Psychodynamische Gruppentherapie
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Questions and Answers

Welche der folgenden Annahmen trifft am ehesten auf die traditionelle Gruppenanalyse nach Foulkes und Bion zu?

  • Der Fokus liegt primär auf den Übertragungen der einzelnen Patienten auf den Therapeuten.
  • Der Therapeut greift direktiv ein, um individuelle Konflikte aufzudecken.
  • Die Gruppe wird als eine 'dynamische Matrix' betrachtet, wobei der Therapeut eine zurückhaltende, deutende Rolle einnimmt. (correct)
  • Einzelne Patienten werden stark in den Vordergrund gestellt, um ihre individuellen psychischen Prozesse zu analysieren.

Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen traditioneller Gruppenanalyse und psychodynamischer Gruppentherapie?

  • In der psychodynamischen Gruppentherapie übernimmt die Gruppe selbst die analytische Funktion, während in der Gruppenanalyse der Therapeut diese Rolle innehat.
  • Die Gruppenanalyse betont die Analyse der Gruppe als Ganzes, während die psychodynamische Gruppentherapie einzelne Patienten stärker in den Vordergrund stellt. (correct)
  • Die psychodynamische Gruppentherapie konzentriert sich ausschließlich auf supportive Aspekte, während die Gruppenanalyse konfrontative Techniken bevorzugt.
  • Es gibt keinen wesentlichen Unterschied, da beide Therapieformen die gleichen Techniken und Konzepte anwenden.

Welches der folgenden Therapieziele wird im 'Göttinger Modell' der psychoanalytischen Gruppenarbeit nicht explizit verfolgt?

  • Anwendung konfrontativer und deutender Interventionen durch den Therapeuten. (correct)
  • Verbindung verschiedener Ansätze der psychoanalytischen Gruppenarbeit.
  • Förderung der Ich-Funktionen der Gruppenteilnehmer.
  • Integration verschiedener psychoanalytischer Konzepte.

Welche der folgenden therapeutischen Haltungen ist am wenigsten vereinbar mit der Rolle des Therapeuten im 'Göttinger Modell'?

<p>Deutend. (C)</p> Signup and view all the answers

Worin besteht der Hauptunterschied zwischen der psychoanalytisch-interaktionellen Gruppentherapie nach Heigl & Heigl-Evers und der traditionellen Gruppenanalyse nach Foulkes?

<p>Die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppentherapie legt den Fokus stärker auf die Übertragungsbeziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Annahmen ist am wenigsten vereinbar mit den Grundprinzipien psychodynamischer Gruppentherapie?

<p>Die Homogenität der Gruppe bezüglich der Diagnose ist entscheidend, um eine effektive therapeutische Arbeit zu gewährleisten. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Interventionen würde am wenigsten einem psychodynamischen Ansatz in der Gruppenleitung entsprechen?

<p>Die Etablierung klar definierter, verhaltensbezogener Ziele für jeden Teilnehmer zu Beginn der Therapie. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am treffendsten die Rolle des Therapeuten in einer psychodynamischen Gruppe?

<p>Der Therapeut agiert als neutraler Beobachter und Interpret, der die unbewussten Prozesse in der Gruppe versteht und deutet. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Dynamiken ist am wenigsten relevant für das Verständnis der Prozesse in einer psychodynamischen Gruppe?

<p>Die aktuellen, bewussten Interaktionen der Gruppenmitglieder im 'Hier und Jetzt'. (A)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, ein Gruppenmitglied äußert wiederholt Kritik an den Beiträgen anderer, während es gleichzeitig übermäßig um Bestätigung bittet. Welche psychodynamische Interpretation wäre am wahrscheinlichsten?

<p>Das Verhalten des Gruppenmitglieds ist ein Ausdruck von Narzissmus, der durch frühe Erfahrungen von Entwertung und mangelnder Empathie entstanden ist. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Bedeutung von Widerstand in der psychodynamischen Gruppentherapie trifft am wenigsten zu?

