Modul 7 - Wenn Verhalten zum Problem wird (Teil 1): Stress & Angst

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Questions and Answers

Was ist typisch für die Definition von Verhalten nach Dorsch (2021)?

  • Sie beschränkt sich auf die motorische Aktivität der Skelettmuskulatur. (correct)
  • Sie bezieht sich hauptsächlich auf menschliche Reaktionen, nicht auf tierische.
  • Sie berücksichtigt humorale Ausschüttungen als wesentlichen Bestandteil.
  • Sie schließt alle inneren Vorgänge wie Fühlen und Denken ein.

Welche Aussage trifft auf das Konzept des Normalverhaltens bei Hunden zu?

  • Es ist universell festgelegt und gilt für alle Hunde gleich.
  • Es ist unerheblich für die Beurteilung von Problemverhalten.
  • Es wird durch einen Verhaltenskatalog (Ethogramm) beschrieben und erfasst. (correct)
  • Es wird ausschließlich durch menschliche Verhaltensregeln bestimmt.

Wie kann vermieden werden, dass ein Hund Besitzverhältnisse am Esstisch als 'normales' Verhalten ansieht?

  • Indem man das Essen immer beaufsichtigt und den Hund aus dem Raum entfernt.
  • Indem man dem Hund von klein auf die menschlichen Verhaltensregeln beibringt,
  • Indem man versteht, dass Besitzverhältnisse bei Caniden anders betrachtet werden und entsprechend handelt. (correct)
  • Indem man dem Hund beibringt, dass der Esstisch eine Tabuzone ist.

Was unterscheidet eine 'Unart' von einem 'Problemverhalten' beim Hund?

<p>Eine Unart ist weniger ausgeprägt als ein Problemverhalten. (C)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet eine Verhaltensstörung im Gegensatz zu einem 'vermeintlichen Problemverhalten'?

<p>Eine Verhaltensstörung geht mit einem gewissen Leidensdruck einher und weicht vom Normalverhalten ab. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich die Betrachtung von Stress nach Hans Selye (1956/1978) von der nach Broom (2001)?

<p>Selye betont die Alltäglichkeit von Stress, Broom sieht ihn als Umwelteffekt mit negativen Konsequenzen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion hat Stress im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf eine erforderliche Handlung (z.B. ein Tier klettert auf einen Baum um an eine Frucht zu gelangen)?

<p>Er aktiviert Mechanismen im Körper, die die Ausführung des Verhaltens erleichtern. (D)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt das Yerkes-Dodson-Gesetz in Bezug auf Stress?

<p>Ein gewisses Maß an Stress kann die Leistungsfähigkeit verbessern. (B)</p> Signup and view all the answers

Was unterscheidet Eustress von Disstress?

<p>Eustress geht mit positiven Emotionen einher, Disstress mit negativen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf Stressoren zu?

<p>Sie sind Reize, die eine Stressreaktion erzeugen und je nach Interpretation zu Dis- oder Eustress führen können. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Hormone und Neurotransmitter stehen in enger Wechselwirkung zueinander und sind relevant für Stressreaktionen?

<p>Noradrenalin, Serotonin, Dopamin, Cortisol (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptfunktion der Sympathicus-Nebennierenmark-Achse im Rahmen einer Stressreaktion?

<p>Vorbereitung des Herz-Kreislauf-Systems auf eine aktive Auseinandersetzung oder Fluchtreaktion. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt das Stresshormon Cortisol bei chronischem Stress?

<p>Es kann zum Absterben von Nervenzellen und Beeinträchtigungen der Merkfähigkeit führen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was passiert bei Aktivierung der Hypophysen-Gonaden-Achse im Rahmen einer Stressreaktion?

<p>Es werden Opiate ausgeschüttet, die zu einer Hemmung der Produktion des Luteinisierenden Hormons (LH) führen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die 'schnelle Leitung' im Stresskreislauf zu?

<p>Sie geht direkt vom Thalamus zur Amygdala und löst reflexartige Angstreaktionen aus. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion hat der Hippocampus im Zusammenhang mit Stress?

<p>Er vergleicht die Reize mit vorher gemachten Erfahrungen und trägt zur Bewertung des Stressors bei. (C)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter 'Freezing' in Angstsituationen bei Hunden?

<p>Das Erstarren des Hundes, wobei das Gehirn die Situation verarbeitet. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen Furcht und Angst?

