James-Lange Theorie der Emotion
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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Kernaussage der Emotionstheorie von James?

  • Emotionen sind das Ergebnis von angeborenen, instinktiven Reaktionen auf bestimmte Reize.
  • Das bewusste Erleben körperlicher Veränderungen ist gleichbedeutend mit dem Empfinden einer Emotion. (correct)
  • Körperliche Veränderungen und emotionale Erfahrungen treten gleichzeitig auf, ohne dass eine die andere beeinflusst.
  • Emotionen entstehen primär durch kognitive Bewertung einer Situation, bevor körperliche Veränderungen auftreten.

Welches Beispiel veranschaulicht am besten, wie die ursprüngliche Emotionstheorie von James die Entstehung von Furcht erklären würde?

  • Wir sehen einen Bären, bewerten ihn als gefährlich, und daraufhin verspüren wir Furcht.
  • Wir verspüren eine erhöhte Herzrate und flache Atmung, was uns bewusst wird und als Furcht interpretiert wird. (correct)
  • Wir sehen einen Bären, und gleichzeitig verspüren wir Furcht und körperliche Reaktionen.
  • Wir fühlen Furcht, was automatisch zu einer erhöhten Herzrate und flacher Atmung führt.

Worin besteht die Hauptkritik von Worcester (1893) an der Emotionstheorie von James?

  • Worcester wies darauf hin, dass die bloße Wahrnehmung körperlicher Veränderungen nicht ausreicht, um eine Emotion zu erzeugen; eine Bewertung der Situation sei notwendig. (correct)
  • Worcester behauptete, dass körperliche Veränderungen irrelevant für das Entstehen von Emotionen seien.
  • Worcester argumentierte, dass Emotionen stärker von sozialen und kulturellen Faktoren beeinflusst werden.
  • Worcester kritisierte, dass James' Theorie keine spezifischen Muster für verschiedene Emotionen vorhersagen konnte.

Welche Aussage steht im Einklang mit der James'schen Theorie der Emotion?

<p>Die körperliche Reaktion bestimmt die Emotion. (A)</p> Signup and view all the answers

Ein Wanderer sieht im Wald eine Schlange. Sein Herz beginnt schnell zu schlagen, er atmet schneller, und erst dann verspürt er Angst. Welche Emotionstheorie wird hier am besten veranschaulicht?

<p>James-Lange-Theorie (B)</p> Signup and view all the answers

Wo können sich Erstsemester für ein Mentoring-Programm anmelden?

<p>In einer Excel-Liste im FR Teams-Ordner. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Theorien wird nicht explizit auf der Folie "Überblick" erwähnt?

<p>Theorie der kognitiven Bewertung von Arnold Magda. (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem Jahr veröffentlichte William James sein Werk "Principles of Psychology"?

<p>1890 (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage entspricht der Kernaussage der Emotionstheorie von William James?

<p>Körperliche Empfindungen sind die Ursache für Emotionen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was unterscheidet die Theorie von Carl Lange von der ursprünglichen Theorie von William James?

<p>Lange konzentrierte sich auf vasomotorische Reaktionen, während James viszerale Reaktionen betonte. (D)</p> Signup and view all the answers

Für welche Art von Emotionen sah William James seine Theorie ursprünglich als gültig an?

<p>Für 'gröbere' Emotionen wie Zorn, Furcht, Liebe, Hass, Freude, Kummer, Scham, Stolz. (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher der folgenden Schritte gehört nicht zu den von James beschriebenen Schritten der Emotionsentstehung?

<p>Kognitive Bewertung der Situation. (B)</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss hatten Depressionen und Rückenleiden auf William James' akademische Laufbahn?

<p>Sie führten zu Unterbrechungen seines Medizinstudiums. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Vorgehensweisen ähnelt am ehesten dem Emotionserfassungsansatz nach Schachter & Singer, ergänzt um einen zusätzlichen Faktor?

<p>Anpassung der emotionalen Reaktion basierend auf einer vorherigen physiologischen Veränderung und der Interpretation dieser Veränderung durch einen Fragebogen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was war ein zentraler Kritikpunkt oder ein festgestelltes Problem im ursprünglichen Versuchsdesign?

