Einführung in die Rechtskunde

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel der Rechtsordnung?

  • Chaotische Zustände durch dauernden Streit und Faustrecht zu fördern.
  • Ein geordnetes, friedliches und gerechtes Zusammenleben zu ermöglichen. (correct)
  • Die freie Ausübung von Macht durch Einzelpersonen zu gewährleisten.
  • Die Wirtschaft zu behindern, damit schwächere Personen geschützt werden.

Welche der folgenden Handlungen wird hauptsächlich durch die Sitte geregelt?

  • Das Einhalten von Verkehrsregeln.
  • Die Wahrung der Menschenwürde.
  • Das Unterlassen von Diebstahl.
  • Das Grüssen von Vorgesetzten. (correct)

Welche Konsequenz droht bei einem Verstoss gegen das Recht?

  • Ächtung durch die Gesellschaft.
  • Schlechtes Gewissen.
  • Bestrafung durch den Staat. (correct)
  • Ausschluss aus der Gemeinschaft.

Welche Aussage beschreibt am besten die Aufgabe des Staates im Zusammenhang mit der Rechtsordnung?

<p>Ordnungsregeln aufzustellen und durchzusetzen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was gehört nicht zu den Grundrechten/Freiheitsrechten?

<p>Niederlassungsfreiheit. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen trifft auf die politischen Rechte in der Schweiz zu?

<p>Sie beinhalten das Stimm- und Wahlrecht. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Bundesverfassung der Schweiz am besten?

<p>Sie ist die Grundlage für alle Gesetze und Verordnungen in der Schweiz. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf Artikel 25 der Bundesverfassung zu (Schutz vor Ausweisung, Auslieferung und Ausschaffung) zu?

<p>Schweizer dürfen grundsätzlich nicht ausgeliefert werden. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Institutionen gehört nicht zur Gewaltenteilung in der Schweiz?

<p>Medien. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt das Legalitätsprinzip im Rechtsstaat am besten?

<p>Der Staat darf nur aufgrund von Gesetzen handeln. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Institutionen ist für die Rechtsetzung zuständig?

<p>Parlament. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über die Gewaltenteilung trifft zu?

<p>Sie ist eine Grundlage der Demokratie. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Gewohnheitsrecht?

<p>Ungeschriebene Regeln, die durch langjährige Übung und allgemeine Überzeugung entstanden sind. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Präjudiz?

<p>Ein Entscheid des Bundesgerichts, der als Richtlinie für zukünftige ähnliche Fälle dient. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man im juristischen Kontext unter relative Rechtsansprüche?

<p>Sie gelten nur für bestimmte Personen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Element ist kein notwendiger Bestandteil für das korrekte Zitieren eines Rechtssatzes, wie im Text beschrieben?

<p>Vollständiger Wortlaut des Gesetzesartikels. (C)</p> Signup and view all the answers

Herr Koslowski möchte am 29. November ein Reise über Silvester buchen. Er bemerkt, dass der 29. ein Sonntag ist. Welcher Artikel könnte hier relevant sein?

<p>OR 78. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein junger Mann wettet mit seinem Chef, dass er eine sehr gute Note in der Wirtschaftskunde Prüfung erhält. Er besteht die Prüfung, aber der Chef zahlt ihm den Gewinn nicht aus. Welcher Artikel ist relevant?

<p>OR 513. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Gastwirt und ein Polizist schliessen einen Vertrag, bei dem der Polizist das Einhalten der Polizeistunde im Restaurant nicht überprüft, wenn er monatlich CHF 300 erhält. Weshalb ist dieser Vertrag ungültig?

<p>OR 20. (C)</p> Signup and view all the answers

Eine ältere Frau regelt ihren Nachlass mit einem maschinengeschriebenen und von Hand unterzeichneten Testament. Welcher Artikel ist hier einschlägig?

<p>ZGB 505. (D)</p> Signup and view all the answers

Die Mündigkeit ist im Schweizer Recht geregelt. In welchem Gesetzesartikel findet man die entsprechende Regelung?

<p>ZGB 14. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Kunde bezahlt eine Rechnung zweimal. Welcher Gesetzesartikel ist hier einschlägig?