<p>Furcht ist eine Reaktion auf eine spezifische Bedrohung, Angst ist ungerichtet. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Langzeitpotenzierung (LTP) im Zusammenhang mit Stress?

<p>Eine Begünstigung der Reizweiterleitung, sodass die Reaktion jedes Mal stärker ausfällt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Umstände können Angstreaktionen auslösen?

<p>Mangelnde Orientierung, mögliche Bewegungsunfähigkeit, mangelnde Erfahrung. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie kann soziale Unterstützung bei der Bewältigung von Angstreaktionen helfen?

<p>Sie reduziert die Furchtlaute und den Cortisolanstieg. (C)</p> Signup and view all the answers

Was passiert bei einer endogenen Depression im Zusammenhang mit Stress?

<p>Es kommt zu einem Mangel des Botenstoffs Serotonin und möglicherweise einem Überschuss an Noradrenalin. (A)</p> Signup and view all the answers

Was sind Trennungstraumata?

<p>Sind durch plötzliche Trennungen von einem gebundenen Individuum entstehende Traumata. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren können im Erwachsenenalter zur Entwicklung von Ängsten beitragen?

<p>Kontrollverlust und Unvorhergesehene Attacken von Artgenossen. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, die Furcht/Angst seines Hundes in Situationen zu erkennen?

<p>Um die Situation souverän zu meistern und ihm zu helfen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten physischen Reaktionen können Anzeichen von Angst oder Furcht sein?

<p>Erweiterung der Pupillen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist wichtig, um Hunden zu helfen im Rahmen unangemessener Furcht nicht soviel Stress zu entwickeln?

<p>Die Bewertung der Bedrohung anzusetzen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt eine abgestufte Reizkonfrontation?

<p>Schrittweise Erhöhung der Intensität eines Reizes. (D)</p> Signup and view all the answers

Wozu dient das Lecken an einer Futtertube?

<p>Zur Beruhigung und Oxytocinausschüttung. (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind Zwangshandlungen?

<p>Verhaltensweisen, die in Folge eines inneren Drangs ausgeführt werden. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist CCD?

<p>Canine compulsive disorder, das hündische Äquivalent zur OCD. (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind Stereotypien?

<p>Zwanghafte Handlungen oder Bewegungen ohne Ziel oder Zweck. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Abfolge ist beim Entstehen von Zwangsstörungen korrekt?

<p>Verhalten zeigt sich kurz, Abstände werden kürzer, Verhalten sehr regelmäßig. (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt ist der wichtigste in der Behandlung von Stress und Angst?

<p>Vertrauen und Sicherheit. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist Resilienz?

<p>Die Fähigkeit, sich schnell ändernden Bedingungen anzupassen. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum sind Routinen und Regeln wichtig für Hunde mit Angst?

<p>Um ihnen Sicherheit und Orientierung zu geben. (D)</p> Signup and view all the answers

Wozu dient eine Komfortzone?

<p>Eine positive Verknüpfung herzustellen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt eine Futtertube bei einer Komfortzone?

<p>Positive Verstärkung und Entspannung. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel eines Mindset-Shifts beim Menschen?

<p>Soziale Unterstützung für den Hund zu sein. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Werkzeuge können zu einem Mindset-Shift beitragen?

<p>Sicherheitsgeschirr, Maulkorb, Verhaltenspläne. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Prinzip beruht auf der Verhaltenstherapie?

<p>Die Prinzipien der klassischen und operanten Konditionierung. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Hobbies können zur Steigerung der Selbstwirksamkeit ausüben?

<p>Mantrailing, Objektsuche, Schnüffelteppich. (C)</p> Signup and view all the answers

Wozu dient die Tellington-TTouch Methode?

<p>Sie dient der Verbesserung des körperlichen und emotionalen Gleichgewichts. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHN-Achse) das Verhalten von Hunden unter Stress?

<p>Sie steigert die Bereitschaft zur Unterwerfung, fördert Einpassung und senkt die allgemeine Aktivität. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten, wie Routinen und Regeln ängstlichen Hunden helfen können?

<p>Sie bieten Sicherheit und Orientierung, indem sie Vorhersehbarkeit schaffen. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich die Reaktion eines Hundes des Persönlichkeitstyps A von der eines Typ B in einer Widerstandsphase während einer Stressreaktion?

<p>Typ A produziert Adrenalin und versucht aktiv, den Stress zu bewältigen, während Typ B die Adrenalinproduktion herunterfährt und Cortisol nutzt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welchen Zweck erfüllt die Aktivierung des sympathischen Nervensystems im Zusammenhang mit einer Stressreaktion?