<p>Die Daten passten nicht zu den erwarteten Ergebnissen, was die Manipulationen als ungeeignet erscheinen ließ. (D)</p> Signup and view all the answers

Was war der Forschungsschwerpunkt von Richard S. Lazarus?

<p>Die Analyse der Entstehung von Emotionen im Zusammenhang mit Stress und psychischen Belastungen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten Lazarus' Ansatz in der Emotionspsychologie?

<p>Ein kognitiver Ansatz, der die Rolle von Bewertungsprozessen bei der Entstehung von Emotionen hervorhebt. (B)</p> Signup and view all the answers

In welchen spezifischen Situationen untersuchte Lazarus Reaktionen auf psychische Belastungen?

<p>Sowohl in Extremsituationen, wie Kampfeinsätzen, als auch in alltäglicheren Belastungssituationen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die primäre Funktion des 'Differenzwerts' im Kontext der Emotionsforschung?

<p>Er dient als subjektiver Emotionsindex. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt die Verhaltensbeobachtung in der beschriebenen Forschungsmethodik?

<p>Sie ist eine Methode zur Erfassung von emotionalen Reaktionen. (C)</p> Signup and view all the answers

Warum wird ein 'Manipulationscheck' (wie die Pulssequenz) in der Forschung eingesetzt?

<p>Um sicherzustellen, dass die induzierte physiologische Erregung wie geplant erfolgte. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn die Daten 'nicht wirklich zur Annahme passen' im beschriebenen Experiment?

<p>Die Ergebnisse weichen von den erwarteten Resultaten ab. (C)</p> Signup and view all the answers

Im Replikationsversuch von Marshall und Zimbardo (1979), welche Funktion hatte die Placebogruppe?

<p>Sie diente als zusätzliche Kontrollgruppe, um spezifische Effekte des Adrenalins zu isolieren. (A)</p> Signup and view all the answers

Welchen Zweck erfüllte die Falschinformation (Kälteempfindung, leichte Kopfschmerzen) im Replikationsversuch von Marshall und Zimbardo?

<p>Sie sollte eine alternative Erklärung für die durch Adrenalin ausgelösten Symptome bieten. (B)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, ein Teilnehmer in der Adrenalingruppe verspürt keine Veränderung (keine Veränderung verspürten). Was wäre die wahrscheinlichste Auswirkung auf die Datenanalyse?

<p>Der Differenzwert dieses Teilnehmers wäre wahrscheinlich niedrig, was die Ergebnisse verzerren könnte. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten das Hauptziel des Experiments von Schachter und Singer (1962)?

<p>Die Rolle von physiologischer Erregung und kognitiver Bewertung bei der Entstehung von Emotionen zu untersuchen. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie manipulierten Schachter und Singer (1962) die physiologische Erregung ihrer Versuchsteilnehmer?

<p>Durch die Verabreichung von Adrenalin oder einem Placebo (Kochsalzlösung). (A)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Tatsache, dass nur eine Adrenalingruppe falsch informiert wurde, die Interpretation der Ergebnisse im Replikationsversuch von Marshall und Zimbardo?

<p>Sie erschwert die Interpretation, da die Effekte von Erregung und Kognition nicht vollständig entkoppelt sind. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Bedingungen wurde im Experiment von Schachter und Singer verwendet, um das Erklärungsbedürfnis der Teilnehmer zu variieren?

<p>Teilnehmer wurden entweder richtig, falsch oder nicht über die erwarteten Nebenwirkungen der Injektion informiert. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wurde im Experiment von Schachter und Singer die emotionale Kognition der Teilnehmer beeinflusst?

<p>Durch die Interaktion mit einer euphorischen oder ärgerlichen Vertrauensperson im Wartezimmer. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Szenarien würde am ehesten das Studiendesign von Schachter und Singer replizieren?

<p>Einer Person wird eine Spritze mit einer unbekannten Substanz injiziert, ohne dass sie über mögliche Nebenwirkungen informiert wird. Danach wird sie in einen Raum mit einer Person gesetzt, die sich entweder sehr glücklich oder sehr traurig verhält. (D)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, ein Teilnehmer im Schachter-Singer-Experiment verspürt nach der Adrenalininjektion Herzklopfen, wird aber fälschlicherweise informiert, dass er taube Füße bekommen wird. Wie würde dieser Teilnehmer seine Emotionen wahrscheinlich interpretieren, wenn er einer ärgerlichen Person begegnet?