<p>Widerstand sollte ignoriert werden, um den natürlichen Fluss der Gruppeninteraktion nicht zu stören. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften ist kein wesentliches Merkmal einer funktionierenden Gruppe im therapeutischen Kontext?

<p>Eine starre und unveränderliche Rollenverteilung innerhalb der Gruppe. (B)</p> Signup and view all the answers

In einer Gruppensitzung beschweren sich mehrere Mitglieder über die mangelnde Struktur und Führung durch den Therapeuten. Wie könnte der Therapeut diese Situation aus einer psychodynamischen Perspektive am besten verstehen?

<p>Als Ausdruck einer Übertragung, bei der die Gruppenmitglieder unbewusst frühe Erfahrungen mit Autoritätsfiguren auf den Therapeuten projizieren. (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Faktor hat keinen direkten Einfluss auf die Wirksamkeit von Gruppentherapien?

<p>Die individuelle Krankheitsgeschichte der Therapeuten. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Motivation von Patient*innen in Bezug auf den Therapieerfolg ist am zutreffendsten?

<p>Hohe Motivation und positive Erwartungen korrelieren positiv mit dem Therapieerfolg. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Patientenmerkmal stellt keine Kontraindikation für die Teilnahme an einer Gruppentherapie dar?

<p>Starke soziale Ängste. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Verhalten deutet nicht auf ein erhöhtes Risiko für einen Abbruch der Gruppentherapie hin?

<p>Das Erreichen der individuellen Therapieziele. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern kann Heterogenität in einer Gruppe die Gruppendynamik beeinflussen?

<p>Heterogenität kann Ressourcen mobilisieren und neue Perspektiven eröffnen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Bedeutung der Rollenausbildung in einer Gruppe?

<p>Die Rollenausbildung ermöglicht die Herausbildung aufeinander abgestimmter Funktionen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Elemente ist kein notwendiger Bestandteil psychodynamischer Gruppenmodelle?

<p>Systematische Desensibilisierung. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflussen unsichere Bindungsmuster die Teilnahme an einer Gruppentherapie?

<p>Unsichere Bindungsmuster können durch einen sicheren Rahmen in der Gruppe kompensiert werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt der Gruppenstruktur ist am wenigsten relevant für den Erfolg einer Gruppentherapie?

<p>Der sozioökonomische Status der einzelnen Mitglieder. (E)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften widerspricht der Annahme von Homogenität in psychodynamischen Gruppen?

<p>Deutliche Unterschiede im Intellekt und den kognitiven Fähigkeiten. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Gruppentherapeut hat die Aufgabe, den "Rahmen" der Gruppe festzulegen. Was beinhaltet dies nicht?

<p>Aktive Teilnahme an persönlichen Konflikten innerhalb der Gruppe, um diese direkt zu lösen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche therapeutische Strategie ist am wenigsten geeignet, um die Exploration von Inhalten in einer psychodynamischen Gruppe zu vertiefen?

<p>Ausschließliche Konzentration auf vergangene traumatische Ereignisse ohne Bezug zur Gegenwart. (B)</p> Signup and view all the answers

In welcher Phase der Gruppenentwicklung nach Tuckmann & Jensen (1977) sind Koalitionen und Spannungen am wahrscheinlichsten?

<p>&quot;Storming&quot; (Konfliktphase) (A)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet die "Adjourning"-Phase (Auflösungsphase) in der Gruppenentwicklung?

<p>Rückzug von Mitgliedern, Rollenauflösung und Reduktion der Zusammengehörigkeit. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die aktuelle Situation der Gruppentherapie in Deutschland?

<p>Obwohl Gruppentherapien im Versorgungsspektrum unterrepräsentiert sind, verbessern sich die Rahmenbedingungen durch bessere Vergütung und die Aufnahme in die Weiterbildungsordnung. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Reaktion eines Therapeuten wäre am wenigsten förderlich für die Entwicklung von Vertrauen und Sicherheit in einer neuen psychodynamischen Gruppe?

