Einführung in die Literatur NDL 1
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Questions and Answers

Wie hat sich die Rolle des Autors im Kontext des Buchdrucks verändert?

Die Rolle des Autors wurde durch den Buchdruck bedeutend, da er nun als 'Urheber' gilt und der Tod des Autors bedeutet, dass der Text als eigenständig betrachtet wird.

Nennen Sie die vier Funktionen der Literatur und geben Sie jeweils ein Beispiel.

  1. Referenzielle Funktion: Bezug zur Alltagswelt; 2. Expressive Funktion: Ausdruck der Autorstimmung; 3. Appellative Funktion: politische oder moralische Botschaften; 4. Ästhetische Funktion: Kunst um der Kunst willen.

Was versteht man unter Intertextualität in der Literatur?

Intertextualität bezieht sich auf die Vernetztheit aller Texte durch Zitate, Anspielungen und Prätexte, wodurch bestehende Texte gegenseitig beeinflusst werden.

Welche Kriterien sind für eine literarische Wertung relevant?

<p>Wichtige Kriterien sind Formal (Offen-/Geschlossenheit, Komplexität), Inhalt (Wahrheitsgehalt, Menschlichkeit) und relational (Bezug auf Gesellschaft, Normbrüche).</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Rezeption den Interpretationsprozess eines Textes?

<p>Die Rezeption betrachtet die Leserin als Kommunikationspartner, der durch informatives, interpretierendes und kreatives Lesen den Text aktiv mitgestaltet.</p> Signup and view all the answers

Wie verändert sich das Verständnis des lyrischen Ichs im 19. Jahrhundert?

<p>Im 19. Jahrhundert wird die Gleichsetzung des lyrischen Ichs problematisch und es erscheint zunehmend anonym.</p> Signup and view all the answers

Was sind die Hauptmerkmale der hermetischen Lyrik?

<p>Die hermetische Lyrik zeichnet sich durch das Verschwinden des Erlebnisaspekts und den Fokus auf Welt- und Ichausdruck aus.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter engagierter Lyrik?

<p>Engagierte Lyrik thematisiert gesellschaftliche und politische Themen und verfolgt eine klare Absicht.</p> Signup and view all the answers

Erkläre den Begriff 'Poesie pure'.

<p>Poesie pure ist subjektfreie Dichtung, die kein lyrisches Ich enthält.</p> Signup and view all the answers

Wie ist ein Vers definiert und welche Rolle spielt das Metrum?

<p>Ein Vers ist eine streng strukturierte Einheit mit regelmäßigem Metrum und unterbrochenem Sprachfluss.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem Begriff 'Erzählzeit'?

<p>Die Erzählzeit bezeichnet die Zeit, die benötigt wird, um eine Geschichte zu erzählen, und hängt von der Textlänge ab.</p> Signup and view all the answers

Nenne die drei Arten von Erzähleingängen.

<p>Die drei Arten von Erzähleingängen sind 'ab ovo', 'in medias res' und 'in ultimas res'.</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen Nullfokalisierung und interner Fokalisierung?

<p>Bei der Nullfokalisierung weiß der Erzähler mehr als die Figuren, während bei der internen Fokalisierung die Perspektive einer Figur eingenommen wird.</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet den dramatischen Modus in einer Erzählung?

<p>Der dramatische Modus zeichnet sich dadurch aus, dass der Erzähler zurücktritt und die Handlung szenisch und ohne Kommentare dargestellt wird.</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich die faktuale von der fiktionalen Erzählung?

<p>Die faktuale Erzählung beschreibt reale Ereignisse, während die fiktionale Erzählung erfundene Ereignisse wiedergeben.</p> Signup and view all the answers

Was sind die drei Hauptziele einer Rede nach Aristoteles?

<p>Die drei Hauptziele sind belehren (docere), unterhalten (delectare) und Affekte erregen (movere).</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielen die Sophisten in der antiken Rhetorik?

