NS-Herrschaft: Überblick

NS-Herrschaft

• Totalitäres Regime unter Adolf Hitler, geprägt von Führerkult, rassistischer Ideologie und Propaganda.
• Politische Repression, Konzentrationslager und systematische Expansion waren kennzeichnend.
• Der Holocaust war ein zentraler Bestandteil der NS-Herrschaft.

Wirtschaft im NS-Staat

• Massive Rüstungsinvestitionen und Großprojekte zur Ankurbelung der Wirtschaft.
• Autarkiepläne, Raub von Ressourcen, Zwangsarbeit und Enteignungen waren üblich.

Unterstützung und Widerstand

• Unterstützung für das NS-Regime kam aus Ideologie, Opportunismus und Angst.
• Widerstand gab es aus dem Militär (z. B. 20. Juli 1944) sowie von Jugendbewegungen (Weiße Rose, Edelweißpiraten, Swingjugend).

Vergangenheitsbewältigung

• Unterschiedliche Strenge bei der Denazifizierung in West- und Ostzonen.
• Ab den 1960er Jahren begann eine öffentliche Aufarbeitung mit Gedenkstätten.

Besatzungszonen

• Westliche Zonen: Demokratische Neuordnung, wirtschaftliche Förderung, teils inkonsequente Entnazifizierung.
• Sowjetische Zone: Enteignung, Kollektivierung und antifaschistische Propaganda.

Nationale Identität

• BRD: Demokratisch, Aufarbeitung des Holocaust, Westintegration.
• DDR: Kommunistisch, antifaschistisch, Unterdrückung von Opposition, divergierende Geschichtsbilder.

Berlin-Blockade und Luftbrücke

• Die UdSSR blockierte West-Berlin 1948/49.
• Westalliierte sicherten die Versorgung durch eine Luftbrücke.
• Die Berlin-Blockade war ein Symbol des Kalten Krieges.

Ost-West-Konflikt

• Chruschtschows Entstalinisierung führte zu Annäherungsversuchen.
• Das Berlin-Ultimatum (1958), der Mauerbau (1961) und die Kubakrise (1962) waren Höhepunkte der globalen Konfrontation.

Berlin-Ultimatum (1958)

• Chruschtschow forderte die Entmilitarisierung Berlins und die Umwandlung West-Berlins in eine freie Stadt.
• Es verschärfte die Spannungen zwischen den Supermächten und trug zum Mauerbau bei.

Nikita Chruschtschow

• Führer der Sowjetunion von 1953 bis 1964.
• Verantwortlich für die Stationierung von Raketen auf Kuba 1962.
• Förderte die Entstalinisierung und begann Reformen in der Sowjetunion.
• Wurde 1964 durch einen Staatsstreich gestürzt.

Kriegsbeginn, Mobilmachung und frühe NS-Politik (1939)

• Der Überfall auf Polen am 1. September 1939 markierte den Beginn des Zweiten Weltkriegs.
• Hitlers Expansionsdrang, die Mobilmachung und die Umstellung der Industrie auf Krieg spielten eine Rolle.
• Es kam zu umfassender Mobilmachung und ersten Zwangsarbeitsmaßnahmen.
• Ende 1939 wurden Gesetze zur Sicherung des Regimes erlassen.

Blitzkrieg, Eroberungen und Wirtschaftskrieg (1940)

• Besetzung Dänemarks und Norwegens im April 1940 zur Sicherung strategischer Seewege und Rohstoffe.
• Einmarsch in die Benelux-Staaten im Mai 1940.
• Fall Frankreichs im Juni 1940, Besetzung von Paris, Waffenstillstand und Errichtung des Vichy-Regimes.
• Staatliche Steuerung, Kriegsanleihen, Preis-/Produktionskontrollen, Zwangsarbeit und Aufbau großer Rüstungsindustrien (z. B. Organisation Todt).