<p>Frühzeitige Konfrontation von Gruppenmitgliedern mit ihren tiefsten Ängsten und Abwehrmechanismen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was charakterisiert eine soziale Gruppe im Kontext der Gruppenpsychotherapie am treffendsten?

<p>Mehrere Personen, die in direkter Beziehung zueinander stehen und durch einen Gruppenprozess eine kollektive Dynamik entwickeln. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Gruppentherapeut bemerkt, dass sich in einer fortgeschrittenen Gruppe immer wiederkehrende Konflikte um ein bestimmtes Thema entwickeln. Welche Intervention wäre am wenigsten zielführend?

<p>Das Thema als irrelevant abtun und auf die Stärkung der positiven Beziehungen fokussieren. (A)</p> Signup and view all the answers

In einer psychodynamischen Gruppe äußert ein Mitglied wiederholt Kritik an anderen, ohne deren Beiträge anzuerkennen. Welche Reaktion des Therapeuten wäre am wenigsten hilfreich?

<p>Dem Mitglied direktes Feedback zu seinem Verhalten geben, ohne die zugrunde liegenden Motive zu berücksichtigen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft am ehesten auf die ideale Gruppengröße in der psychotherapeutischen Praxis mit Erwachsenen zu?

<p>Kleingruppen mit 3 bis 12 Mitgliedern ermöglichen direkten Kontakt und sind gemäß den Psychotherapie-Richtlinien oft begrenzt, idealerweise auf 8 Teilnehmende. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Gruppenmitglied schweigt während der Sitzungen. Welche Intervention wäre am wenigsten geeignet, um dieses Mitglied einzubeziehen?

<p>Das Mitglied direkt auffordern, sich zu äußern, um den Druck zu erhöhen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss hat die zeitliche Begrenzung einer Therapiegruppe typischerweise auf die Gruppendynamik?

<p>Die begrenzte Zeit prägt von Anfang an die Gruppendynamik und Zielsetzung, da sich die Teilnehmer der Endlichkeit des Prozesses bewusst sind. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Dynamik von Gruppen in der psychodynamischen Therapie ist falsch?

<p>Gruppenprozesse folgen immer einem linearen und vorhersehbaren Verlauf. (B)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich die Gruppengröße bei der Psychotherapie mit Kindern im Vergleich zu Erwachsenen?

<p>Kinder benötigen tendenziell kleinere Gruppen, um eine effektive therapeutische Arbeit zu gewährleisten. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Konsequenz hat das Überschreiten einer bestimmten Mitgliederzahl (ab ca. 7) in einer Großgruppe, die nicht zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird, typischerweise?

<p>Es entstehen regressive Prozesse wie das Zerfallen in Kleingruppen oder die Aufnahme anderer, nicht zielführender Tätigkeiten. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Entwicklungen wird im Zusammenhang mit Gruppentherapien in Deutschland nicht erwartet?

<p>Eine Einschränkung der flexiblen Gruppengröße, um die Qualität der Therapie zu gewährleisten. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Herausforderung besteht aktuell in Bezug auf die Anleitung und Unterstützung von Psychotherapeuten in der Gruppenpraxis, insbesondere im klinischen Kontext?

<p>Es mangelt an ausreichender Anleitung und Unterstützung, was oft zu einem direkten Einstieg ohne angemessene Vorbereitung führt. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wesentliches Merkmal, das Gruppen von mehr als zwei Personen zu einer 'sozialen Gruppe' im psychologischen Sinne macht?

<p>Das Bestehen einer unmittelbaren Beziehung zwischen den Personen, die einen gemeinsamen Gruppenprozess in Gang setzt. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was beinhaltet die Vorlesungsgliederung?