<p>Die Sophisten bieten Kenntnisse an und beeinflussen die rhetorische Praxis, wobei sie oft kritisiert werden.</p> Signup and view all the answers

Was fasst Quintilianus in seiner Arbeit zusammen?

<p>Quintilianus fasst das Wissen der Antike zur Rhetorik zusammen und etabliert wichtige stilistische Konzepte.</p> Signup and view all the answers

Nenne die fünf Phasen der Redeproduktion nach Cicero.

<p>Die fünf Phasen sind inventio, dispositio, elocutio, memoria und pronuntiatio.</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen Makrostilistik und Mikrostilistik?

<p>Makrostilistik befasst sich mit Textsorte, Darstellungsart und Textstruktur, während Mikrostilistik Wortwahl, Satzbau und Redeschmuck betrachtet.</p> Signup and view all the answers

Was fragt die Poetik im Unterschied zur Hermeneutik?

<p>Die Poetik fragt 'Wie wird Bedeutung/Wirkung erreicht?', während die Hermeneutik fragt 'Was bedeuten die Texte?'.</p> Signup and view all the answers

Was beinhaltet die rhetorische Figur der Wiederholung?

<p>Die Wiederholung beinhaltet die bewusste mehrfache Verwendung eines Wortes oder einer Phrase zur Verstärkung der Aussage.</p> Signup and view all the answers

Wie lautet das Kompositionalitätsprinzip in der Rhetorik?

<p>Das Kompositionalitätsprinzip besagt, dass jede Bedeutungsebene auf Wort-, Satz- und Textebene analysiert werden muss.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem Verfremdungseffekt im russischen Formalismus?

<p>Der Verfremdungseffekt bezeichnet die Abweichung von der Alltagssprache, um die Wahrnehmung der Realität zu verändern und ein kritisches Bewusstsein zu fördern.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie den Unterschied zwischen Signifikant und Signifikat in der Semiotik.

<p>Der Signifikant ist die Form eines Zeichens, während das Signifikat den Inhalt oder die Bedeutung beschreibt, auf die sich das Zeichen bezieht.</p> Signup and view all the answers

Wie charakterisiert das Kommunikationsmodell von Jakobson die poetische Funktion?

<p>Die poetische Funktion fokussiert die Gestaltung der Mitteilung und hebt die Ausdrucksweise sowie die Form und Struktur der Kommunikation hervor.</p> Signup and view all the answers

Was wird unter 'interessenlosem Wohlgefallen' nach Kant verstanden?

<p>Es bezeichnet die Fähigkeit, Kunst und Schönheit ohne persönliche Interessen oder Nutzen zu genießen, was dem Konzept der ästhetischen Erfahrung entspricht.</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielte die Kirche im Mittelalter hinsichtlich der Ästhetik?

<p>Im Mittelalter wurde Schönheit als Eigenschaft des Göttlichen betrachtet, und Kunst war eng mit der Kirche verbunden und diente religiösen Zwecken.</p> Signup and view all the answers

Erklären Sie die Bedeutung des Begriffs 'Monosemierung' im Kontext der Semantik.

<p>Monosemierung beschreibt den Prozess, bei dem ein Wort auf eine einzige Bedeutung fokussiert wird, wodurch die Mehrdeutigkeit reduziert wird.</p> Signup and view all the answers

Was ist die zentrale Aussage der Ästhetik in der Antike?

<p>In der Antike wurde die Verbindung zwischen Schönheit, Wahrheit und Gutheit als zentral betrachtet, was das Verständnis von Kunst und Moral beeinflusste.</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheiden sich Poetik, Ästhetik und Rhetorik in ihrer Funktion?

<p>Poetik befasst sich mit der Struktur von Texten, Ästhetik mit der Wahrnehmung von Schönheit und Rhetorik mit der Kunst der Überzeugung.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter normativer Poetik?

<p>Normative Poetik beschreibt, wie Dichtung sein soll und beansprucht absolutes Wissen über gute Poetik.</p> Signup and view all the answers

Was war Platons Ansicht zur Dichtung und warum?

