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Questions and Answers
Welche Aussage über aggressive Verhalten ist korrekt?
Welche Aussage über aggressive Verhalten ist korrekt?
- Es ist immer ein Zeichen mangelnder Erziehung.
- Es dient immer dem Ziel, das Gegenüber zu schädigen.
- Es tritt ausschließlich bei Hunden mit genetischer Prädisposition auf.
- Es gehört zum Sozialverhalten und kann der Erhaltung von Handlungsfreiräumen dienen. (correct)
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen der lerntheoretischen und der triebtheoretischen Ansicht über Aggressionsverhalten?
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen der lerntheoretischen und der triebtheoretischen Ansicht über Aggressionsverhalten?
- Die triebtheoretische Ansicht betont, dass Aggression immer nur in harmlosem Verhalten ausgeübt wird.
- Die lerntheoretische Ansicht betont die Rolle angeborener Instinkte.
- Die lerntheoretische Ansicht sieht Motivation für Aggression als durch Umweltreize erlernt. (correct)
- Die triebtheoretische Ansicht erklärt Aggression ausschließlich durch Umwelteinflüsse.
Was umfassen agonistischen Verhaltensweisen?
Was umfassen agonistischen Verhaltensweisen?
- Aggressives Verhalten, Vermeidungs- & Fluchtverhalten, Imponier- & Drohverhalten. (correct)
- Aggressives Verhalten, Vermeidungs- & Fluchtverhalten, Imponier- & Drohverhalten, sowie kooperatives Verhalten.
- Nur Vermeidungs- und Fluchtverhalten.
- Ausschließlich aggressives Verhalten.
Welches Ziel verfolgt die Evolutionstheorie von Darwin in Bezug auf Aggression?
Welches Ziel verfolgt die Evolutionstheorie von Darwin in Bezug auf Aggression?
Welche Aussage über aggressive Kommunikation bei Hunden trifft zu?
Welche Aussage über aggressive Kommunikation bei Hunden trifft zu?
Welche Rolle spielt der orbitofrontale Kortex im Zusammenhang mit Aggression?
Welche Rolle spielt der orbitofrontale Kortex im Zusammenhang mit Aggression?
Welche Auswirkung haben Läsionen (Schädigungen) der Amygdala?
Welche Auswirkung haben Läsionen (Schädigungen) der Amygdala?
Welche Aussage trifft auf Wut und Aggression zu?
Welche Aussage trifft auf Wut und Aggression zu?
Welche Art von Aggression liegt vor, wenn ein Hund sich vor einen heranstürmenden, unerzogenen Hund stellt?
Welche Art von Aggression liegt vor, wenn ein Hund sich vor einen heranstürmenden, unerzogenen Hund stellt?
Welcher Faktor gehört nicht zu den von Hassenstein (2007) genannten Faktoren, die die Aggressivität von Individuen beeinflussen?
Welcher Faktor gehört nicht zu den von Hassenstein (2007) genannten Faktoren, die die Aggressivität von Individuen beeinflussen?
Was ist ein wichtiger Aspekt, um aggressives Verhalten korrekt zu beurteilen?
Was ist ein wichtiger Aspekt, um aggressives Verhalten korrekt zu beurteilen?
Welches Verhalten gehört zur defensiven Körpersprache eines Hundes?
Welches Verhalten gehört zur defensiven Körpersprache eines Hundes?
Welches Verhalten gehört zur Eskalationsstufe 1 (Drohungen ohne Körperkontakt) nach Feddersen-Petersen?
Welches Verhalten gehört zur Eskalationsstufe 1 (Drohungen ohne Körperkontakt) nach Feddersen-Petersen?
Was ist das Hauptziel beim Kommentkampf?
Was ist das Hauptziel beim Kommentkampf?
Was gehört nicht zu Ressourcen im Kontext von ressourcenbedingter Aggression?
Was gehört nicht zu Ressourcen im Kontext von ressourcenbedingter Aggression?
Welche Aussage beschreibt die statusbedingte Aggression (soziale Exploration) am besten?