<p>Den Körper auf eine aktive Auseinandersetzung oder Fluchtreaktion vorzubereiten. (B)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, bei der Anwendung einer abgestuften Reizkonfrontation die Intensität des Stressors langsam zu steigern?

<p>Um sicherzustellen, dass Lernen ungehindert stattfinden kann und den Hund nicht zu überlasten. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern können Rituale Hunden helfen, die zu Unsicherheit neigen?

<p>Sie schaffen Struktur und Vorhersagbarkeit in unübersichtlichen Situationen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel eines Mindset-Shifts bei Hundehalter:innen im Umgang mit ängstlichen Hunden?

<p>Selbstsicherheit und Souveränität zu entwickeln, um dem Hund ein stabiles Vorbild zu sein. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Häufigkeit traumatischer Erlebnisse in der Welpenzeit das spätere Verhalten eines Hundes?

<p>Sie können zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Angst, Trennungsangst und Infektionskrankheiten führen. (C)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, die Stresssysteme und Anpassungsreaktionen von Hunden im Rahmen von Erziehung und Aufzucht zu fördern?

<p>Um die Hunde widerstandsfähiger gegen Stressoren des Alltags zu machen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt der Hippocampus im Zusammenhang mit Stress und Angst?

<p>Er speichert situationsabhängige Informationen und gleicht vorliegende Situationen mit gemachten Erfahrungen ab. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Verhalten (Psychologie)

Jenes Geschehen, das von einem Organismus ausgehend, außenseitig wahrnehmbar ist.

Verhalten (Biologie)

Die Gesamtheit der von inneren und äußeren Reizen abhängigen Aktionen und Reaktionen eines Tieres oder Menschen.

Verhalten (Dorsch)

Begriff der Alltagssprache für jede Form motorischer Aktivität (Motorik) der Skelettmuskulatur eines Organismus.

Verhalten (Kappeler)

Kontrolle und Ausübung von Bewegungen oder Signalen, mit denen ein Organismus mit Artgenossen oder anderen Komponenten seiner belebten und unbelebten Umwelt interagiert.

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Verhalten (unser Gebrauch)

Alles, was ein Individuum in der Auseinandersetzung mit der Umwelt tut, eingeschlossen Denken, Fühlen und Handeln.

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Vermeintliches Problemverhalten

Eine Verhaltensweise, die von Menschen schlichtweg als störend empfunden wird.

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Verhaltensstörungen

Verhaltensweisen, die zu psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen bzw. Leiden führen.

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Stress (Selye)

Eine unspezifische Reaktion des Körpers auf eine Anforderung.

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Stress (Broom)

Umwelteffekt, der auf ein Individuum wirkt und zu Überlastung des Kontrollsystems und damit zu negativen Konsequenzen und reduzierter Fitness führt.

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Disstress

Stress, der mit negativen Emotionen und unerwünschten physiologischen Nebeneffekten einhergeht.

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Eustress

Stress, der mit positiven Emotionen und Motivationen einhergeht.

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Stressoren

Reize (innerlich oder äußerlich), die im Organismus eine Stressreaktion erzeugen

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Cortisol

Aktiviert katabole (abbauende) Stoffwechselvorgänge, wodurch dem Körper zusätzliche Energie zur Verfügung gestellt wird.

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Dopamin

Es ist einer der wichtigsten erregenden Neurotransmitter des zentralen Nervensystems und wirkt auch als Hormon im Körper.

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Adrenalin

Wird in Stresssituationen in der Nebenniere gebildet und bereitet den Körper auf Kampf- oder Fluchtreaktionen vor.

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Noradrenalin

Ist eng mit dem Adrenalin verwandt, wirkt aber hauptsächlich als Neurotransmitter, während Adrenalin eher als Hormon Einsatz findet.

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Serotonin

Sorgt für ein Gefühl der Gelassenheit, innerer Ruhe und Zufriedenheit.

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Oxytocin

Findet normalerweise bei der Paarbindung und dem Brutpflegeverhalten seinen Einsatz.

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GABA

Ist der wichtigste inhibitorische (hemmende) Neurotransmitter des zentralen Nervensystems.

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Glutamat

Ist der wichtigste exzitatorische (erregende) Neurotransmitter des zentralen Nervensystems.

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Sympathicus-Nebennierenmark-Achse

Im Rahmen der Stressreaktion wird in dieser Achse, ausgehend von dem Nebennierenmark, die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin angeregt.