<p>Platon sah Dichtung als schädlich an, da sie eine Mimesis einer unvollkommenen Welt darstellt und er sie verbannte.</p> Signup and view all the answers

Wie definiert Aristoteles Mimesis in seiner Poetik?

<p>Aristoteles definiert Mimesis als Nachahmung des handelnden Menschen und Darstellung einer möglichen Wirklichkeit.</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Katharsis in der Poetik?

<p>Katharsis bezeichnet die Reinigung von Affekten durch Weinen und Lachen, wodurch intellektuelles Vergnügen entsteht.</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptanliegen von Horaz in Bezug auf Dichtung?

<p>Horaz fordert, dass Dichtung Einheit und Geschlossenheit enthalten soll, mit dem Ziel moralischen Nutzen und Vergnügen zu bieten.</p> Signup and view all the answers

Was war die Auffassung von Gottsched zur Dichtung?

<p>Gottsched war ein Aufklärer, der glaubte, dass prodesse wichtiger ist als delectare und dass Dichtung zur Selbsterkenntnis erziehen sollte.</p> Signup and view all the answers

Welches Konzept wird im Sturm und Drang zum Menschen propagiert?

<p>Im Sturm und Drang wird der Mensch als gefühlvolles Wesen propagiert, der seine Kreativität aus der Natur schöpfen sollte.</p> Signup and view all the answers

Wie wird Rhetorik in diesem Kontext definiert?

<p>Rhetorik wird als Redekunst verstanden, die als Form des Überredens dient.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Literatur als Text

Literatur ist ein fixiertes Wortgewebe, das situationsabhängig und mit verschiedenen Funktionen (referenziell, expressiv, appellativ, ästhetisch) versehen ist.

Intertextualität

Die Annahme, dass Texte durch Zitate, Annäherungen und Prätexte miteinander vernetzt sind.

Kanon

Texte, die als kulturell wertvoll gelten und oft im Bildungssystem vorkommen.

Literarische Wertung

Kriterien zur Bewertung von Literatur basierend auf formalen, inhaltlichen und relationalen Aspekten und der Wirkung auf Leser.

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Rezeption

Die Art und Weise, wie Leser einen Text wahrnehmen und interpretieren, wobei der Leser aktiv an der Kommunikation teilnimmt und selbst weiterarbeitet.

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Textverstehen

Ein fortlaufender Prozess, bei dem neue Bedeutungen durch historische Veränderungen und aktive Beteiligung entstehen.

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Russischer Formalismus

Eine literarische Theorie, die sich nur mit der Form und nicht mit dem Inhalt eines Textes befasst.

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Verfremdungseffekt

Stilmittel, um die alltägliche Wahrnehmung eines Textes zu verändern und die Aufmerksamkeit auf die sprachliche Gestaltung zu lenken.

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Semiotik

Die Lehre von den Zeichen und ihrer Bedeutung.

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Signifikant

Die materielle Form eines Zeichens (z.B. das Wort "Sonne").

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Signifikat

Die Bedeutung eines Zeichens (z.B. das Konzept von Wärme und Licht).

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Kommunikationsmodell nach Jakobson

Ein Modell, das die Komponenten der Kommunikation (Sender, Empfänger, Kontext usw.) und deren Funktionen beschreibt.

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Ästhetik (Antike)

Schönheit, Wahrheit und Gut sind identisch.

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Zweckgebunden

Ein Text, der einen bestimmten Zweck verfolgt, z.B. Überredung, Unterricht oder Vergnügen.

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Poetik

Die Theorie der Dichtung, die sich mit dem Wesen, den Aufgaben und der Bedeutung von Literatur befasst.

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Normative Poetik

Eine Poetik, die vorschreibt, wie Literatur sein soll, und den Anspruch auf absolutes Wissen erhebt.

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Mimesis

Die Nachahmung der Wirklichkeit in der Literatur. Nach Aristoteles ist Literatur eine Nachahmung des handelnden Menschen.