Welche Aussage beschreibt die statusbedingte Aggression (soziale Exploration) am besten?
Was ist ein typisches Zeichen für territorial bedingte Aggression?
Was ist ein typisches Zeichen für territorial bedingte Aggression?
Was ist ein häufiger Auslöser für umgelenkte Aggression?
Was ist ein häufiger Auslöser für umgelenkte Aggression?
Welche Aussage über die Behandlung angstbedingter Aggression trifft zu?
Welche Aussage über die Behandlung angstbedingter Aggression trifft zu?
Welche Aussage über den Begriff 'Dominanz' im Kontext von Hundeverhalten ist korrekt?
Welche Aussage über den Begriff 'Dominanz' im Kontext von Hundeverhalten ist korrekt?
Was ist charakteristisch für Versöhnungsverhalten bei Caniden nach einer Rangauseinandersetzung?
Was ist charakteristisch für Versöhnungsverhalten bei Caniden nach einer Rangauseinandersetzung?
Was ist ein wesentliches Merkmal des Jagdverhaltens?
Was ist ein wesentliches Merkmal des Jagdverhaltens?
Welche Aussage über den Jagdtrieb ist korrekt?
Welche Aussage über den Jagdtrieb ist korrekt?
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen echtem und Pseudo-Jäger?
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen echtem und Pseudo-Jäger?
Was ist ein häufiges Ergebnis von fehlgeleitetem Jagdverhalten?
Was ist ein häufiges Ergebnis von fehlgeleitetem Jagdverhalten?
Welche Aussage über die Ursachen von Verhaltensproblemen ist korrekt?
Welche Aussage über die Ursachen von Verhaltensproblemen ist korrekt?
Welche Umstände in Bezug auf Geburt und Aufzucht können Verhaltensprobleme begünstigen?
Welche Umstände in Bezug auf Geburt und Aufzucht können Verhaltensprobleme begünstigen?
Was ist ein direkter Gegenstand zur Aggression bei Störungen des Sozialen Umfeld
Was ist ein direkter Gegenstand zur Aggression bei Störungen des Sozialen Umfeld
Was beschreibt die Aussage von Nikolaas Tinbergen 'Verhalten ist zu 100% vererbt und zu 100% gelernt' am besten?
Was beschreibt die Aussage von Nikolaas Tinbergen 'Verhalten ist zu 100% vererbt und zu 100% gelernt' am besten?
Was beschreibt der Fachbegriff 'Automatismus'
Was beschreibt der Fachbegriff 'Automatismus'
Was ist ein wichtiges Merkmal bei Trennungsangst
Was ist ein wichtiges Merkmal bei Trennungsangst
Was ist ein Wichtiger Punkt bei der Analyse
Was ist ein Wichtiger Punkt bei der Analyse
Was ist ein wichtiger Punkt bei Harninkontinenz
Was ist ein wichtiger Punkt bei Harninkontinenz
Welchen Ansatz sollte man verfolgen wenn der Hund Futterneid hat
Welchen Ansatz sollte man verfolgen wenn der Hund Futterneid hat
Welche genannten Faktoren muss man zuerst klären um den Problemverhalten in Griff zu bekommen?
Welche genannten Faktoren muss man zuerst klären um den Problemverhalten in Griff zu bekommen?
Was sollte sichergestellt werden wenn der Hund schlecht alleine bleiben kann
Was sollte sichergestellt werden wenn der Hund schlecht alleine bleiben kann
Welchen Tipp sollte man Vermeiden ,wenn der Hund zum ausbrechen neigt?
Welchen Tipp sollte man Vermeiden ,wenn der Hund zum ausbrechen neigt?
Welchen Tipp kann man Vermeiden das ein Welpe alles Zerstört
Welchen Tipp kann man Vermeiden das ein Welpe alles Zerstört
Was ist ein primäres Ziel aggressiver Kommunikation aus evolutionsbiologischer Sicht?
Was ist ein primäres Ziel aggressiver Kommunikation aus evolutionsbiologischer Sicht?