<p>OR 127. (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Gesetzesartikel regelt die Übertragung des Fahrniseigentums?

<p>ZGB 714 Abs. 1. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist kein Tatbestandsmerkmal der Übervorteilung im Sinne von OR 21?

<p>Wurde der Vertrag innerhalb eines Jahres angefochten. (A)</p> Signup and view all the answers

Ein Süchtiger verkauft eine Briefmarkensammlung unter Wert. Was kann die Mutter des Süchtigen unternehmen?

<p>Sie kann nichts unternehmen, da sie nicht Vertragspartei ist. (C)</p> Signup and view all the answers

Was passiert, wenn alle Voraussetzungen (Tatbestandsmerkmale) der Übervorteilung erfüllt sind?

<p>Der Vertrag ist für den Übervorteilten nicht verbindlich. (C)</p> Signup and view all the answers

Wo ist das Obligationenrecht geregelt?

<p>OR. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Unterschied zwischen Gesetzen und Verordnungen?

<p>Gesetze können einem Referendum unterliegen, Verordnungen nicht. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen öffentlichem und privatem Recht?

<p>Das öffentliche Recht regelt Beziehungen zwischen Staat und Bürgern, das private Recht zwischen Privatpersonen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Zuordnungen von Gesetzestexten zu den Rechtsgebieten ist korrekt?

<p>Mündig ist, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat -&gt; Privates Recht (C)</p> Signup and view all the answers

Was zeichnet dispositive Artikel aus?

<p>Sie gelten nur, wenn die Parteien keine eigenen Regeln aufgestellt haben. (A)</p> Signup and view all the answers

Was zeichnet relativ zwingende Artikel aus?

<p>Sie sind in eine Richtung abänderbar (zugunsten der schwächeren Person). (B)</p> Signup and view all the answers

Was zeichnet zwingende Artikel aus?

<p>Sie sind nicht abänderbar. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Prozess liegt vor, wenn eine Klage auf Ungültigkeit eines Testaments erhoben wird?

<p>Zivilprozess. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Prozess liegt vor, wenn Rekurs gegen eine Steuerveranlagung erhoben wird?

<p>Verwaltungsprozess. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist keine Entstehungsart einer Obligation?

<p>Schenkung. (D)</p> Signup and view all the answers

In welchem Fall entsteht eine Obligation aus unerlaubter Handlung?

<p>Ein Automobilist überfährt ein Rotlicht und verursacht einen Unfall. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen Verschuldenshaftung und Kausalhaftung?

<p>Bei der Verschuldenshaftung muss ein Verschulden vorliegen, bei der Kausalhaftung haftet man auch ohne eigenes Verschulden. (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem der folgenden Fälle liegt keine Haftung aus Tierhalterhaftung vor?

<p>Ein Wildschwein beschädigt ein parkendes Auto. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Element ist entscheidend für einen Vertragsabschluss?

<p>Die übereinstimmende Willensäusserung der Parteien. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter einem Antrag (Offerte) im Zusammenhang mit einem Vertragsabschluss?

<p>Eine Willenserklärung, mit der ein Vertrag geschlossen werden soll. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet, dass sich die Parteien in den wesentlichen Vertragspunkten geeinigt haben?

<p>Es genügt, wenn sich die Parteien über die Hauptpunkte geeinigt haben. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist Sitte?

Regeln für das äussere Verhalten.

Was ist Recht?

Vorschriften für das äussere Verhalten.

Was ist Moral?

Innere Einstellung (Werthaltung/Gewissen).

Was ist die Rechtsordnung?

Ordnungsregeln, aufgestellt und durchgesetzt vom Staat.

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Was sind die Ziele des Rechts?

Zusammenleben ermöglichen, Interessen schützen, Vertrauen schaffen.

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Was sind Grundrechte?

Recht auf Leben, Menschenwürde, Rechtsgleichheit.

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Was sind Staatsbürgerliche Rechte?

Niederlassungsfreiheit, Bürgerrechte, Schutz vor Ausweisung.

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Was sind politische Rechte?

Stimmrecht, Wahlrecht, Referendumsrecht.

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Was bedeutet Legalitätsprinzip?