<p>Er würde sich wahrscheinlich ärgerlich fühlen, da er eine Erklärung für sein Herzklopfen sucht und die ärgerliche Person als Ursache interpretiert. (B)</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss hatte die Coverstory im Experiment von Schachter und Singer (1962) auf die Validität der Studie?

<p>Sie erhöhte die Validität, indem sie die Teilnehmer davon überzeugte, dass die Erregung von der Injektion stammte, und somit ihre emotionale Reaktion auf die Situation lenkte. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche methodische Kritik könnte man am ehesten am Experiment von Schachter und Singer (1962) äußern?

<p>Die Coverstory könnte zu ethischen Problemen im Zusammenhang mit Täuschung führen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten das Ziel der Studie von Speisman, Lazarus et al. (1964)?

<p>Die Beziehung zwischen Stressemotionen und sekundärer Bewertung zu erforschen. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wurde die physiologische Komponente in der Studie von Speisman, Lazarus et al. (1964) gemessen?

<p>Durch die Messung der elektrischen Hautleitfähigkeit und der Herzrate. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet in Bezug auf die Studie von Speisman, Lazarus et al. (1964) der Begriff 'Trauma-Kommentar'?

<p>Ein Kommentar, der die traumatischen Inhalte des gezeigten Materials verstärkt und somit stärkere Stressreaktionen hervorruft. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft im Kontext der Ergebnisse der Studie von Speisman, Lazarus et al. (1964) am ehesten zu?

<p>Ein Trauma-Kommentar führt zu einer stärkeren Stressreaktion im Vergleich zu einem neutralen Kommentar. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Instrument wurde zur Messung von Stressbewältigungsstrategien im Rahmen der empirischen Überprüfung erwähnt?

<p>Ways of Coping-Q (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Beispiele stellt eine emotionsorientierte Stressbewältigungsstrategie im Sinne des 'Ways of Coping-Q' dar?

<p>Ich habe versucht, die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und das Positive darin zu sehen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Beispiele stellt eine problemorientierte Stressbewältigungsstrategie im Sinne des 'Ways of Coping-Q' dar?

<p>Ich habe die Situation analysiert und einen konkreten Plan zur Lösung des Problems entwickelt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Schlussfolgerung kann im Bezug auf den praktischen Wert des 'Ways of Coping-Q' gezogen werden?

<p>Der 'Ways of Coping-Q' hat keinen praktischen Wert. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Emotion (Beispiel)

Plötzliche Reaktion auf eine dunkle, sich bewegende Gestalt im Wald, noch bevor Gefahr bewusst wird.

James' Theorie: Körperliche Muster

Körperliche Veränderungen (z.B. Herzrate, Atmung) sind die Grundlage spezifischer Emotionen.

James' Theorie: Erleben = Emotion

Das bewusste Erleben körperlicher Veränderungen ist gleichbedeutend mit der Emotion.

Worcesters Kritik

Die bloße Wahrnehmung reicht nicht aus, eine Bewertung der Situation ist notwendig.

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Überblick

Emotionstheorie von W.

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James' Emotionstheorie

Körperliche Veränderungen führen zu einem Gefühl.

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James-Lange-Theorie

Emotionen entstehen durch viszerale Reaktionen (James) und vasomotorische Reaktionen (Lange).

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Ablauf der Emotionsentstehung (James)

Die Wahrnehmung eines Ereignisses löst eine spezifische körperliche Veränderung aus, welche dann als Emotion empfunden wird.

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Emotionsspezifische Körperreaktionen

Emotionen werden durch spezifische Muster körperlicher Reaktionen unterschieden.

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Wo finde ich die Mentorenliste?

Die Excel-Liste für die Mentoren heißt: Mentoring für die Erstis.

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Viszerale Reaktionen

Viszerale Reaktionen sind Reaktionen der inneren Organe (Herz, Lunge, Darm).

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Vasomotorische Reaktionen

Vasomotorische Reaktionen sind Veränderungen der Blutgefäße und Sauerstoffversorgung des Gehirns.

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Gültigkeitsbereich der James-Lange-Theorie

Die James-Lange-Theorie gilt nur für "gröbere" Emotionen wie Angst, Freude, Trauer.