Welcher Faktor spielt eine zentrale Rolle bei der Einschätzung der Aggressivität eines Individuums?
Welcher Faktor spielt eine zentrale Rolle bei der Einschätzung der Aggressivität eines Individuums?
Welche Aussage beschreibt die neurologische Funktion des orbitofrontalen Kortex im Zusammenhang mit Aggression am besten?
Welche Aussage beschreibt die neurologische Funktion des orbitofrontalen Kortex im Zusammenhang mit Aggression am besten?
Welchen Effekt haben Läsionen (Schädigungen) der Amygdala typischerweise im Bezug auf Aggression?
Welchen Effekt haben Läsionen (Schädigungen) der Amygdala typischerweise im Bezug auf Aggression?
Welche Funktion hat der Hypothalamus im Kontext von Aggression?
Welche Funktion hat der Hypothalamus im Kontext von Aggression?
Welche Rolle spielt Dopamin im Mittelhirn im Zusammenhang mit Beuteaggression?
Welche Rolle spielt Dopamin im Mittelhirn im Zusammenhang mit Beuteaggression?
Wie beeinflusst Serotonin aggressives Verhalten?
Wie beeinflusst Serotonin aggressives Verhalten?
Welche Aussage über die Hormone Oxytocin und Vasopressin im Kontext von Aggression trifft zu?
Welche Aussage über die Hormone Oxytocin und Vasopressin im Kontext von Aggression trifft zu?
Was beschreibt das 'magische Dreieck' im Kontext von Aggression?
Was beschreibt das 'magische Dreieck' im Kontext von Aggression?
Was unterscheidet Wut von Aggression?
Was unterscheidet Wut von Aggression?
Was kennzeichnet 'kalte Aggression'?
Was kennzeichnet 'kalte Aggression'?
Was ist ein typisches Merkmal für Hunde, die durch soziale Traumata extreme Wut empfinden?
Was ist ein typisches Merkmal für Hunde, die durch soziale Traumata extreme Wut empfinden?
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen 'operanter' und 'emotionaler' Aggression?
Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen 'operanter' und 'emotionaler' Aggression?
Welche Aussage beschreibt den Unterschied zwischen defensiver und offensiver Aggression am besten?
Welche Aussage beschreibt den Unterschied zwischen defensiver und offensiver Aggression am besten?
Was ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Hunden, die zum Knurren neigen?
Was ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Hunden, die zum Knurren neigen?
Was beschreibt das Prinzip der doppelten Quantifizierung im Bezug auf Aggression?
Was beschreibt das Prinzip der doppelten Quantifizierung im Bezug auf Aggression?
Was sind typische Anzeichen für defensive Körpersprache bei einem Hund?
Was sind typische Anzeichen für defensive Körpersprache bei einem Hund?
In welcher Eskalationsstufe des Hundes nach Feddersen-Petersen (2008) kommt es zu Drohungen mit mehr oder weniger Körperkontakt?
In welcher Eskalationsstufe des Hundes nach Feddersen-Petersen (2008) kommt es zu Drohungen mit mehr oder weniger Körperkontakt?
Was ist das Hauptziel eines Kommentkampfes?
Was ist das Hauptziel eines Kommentkampfes?
Was sind typische Anzeichen für statusbedingte Aggression (soziale Exploration)?
Was sind typische Anzeichen für statusbedingte Aggression (soziale Exploration)?
Welche Aussage über die hormonell bedingte Aggression (sexuelle Rivalität) ist korrekt?
Welche Aussage über die hormonell bedingte Aggression (sexuelle Rivalität) ist korrekt?
Welche der folgenden Voraussetzungen muss gegeben sein, damit eine Neubewertung im Rahmen des General Aggression Model (GAM) stattfinden kann?
Welche der folgenden Voraussetzungen muss gegeben sein, damit eine Neubewertung im Rahmen des General Aggression Model (GAM) stattfinden kann?
Was ist die zentrale Aussage von Nikolaas Tinbergen im Bezug auf Verhalten?