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Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse

Bei der Aktivierung dieser Achse spielt besonders das Stresshormon Cortisol eine bedeutende Rolle.

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Hypophysen-Gonaden-Achse

Über diese dritte Achse werden im Rahmen der Stressreaktion im Gehirn Opiate ausgeschüttet

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Angst

Eine Fähigkeit und Emotion bekommen die Hunde erst im Laufe der ersten Lebenswochen

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Ursachen für Ängste

Die meisten Ursachen für Ängste liegen in der frühen Entwicklung (Welpenzeit) eines Hundes.

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Umfeld eines Hundes

Ein frühkindliches Umfeld, welches von vielen Reizen und positiven Erfahrungen geprägt ist

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Die Stress-Puffer-Hypothese

Eine aus der Humanpsychologie stammende Hypothese beschreibt eine puffernde Wirkung von sozialer Unterstützung auf subjektive stressbedingte Beeinträchtigungen.

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Zwangsverhalten

Beschreibt Verhaltensweisen, die in Folge eines inneren Drangs ausgeführt werden.

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Stereotypen

Eine ungewollte Aneinanderreihung von Verhaltensweisen, die über lange Zeit immer gleich wiederholt werden

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Resilienz

Beschreibt die Fähigkeit, sich an schnell ändernde Bedingungen anzupassen und auf Herausforderungen mit (zielführenden) Anpassungen des Verhaltens zu reagieren.

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Rituale

Sind gleichbleibende KommunikationsAbläufe, die unter bestimmten Regeln oder Konventionen stattfinden.

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Mindset-Shift

Stimme das Mindset ab,so das man verhaltens ändern kann

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Verhaltenstherapie

Ist dass das Verhalten des Hundes erlernt wurde und somit wieder verlernt werden muss

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Steigerung der Selbstwirksamkeit

Wird den Hund die Gelegenheit gegeben, durch eigenes Handeln und Entscheidungen zum Erfolg zu gelangen, etwa bei Suchspielen

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Abgestufte Reizkonfrontation

Hund erlebt eine Situation in solch einer Intensität, in der sie zwar schwierig ist aber noch zu bewältigen ist

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Umkonditionierung

Angstfreien Zustand wird ein neues verhalten trainiert

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Konditionierte Entspannung

Stressreaktionen vor allem akut abzumildern ist

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Study Notes

  • Das Modul behandelt Stress, Furcht, Angst und deren Auswirkungen auf das Verhalten von Hunden.
  • Es wird untersucht, wann Verhalten als problematisch angesehen wird.

Definition von Verhalten

  • Verhalten ist ein von einem Organismus ausgehendes, von außen wahrnehmbares Geschehen.
  • Es ist ein Prozess, der sich in der Zeit verändert und ermöglicht Fähigkeiten, Eigenschaften, Dispositionen und Traits.
  • Verhalten ist ein universelles Phänomen aller Lebewesen.
  • Es schließt Sachverhalte aus, die nur durch Introspektion erfassbar sind, da Verhalten ein psychologisch geformter sein kann.
  • Verhalten ist die Gesamtheit der Aktionen und Reaktionen eines Tieres oder Menschen, die durch innere und äußere Reize beeinflusst werden.
  • Es umfasst beobachtbare Bewegungen, Stellungen, Zustände und deren Veränderung, die im Zusammenhang mit der zentralen Informationsverarbeitung entstehen.
  • Verhalten wird definiert als die Kontrolle und Ausübung von Bewegungen oder Signalen, mit denen ein Organismus mit Artgenossen oder der Umwelt interagiert.
  • Verhalten umfasst alles, was ein Individuum in der Auseinandersetzung mit der Umwelt tut, einschließlich Denken, Fühlen und Handeln, sowie innere Vorgänge wie Gefühle, Gedanken und Hormonausschüttungen.

Vermeintliches Problemverhalten

  • Normalverhalten einer Tierart wird in Ethogrammen erfasst und dokumentiert.
  • Viele Menschen übertragen ihre Verhaltensregeln direkt auf Hunde, was zu Missverständnissen führt.
  • Besitzverhältnisse werden in der Hundewelt anders betrachtet als in der Menschenwelt.
  • Verhalten wird oft als „Problem" wahrgenommen, liegt aber an der Bewertung des Betrachters.
  • Unarten werden als „Problemverhalten" bezeichnet, wenn sie besonders ausgeprägt sind und zum zentralen Problem für den/die Halter:in werden.
  • Verhaltensweisen, die zu psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen führen, werden als Verhaltensstörungen definiert.
  • Verhaltensstörungen weichen vom Normalverhalten ab und sind mit einem gewissen Leidensdruck verbunden.
  • In der Hundewelt können bestimmte Tendenzen richtig kompensiert werden.
  • Ob ein Verhalten als problematisch angesehen wird, hängt stark von den Umständen ab.
  • Problemverhalten entsteht im Zusammenspiel mit Ausprägung, Leidensdruck und Abweichung vom Normalverhalten.