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Nicht-Alltäglicher Fall

Ein ungewöhnliches Ereignis, das eine Erklärung benötigt.

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Schachter und Singer (1962) - Ziel

Untersucht das Zusammenspiel von physiologischer Erregung und kognitiver Bewertung bei Emotionen.

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Manipulation (Experiment)

Systematische Veränderung von Variablen in einem Experiment.

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Schachter/Singer - Manipulationen

Physiologische Erregung, Erklärungsbedürfnis, emotionale Kognition.

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Cover-Story

Gibt den Zweck des Experiments an, oft leicht verschleiert.

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Physiologische Erregung - Manipulation

Adrenalin (Erregung) vs. Kochsalzlösung (Placebo).

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Erklärungsbedürfnis - Manipulation

Richtig, nicht oder falsch informiert über zu erwartende Symptome.

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Emotionale Kognition - Manipulation

Vertraute zeigen Euphorie oder Ärger, um die Reaktion der Teilnehmer zu beeinflussen.

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Körpergewicht angepasst

Anpassung der Dosis an das Körpergewicht des Teilnehmers.

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Emotionserfassung

Erfassung der Emotionen der Teilnehmer, ähnlich der Studie von Schachter & Singer, inklusive Fragebogen zum emotionalen Zustand.

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Richard S. Lazarus

Geboren 1922 in N.Y., Psychologie und Soziologie Studium, lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten, prägte den kognitiven Ansatz der Emotionspsychologie.

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Lazarus' Forschung

Erforschung der Entstehung von Stress-Emotionen und Reaktionen auf psychische Belastungen (z.B. Extremsituationen wie Kampfeinsätze).

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Kognitive Bewertung (Lazarus)

Bewertung einer Situation, um festzustellen, ob sie bedrohlich oder vorteilhaft ist.

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Differenzwert

Subjektiver Emotionsindex zur Messung von Veränderungen.

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Verhaltensbeobachtung

Direkte Beobachtung des Verhaltens von Versuchsteilnehmern.

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Manipulationscheck

Überprüfung, ob die Manipulation (z.B. Pulsfrequenz) gewirkt hat.

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Ansteckung

Die Übernahme von Emotionen oder Verhaltensweisen von anderen.

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Physiologische Erregung

Eine physiologische Reaktion oder Erregung im Körper.

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Placebogruppe

Eine Kontrollbedingung ohne Wirkstoff, um Placebo-Effekte zu prüfen.

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Falsch informiert

Eine Gruppe, die falsch über die erwarteten Effekte informiert wird.

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Replikationsversuch

Wiederholung einer Studie, um die ursprünglichen Ergebnisse zu bestätigen.

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Speisman, Lazarus et al. (1964)

Studie zur physiologischen und Erlebenskomponente von Emotionen.

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Trauma-Kommentar

Ein Kommentar, der die Stressreaktion verstärkt.

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Appraisal-Theorie (Bewertung)

Die subjektive Interpretation eines Ereignisses beeinflusst die Stressreaktion.

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Ziel der Stressforschung

Erforscht den Zusammenhang zwischen Stress und Wohlbefinden.

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Fragestellung Stressforschung

Wie wirkt sich Stress auf Wohlbefinden, soziales Funktionieren und Gesundheit aus?

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Individuelle Unterschiede

Individuelle Unterschiede in der Reaktion auf Stress.

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Ways of Coping-Q

Ein Fragebogen zur Erfassung von Stressbewältigungsstrategien.

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Problemorientierte Bewältigung

Aktives Handeln zur Lösung des Problems.

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Study Notes

Vorlesung Allgemeine Psychologie II, Teil 2: Kognitive Emotionstheorien

  • Der Überblick umfasst Meilensteine der Theorieentwicklung sowie Emotionstheorien von James/Lange, Schachter & Singer und Lazarus.

William James (1842–1910)

  • 1861: James studierte Chemie und vergleichende Anatomie an der Lawrence Scientific School in Harvard.
  • 1864–1869: Er studierte Medizin.
  • Er erlitt Unterbrechungen aufgrund von Depressionen und Rückenleiden.
  • Er hielt psychologische Vorlesungen in Berlin.
  • 1872: Er wurde Dozent an der Harvard Universität.
  • 1876: Er wurde Assistenzprofessor für Physiologie.
  • 1885: James wurde Professor für Philosophie.
  • 1890: Er veröffentlichte "Principles of Psychology".
  • Er war der berühmteste Psychologe seiner Zeit.
  • Sein Werk wird auch heute noch häufig zitiert.