Was ist die zentrale Aussage von Nikolaas Tinbergen im Bezug auf Verhalten?
Was ist das Ziel bei der Anwendung vom Alternativverhalten lernen?
Was ist das Ziel bei der Anwendung vom Alternativverhalten lernen?
Flashcards
Einflussfaktoren von außen
Einflussfaktoren von außen
Äußere Faktoren, die das Verhalten eines Hundes beeinflussen.
Einflussfaktoren von innen
Einflussfaktoren von innen
Integrierte genetische Anlagen, die das Verhalten eines Hundes beeinflussen.
Sensorische Filter
Sensorische Filter
Art der Filtermechanismen, die Sinnesinformationen unterschiedlich wahrnehmen und interpretieren.
Kognitive Filter
Kognitive Filter
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Primäre Emotionen
Primäre Emotionen
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Sekundäre Emotionen
Sekundäre Emotionen
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Physiologische Komponente
Physiologische Komponente
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Aggressives Verhalten
Aggressives Verhalten
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Agonistische Verhaltensweisen
Agonistische Verhaltensweisen
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Orbitofrontaler Kortex
Orbitofrontaler Kortex
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Amygdala
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Noradrenalin
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Magische Dreieck der Hormone
Magische Dreieck der Hormone
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Operante Aggression
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Emotionale Aggression
Emotionale Aggression
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Kommentkampf
Kommentkampf
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Sozialmotivierte Aggression
Sozialmotivierte Aggression
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Frustbedingte Aggression
Frustbedingte Aggression
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Umgelenkte Aggression
Umgelenkte Aggression
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Aggression zur Selbst- und Jungenverteidigung
Aggression zur Selbst- und Jungenverteidigung
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Verändertes Jagdverhalten
Verändertes Jagdverhalten
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Beutefangkette
Beutefangkette
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Fehlgeleitetes Jagdverhalten
Fehlgeleitetes Jagdverhalten
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Pseudojäger
Pseudojäger
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Geburt und Aufzucht
Geburt und Aufzucht
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Vom Verhalten zum Automatismus
Vom Verhalten zum Automatismus
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Stereotypes Verhalten
Stereotypes Verhalten
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Ressourcenverteidigung
Ressourcenverteidigung
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Zerstörerisches Verhalten
Zerstörerisches Verhalten
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Trennungsangst
Trennungsangst
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Study Notes
Okay, hier sind die Lernhinweise, die Sie angefordert haben.
Einflussfaktoren auf das Verhalten
- Für die Therapie von Verhaltensproblemen ist es entscheidend, die verschiedenen Einflussfaktoren auf das Verhalten zu verstehen, um die Stellschrauben für Veränderungen zu identifizieren.
- Die Einflussfaktoren werden in innere und äußere Faktoren unterteilt.
Äußere Einflussfaktoren
- Das soziale Umfeld, einschließlich der Interaktionen mit anderen Individuen, beeinflusst das Verhalten des Hundes.
- Umweltbedingungen wie Lärm (Zug-, Baustellen-, Fluglärm) können Stressoren darstellen.
- Nicht optimale Kommunikation zwischen Mensch und Hund birgt Potenzial für Missverständnisse und problematische Verhaltensweisen.
- Zyklische und ökologische Einflüsse sowie auslösende Reize zählen ebenfalls zu den äußeren Faktoren.
Innere Einflussfaktoren
- Die Genetik und Rassedisposition begünstigen bestimmte Verhaltensweisen durch Vererbung.
- Erfahrung und Lernen durch Beobachtung von Sozialpartnern und eigenen Erlebnissen prägen das Verhalten.
- Die jeweilige Entwicklungsphase und Persönlichkeit des Hundes beeinflussen sein Verhalten.
- Motivationen und Bedürfnisse des Hundes müssen erfüllt werden, um problematisches Verhalten zu vermeiden.
- Hormone sind Botenstoffe, die Stoffwechselvorgänge, Verhalten und Emotionen steuern.
- Emotionen haben starken Einfluss auf das Verhalten, indem sie je nach Situation körperliche Anpassungsreaktionen auslösen.