Überblick über die Vorlesungsinhalte und -termine des Semesters.

Was ist der Fokus der Vorlesung?

Gibt einen Überblick über die psychodynamischen Modelle und Therapien für verschiedene Störungsbilder.

Welche Themen werden in der Vorlesung behandelt?

Sitzungen behandeln Themen wie analytische Psychotherapie, Depression, Angststörungen und Traumafolgestörungen.

Wie viele Sitzungen sind Persönlichkeitsstörungen gewidmet?

Persönlichkeitsstörungen werden in zwei Sitzungen behandelt.

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Werden Kinder und Jugendliche in der Vorlesung berücksichtigt?

Eine Sitzung ist der psychodynamischen Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen gewidmet.

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Was wird in Sitzung 11 thematisiert?

Psychodynamische Gruppentherapien werden in einer eigenen Sitzung behandelt.

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Was wird gegen Ende der Vorlesung thematisiert?

Am Ende des Semesters wird Forschung zur psychodynamischen Psychotherapie behandelt.

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Gruppentherapie-Anteil (DE)

Der Anteil der Gruppentherapien an der Richtlinienpsychotherapie in Deutschland.

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Soziale Gruppe

Eine Situation, in der mehr als zwei Personen in direkter Beziehung zueinander stehen und einen gemeinsamen Gruppenprozess erleben.

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Kleingruppe (Größe)

3-12 Mitglieder, direkter Kontakt möglich, oft in Psychotherapie (bis 8 TN).

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Mediangruppe (Größe)

12-25 Mitglieder, größere Gruppe als Kleingruppe.

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Großgruppe (Größe)

Über 25 Mitglieder, formale Leitung nötig, Gefahr von regressiven Prozessen.

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Großgruppe (Therapie)

Wird nicht für therapeutische Zwecke verwendet.

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Zeitbegrenzung in Gruppen

Die begrenzte Zeit prägt die Gruppendynamik und Zielsetzung.

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Gruppenpsychotherapie

Eine Therapieform, bei der psychische Probleme im Kontext einer Gruppe bearbeitet werden.

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Aussichten Gruppentherapie DE

Bessere Vergütung, flexible Gruppengrößen, Kombination mit Einzeltherapie, psychotherapeutische Grundversorgung.

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Ziele von Gruppen

Wirken auf soziales Lernen, Problemlösung und Wissensvermittlung.

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Dauer von Gruppen

Bestehen über eine gewisse Zeitspanne, abhängig vom Ziel.

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Rollenausbildung in Gruppen

Herausbildung von Rollen mit abgestimmten Funktionen (leitend, beratend, unterstützend).

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Einflussfaktoren auf Gruppentherapie

Patientenmerkmale, Gruppendynamik, Gruppenstruktur, Veränderungstheorie, Therapeutenmerkmale.

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Motivation in Gruppentherapie

Hohe Motivation und Erwartung führen zu besseren Ergebnissen.

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Interpersonelle Fertigkeiten

Mindestmaß an Fertigkeiten und Wertlegung auf positive Zusammenarbeit.

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Bindung in Gruppentherapie

Unsichere Bindung erschwert die Therapie, da das Bindungssystem aktiviert wird.

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Interpersonale Probleme in Gruppen

Starke Aggressivität, Konkurrenzverhalten, Abhängigkeit, Autoritätsprobleme.

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Kontraindikation Gruppentherapie

Paranoide, akut psychotische, psychopathische Symptome, SVV, Suizidalität, dissoziative Symptome.

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Indikatoren für Therapieabbrüche

Probleme mit Kontakt und Nähe, unerreichbare Ziele, Fixierung auf Gruppenleitung.

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Homogenität (Psychopathologie)

Ähnlichkeit in Bezug auf demografische Variablen (Alter, Bildung) und psychische Struktur.

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Angsttoleranz

Fähigkeit, mit Angst umzugehen.