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Katharsis

Reinigung von Affekten durch Weinen und Lachen, wodurch ein intellektuelles Vergnügen entsteht.

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Prodesse et delectare

Das Ziel der Literatur, sowohl moralischen Nutzen als auch Vergnügen zu bereiten.

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Autonomie der Kunst

Die Unabhängigkeit der Kunst von Regeln und Normen. Die Künstlerin ist frei, eigene Wege zu gehen.

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Implizite Poetik

Poetische Fragen, die in literarischen Werken selbst behandelt werden, anstatt in einer Theorie.

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Lyrisches Ich

Die fiktive Stimme in einem Gedicht, die die Gedanken und Gefühle des Sprechers zum Ausdruck bringt.

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Erlebnislyrik

Eine Form der Lyrik, die sich auf die subjektiven Erfahrungen und Emotionen des lyrischen Ichs konzentriert.

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Hermetische Lyrik

Eine Form der Lyrik, die schwer zugänglich und voller Rätsel ist. Das lyrische Ich verschwimmt und die Bedeutung liegt im Vordergrund.

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Engagierte Lyrik

Eine Form der Lyrik, die sich mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandersetzt.

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Versfuss

Eine metrische Einheit in Gedichten, die aus einer Kombination von betonten und unbetonten Silben besteht.

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Erzählzeit

Die Zeit, die benötigt wird, um eine Geschichte zu erzählen. Sie bezieht sich auf die Länge des Textes.

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Erzählte Zeit

Die Zeitspanne, die in der Geschichte abgedeckt wird. Es handelt sich um das Zeitgerüst der Geschichte.

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Ab ovo

Ein Erzählbeginn, der die Geschichte von Anfang an erzählt.

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In medias res

Ein Erzählbeginn, der mitten in die Handlung einsteigt.

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Nullfokalisierung

Der Erzähler weiß mehr als die Figur und gibt Informationen, die der Figur nicht zugänglich sind.

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Rhetorik: Zielsetzung

Rhetorik zielt darauf ab, moralisch richtig und überzeugend zu argumentieren, um eine Wirkung beim Publikum zu erzielen.

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Antike Rhetorik: Fokus

Die antike Rhetorik fokussiert sich auf die öffentliche Rede, die Beteiligung aller Bürger und die Entwicklung von Argumentationstechniken.

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Aristoteles: Rhetorik-Kategorien

Aristoteles unterteilt Rhetorik in drei Arten: politische, juristische und Festrede, wobei jede Art unterschiedliche Ziele verfolgt.

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Cicero: Rhetorik-Elemente

Cicero betont in seinem Werk "De Oratore" die Bedeutung von Bildung, Moralität und rhetorischen Techniken für einen erfolgreichen Redner.

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Quintilian: Rhetorik-Vermächtnis

Quintilian fasst das antike Wissen über Rhetorik zusammen, welches zur Allgemeinbildung wird und durch die Übernahme in die Dichtkunst als Stilistik weiterlebt.

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Produktionsprozess: Inventio

Inventio beinhaltet die Themenwahl und die Entwicklung von Argumenten für eine Rede.

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Produktionsprozess: Elocutio

Elocutio umfasst die sprachliche Ausgestaltung einer Rede, einschließlich der Richtigkeit der Sprache und der Verwendung von rhetorischen Figuren.

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Stilistik: Makrostilistik

Makrostilistik untersucht die Textsorte, Darstellungsart und Textstruktur einer Rede.

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Study Notes

Literatur Einführung NDL 1

  • Autor: Erst nach dem Buchdruck wichtig, "Urheber". Tod des Autors, der Text ist unabhängig vom Autor.
  • Text: Fixiertes Wortgewebe, situationsabhängig.
  • Literatur: Komponierte, verfeinerte Sprache, referenziell (bezieht sich auf die Alltagswelt), expressiv (Stimmung des Autors), appellativ (politische, moralische Meinungen + Argumente), ästhetisch (selbstzweck, spielerisch).
  • Intertextualität: Texte sind durch Zitate, Annäherungen und Prätexte vernetzt.
  • Hypertext: Dynamisch, unabschliessbar, interaktiv (z. B. X-Post).
  • Werk: Klassizistische Ganzheit, Gleichstellung mit dem Autor, kritisch.
  • Zitat: "Ein Text sagt immer mehr aus, als die Autorin je hätte beabsichtigen können".