- Endogene Zyklen, Reifezustand und vorherige Handlungen wirken sich ebenfalls auf das Verhalten aus.
Emotionen
- Emotionen sind ein komplexes Konstrukt, das schwer zu erfassen ist und sich individuell äußert.
- Emotionen werden nicht anhand spezifischer Signale, sondern durch die Kombination verschiedener Signalkomponenten erkannt und sind essentiell für soziale Beziehungen.
- Neurobiologische Erkenntnisse zeigen die Ähnlichkeiten der Sinnesorgane, Hormonsysteme und Nervensysteme zwischen Säugetieren auf, was auf Gefühle bei Tieren hindeutet.
- Emotionen ermöglichen es, schnell auf Bedrohungen zu reagieren, ohne komplizierte Abwägungsprozesse.
- Nicht Emotion sondern Kontrolle der Emotionen wird mit der Entwicklung des Gehirns verbunden, also die Kontrolle und das Beherrschen dieser.
Gefilterte Realität: Filtermechanismen
- Säugetiere wenden bestimmte Filtermechanismen an, um Situationen zu bewerten:
- Sensorische Filter: Je nach Bedingungen werden Sinnesleistungen unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert.
- Kognitive Filter: Individuen haben Tendenzen zur Interpretation (optimistisch oder pessimistisch).
- Gedächtnisfilter: Situationen werden auf Grundlage von Erfahrungen interpretiert und bewertet.
- Optimistisch veranlagte Hunde zeigen weniger Probleme mit dem Alleinsein.
- Hochwertige Umgebungen fördern einen positiv-optimistischen Filter
- Ein höherer Oxytocinspiegel wird mit gesteigertem Optimismus in Verbindung gebracht
Die Wirkung positiver und negativer Emotionen
- Positive Emotionen verstärken Verhaltensweisen.
- Negative Emotionen wirken als Bestrafung und erzeugen eine Motivation zur Änderung der Situation.
Primäre und sekundäre Emotionen
- Emotionen werden in primäre (angeboren) und sekundäre (erlernt) Emotionen unterteilt.
- Aggression ist kein Emotion, sondern ein Werkzeug, das im Rahmen der Empfindung einer Emotion eingesetzt wird.
Die Emotionskomponenten
- Emotionen lassen sich in Einzelkomponenten aufteilen:
- Affektive Komponente: Subjektives Empfinden.
- Physiologische Komponente: Körperliche Begleiterscheinungen.
- Kognitive Komponente: Interpretation und Bewertung von Ereignissen.
- Expressive Komponente: Mimik, Gestik, Haltung, akustische Signale.
- Motivationale Komponente: Motivation zu einer bestimmten Handlung.
Hormone und ihre Auswirkung auf das Verhalten
- Hormone sind chemische Signalstoffe, die Körperfunktionen wie Wachstum, Schlaf-Wach-Rhythmus, Emotionen, Geschlecht, Stoffwechsel und Verhalten regeln.
- Sie werden in verschiedenen Drüsenorganen gebildet und über Blut- oder Lymphbahnen zu den Zielzellen transportiert.
- Es gibt kurzfristig (z.B. Adrenalin) und langfristig (z.B. Östrogen) wirkende Hormone.
- Störungen in der Hormonbildung können weitreichende Folgen haben.
- Das Hormonsystem steht in Beziehung zum Nervensystem und trägt zur Homöostase bei.
Aggressionsverhalten
- Aggressives Verhalten ist Teil des Sozialverhaltens und dient dem Erhalt von Handlungsfreiräumen.
- Eine unabsichtliche Schädigung ohne Verletzungsabsicht ist kein aggressives Verhalten.
- Projektionen eigener aggressiver Impulse auf den Hund sind nicht selten.
- Aggression hat eine erbliche und gelernte Komponente, also genetisch bedingte Handlungstendenzen werden durch Erfahrung modifiziert.