Der Staat darf sich bei der Verwaltung nur an Gesetze halten.

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Wer setzt Recht?

Das Recht wird gesetzt vom Parlament.

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Wer führt Recht aus?

Das Recht wird ausgeführt von der Regierung.

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Wer setzt Recht durch?

Das Recht wird durchgesetzt von Gerichten.

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Was sind die Rechtsquellen?

Gesetz, Gewohnheitsrecht, Gericht, Lehre, Überlieferung.

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Was ist geschriebenes Recht?

Verfassung, Gesetze, Verordnungen.

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Was ist Gewohnheitsrecht?

Bräuche, die als allgemein verpflichtend angesehen werden.

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Was ist bewährte Lehre?

Meinung von Rechtsgelehrten und Gesetzeskommentare.

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Was ist Überlieferung?

Frühere Gerichtsentscheide.

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Was sind absolute Rechtsansprüche?

Geltend gegenüber jedermann.

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Was sind relative Rechtsansprüche?

Geltend nur für bestimmte Personen.

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Wie zitiert man Rechtssätze korrekt?

OR/Artikel/Absatz/Ziffer

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Wie entsteht ein Vertrag?

Der Abschluss wird durch Angebot und Annahme besiegelt.

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Was regeln Gesetze?

Regelt Rahmenbedingungen.

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Was regeln Verordnungen?

Regelt die Details.

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Was ist öffentliches Recht?

Staat vs Bürger (Unterstellungsverhältnis).

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Was ist Privatrecht?

Gleichberechtigte Personen.

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Was bedeutet dispositives Recht?

Sie gilt nur ergänzend.

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Was bedeutet relativ zwingendes Recht?

Sie gilt nur zugunsten schwächerer Person.

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Was bedeutet zwingendes Recht?

Sie ist nicht abänderbar.

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Was ist eine Obligation?

Rechtsbeziehung, aus der eine Leistungspflicht resultiert.

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Wie entsteht eine Obligation?

Vertrag, unerlaubte Handlung, ungerechtfertigte Bereicherung.

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Was bedeutet Verschuldenshaftung?

Verschulden für eigenes Handeln.

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Was bedeutet Kausalhaftung?

Haftung, obwohl man selber den Schaden nicht verursacht hat.

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Nenne Tatbestandsmerkmale der unerlaubten Handlung.

Widerrechtlichkeit, Schaden, Verschulden.

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Was regelt OR 1?

Regelt die Entstehung durch Vertrag.

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Was ist Konsens?

Die übereinstimmende gegenseitige Willensäusserung der Parteien.

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Was genügt gemäss OR 2 Abs. 1?

Es genügt, wenn sich die Parteien in den wesentlichen Vertragspunkten geeinigt haben.

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Study Notes

Einführung in die Rechtskunde

  • Die Rechtskunde ist ein Teil des Studiums an der KV Zürich.
  • Die Vorlesung behandelt allgemeine Vertragslehre.

Lehrerregel

  • Artikel 1 besagt, dass der Lehrer immer Recht hat.
  • Artikel 2 besagt, dass Artikel 1 automatisch in Kraft tritt, wenn der Lehrer einmal nicht Recht hat.