Emotionstheorie von W. James

  • „What is an emotion?" ist ein Werk von 1884, das sich mit der Entstehung von Emotionen befasst.
  • Alltagsauffassung: Gefühl (z. B. Trauer) führt zu körperlichen Veränderungen (z. B. Weinen).
  • James' Theorie besagt: Körperliche Veränderungen (Weinen) führen zu Gefühl (Trauer).
  • Man weint aufgrund der Trauer, sondern wird traurig aufgrund des Weinens.

Emotionstheorie von Carl Lange

  • 1885: Lange veröffentlichte "Ueber Gemüthsbewegungen".
  • Die James-Lange-Theorie besagt, dass Emotionen durch körperliche Reaktionen entstehen
  • James betonte viszerale Reaktionen (innere Organe wie Herz, Lunge, Darm).
  • Lange hob vasomotorische Reaktionen (Veränderung der Blutgefäße und Sauerstoffversorgung des Gehirns) hervor.

Emotionstheorie von James – Ursprüngliche Annahmen

  • Diese Emotionstheorie gilt nur für „gröbere" Emotionen wie Zorn, Furcht, Liebe, Hass, Freude, Kummer, Scham, Stolz.
  • Emotionsentstehung:
    • (1) Auslösung durch Wahrnehmung, Vorstellung oder Gedanken an Objekte oder Ereignisse (z.B. Tod).
    • (2) Emotionsspezifische körperliche Veränderung (z.B. Pulsrate).
    • (3) Empfinden der körperlichen Veränderungen (= Emotion z.B. Trauer).
  • Emotionen liegen spezifische Muster von körperlichen Veränderungen zugrunde.
    • Furcht: erhöhte Herzrate, flacher Atem.
    • Wut: geschwellte Brust, Blutandrang.
  • Bewusstes Erleben (Empfinden) körperlicher Veränderungen entspricht der Emotion.

Beispiel der James Theorie

  • Wenn wir plötzlich eine dunkle, sich bewegende Gestalt im Wald sehen, bleibt uns das Herz stehen, und wir halten den Atem an, noch bevor eine deutliche Vorstellung von Gefahr auftritt.

Kritik an James Theorie

  • Worcester (1893) argumentierte, dass bloße Wahrnehmung nicht hinreichend ist, sondern eine Bewertung des Bären als Bedrohung notwendig ist.

Überblick Schachter und Singer

  • Überblick Meilensteine der Theorieentwicklung, Emotionstheorie von W. James und Theorie von Schachter & Singer.

Stanley Schachter (1922 - 1997)

  • Schachter wurde in New York geboren.
  • 1939–1944: Studium an der Yale University.
  • 1946: Am MIT in Cambridge; Schüler von Kurt Lewin und Leon Festinger.
  • 1949: Full Professor an der University of Minnesota.
  • 1961: Professor an der Columbia University.
  • Sein zentrales Interesse war die Erklärung der Entstehung von Emotionen.
  • Er entwickelte die Zwei-Faktoren-Theorie, welche kognitive und physiologische Prozesse beinhaltet.
  • Obwohl viele seiner Annahmen widerlegt worden sind, ist dies die einflussreichste Emotionstheorie.

Studie von Marañon (1924)

  • Marañon (1924) untersuchte die Effekte von Adrenalin-Injektionen an 210 gesunden und kranken Probanden bezüglich Latenz, Dauer, Intensität und Form.
    • Ca. 70% der Pbn berichteten über einen „kalten" Erregungszustand („Als-ob-Gefühle").
    • Nur 30% erlebten dagegen eine "vollständige” Emotion (Ärger oder Trauer).
  • Interpretation: Die Wahrnehmung körperlicher Veränderungen ist keine hinreichende Bedingung für das Erleben einer Emotion.
  • Formulierung einer ersten Zwei-Komponenten-Theorie (spielt bei Emotionsentstehung eine Rolle)
    • (1) Körperliche Komponente: Veränderungen durch Erregung des sympathischen NS (Herzschlag, kalte Hände, trockener Mund, etc.).
    • (2) Psychische Komponente: Kognitionen über Ereignisse, die zu physiologischen Veränderungen führt.