Agonistische Verhaltensweisen
- Agonistische Verhaltensweisen stehen den kooperativen Verhaltensweisen gegenüber und umfassen aggressives Verhalten, Vermeidungs- und Fluchtverhalten sowie Imponier- und Drohverhalten.
- Sie bündelt Verhaltensweisen, die der Aggression, Submission und der Flucht zugeordnet werden und nachgewiesenermaßen von demselben zusammenhängenden funktionellen System gesteuert werden.
Aggression in der Evolution
- Aggression dient dem Überleben und der Fortpflanzung, indem Ressourcen und Partner geschützt werden.
- Aggressive Kommunikation wird genutzt, um Auseinandersetzungen mit Verletzungspotenzial zu vermeiden.
- In aggressiven Auseinandersetzungen findet eine Abwägung von Nutzen, Gewinnchancen und Kosten statt.
- Darwin fasst Aggression als Mechanismus auf, der Konflikte innerhalb und zwischen sozialen Gruppen regelt.
- Die Stärke des Gegners wird anhand von Drohsignalen und Imponierverhalten eingeschätzt.
- Konflikte werden durch Abstufung von Drohsignalen ausgetragen
- Ziel ist nicht die simple Auslöschung des Gegenübers.
Aggressive Kommunikation
- Aggressive Kommunikation wird oft negativ gesehen, da sie nicht in das Bild eines vermenschlichten Hundes passt.
- Viele Hunde haben keine Möglichkeit mehr echte soziale Beziehungen zu Menschen oder anderen Hunden aufzubauen.
- Narzisstisch wie wir sind beziehen wir das aggressive Verhalten unserer Hunde auf uns und deuten es als Undankbarkeit und Ungehorsam, ohne zu hinterfragen, wo denn die Ursache dieses Verhaltens liegt und wie man es erklären kann.
Neurologie der Aggression
- Stressreaktionen sind an Aggressionen beteiligt.
- Je nach Form der Aggression werden unterschiedliche Hirnareale angesprochen
- Reaktiv = defensiv = ältere Hirnbereiche wie limbisches System und Hirnstamm, reaktiv = offensive = präfrontale Bereiche.
- Der orbitofrontale Kortex ist für die Hemmung und Regulation impulsiver Aggression zuständig.
- Schädigungen des orbitofrontalen Kortex führen zu asozialem, impulsivem und unberechenbarem Verhalten.
- Läsionen der Amygdala reduzieren Angst und Aggression. Stimulationen führen wiederum zu affektiven Aggressionshandlungen.
- Der hintere Teil des Hypothalamus ist wichtig für Entstehung und Ausdruck von Wut und Aggression.
Wichtige Hormone und Neurotransmitter
- Serotonin: Sorgt für Gelassenheit und Zufriedenheit, kann somit aggressives Verhalten hemmen.
- Testosteron: Spielt bei männlichen Hunden eine Rolle im Konkurrenzverhalten um Sexualpartner.
- Oxytocin und Vasopressin: Oxytocin hemmt Angst und Aggression, Vasopressin fördert sie.
- Noradrenalin: Wird im Rahmen der Stressreaktion ausgeschüttet.
- Dopamin: Wichtig bei Belohnungsprozessen. Aggressivität als Belohnung.
- GABA: Wichtigster hemmender Neurotransmitter, kann Aggression hemmen.
- Glutamat: Wichtigster erregender Neurotransmitter.
Das „magische Dreieck“
- Cortisol, Serotonin sowie die Sexualhormone Testosteron & Progesteron stehen in enger Wechselwirkung zueinander
- Anstieg des Cortisolspiegels zum gesenkten Serotoninspiegel, hoher Cortisolspiegel den Spiegel von Sexualhormonen.
- Sexualhormone und Serotonin wichtige Gegenspieler von Cortisol und tragen so zur Stressbewältigung bei
Wut und Aggression
- Wut ist ein Gefühl, das subjektiv empfunden wird und den primären Emotionen angehört.
- Wut kann Teil eines Gemischs an Emotionen sein.