Kriegsausweitung und ideologische Radikalisierung (1941–1945)

• Unternehmen Barbarossa, der Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, zielte auf "Lebensraum" und die Vernichtung des Kommunismus.
• Beginn von Plünderungen, Deportationen und Vernichtungspolitik.
• Ab 1941 systematische Deportationen, Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 zur Planung der "Endlösung".
• Erste Transporte in Vernichtungslager (Auschwitz, Treblinka).
• Schlacht von Stalingrad (1942/43) als schwerer Verlust der Wehrmacht.
• Schlacht von Kursk (Juli 1943) als Ende der deutschen Offensiven.
• Attentat vom 20. Juli 1944 scheiterte und führte zu massiver Repression.
• D-Day am 6. Juni 1944, alliierte Bombardierungen, Hitlers Selbstmord (30. April 1945) und Kapitulation (8. Mai).

Wirtschaftliche Kriegsführung und Rüstungsindustrie

• Ziele: Autarkie und maximale Rüstungsproduktion.
• Maßnahmen: Staatliche Steuerung, Kriegsanleihen, Preis-/Produktionskontrollen und Großprojekte mit Zwangsarbeitern.
• Auswirkungen: Enorme Ressourcenumlenkung, Vernachlässigung ziviler Bereiche und hohe menschliche Kosten.

Propaganda und Gleichschaltung

• Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (Goebbels) steuerte Film, Radio, Plakate und Printmedien.
• Ziel: Einheitliche Verbreitung der NS-Ideologie.
• Zerschlagung unabhängiger politischer und kultureller Institutionen.

Militärischer und intellektueller Widerstand

• Das Attentat vom 20. Juli 1944 scheiterte und führte zu massiven Festnahmen und Hinrichtungen.
• Kreisauer Kreis: Zusammenschluss von Offizieren, Intellektuellen und Geistlichen mit Ideen für ein demokratisches Nachkriegsdeutschland.

Ziviler Widerstand und Jugendopposition

• Weiße Rose (1942–1943): Studentische Widerstandsgruppe mit Flugblattaktionen.
• Swing Kids und Edelweißpiraten opponierten mit kulturellem Protest gegen die NS-Gleichschaltung.

Zusammenbruch und Besatzung (1945)

• Hitlers Selbstmord (30. April 1945), Kapitulation (8. Mai) und Beginn der alliierten Besatzungszeit in vier Zonen.
• Erste Maßnahmen zur Entfernung ehemaliger NS-Funktionäre aus Verwaltung und Justiz.

Nürnberger Prozesse und Entnazifizierung

• Nürnberger Prozesse (1945–1949): Gerichtsverfahren gegen NS-Verantwortliche.
• Entnazifizierung: Kategorisierung der Bevölkerung in Schuldige, Mitläufer und Unbelastete.

Berlin-Blockade und Luftbrücke (1948/49)

• Die UdSSR isolierte West-Berlin (24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949).
• Organisation der Luftbrücke durch westliche Alliierten zur Versorgung der Bevölkerung.

Staatsgründungen und Neuordnung (1949)

• BRD: Gründung am 23. Mai 1949, Einführung des Grundgesetzes, Westintegration (z. B. NATO 1955).
• DDR: Gründung am 7. Oktober 1949 als Einparteienstaat, Planwirtschaft, enge Bindung an die UdSSR.

Nationale Identität und innerdeutsche Debatten

• BRD: Intensive Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit und Schuldfragen.
• DDR: Betonung des antifaschistischen Erbes und staatlich gelenkte Erinnerungskultur.

Wirtschaftswunder und Wiederaufbau

• BRD: Rascher Wiederaufbau durch Soziale Marktwirtschaft, Marshallplanunterstützung.
• DDR: Staatlich gesteuerter Wiederaufbau mit Versorgungsengpässen und politischer Repression.

Kalter Krieg und internationale Bündnisse

• Ost-West-Konflikt: Stellvertreterkriege, Wettrüsten und Spionage prägten die Spannungen.
• BRD trat der NATO (1955) bei; der Ostblock gründete den Warschauer Pakt.
• Volksaufstand in der DDR (1953) wurde blutig niedergeschlagen.

Internationale Krisen und politische Impulse

• Nikita Chruschtschow förderte die Entstalinisierung und versuchte eine friedliche Koexistenz.
• Erste Entspannungsansätze zwischen BRD und osteuropäischen Staaten in den frühen 1960ern.

Aufarbeitung der NS-Vergangenheit

• Entnazifizierung und Nürnberger Prozesse führten zu gesellschaftlichen Debatten um Schuld und Verantwortung.