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Fähigkeit zur Hilfe

Wie gut ein Patient Hilfe annehmen und geben kann.

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Therapeut: Aufgaben

Therapeut legt Rahmen fest und fördert Zusammenarbeit.

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Sicherheit herstellen

Sicherheit und Fürsorge in der Gruppe geben.

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Interpersonelles Feedback

Hier-und-Jetzt-Fokus im interpersonalen Feedback.

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Emotionale Stimulation

Emotionalität vertiefen, Inhalte kontrolliert erkunden.

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Gruppendynamik

Entwicklung und Unvorhersehbarkeit von Gruppenprozessen.

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Forming (Gruppe)

Vertrauensbildung und Akzeptanz der Gruppe.

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Storming (Gruppe)

Koalitionen, Spannungen und Widerstand in der Gruppe.

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Gruppenanalyse

Fördert Regression durch zurückhaltendes, deutendes Arbeiten. Fokus liegt auf Gesamtgruppe statt Einzelpersonen. Die Gruppe übernimmt analytische Funktion.

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Psychodynamische Gruppentherapien

Einzelne Patienten stehen im Vordergrund. Nutzt Übertragungen auf andere Gruppenmitglieder und Therapeuten. Umfasst supportive Aspekte bis zu Deutung.

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Das „Göttinger Modell“

Verbindet psychoanalytische Ansätze. Sonderform ist die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppentherapie. Ziel ist Förderung der Ich-Funktionen.

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Psychoanalytisch-Interaktionelle Gruppentherapie

Eine Weiterentwicklung der psychodynamischen Gruppentherapie, die die Interaktionen zwischen den Gruppenmitgliedern und deren psychoanalytische Bedeutung in den Fokus rückt.

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Mentalisierungsbasierte Gruppentherapie (MBT-G)

Eine Weiterentwicklung der psychodynamischen Gruppentherapie, bei der die Fähigkeit der Patienten, eigene und fremde Verhaltensweisen zu verstehen, gefördert wird.

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Study Notes

Psychodynamische Gruppentherapien

  • Gruppentherapien waren 2018 mit 1-2% und 2021 mit 4% am gesamten Versorgungsspektrums der Richtlinienpsychotherapie beteiligt (Strauß, 2022; Becker, 2021).
  • Es wird eine verbesserte Vergütung, flexible Gruppengröße und die Kombination mit Einzeltherapie in der psychotherapeutischen Grundversorgung angestrebt.
  • Aktuell gibt es wenig Ausbildung, jedoch erfolgt die Aufnahme in die neue Weiterbildungsordnung.
  • Häufige Probleme sind Anleitungen in Kliniken, wenig Anleitung für Hilfestellungen, direkter Einstieg und Gruppenzwang in Kliniken.

Soziale Gruppe

  • Eine soziale Gruppe besteht aus mehr als zwei Personen, die in einer direkten Beziehung zueinander stehen.
  • Ein Gruppenprozess lässt die Gruppe mehr werden als die Summe ihrer Mitglieder.

Gruppengröße

  • Kleingruppen (3-12 Mitglieder): Ermöglichen direkten Kontakt, sind in Psychotherapie-Richtlinien auf 8 TN begrenzt und werden für Kinder benötigt.
  • Mediangruppen (12-25 Mitglieder)
  • Großgruppen (über 25 Mitglieder): Benötigen formale Leitung, führen sonst zu regressiven Prozessen und Zerfall in Kleingruppen; sind nicht für therapeutische Zwecke geeignet.
  • Weiterbildungsgruppen für Psychotherapeuten umfassen idealerweise zwischen 10 und 12 Personen.