Grundlagen des Rechts

  • Die Verhaltensregeln in einer Gesellschaft brauchen verbindliche Regeln, damit keine chaotischen Zuständen entstehen.
  • Die Verhaltensregeln bezwecken ein friedliches und gerechtes Zusammenleben und schützen die Interessen der schwachen Personen.
  • Es gibt drei Arten von Verhaltensregeln: Moral, Sitte und Recht.
  • Die Moral bezieht sich auf die innere Einstellung, wie die Werthaltung, im Bezug auf fremdes Eigentum.
  • Die Sitte beinhaltet die Regeln für das äussere Verhalten, wie Umgangsformen, Anstand und Höflichkeit.
  • Das Recht enthält Vorschriften für das äussere Verhalten.
  • Die Moral bestimmt, ob man im überfüllten Tram den Sitzplatz an eine schwangere Frau abtritt.
  • Das Recht bestimmt, ob man bei Rotlicht anhält.
  • Die Moral bestimmt, ob man seine Nächsten liebt.
  • Die Sitte bestimmt, ob man den Vorgesetzten grüsst.
  • Das Recht bestimmt, ob man Vermögenswerte in der Steuererklärung verheimlicht.
  • Die Moral und die Sitte bestimmen, ob man schlecht über die Verstorbenen redet.
  • Verstösse gegen die Moral führen zu einem schlechten Gewissen.
  • Ein Verstoss gegen die Sitte führt zur Missachtung und zum Ausschluss durch die Gesellschaft
  • Die Verstösse gegen das Recht können durch den Staat bestraft werden, zum Bsp. mit Bussen und Gefängnis.
  • Eine wichtige Aufgabe das Staates ist es, im Namen der Gesellschaft Ordnungsregeln aufzustellen und durchzusetzen.
  • Die Rechtsordnung ist die Gesamtheit der staatlich verordneten Verhaltensregeln.
  • Hält man sich nicht an die Rechtsordnung muss man mit staatlichen Sanktionen rechnen, wie z.B. eine Busse oder die Haftstrafe.
  • Die Rechtsordnung (auch Rechtssystem genannt) bezeichnet die Gesamtheit der gültigen rechtlichen Normen in einem Staat.
  • Die Ziele der Rechtsordnung sind, das Zusammenleben zu ermöglichen, berechtigte Interessen zu schützen (Gerechtigkeit) und Vertrauen zu schaffen.

Die Rechte

  • Die Grundrechte sind Menschenrechte und gelten universell.
  • Die staatsbürgerlichen Rechte gelten für alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger.
  • Die politische Rechte gelten für alle Stimmberechtigten.
  • Die Grundrechte umfassen Recht auf Leben, Menschenwürde, Rechtsgleichheit, Diskriminierungsverbot, Meinungsäusserungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Glaubens- und Religionsfreiheit, Recht auf Bildung, Recht auf soziale Sicherheit, Petitionsrecht, Leben und persönliche Freiheit.
  • Die staatsbürgerlichen Rechte umfassen Niederlassungsfreiheit, Bürgerrechte/Recht auf Staatszugehörigkeit und Schutz vor Ausweisung, Auslieferung und Ausschaffung.
  • Zu den politischen Rechten gehören das Stimmrecht, das Wahlrecht, das Referendumsrecht und das Initiativrecht.
  • Die Bürgerinnen und Bürger haben Rechte und Pflichten.
  • Die Bürgerrechte gehören zu den Rechten.
  • Zu den Bürgerpflichten gehören Militärdienstpflicht, Steuerpflicht und Grundschulpflicht.
  • Die Bundesverfassung beinhaltet Präambel, Staatsstruktur, Grundrechte, Politische Rechte, Staatsaufgaben & Kompetenzverteilung, Bundesbehörden und Verfassungsrevision.
  • Artikel 25 der Bundesverfassung schützt vor Ausweisung, Auslieferung und Ausschaffung.
  • Schweizerinnen und Schweizer dürfen nicht aus der Schweiz ausgewiesen werden und nur mit ihrem Einverständnis an eine ausländische Behörde ausgeliefert werden.
  • Flüchtlinge dürfen nicht in einen Staat ausgeschafft oder ausgeliefert werden, in dem sie verfolgt werden.
  • Niemand darf in einen Staat ausgeschafft werden, in dem ihm Folter oder eine andere Art grausamer und unmenschlicher Behandlung droht.
  • Die Bausteine des Staatshauses sind Legislative/Parlament, Regierung/Exekutive, Verwaltung, Gericht/Judikative, Medien, Parteiien, Interessengruppen, NGO's/Bürgergruppen und Volk.