Gedenkstätten und Mahnmale

• Gedenkstätten wie Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen erinnern an die Opfer.
• Medien, Literatur und Bildungsprogramme förderten das historische Bewusstsein.

Zeitleiste (1939–1965)

• 1939: Überfall auf Polen, Mobilmachung, Umstellung auf Kriegsproduktion.
• 1940: Besetzung Dänemarks und Norwegens, Einmarsch in die Benelux-Staaten, Fall Frankreichs.
• 1941: Unternehmen Barbarossa, Beginn der Vernichtungspolitik und Deportationen.
• 1942: Wannseekonferenz, Beginn systematischer Deportationen, studentischer Widerstand (Weiße Rose).
• 1943: Schlacht von Stalingrad (1942/43) und Schlacht von Kursk (Juli).
• 1944: D-Day (6. Juni), Attentat auf Hitler (20. Juli).
• 1945: Alliierte Vordringen, Befreiung, Hitlers Selbstmord (30. April) und Kapitulation (8. Mai).
• 1946–1949: Nürnberger Prozesse und fortlaufende Entnazifizierung.
• 1948/49: Berlin-Blockade und Luftbrücke.
• 1949: Gründung der BRD (23. Mai) und DDR (7. Oktober).
• 1950–1952: Wirtschaftsboom in der BRD, öffentliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit.
• 1953: Volksaufstand in der DDR.
• 1955: NATO-Beitritt der BRD, Gründung des Warschauer Pakts.
• 1956: Chruschtschows Geheimrede, Beginn der Entstalinisierung.
• 1962: Kuba-Krise.
• 1963–1965: Erste Ansätze der Neuen Ostpolitik und intensive Debatten über nationale Identität und Aufarbeitung.

Wirtschaft und Propaganda

• Aufbau großer Rüstungsanlagen (u. a. Reichswerke Hermann Göring) mit Millionen Zwangsarbeitern.
• Einsatz moderner Medien (Film, Radio, Plakate) zur ideologischen Indoktrination.
• Verbot „entarteter Kunst“ und Förderung einer „arischen“ Kultur.

Widerstand und Opposition

• Kreisauer Kreis entwickelte Pläne für ein demokratisches Nachkriegsdeutschland.
• Weiße Rose führte Flugblattaktionen gegen das NS-Regime durch.
• Es gab diverse Sabotageakte und regimekritische Netzwerke.

Aufarbeitung und Erinnerungskultur

• Nürnberger Prozesse dienten als Vorbild für das internationale Strafrecht.
• Intensive gesellschaftliche Diskussionen über Schuld und Verantwortung.
• Einrichtung von Mahnmalen und Gedenkstätten (z. B. Dachau, Buchenwald).

Internationale Dimensionen und Kalter Krieg

• Besatzungszonen und ideologische Differenzen führten zur Spaltung Europas.
• Chruschtschows Politik der Entstalinisierung und „friedlichen Koexistenz“ führte zu Krisen.
• Erste Ansätze zur Entspannung zwischen der BRD und osteuropäischen Staaten in den frühen 1960ern.

Wichtige Persönlichkeiten

• Adolf Hitler (1889–1945): Diktator, Initiator von Expansions- und Vernichtungskrieg.
• Joseph Goebbels (1897–1945): Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda.
• Heinrich Himmler (1900–1945): Reichsführer-SS, Schlüsselfigur im Holocaust.
• Claus von Stauffenberg (1907–1944): Militärischer Widerstandskämpfer, Mitinitiator des Attentats vom 20. Juli 1944.
• Hans und Sophie Scholl (1918/1921–1943): Mitglieder der Weißen Rose.
• Konrad Adenauer (1876–1967): Erster Bundeskanzler der BRD.
• Ludwig Erhard (1897–1977): Wirtschaftsminister/Bundeskanzler, Architekt der Sozialen Marktwirtschaft.
• Walter Ulbricht (1893–1973): Führende Figur im Aufbau der DDR.
• Nikita Chruschtschow (1894–1971): UdSSR-Führer, bekannt für Entstalinisierung.

1939

• 1. September: Deutschland greift Polen an, was den Zweiten Weltkrieg auslöst.
• 3. September: Großbritannien und Frankreich erklären Deutschland den Krieg.