Gruppendauer

  • Die Zeitbegrenzung ist ein zentrales Thema, das die Gruppendynamik und Zielsetzung von Anfang an prägt.
  • Die Dauer ambulanter Sitzungen beträgt meist 100 Minuten, stationäre Sitzungen sind kürzer. Kürzere Sitzungen begrenzen Regression und Trennungserleben.
  • Tiefenpsychologische Gruppentherapien umfassen 40-80 Doppelstunden (ca. 1-2 Jahre), analytische Gruppentherapien bis zu 150 Doppelstunden.
  • Zeitbegrenzung dient der Fokussierung auf Ziele und dem bewussten Umgang mit der verfügbaren Zeit.
  • Zeitoffene Gruppen dauern je nach individuellen Bedürfnissen; der Austritt erfolgt bei Zielerreichung oder veränderter Lebenssituation.

Heterogenität vs. Homogenität

  • Homogene Gruppen: Sind geeignet für kurze Lernprozesse, Menschen in Belastungs- oder Übergangssituationen und Patienten mit gleicher Symptomatik; in psychoedukativen Gruppen stehen Konflikt- und Symptombewältigung im Mittelpunkt.
  • Heterogene Gruppen: Eignen sich für längere Projekte und Therapien mit Lern- oder Behandlungszielen, sind eine Domäne analytischer Ansätze und werden auch als "zieloffene" Gruppen ohne psychoanalytischen Hintergrund eingesetzt.
  • Es sollte auf die Vermeidung von Außenseiterrollen geachtet werden.

Gruppenmerkmale

  • Gruppenkohäsion: Entwicklung eines Zusammengehörigkeitsgefühls (Sader 2000, König 2012)
  • Gemeinsame Werte und Normen: Entstehen und wandeln sich innerhalb der Gruppe.
  • Art des Austausches: Möglichkeit zur unmittelbaren, persönlichen Interaktion, abhängig von der Gruppengröße.
  • Zielverfolgung: Verfolgung eines übergeordneten Ziels und Identifikation mit diesem.
  • Dauer: Bestehen über eine gewisse Zeitspanne, wobei die Mindestdauer von der jeweiligen Zielsetzung abhängt.
  • Rollenausbildung: Herausbildung abgestimmter Funktionen wie leitende, beratende oder unterstützende Rollen.

Modelle der Gruppentherapie (nach Arnswald, 2024)

  • Psychoedukation
  • Psychotherapie in der Gruppe (einzelfallorientierte Gruppen)
  • Psychotherapie durch die Gruppe (interaktionsorientierte Gruppen)

Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit

  • Patientenmerkmale.
  • Gruppenstruktur.
  • Therapeutenmerkmale.
  • Gruppendynamik.
  • Formale Veränderungstheorie.

Patientenmerkmale

  • Motivation: Hohe Motivation und Erwartung führen zu besseren Ergebnissen.
  • Interpersonelle Fertigkeiten: Erforderlich ist ein Mindestmaß und Wertlegung auf positive Zusammenarbeit mit Anderen, aber keine extremen sozialen Ängste.
  • Vorerfahrungen mit Gruppen: Familie, Schule, Beruf etc.
  • Bindung: Eine unsichere Bindung erschwert die Therapie, da die Gruppe das Bindungssystem aktiviert; es sollte ein sicherer Rahmen geboten werden.
  • Interpersonelle Probleme: Starke Aggressivität, Konkurrenzverhalten oder Abhängigkeit, Schwierigkeiten mit Autoritäten.
  • Kontraindikation: Paranoide, akut psychotische, psychopathische Symptome, häufige SVV, akute Suizidalität, starke dissoziative Symptome.
  • Indikatoren für Therapieabbrüche: Probleme mit Kontakt und Nähe, unerreichbare Ziele, besondere Fixierung auf die Gruppenleitung.