Staatsrechtliche Grundsätze des Rechtsstaates

  • Der Rechtsstaat basiert auf dem Legalitätsprinzip, Gewaltentrennung und dem Schutz der Grundrechte.
  • Das Legalitätsprinzip besagt, dass sich der Staat bei der Verwaltungstätigkeit durch seine Behörden an die Gesetze halten muss.
  • Die Bürger sind vor willkürlichem staatlichem Handeln geschützt.
  • Die drei Gewalten können unterschieden werden in Recht setzen, Recht ausführen und Recht durchsetzen.
  • Das Recht setzen erfolgt durch das Parlament.
  • Das Recht ausführen erfolgt durch die Regierung.
  • Das Recht durchsetzen und über Unrecht entscheiden, geschieht durch die Gerichte.
  • Die Gewaltenteilung ist die Grundlage der Demokratie.
  • Die Gewaltenteilung bezweckt die Verhinderung des Machtmissbrauchs.
  • Der Bund hat folgende Gewalten: Bundesrat (Exekutive), Bundesversammlung (Legislative: NR+SR) und Bundesgerichte (Judikative).
  • Der Kanton hat folgende Gewalten: Regierungsrat/Staatsrat (Exekutive), Kantonsrat/Grosser Rat/Landrat (Legislative) und Kantonsgericht/Obergericht (Judikative).
  • Die Gemeinde hat folgende Gewalten: Gemeinderat (Exekutive), Gemeindeversammlung (Legislative) und Amts-/Bezirksgericht/Friedensrichter (Judikative).

Die Rechtsquellen

  • Die Rechtsquellen sind Gesetze, Gewohnheitsrecht, Richterrecht Bewährte Lehre und Überlieferung.
  • Das Gesetz findet Anwendung auf Rechtsfragen, für die es nach Wortlaut oder Auslegung eine Bestimmung enthält. Artikel 1 ZGB.
  • Kann dem Gesetz keine Vorschrift entnommen werden, so soll das Gericht nach Gewohnheitsrecht und, wo auch ein solches fehlt, nach der Lehre und Überlieferung entscheiden. Artikel 1 ZGB
  • Die Rechtsquellen lassen sich in geschriebenes Recht, Gewohnheitsrecht und Richterrecht einteilen.
  • Das geschriebene Recht umfasst Verfassung, Gesetze und Verordnungen.
  • Das Gewohnheitsrecht sind Bräuche, die allgemein verpflichtend angesehen werden.
  • Richterrecht umfasst massgeblich die Bewährte Lehre und die Überlieferung.
  • Die Bewährte Lehre meint Meinung von Rechtsgelehrten und Gesetzeskommentare.
  • Die Überlieferung meint frühere Gerichtsentscheide, v.a. Entscheide des Bundesgerichts = Präjudiz.
  • Absolute Rechtsansprüche müssen von allen Personen akzeptiert werden, z.B. Eigentumsrecht ZGB Art. 641.
  • Relative Rechtsansprüche gelten nur für die bestimmten Personen, z.B. vertragliche Rechte OR Art. 1.
  • Das Eigentumsrecht ZGB Art. 641 besagt, dass ein Eigentümer einer Sache innerhalb der Rechtsordnung über sie nach seinem Belieben verfügen kann.
  • Das vertragliche Rechte OR Art. 1 besagt , dass für einen Vertragsabschluss die gegenseitige Willensäusserung der Parteien erforderlich ist.
  • Formelle Kurzform beim Zitieren ist die Gesetzesbezeichnung voranzustellen.
  • Das Zivilgesetzbuch wird auch ZGB bezeichnet.
  • Das Obligationenrechtsbuch wird auch OR bezeichnet.