Stress

  • Stress ist eine unspezifische Reaktion des Körpers auf eine Anforderung.
  • Stress ist alltäglich und nicht unbedingt negativ.
  • Eine weitere Definition beschreibt Stress als Umwelteffekt, der zu Überlastung des Kontrollsystems und negativen Konsequenzen führt.
  • Stress hat auch sinnvolle Funktionen, z. B. vorbereitende Wirkung.
  • Die vorher konzentrierte Energie kann durch Handlungen abgebaut werden.
  • Stress ist nicht per se schlecht, sondern eine Frage der Ausprägung und Dauer.
  • Das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt, dass ein gewisses Maß an Stress sogar zu einer besseren Leistungsfähigkeit führt.

Yerkes-Dodson Gesetz

  • Der optimale (kognitive) Leistungsbereich liegt in einem mittleren Anspannungsbereich.
  • Stress ist nicht per se schlecht.
  • Mäßiger Stress hilft sogar dabei bessere Leistungen zu erzielen.
  • Einen Hund vollständig vor Stress zu bewahren ist kontraproduktiv.
  • Das Ziel ist, Hunde handlungsfähig zu machen, damit sie Situationen gelassen entgegentreten können.

Disstress & Eustress

  • Hans Selye unterschied zwischen Disstress (negativ) und Eustress (positiv).
  • Disstress geht mit negativen Emotionen und unerwünschten physiologischen Nebeneffekten einher.
  • Eustress geht mit positiven Emotionen und Motivationen einher und tritt auf, wenn eine Herausforderung bewältigt werden kann.
  • Relevant ist, ob der Organismus die Herausforderung bewältigen kann, nicht die Art des Reizes.

Beteiligte Hirnstrukturen

  • Präfrontalkortex: Sitz des Bewusstseins und kognitiver Prozesse, zentrales Steuerungszentrum.
  • Amygdala: Emotionales Schaltsystem, Angstzentrum, emotionale Bewertung von gerade Erlebtem.
  • Hippocampus: Schaltstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis, emotionales Bewertungssystem (Abgleich mit Erlebtem).
  • Hypothalamus: Steuerungszentrum des vegetativen Nerven- und Hormonsystems.
  • Hypophyse: Schnittstelle zwischen Hormonsystem und vegetativen Nervensystem.

Stressoren

  • Stressoren sind Reize (innerlich oder äußerlich), die im Organismus eine Stressreaktion erzeugen.
  • Sie dienen der Anpassung an die Situation und führen zu unterschiedlichen Reaktionen.
  • Je nach Interpretation durch das Individuum wird ein Stressor als positiv oder negativ wahrgenommen.

Wichtige Hormone und Neurotransmitter

  • Für Stressreaktionen sind verschiedene Hormone und Neurotransmitter relevant.
  • Sie lösen körperliche Reaktionen aus und steuern die Enzymaktivität im Körper.
  • Noradrenalin, Serotonin, Dopamin und Cortisol stehen in enger Wechselwirkung zueinander und haben additive sowie antagonistische Wirkungen.
  • Dopamin: Ist einer der wichtigsten erregenden Neurotransmitter, spielt bei Lern- und Motivationsprozessen eine wichtige Rolle, was das Verhalten des Hundes stark beeinflusst.
  • Adrenalin: Wird in Stresssituationen produziert und bereitet den Körper auf Kampf- oder Fluchtreaktionen vor.
  • Noradrenalin: Wirkt hauptsächlich als Neurotransmitter und ist ein wichtiger Botenstoff des sympathischen Nervensystems, der ähnliche Wirkungen wie Adrenalin erzeugt.
  • Serotonin: Sorgt für ein Gefühl der Gelassenheit und inneren Ruhe, kann Angstgefühle und Aggressivität hemmen, und somit ein Gegenspieler für Stressreaktionen sein.
  • Cortisol: Wird auch als Stresshormon bezeichnet und aktiviert abbauende Stoffwechselvorgänge, um dem Körper zusätzliche Energie bereitzustellen und hat eine dämpfende Wirkung auf das Immunsystem.
  • Oxytocin: Findet normalerweise bei der Paarbindung und dem Brutpflegeverhalten seinen Einsatz; kann Angst und Aggression hemmen.
  • GABA: Ist der wichtigste inhibitorische (hemmende) Neurotransmitter des zentralen Nervensystems.
  • Glutamat: Ist der wichtigste exzitatorische (erregende) Neurotransmitter des zentralen Nervensystems.