Gruppenstruktur - Zusammensetzung der Gruppe

  • Heterogenität in Bezug auf:

    • Intellektualisierung vs. Emotionalität
    • Risikobereitschaft vs. Unterstützend
    • Verbal aktiv vs. Verbal passiv
    • Psychopathologie kann eine Rolle spielen.
  • Homogenität in Bezug auf:

    • Demografische Variablen wie Alter, Bildung, Intellekt
    • Psychische Struktur
    • Angsttoleranz
    • Fähigkeit, Hilfe anzunehmen bzw. zu geben

Therapeutenmerkmale

  • Aufgaben und Kompetenzen (die "Dirigentin"):
    • Festlegung des Rahmens und der Zusammensetzung der Gruppe
    • Sicherung des Rahmens
    • Förderung der therapeutischen Zusammenarbeit
    • Herstellung und Aufrechterhaltung von Sicherheit - Fürsorge
    • Förderung interpersonellen Feedbacks, im Hier und Jetzt
    • Emotionale Stimulation und Bedeutungszuweisung -> Vertiefung der Erkundung von Inhalten, emotional und kontrolliert (MBT)
  • Dynamik von Gruppen: Entwicklungspotential und Unberechenbarkeit

Gruppendynamik

  • Phasen von Gruppenprozessen nach Tuckmann & Jensen (1977):
    • Forming (Vertrauensbildung, Akzeptanz der Gruppe)
    • Storming (Koalitionen, Spannungen, Widerstand)
    • Norming (Konhäsion, Einigkeit, Rollendifferenzierung, Vertrauen)
    • Performing (Entscheidungen, Problemlösung, Zielerreichung)
    • Adjourning (Rückzug, Rollenauflösung, Reduktion Zusammenhörigkeit)
  • Auf und Ab in Gruppenbewegung.
  • Aushandlung verschiedener Themen, Konflikte und Interaktionen (z.B. bezogen auf den Gruppenleiter).

Formale Veränderungstheorie

  • Sigmund Freud: Unbewusste Konflikte, Übertragungsmechanismen.
  • Wilfred Bion: Grundannahmegruppen (Abhängigkeit, Flucht-Kampf, Paarbildung).
  • Foulkes & Anthony: Gruppenanalyse, die Gruppe als "Matrix" für Veränderung.
  • Peter Fonagy: Mentalisierungstheorie, Förderung der Mentalisierungsfähigkeit durch Gruppendynamik.

Wirkfaktoren der Gruppenpsychotherapie

  • Lernen: Anleitung, Modelllernen, interpersonelles Lernen + Feedback.
  • Emotionale Beteiligung: Selbstöffnung, Katharsis.
  • Support und Austausch: Zugehörigkeit, Altruismus, Kohäsion, Universität des Leidens.
  • Psychotherapeutische Faktoren: Verfahrensspezifische Prozesse (z.B. Durcharbeiten), emotionale Einsicht in eigenes Erleben und Verhalten, Imitation, Identifikation, Internalisierung.
  • Strukturiertheitsgrad: Hohes/minimales Maß an Struktur -> Therapie in/durch die Gruppe.
  • Bestimmte Interventionen bringen dann eigene Prozesse in Gang.

Psychodynamische Gruppenpsychotherapie

  • Traditionelle Verfahren (nach Ideen von Foulkes und Bion):
    • Gruppenanalyse.
    • Psychodynamische Gruppentherapien.
  • Weiterentwicklungen der psychodynamischen Gruppentherapie:
    • Psychoanalytisch-Interaktionelle Gruppentherapie (Heigl-Evers & Heigl 1972, Streeck 2024).
    • Mentalisierungsbasierte Gruppentherapie (MBT-G; Bateman & Fonagy 2004).

Gruppenanalyse

  • Förderung von Regression durch zurückhaltendes, deutendes Arbeiten des Therapeuten.
  • "Psychoanalyse der Gruppe" (Bion, 1961): Fokus liegt auf der Gesamtgruppe statt auf Einzelpersonen; Interventionen beziehen sich meist auf die Gruppe als Ganzes, die als "ein Objekt" betrachtet wird.
  • Analyse durch die Gruppe (Foulkes, 1992): Die Gruppe selbst übernimmt die analytische Funktion; sie wird als "dynamische Matrix" gesehen, die therapeutische Prozesse ermöglicht; der Therapeut schafft den Rahmen und fördert Kommunikation, wird aber mit zunehmender Gruppenfunktion unwichtiger.

