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Arbeitsmarkt

• Der Arbeitsmarkt wird in den Vorlesungen untersucht, um die Wirtschaftsleistung in der kurzen Frist und die Gründe für Fluktuationen im BIP um den langfristigen Trend zu verstehen.
• Fluktuationen in der Produktion hängen mit den Schwankungen in der Nutzung der Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital) zusammen.
• Um dies zu verstehen, müssen die Gleichgewichte auf den Faktormärkten analysiert werden.
• Die Vorlesung beginnt mit einem Modell des Arbeitsmarktes unter perfektem Wettbewerb.

Inhaltsverzeichnis

• Arbeitsnachfrage: Erläuterung der optimalen (gewinnmaximierenden) Arbeitsmenge, die eine Firma beschäftigt.
• Arbeitsangebot: Beschreibung der optimalen Arbeitsmenge, die ein Arbeitnehmer anbietet, basierend auf der optimalen Verteilung zwischen Ertrag, Freizeit und anderen Aktivitäten.
• Gleichgewicht auf einem Arbeitsmarkt unter Wettbewerb: Ein stabiles Gleichgewicht (w*, L*), wo Arbeitsnachfrage und -angebot übereinstimmen und kein Druck für Lohnanpassungen besteht.
• Gründe für Arbeitslosigkeit: Diskussion der Jobsuche (friktionelle Arbeitslosigkeit) und Lohnrigiditäten als Ursachen für reale Arbeitslosigkeit in der Wirtschaft.

1. Arbeitsnachfrage

• Definition: Die Arbeitsnachfrage einer Firma beschreibt die optimale (gewinnmaximierende) Menge an Arbeit, die sie zu einem gegebenen Zeitpunkt beschäftigt.
• Gewinnmaximierung: Eine Firma beschäftigt zusätzliche Arbeitskräfte, solange der zusätzliche Ertrag dieser Arbeitskraft die zusätzlichen Kosten (z. B. Lohn) übersteigt.
• Beispiel: Eine Autowerkstatt. Wenn ein zusätzlicher Mechaniker einen zusätzlichen Ertrag von mehr als €25 pro Stunde erzielt, lohnt es sich, ihn einzustellen, ansonsten nicht.
• Arbeitsnachfragekurve: Graphische Darstellung des Zusammenhanges zwischen Lohn und der nachgefragten Arbeitsmenge, dargestellt durch eine fallende Kurve (Wert des Grenzprodukts der Arbeit).

1.2 Verschiebungen der Arbeitsnachfragekurve

• Die Arbeitsnachfragekurve verschiebt sich durch Veränderungen der folgenden Faktoren:
  • Veränderte Output-Preise: Ein sinkender Preis für Autoreparaturen führt zu einer Verschiebung der Arbeitsnachfragekurve nach links.
    • Der Wert des Grenzprodukts der Arbeit (GPA) verringert sich.
  • Veränderte Output-Nachfrage: Ein Rückgang der Nachfrage nach Autoreparaturen (z. B. durch eine Prämie für das Autoverschrotten) führt zu einer Verschiebung der Arbeitsnachfragekurve nach links.
    • Der Wert des GPA verringert sich.
  • Veränderte Technologie: Verbesserungen der Technologie führen durch einen steigernden Wert des GPA zu einer Verschiebung der Arbeitsnachfragekurve nach rechts.
  • Veränderte Input-Preise: Eine Reduzierung der Kosten für Inputs (z. B. Maschinen) führt zu einer Erhöhung von GPA und einer Verschiebung der Arbeitsnachfragekurve nach rechts.

1.3 Die aggregierte Arbeitsnachfragekurve

• Um die aggregierte Arbeitsnachfragekurve zu erhalten, werden die Nachfrageraten aller Unternehmen bei einem gegebenen Marktlohn aufaddiert.
• Das Modell vereinfacht die Volkswirtschaft zu einer einzigen Arbeitsnachfragekurve.

2. Arbeitsangebot

• Definition: Das Arbeitsangebot beschreibt die optimale Menge an Arbeit, die ein Arbeitnehmer zu einem gegebenen Zeitpunkt anbietet.
• Lohn: Ein wichtiger Determinant des Arbeitsangebotes. Ein höherer Lohn erhöht die Kosten, nicht zu arbeiten und führt so zu einem höheren Arbeitsangebot.
• Ergebnis: Die Arbeitsangebotskurve zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen dem Lohnsatz und der angebotenen Arbeitsmenge.

2.2 Verschiebungen der Arbeitsangebotskurve

• Die Arbeitsangebotskurve verschiebt sich durch Veränderungen der folgenden Faktoren:
  • Veränderte soziale Normen: Beispielsweise Änderungen von gesellschaftlichen Normen gegenüber Frauen im Arbeitsleben verschieben die Angebotskurve nach rechts.
  • Veränderte Opportunitätskosten von Zeit: Technologische Fortschritte (z. B. Haushaltgeräte) senken die Opportunitätskosten von Freizeit und verschieben die Angebotskurve nach rechts.
  • Veränderte Bevölkerung: Einwanderungen verschieben die Arbeitsangebotskurve nach rechts.

3. Gleichgewicht auf einem Arbeitsmarkt unter Wettbewerb

• Definition: Das kompetitive Arbeitsmarktgleichgewicht (w*, L*) wird durch den Schnittpunkt der aggregierten Arbeitsnachfrage- und Arbeitsangebotskurven bestimmt.
• Stabilität: w* ist die einzige Situation ohne Druck für Lohnanpassungen.
• Arbeitslosigkeit im Wettbewerbs-Modell: Es existiert keine Arbeitslosigkeit im kompetitive Arbeitsmarktgleichgewicht; jeder, der arbeiten möchte, kann dies zu einem gegebenen Lohn tunn.

4. Gründe für Arbeitslosigkeit

• Jobsuche(friktionelle Arbeitslosigkeit): Arbeitslosigkeit aufgrund fehlender, unvollständiger oder zeitaufwändiger Informationen beim Jobsuchende.
• Lohnrigiditäten: Arbeitskräfte nicht in der Lage arbeiten für einen niedrigeren Lohn als der vorherige. Dies führt zu einem Angebot von Arbeit größer als Arbeitsnachfrage, d. h. zu Arbeitslosigkeit.
  • Mindestlohngesetze: Gesetze, die Mindestlöhne festlegen, können zu einem Angebotsüberhang auf dem Arbeitsmarkt führen, da die Nachfrage nach Arbeit bei diesem Lohn unter dem Gleichgewichtslohn liegen.
  • Gewerkschaften und Tarifverhandlungen: Können zu Lohnverhandlungen führen, welche einen Lohn oberhalb des Marktgleichgewichts bewirken.
  • Effizienzlöhne: Arbeitgeber bieten Löhne oberhalb des Gleichgewichtslohns, um Fluktuationen zu reduzieren, die Produktivität zu steigern.
  • Verhaltensweisen von Arbeitskräften bei Lohneinbußen: Lohneinbußen sind oft auf starken Widerstand der Arbeitskräfte gestoßen, was sowohl Arbeitsmoral als auch Produktivität reduziert.

Zusätzliche Lernpunkte

• Die Grafiken und Diagramme in den Präsentationen helfen, die Prinzipien und Zusammenhänge besser zu verstehen.
• Die erarbeiteten Modelle vereinfachen die Volkswirtschaft und können zu Einschränkungen führen; die Realität ist komplexer.
• Die Literaturliste bietet zusätzliche Ressourcen für detaillierte Informationen.