Definition der Emotion nach Schachter

  • „Ein emotionaler Zustand kann als Funktion eines physiologischen Erregungszustands und einer für diesen Erregungszustand „passenden" Kognition angesehen werden.“ (Schachter, 1964, S. 50-51)

Emotionstheorie von Schachter

  • Klassische Zwei-Komponenten-Theorie:
    • (1) Physiologische Erregung:
      • Notwendig, aber nicht hinreichend.
      • Bestimmt die Intensität der Emotion.
    • (2) Kognitive Komponente:
      • Mit (1) hinreichend.
      • Bestimmt die Qualität der Emotion.
      • Emotionsrelevante Einschätzung der Situation.
      • Attribution der Erregung auf diese Einschätzung - derselbe Erregungszustand kann zu verschiedenen Emotionen führen (aufgrund subjektiver Bewertung).

Prozess der Emotionsentstehung

  • (1) Alltäglicher Fall:
    • Beide Faktoren sind vollständig miteinander verwoben; keine Ursachensuchprozesse für Erregung notwendig.
  • (2) Nicht-Alltäglicher Fall:
    • Es liegt eine Erregung vor, für die ein Erklärungsbedarf besteht.

Das Experiment von Schachter und Singer (1962)

  • Ziel: Untersuchung des Zusammenspiels der physiologischen und kognitiven Komponente.
  • Manipulation (systematische Variation):
    • Physiologische Erregung.
    • Erklärungsbedürfnis.
    • Emotionale Kognition.
  • Mitteilung über Zweck des Experiments (Cover-Story):
    • „In diesem Experiment möchten wir verschiedene Sehtests mit Ihnen durchführen. Wir sind daran interessiert, wie bestimmte Vitaminzusammensetzungen ... die visuellen Fähigkeiten beeinflussen.... Daher möchten wir Ihnen eine kleine Dosis Suproxin injizieren.“
  • Manipulation des physiologischen Erregung
    • Adrenalingruppe.
    • Kochsalzlösung (Placebogruppe).
  • Manipulation des Erklärungsbedürfnis
    • Richtig informiert (zitternde Hände, Rötung des Gesichts, Erhöhung des Herzschlags).
    • Nicht informiert (keine Nebenwirkungen).
    • Falsch informiert (taube Füße, Juckreiz, leichte Kopfschmerzen).
  • Manipulation der emotionalen Kognition
    • VL kehrt mit Vertrautem (angeblich weitere VP) in Warteraum zurück
    • Gemeinsam 20 Min warten bis die Wirkung der Spritze einsetzt
      • Vertraute ist euphorisch (Papierflugzeug, Hula-Hoop-Reifen)
      • Vertraute ist ärgerlich (Fragebogen mit persönlichen Fragen; wird zerrissen und geht) - lassen sie sich davon anstecken?
  • Emotionserfassung
    • 2 Fragen über Gefühlszustand (5-Punkte Skala)
      • Wie gut oder glücklich fühlen Sie sich im Augenblick?
      • Wie ärgerlich, gereizt oder verletzt fühlen ..?
      • Differenzwert als subjektiver Emotionsindex
    • Verhaltensbeobachtung
    • Manipulationscheck (Pulssequenz)

Tabelle 4.1 Versuchsplan, Hypotesen und Ergebnisse des Experiments von Schachter und Singer (1962)

  • Umfasst Placebo, Adrenalin, Korrekt Informiert, Nicht Informiert und Falsch Informiert.

Replikationsversuch von Marshall und Zimbardo (1979)

  • Manipulation der physiologischen Erregung
    • 2 Adrenalingruppen vs. Placebogruppe
    • Nur Falsch informiert (Kälteempfindung, leichte Kopfschmerzen)
    • Nur Euphoriebedingung.
  • Emotionserfassung:
    • Wie Schachter & Singer
    • Plus: Fragebogen zum emotionalen.