Psychodynamische Gruppentherapien

  • Stellen die einzelnen Patienten stärker in den Vordergrund.
  • Nutzen Übertragungen auf andere Gruppenmitglieder, die Gruppe als Ganzes und den Therapeuten.
  • Wenden die ganze Palette der psychodynamischen Techniken an, von supportiven Aspekten bis zu Klärung, Konfrontation und Deutung (Wöller & Kruse 2005, Mattke 2012).

"Göttinger Modell"

  • Integration psychoanalytischer Konzepte: Verbindet verschiedene Ansätze der psychoanalytischen Gruppenarbeit.
  • Sonderform: Psychoanalytisch-interaktionelle Gruppentherapie, die von Heigl & Heigl-Evers in den 1970er Jahren entwickelt wurde.
  • Ziel: Förderung der Ich-Funktionen der Gruppenteilnehmer.
  • Therapeutenrolle:
    • Vorrangig stützend, wenig konfrontativ, nicht-deutend.
    • Fokus auf Interaktionen zwischen den Gruppenmitgliedern.
    • Beobachtung und Einflussnahme auf Gruppennormen.
  • Spezifische Techniken:
    • Förderung der differenzierten Wahrnehmung von Affekten.
    • "Antworten" des Therapeuten auf das Verhalten der Gruppenmitglieder (statt klassischer Deutung).

Psychoanalytisch – Interaktionelle Gruppentherapie

  • Fokus auf implizites Beziehungswissen: Was zwischen den Teilnehmern passiert und wie sie sich in Beziehung setzen.
  • Ziel: Das interpersonelle Geschehen für die Personen erlebbar und damit transparent und verstehbar zu machen.
  • Wirkung: Patienten sollen verstehen, wie eigenes Beziehungswissen in Beziehungsgestaltung einwirkt und Förderung interpersoneller Fähigkeiten.
  • Haltung: Progressorientiert, Regression begrenzend, auf Augenhöhe, Verzicht auf Deutungen, Fokus auf manifeste Interaktionen/Situationen/Normen, selektiv authentisch.
  • Techniken: Fokus auf implizites Beziehungswissen, Antwortender Modus; Antworten richten sich auf Gesamtgruppe, Subgruppen, Einzelne, Situationsdefinitionen und soziale Normen; Antworten können komplementär oder konkordant sein.

Mentalisierungsbasierte Psychotherapie – Gruppe

  • Fokus auf der Mentalisierungsfähigkeit der Gruppenmitglieder: Das eigene und das Verhalten anderer als Ausdruck innerer mentaler Zustände (Gedanken, Gefühle, Absichten, Wünsche) verstehen und interpretieren.
  • Ziel: Förderung der Mentalisierungsfähigkeit und Behandlung struktureller Einschränkungen.
  • Wirkung: Patienten sollen verstehen, welche inneren Zustände und Affekte Ziele während Interaktionen vorherrschen und diese von denen anderer unterscheiden lernen.
  • Haltung: Aktiver Leitungsstil, meist in Co-Leitung, Vermeidung von Schweigephasen mit gesunder Autorität, haltgebend, direktiv und empathisch.
  • Technik: Neugierde auf interpersonelles Geschehen nach dem Prinzip "Fragen stellen" in Bezug auf das Mentalisieren, Priorität im Hier und Jetzt, einfache und kurze Interventionen, Affektfokussierung, bewusstseinsnahe Inhalte fokussieren.

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Eine Zusammenfassung über psychodynamische Gruppentherapie. Inhalt sind unter anderem traditionelle Gruppenanalyse, Unterschiede zu anderen Therapieformen und Therapieziele. Außerdem wird die Rolle des Therapeuten beschrieben.

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