Kanon

  • Kanon: Texte, kulturell wertvoll (Curriculum, Bildungspolitik).
  • Literarische Wertung: Kriterien für Analyse (Formal, Inhalt, Relational, Wirkungsbezogen).
  • Rezeption: Leserin als Kommunikationspartner, interpretierend und kreativ.
  • Interpretation: Historisches Verstehen, Texterklärung und Anwendung auf Bibel etc.
  • Zitat: "Textverstehen ist ein unabschliessbarer Prozess, da stets neue Bedeutungen durch historische Wechsel und aktive Beteiligung entstehen."
  • Russischer Formalismus: Fokus auf literarische Form, nicht auf Inhalt (Verfremdungseffekt, Abweichung von Alltagssprache).

Semiotik

  • Semiotik: Zeichen, Signifikanten und Signifikate, Kommunikation.
  • Zeichengestalt: Signifikant.
  • Signifikat: Referenz, Gegenstand.
  • Sem: Bedeutungstragende Merkmale (z. B. Sonne → hell, warm, gross).
  • Lexem: Wort mit allen Bedeutungsmöglichkeiten.
  • Klassem: Ausgewählte Seme, Thematik (Kohärenz im Text).

Kommunikationsmodell nach Jakobson

  • Sender: Emotionale Funktion.
  • Empfänger: Konative Funktion.
  • Kode: Metasprachliche Funktion.
  • Kontakt: Pathische Funktion.
  • Kontext: Referentielle Funktion.
  • Mitteilung: Poetische Funktion.
  • Ausdrucksweise: Gestaltung der Sprache, abweichend von Alltagssprache.
  • Poetik, Ästhetik, Rhetorik: Fokus auf Form und Struktur.

Ästhetik

  • Antike: Schönheit = Wahrheit = Gut.
  • Mittelalter: Schönheit als Eigenschaft des Göttlichen, Kunst = Kirche.
  • Aufklärung: Mensch als Erkenntnissubjekt.
  • Kant: Erkenntnis ins Subjekt verlagert, bedingt Vernunft ("interessenloses Wohlgefallen").
  • Hegel: Kunst als bewusste Weltaneignung, autonom vs. zweckgebunden.

Katharsis

  • Katharsis: Reinigung von Gefühlen durch Weinen oder Lachen.
  • Horaz: Einheit und Geschlossenheit der Dichtung.
  • "Prodesse et delectare": Moralischer Nutzen und Vergnügen.

Dichtung soll enthalten:

  • Lebensweisheit, Menschenkenntnis, Kenntnis der Sittlichkeit.
  • Begabung und Selbstkritik des Autors.

Weitere Punkte

  • Gottsched: Aufklärer, prodesse wichtiger als delectare; Fokus auf Erkenntnisgewinn durch Dichtung.
  • Sturm und Drang: Mensch als gefühlvolles Wesen; Naturzentriert, Kreativität des Genies.
  • Geschichte der Poetik: Platon, Aristoteles, Mimesis (Nachahmung).