1940

• Frühjahr bis Frühsommer: Deutschland besetzt Dänemark und Norwegen.
• Mai bis Juni: Deutschland marschiert in die Benelux-Staaten und Frankreich ein.
• Juni: Beginn der Bombardements zur Vorbereitung der Luftschlacht um England.
• Juli bis Oktober: Luftschlacht um England; die deutsche Luftwaffe scheitert an der britischen Verteidigung.

1941

• 22. Juni: Unternehmen Barbarossa: Deutschland greift die Sowjetunion an.
• Juni bis Dezember: Der Krieg weitet sich aus, die Kämpfe an der Ostfront werden erbittert.
• 7. Dezember: Japan greift Pearl Harbor an, die USA treten in den Krieg ein.

1942 – 1943

• Schlacht von Stalingrad (August 1942 – Februar 1943): Deutsche werden in der Sowjetunion gestoppt.
• Schlacht um Midway (Juni 1942): Strategischer Sieg der USA gegen Japan im Pazifik.
• 20. Januar 1942 – Wannseekonferenz: Planung der "Endlösung der Judenfrage".
• Ab 1942: Systematische Deportationen und Massenmorde an Juden, Sinti, Roma und politischen Gegnern.

1944

• 6. Juni – D-Day: Alliierte Invasion in der Normandie zur Befreiung Westeuropas.
• August 1944: Operation Dragoon: Landung in Südfrankreich schwächt die deutsche Verteidigung.
• Weitere Befreiungsaktionen: Rückzug der deutschen Truppen in ganz Europa.

1945

• Februar 1945 – Jalta-Konferenz: USA, Großbritannien und UdSSR beraten über die Neuordnung Europas.
• Frühling/Frühsommer: Kapitulation Deutschlands im Mai (VE-Day, 8. Mai 1945).
• Juli bis August 1945 – Potsdam-Konferenz: Alliierte legen die Nachkriegsordnung fest.
• 6. August: Atombombenabwurf auf Hiroshima.
• 9. August: Atombombenabwurf auf Nagasaki.
• 2. September: Offizielle Kapitulation Japans – Ende des Zweiten Weltkriegs.

1945 – 1949: Neuordnung und Wiederaufbau

• Deutschland beginnt mit der Entnazifizierung und muss Millionen Vertriebene ansiedeln.
• 1947 – Marshallplan: USA stellen Hilfsgelder für den Wiederaufbau Europas bereit.
• 1948 – Währungsreform: Einführung der Deutschen Mark in Westdeutschland.
• Berlin-Blockade und Luftbrücke (1948–1949): UdSSR blockiert West-Berlin.
• Teilung Deutschlands: Gründung der BRD (Mai 1949) und DDR (Oktober 1949).

1949 – 1955: Frühe Phase des Kalten Krieges

• 1949: Gründung der NATO.
• 1955: Gründung des Warschauer Pakts.
• 1951 – Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS): Beginn der wirtschaftlichen Integration in Europa.
• Koreakrieg (1950–1953): Stellvertreterkrieg zwischen Nord- und Südkorea verschärft die globalen Spannungen.
• 5. März 1953 – Tod Stalins führt zu Veränderungen in der sowjetischen Politik.

1955 – 1961: Intensivierung des Kalten Krieges

• Rüstungswettlauf und Spionage zwischen den Supermächten.
• Westdeutschlands "Wirtschaftswunder" und der allgemeine Wiederaufbau Europas.
• Dekolonisation verändert die globalen Machtverhältnisse.
• 12. April 1961 – Juri Gagarin: Erster Mensch im All symbolisiert den sowjetischen Erfolg.

1961 – 1965: Eskalation, gesellschaftliche Umbrüche

• 13. August 1961: DDR errichtet die Berliner Mauer.
• Oktober 1962: Kubakrise: Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba führt zu einer gefährlichen Konfrontation.
• USA: Bürgerrechtsbewegung kämpft gegen Rassentrennung.
• Weltweit: Studenten- und Friedensbewegungen fordern gesellschaftliche und politische Umbrüche.
• 22. November 1963: Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy.
• Tiefgreifender Generationenwechsel in Musik, Kunst und Medien.
• Zahlreiche ehemalige Kolonien in Afrika und Asien erlangen die Unabhängigkeit.