Die verschiedenen Gesetze

  • Mündig ist, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat. Gesetzesartikel ZGB 14.
  • Bei der Gründung einer Genossenschaft müssen mindestens sieben Mitglieder beteiligt sein. Gesetzesartikel OR 831 Abs.1.
  • Mit Ablauf von zehn Jahren verjähren alle Forderungen, für die das Bundeszivilrecht nicht etwas anderes bestimmt. Gesetzesartikel OR 127
  • Zur Übertragung des Fahrniseigentums bedarf es des Überganges des Besitzes auf den Erwerber. ZGB 714 Abs.1
  • Der Verkäufer haftet nicht für Mängel, die der Käufer zur Zeit des Kaufes gekannt hat. OR 200 Abs.1
  • Errungenschaft sind die Vermögenswerte, die ein Ehegatte während der Dauer des Güterstandes entgeltlich erwirbt. ZGB 197 Abs.1
  • Ein Rechtssatz besteht in der Regel aus einem Tatbestand (Tatbestandsmerkmale) und einer Rechtsfolge.
  • Die Rechtsfolge tritt ein, wenn alle Tatbestandsmerkmale erfüllt sind.
  • Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung, Ausbeutung einer Notlage oder der Unerfahrenheit ist ein Tatbestandsmerkmal für Übervorteilung (OR 21).
  • Die Rechtsfolge der Übervorteilung ist, dass der Verletzte kann innerhalb eines Jahres erklären, dass er den Vertrag nicht halte und das schon geleistete zurückverlangen kann.
  • Die Mutter kann als Nicht-Vertragspartei nichts unternehmen, wenn der Sohn seine Briefmarkensammlung verkauft.
  • Damit ein Vertrag erfüllt ist braucht es Tatbestandsmerkmale wie, ein offenbares Missverhältnis zwischen Leistung & Gegenleistung. ausserdem muss Notlage oder Unerfahrenheit oder Leichtsinn vorliegen oder bewusst ausgenützt, (gültiger) Vertrag wird herbeigeführt und Erklärung innerhalb eines Jahres ab Abschluss des Vertrages.
  • Obligationenrecht (OR) besteht aus Allgemeine Bestimmungen, Einzelne Vertragsverhältnisse, Handelsgesellschaften und Genossenschaften, HR, Firma und kaufmännische Buchführung und Wertpapiere.
  • Eine Obligation ist ein Schuldverhältnis.
  • Zwischen dem FC Zürich und dem Fussballspieler ist eine Obligation aus einem Vertrag entstanden.

Die Entstehung von Obligationen

  • Entstehungsarten einer Obligation sind Vertrag (OR 1 – 40), unerlaubte Handlung (OR 41 – 61) und Ungerechtfertigte Bereicherung (OR 62 – 67).

Übungen:

  • Ein Automobilist überfährt ein Rotlicht und verursacht einen Unfall, entsteht eine Obligation aus unerlaubte Handlung.
  • Ein Kunde bezahlt irrtümlich eine Rechnung zweimal, entsteht eine Obligation aus ungerechtfertigte Bereicherung.
  • Sie mieten ein Velo, entsteht eine Obligation aus einem Vertrag.
  • Ein Kind wird vom Hund des Nachbarn gebissen und muss ärztlich behandelt werden, entsteht eine Obligation aus unerlaubte Handlung.
  • Es gibt bei den unerlaubten Handlungen die Kausalhaftung.
  • Und die Verschuldenshaftung (OR 41 ff.) für eigenes Verschulden.
  • Kausalhaftung ist eine Haftung, obwohl man den Schaden nicht selber verursacht hat.
  • Die Kausalhaftung gibt es für Geschäftsherrenhaftung (OR 55), Tierhalterhaftung (OR 56), Werkeigentümerhaftung (OR 58) und Familienoberhaupt (ZGB 333).
  • Die Verschuldenshaftung (OR 41) besagt, dass wer einem andern widerrechtlich Schaden zufügt, sei es mit Absicht, sei es aus Fahrlässigkeit, wird ihm zum Ersatze verpflichtet,
  • Oder jemandem in einer gegen die guten Sitten verstossenden Weise absichtlich Schaden zufügt.
  • Die Tatbestandsmerkmale für Verschuldenshaftung sind Schaden, Widerrechtlichkeit und Verschulden.
  • Der Tierhalter des Dobermann haftet, denn die Tierhalterhaftung ist eine Kausalhaftung. (OR 56)
  • Obligation aus unerlaubter Handlung, weil infolge Fahrlässigkeit einer Drittperson widerrechtlich ein Schaden zugefügt worden ist, den man bezahlen muss. (OR 41)
  • Die übereinstimmende Willensäusserung der Parteien ist erforderlich für den Vertragsabschluss. OR 1: Konsens
  • Die Willensäusserung kann ausdrücklich oder stillschweigend sein.
  • Das OR bezeichnet die beiden Willensäusserungen, die zu einem Vertragsabschluss als Antrag und Annahme führen.
  • Gemäss OR 2 Abs. 1 genügt es, wenn sich die Parteien in den wesentlichen Vertragspunkten geeinigt haben.

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