Weitere Strukturierte Informationen

  • Praxis: Anwendungsübungen, sprachliche Figuren (Antike & Rom: Cicero, Quintilianus).
  • Produktion: Inventio (Themenwahl), Dispositio (Gliederung), Elocutio (sprachliche Ausgestaltung), Memoria (Auswendiglernen), Pronuntiatio (Vortrag).
  • Stilistik: Makro- und Mikrostilistik.
  • Tropen: Figurenlehre (Bedeutung, Interpretation).
  • Poetik: Fragen wie "Wie wird Bedeutung/Wirkung erreicht?" und "Was bedeuten die Texte?".
  • 2-Achsenmodell: Äquivalenzprinzip, Paradigmatik, Syntagmatik (Zusammenhänge zwischen sprachlichen Elementen).
  • Strukturalismus: Saussure, Bedeutung durch Abgrenzung und Opposition (z.B. 8.00 Bus vs. 9.00 Bus).
  • Bus analogie: unterschiedliche Interpretationen von derselben Struktur.
  • Bedeutung durch Zeichen: Subjekterfahrung, Kenntnisse und Erwartungen der Leserschaft.
  • "Spürbarkeit der Zeichen": Form und Ästhetik des Textes.
  • Ideologie: Brille des Lesers (beeinflusst durch Sprache).
  • Edition und Textkritik: Untersuchung von Textvarianten zur Rekonstruktion des ursprünglichen Textes.
  • Textkritische Methoden: Collatio, Recensio, Examinatio, Constitutio.
  • Ausgabe/Emendation/Konjektur: Ausgabe letzter Hand, Verbesserung des Textes (Korrektur auf Vermutung/Vermutung).
  • Stemma: Chronologische Darstellung von Ausgaben und Varianten.
  • Kritischer Apparat: Variantenapparat.
  • Ausgabetypen: Leseausgabe, Studienausgabe, Historisch-kritische Ausgabe.
  • Syntax: Strukturen von Sätzen und Wörtern in Sprache (Beispiel: Jambus, Trochäus, Daktylus, Anapäst).
  • Vers, Silben, Metrum, Reimarten: Wiederkehr und Abfolge von betonten und unbetonten Silben.
  • Kadenz: Ende eines Verses (weiblich/männlich betont).
  • Reimarten: Paarreim, Kreuzreim, Umarmender Reim, Schweifreim.
  • Strophenform: Eigenschaften von Strophen.
  • Gedichtformen: Ballade, Sonett, Volkslied, Ode. (z.B. Eigenschaften, Reimschema, Anzahl der Strophen).
  • Homo narrans, Kontigenzbewältigung: Storytelling-Animal, Lebenswirklichkeit, Zeit/Ort/Menschen.
  • Epos vs. Roman, Erzähltheorie: Unterscheidung und Kernkonzepte, Beispiele für Epos und Roman (z.B. "Ausdruck der transzendentalen Obdachlosigkeit").
  • Novelle: Kleine Erzählung mit Konflikt und Leitmotiv.
  • Strukturelemente: Ereignisse, Episoden, Plot und Story, Thema, Stoff, Motiv, Raum, Zeitgestaltung, etc.
  • Faktuale vs. fiktionale Erzählung: Unterscheidung zwischen realen und erfundenen Ereignissen.
  • "Histoire/Discours": Unterscheidung zwischen was in der Geschichte passiert und wie es erzählt wird.
  • Erzählformen: Epos, Roman, Novelle.
  • Narrative Elemente: Stoff, Motiv, Leitmotiv, Effekt de réel.
  • Erzählsituationen: Ich-, personale, auktoriale Erzählung.
  • Erzählerstimme: Hetero-, homo-, autodiegetisch.
  • Erzählebenen: Extra-, intra-, metadiegetisch.
  • Zeitgestaltung: Dauer, Frequenz, Ordnung.
  • Analepse/Prolepse/Fokalisierung: Rückblende/Vorausdeutung, Perspektive der Erzählung.
  • Erzählmodi und Figurenrede: Direkte, indirekte Rede, innerer Monolog, Bewusstseinsstrom.
  • Medialität und Intermedialität: Zusammenhang zwischen verschiedenen Medien und der Textinterpretation.

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Dieses Quiz behandelt die Grundlagen der Literaturtheorie und -geschichte. Es befasst sich mit den Themen Urheberschaft, Intertextualität und dem literarischen Kanon. Zudem werden Aspekte wie die literarische Wertung und Rezeption der Texte betrachtet.

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