Pulsqualität erfolgt während der Pulsmessung, achtet auf Fühlbarkeit und Härte/Weiche.

Einflussfaktoren auf die Pulsqualität

  • Die Spannung gibt die Härte des Pulses an, spürbar als Widerstand (harte und weiche Qualität), abhängig von Kontraktionsstärke und Gefäßelastizität
  • Die Füllung gibt den Zustand der Blutgefäße an und ist spürbar als Größe der Gefäße (kleine und große Qualität), abhängig von Blutmenge und Gefäßelastizität.

Tachykardie

  • beschreibt eine erhöhte Herzfrequenz bzw. einen beschleunigten Puls.
  • Physiologische Ursachen sind körperliche Anstrengung, psychische Erregung, koffeinhaltige Nahrungsmittel, Höhenaufenthalt und Schmerzen.
  • Pathologische Ursachen sind erhöhte Stoffwechselaktivität (Fieber, Hyperthyreose), Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz, Herzinfarkt), Flüssigkeits-/Blutmangel, Anämie und Medikamenten-Nebenwirkungen.

Bradykardie

  • Eine Bradykardie beschreibt eine verminderte Herzfrequenz bzw. einen verlangsamten Puls.
  • Physiologische Ursachen sind Entspannung, Schlaf und trainierter Zustand (Sportler).
  • Pathologische Ursachen sind verminderte Stoffwechselaktivität (Hypothyreose), Herzerkrankungen, Störungen des Reizbildungs-/Reizleitungssystems, Hirnerkrankungen/-verletzungen, Medikamenten-Nebenwirkungen und Vergiftungen.

Asystolie

  • Asystolie bezeichnet das Fehlen der Herzaktion und ist an der Pulslosigkeit erkennbar.
  • Ursachen hierfür sind z.B. Hypovolämie, Hypothermie, Hypoxie, Hypoglykämie, traumatische Verletzungen, Tabletten, Toxine und Thrombosen.

Arrhythmie

  • Sie bezeichnet einen unregelmäßigen Herzschlag bzw. Pulswelle und wird als Herzrhythmusstörung bezeichnet.
  • Ursachen können nerval, vegetativ, organisch oder durch Vergiftungen bedingt sein.
  • Extrasystole ist ein zusätzlicher Herzschlag zum Grundrhythmus.
  • Physiologisch bei psychischer Anspannung möglich, pathologisch bei Muskelschwäche oder Medikamentenüberdosierung.

Pulsqualität

  • Der fadenförmige Puls zeichnet sich durch einen weichen und schnellen Puls aus und tritt im Zusammenhang mit Schock oder Kreislaufversagen auf
  • Wechselnder Puls - harter und weicher Puls wechseln sich ab; Ursache dafür kann eine Herzinsuffizienz sein
  • Zwillingspuls - harte bzw. weiche Pulswellen wechseln regelmässig; kann Anzeichen von Herzkrankheiten haben

Blutdruck

  • Er gehört zu den wichtigsten Parametern zur Bewertung des Kreislaufs und gibt an, welche Kraft das Blut auf die Gefäßwände ausübt.
  • Es wird vorwiegend der arterielle Blutdruck bestimmt und in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen.

Entstehung des Blutdrucks

  • Der Blutdruck entsteht durch die mechanische Herzaktion in der Kontraktions- und Erschlaffungsphase.

Messorte des Blutdrucks

  • Die Messung kann im Stehen und Liegen am Oberarm erfolgen
  • Im Liegen kann am Oberschenkel gemessen werden.
  • Im Liegen kann am Unterschenkel gemessen werde.
  • Im Sitzen kann an Handgelenkt gemessen werden, da ist darauf zu achten, dass sich das Handgelenk während der gesamten Messung auf Herzhöhe befindet
  • Dies ist das häufigste Vorgehen zur Ermittlung des Blutdrucks. Es ist dabei darauf zu achten, dass der Arm auf Herzhöhe gelagert wird.