Stresssysteme

  • Im Organismus des Hundes gibt es verschiedene Stresssysteme, die unterschiedliche Effekte haben.
  • Diese werden als Stressachsen bezeichnet:
  • Sympathicus-Nebennierenmark-Achse: Auch neuronale Stressachse genannt. Die Produktion von Adrenalin und Noradrenalin wird angeregt, um das Herz-Kreislaufsystem auf eine aktive Auseinandersetzung vorzubereiten.
  • Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse: Auch endokrine Stressachse genannt. Das Stresshormon Cortisol wird verstärkt ausgeschüttet, was zu Unterwerfungsbereitschaft, Einpassung und gesenkter Aktivität des Individuums führt.
  • Eine dauerhaft hohe Ausschüttung von Cortisol kann zum Absterben von Nervenzellen und Beeinträchtigungen der Merkfähigkeit führen.

Hypophysen-Gonaden-Achse

  • Im Rahmen der Stressreaktion werden Opiate ausgeschüttet, die zu einer Hemmung der Produktion des Luteinisierenden Hormons (LH) führen.
  • Nach erfolgreichen Stresssituationen kann es auch zu einer Steigerung der Sexualhormonproduktion kommen.
  • Mäßiger Stress kann sogar positive Auswirkungen haben, während zu viel Stress gesundheitliche Probleme verursachen kann.
  • Dauerhaft ausgeschüttetes Cortisol über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse kann zu Muskelabbau, Immunschwäche oder erhöhtem Tumorrisiko führen.
  • Über die Hypophysen-Gonaden-Achse ist mitunter eine Dämpfung der Sexualhormonausschüttung gegeben.

Die akute Stressreaktion

  • Ist eine Art Herausforderung, bei der ein Individuum sich um eine Lösung bemüht.
  • Bei fehlender Lösung werden je nach Persönlichkeit mehr Hormone produziert.
  • Hunde des Persönlichkeitstyps A produzieren Adrenalin und versuchen aktiv, den Stress zu bewältigen.
  • Hunde des Typs B fahren die Adrenalinproduktion herunter und suchen über das Glucocorticoidsystem (Cortisol) nach einer Lösung.
  • Die Förderung der Stresssysteme und Anpassungsreaktionen ist im Rahmen von Erziehung und Aufzucht wichtig.

Von der Bedrohung zur Reaktion – der Stresskreislauf

  • Es gibt einen kurzen und einen langen Weg, wie aus der Wahrnehmung einer Bedrohung eine Reaktion wird.
  • Kurzer Weg: Thalamus → Amygdala (reflexartige Angstreaktionen).
  • Langer Weg: Thalamus → Großhirnrinde (Cortex) → Hippocampus → Amygdala (kognitive und bewusste Verarbeitung).
  • Je nach Bewertung wird die emotionale Reaktion erzeugt und die entsprechenden körperlichen Anpassungen eingeleitet.

Beispiel einer unpassenden Stressreaktion

  • Auf einem Waldweg ein längliches, dunkles Objekt wird zuerst wie eine Schlange wahrgenommen.
  • Objekt scheint sich jedoch nicht zu bewegen.
  • Es ist nur ein Stock.

Amygdala

  • Ist der zentrale Sitz der Angst und hat kleine Kerngebiete, die sich in ihren Eigenschaften und Aufgaben unterscheiden.
  • Wichtig: Angstreaktionen können in Stresssituationen wieder auftreten, selbst wenn sie bereits gelöscht schienen.
  • In Konfliktsituationen kann es zum Freezing (Einfrieren) kommen, wobei das Gehirn die Informationen verarbeitet, der Hund aber wie eingefroren dasteht.

Furcht und Angst

  • Furcht und Angst sind zunächst sinnvolle Körperreaktionen, die den Organismus auf eine Bedrohung vorbereiten.
  • Erst bei zu langer Dauer oder übertriebener Reaktion treten negative Konsequenzen auf.
  • Bei wiederholten Stress- oder Angsts

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