Emotionstheorie von R.S. Lazarus, zur Person

  • 1922 in N.Y. geboren.
  • Studium: Hauptfach Psychologie, Nebenfach Soziologie.
  • Promotion: Universität Pittsburgh.
  • Lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten.
  • 1957: Universität von Berkeley in Kalifornien.
  • Begründer des modernen kognitiven Ansatzes in der Emotionspsychologie.
  • Forschungsgegenstand:
    • Entstehung von Stressemotionen
    • (extreme)Reaktionen auf psychische Belastungen
      • Extremsituationen (z. B. Kampfeinsatz).
      • Belastungssituationen (z. B. Fallschirmspringen).
      • Bewältigungsstrategien (Copingforschung).

Entstehung von Stressemotionen

  • Einschätzungsprozessen:
    • Primärer Einschätzungsprozess: Überprüfung der Bedeutung von dem bereits eingetretenen oder möglichen zukünftigen Ereignis für eigene Wünsche/Motive.
      • Wie wichtig ist es einem - Persönliche Relevanz
    • Sekundärer Einschätzungsprozess: Überprüfung, welche Möglichkeiten der Bewältigung des vorhandenen oder erwarteten Ereignis bestehen.
      • Möglichkeiten, um Situation noch zu retten
  • Einschätzung zu Situation
    • Motivirrelevant
    • Günstig-Positiv
    • Bedrohlich
    • Schaden-Verlust
    • Herausforderung
  • Natur der Emotionen
    • 4 Komponenten
      • Kognitive Komponente (z.B. Einschätzung der Situation als bedrohlich).
      • Erlebenskomponente (z. B. das Gefühl Furcht).
      • Konative Komponente (z. B. Handlungstendenz zur Flucht).
      • Physiologische Komponente (z.B. Erhöhung der Herzrate).
  • Empirische Überprüfung
    • Studie von Speisman, Lazarus, et al. (1964)
    • Ziel: Erforschung der Beziehung zwischen Stressemotionen und primärer Einschätzung
      • Hypothesen:
        • Stressemotionen (vor allem Furcht) treten auf, wenn eine Situation als Bedrohung eingeschätzt wird!
        • Die Intensität der Stressemotion nimmt mit dem Grad der wahrgenommenen Bedrohung zu!

Empirische Überprüfung der Studie von Speisman, Lazarus, et al. (1964)

  • Film (17 min.) mit bedrohlichen negativen Ereignissen (Dokumentation über das Beschneidungs-ritual an männlichen Jugendlichen eines australischen Ureinwohnerstammes).
  • Manipulation der Bedrohungseinschätzung:
    • Leugnender Kommentar.
    • Traumatisierender Kommentar.
    • Kontrollgruppe: ohne Kommentar.
  • Physiologische Komponente:
  • Elektr. Hautleitfähigkeit und Herzrate.
  • Erlebenskomponente:
    • Gefühlsfragebogen (Intensität der erlebten Emotion).
  • Empirische Überprüfung der Studie von Speisman, Lazarus, et al. (1964)
    • Ziel: Erforschung der Beziehung zwischen Stressemotionen und sekundärer Einschätzung.
    • Fragestellungen:
      • Wie wirkt sich Stress auf das Wohlbefinden, soziales Funktionieren und die Gesundheit aus?
      • Gibt es individuelle Unterschiede im Umgang bei der Stressbewältigung?
    • Wechsel von Labor- zur Feldforschung
  • Empirische Überprüfung; Methods, Types of Problems
    • Entwicklung eines Stressbewältigungs-Fragebogens (Ways of Coping-Q)Items.
    • Problemorientiert:
      • „Ich überlegte mir einen Handlungsplan und ging entsprechend vor".
    • Emotionsorientiert:
      • "Ich fand neue Zuversicht"
    • Keine Erkenntnisse von praktischem Wert

Resümee

  • Reisenzein, R., Meyer, W.-U. & Schützwohl, A. (2003). Einführung in die Emotionspsychologie. Bern: Huber Verlag.
    • Band 1: James & Schachter
    • Band 2: Evolutionstheoretischen Emo-theorien
    • Band 3: Kognitiven Emo-theorien

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Description

Verständnis und Kritik der James-Lange Theorie. Die Theorie postuliert, dass Emotionen als Folge physiologischer Reaktionen auf Ereignisse entstehen. Betrachtet werden Kritikpunkte und Beispiele zur Veranschaulichung.

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