Arten der Blutdruckermittlung

  • Direkte (blutige) Messung erfolgt über eine in einer Arterie liegende Kanüle, bei der die Pulswelle mittels eines flüssigkeitsgefüllten Schlauchs zu einem Transducer geleitet und in ein elektrisches, grafisch dargestelltes Signal umgewandelt wird.
  • Indirekte (unblutige) Messung erfolgt mittels einer Blutdruckmanschette ohne Punktion einer Arterie, entweder auskultatorisch, palpatorisch oder oszillatorisch.

Materialien zur Blutdruckmessung

  • Klettband für faltenfreie Anlage
  • Markierung mittig über der Arterie platzieren
  • Druckmesser zum Ablesen
  • Membran des Stethoskopkopf wird durch Wellen im Blutgefäß in Schwingung versetzt
  • Drehrad zum Verschluss des Ventils zur Stauung der Manschette
  • Gummiball zum Aufpumpen

Fehlerquellen bei der Blutdruckmessung

  • Umgebungsgeräusche können die Klopfgeräusche überdecken.
  • Die Erstmessung sollte immer an beiden Armen erfolgen, um Seitendifferenzen zu erkennen.
  • Unruhige oder aktive Patienten können erhöhten Sauerstoffbedarf haben
  • Arm nicht auf Herzhöhe und nicht gestreckt
  • Manschette falsch angelegt (zu eng, zu weit, nicht luftleer, Markierung falsch)
  • Manschette falsch bedient (nicht genug aufgepumpt, zu langsam abgelassen)
  • falsche Manschettengröße
  • Stethoskop falsch bedient
  • Messwiederholung am gleichen Arm

Normwerte des Blutdrucks

  • Früh- und Neugeborene (0 bis 4 Wochen): 50/30 mmHg bis 65/45 mmHg
  • Säuglinge (bis Ende 1. Lebensjahr): 80/50 mmHg
  • Kleinkinder (1 bis 6 Jahre): 90/60 mmHg
  • Schulkinder (7 bis 12 Jahre): 100/60 mmHg
  • Jugendliche (13 bis 18 Jahre): 120/80 mmHg
  • Erwachsene (19 bis 64 Jahre): 120/80 mmHg
  • ältere Menschen (> 64 Jahre): 140/90 mmHg

Einflussfaktoren auf den Blutdruck

  • Psychische Faktoren, z.B. "Weißkittelsyndrom": Blutdruck steigt beim Arztbesuch
  • Physische Faktoren
  • Außentemperatur: Bei Wärme sinkt der Blutdruck durch Gefäßerweiterung, bei Kälte steigt er durch Gefäßverengung.
  • Körperlage: Der Blutdruck passt sich an Körperpositionen an, stehend ist der Blutdruck kurz erhöht
  • Blutvolumen: Steigendes Blutvolumen und sinkender Gefässdurchmesser erhöhen den Blutdruck

Hypotonie

  • Sie bezeichnet einen erniedrigten Blutdruckwert unterhalb der altersentsprechenden Normwerte
  • Im Gegensatz zur Hypertonie besteht hier kein dringender medizinischer Handlungsbedarf
  • Beobachtungen: Blasse/kalte Haut/Extremitäten, mangelnde Leistungs-/Konzentrationsfähigkeit, Schwindel, Kaltschweißigkeit, Ohnmacht, Müdigkeit
  • Massnahmen: Hinlegen/Beine hochlegen, Flüssigkeitszufuhr, regelmässige Mahlzeiten, Kreislauftraining, langsames Aufstehen
  • Die ermittelten Blutdruckwerte liegen oberhalb der alterstypischen Normwerte.

Hypertonie

  • Sie wird bei Erwachsenen ab 140/90 mmHg diagnostiziert
  • Beobachtungen: Kann jahrelang ohne Symptome verlaufen, unspezifische Anzeichen sind Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Atemnot unter Belastung
  • Massnahmen: Gewichtsnormalisierung, Sport, Vermeidung von Alkohol/Nikotin, ausgewogene Ernährung, Salzreduktion

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