- Es gibt auch emotionslose Formen (kalte Aggression)
- Extreme Wut durch Soziale Traumata kann der Situation "völlig unangemessen" wirken
- Manchmal verbirgt sich die Wut hinter Angst und Hilflosigkeit und muss durch die Therapie erst an die Oberfläche gebracht werden.
Aggressionstypen
- Aggression kann bewusst (operant) oder im Affekt (emotional) ausgeübt werden.
- Aggression kann defensiv oder offensiv motiviert sein.
- Aggression kann konstruktiv oder destruktiv sein.
Defensives Aggressionsverhalten
- Defensives Aggressionsverhalten (mit Mischung aus aggressivem Verhalten und Fluchtverhalten) umfasst:
- Beschwichtigung
- submissives Verhalten/Flucht
- Abwehrdrohen/Flucht
- Abwehrkampf/Flucht
Offensives Aggressionsverhalten
- Hierzu zählen:
- Annähern
- Demonstrieren
- Imponieren
- Angriffsdrohen
- gehemmter Kampf
- Beschädigungskampf
Innerartliche und zwischenartliche Aggression
- Innerartlich ist die Auseinandersetzung zwischen Artgenossen
- Zwischenartlich ist die Auseinandersetzung zwischen Artfremden
Angemessene und unangemessene Aggression
- Angemessene Aggression ist operant, defensiv und konstruktiv.
- Unangemessene Aggression ist emotional, offensiv und destruktiv.
Aggressivität
- Die Aggressivität eines Individuums beschreibt, wie bereit dieses zu einer Auseinandersetzung mit einem Gegner ist.
- Beeinflusst wird die Aggressivität durch Genetische Disposition, Umwelteinflüsse (frühe Individualentwicklung), Sozialisierung, Bindung an Sozialpartner etc
- Verhalten wird in seinem Auftreten von auslösenden Reizen, sowie inneren Bedingungen beeinflusst
Aggression erkennen
- Ausdrucksverhalten eines Hundes ist am Ohren- und Rutenstellung, sowie auf die Körperspannung zu achten.
- Die Körpersprache eines Hundes kann in offensive und defensive unterteilt werde: -Bei der offensiven Körpersprache ist der Hundekörper nach vorne, in Richtung des auslösenden Reizes, gerichtet. -Die defensive Körpersprache ist der Hundekörper nach hinten und unten, weg vom auslösenden Reiz, gerichtet.
Eskalationsstufen des Hundes
- Drohungen ohne Körperkontakt: Distanzdrohen, Distanzunterschreitung, teilweise mit Körperkontakt, um sich beißen und Abschnappen
- Drohungen mit mehr oder weniger Körperkontakt: Körperkontaktdrohen, Einschränkungsdrohen Physische Beschädigung: Beschädigen gehemmt, Beschädigen ungehemmt
Der Kommentkampf
- Hochritualisierte Form der Auseinandersetzung, Ziel ist nicht das Gegenüber zu verletzen.
- Der Gegner soll durch gehemmte Angriffe zum Aufgeben bewegt werden.
- Ein zu schwaches Nervenkostüm führt zum aufgeben
Motivation für aggressives Verhalten
- Es ist wichtig, die zugrundeliegende Motivation beim aggressiven Hund zu erkennen
- Verschiedene Aggressionsarten sind mit verschiedenen Emotionen und Risikobereitschaften verbunden
- Jede Form der Aggression erfordert eine angepasste Vorgehensweise und überschneidet sich
Formen der Aggression
- Ressourcenbedingte Aggression (Nahrung, Raum, Wasser, etc.)
- Statusbedingte Aggression (soziale Exploration) innerhalb einer Sozialveraband
- Sozialmotivierte Aggression durch Sozialpartner
- Gruppenaggression mit Gruppenverteidigung
- Hormonell bedingte Aggression mit sexueller Rivalität
- Territorial bedingte Aggression mit Sorge vor Verlust durch Territorium
Verlagerte Aggression
- Die Aggression wird vom eigentlichen Auslöser auf etwas anderes umgelenkt.
- Beispielweise eine Hundebegegnung bei der sich die Aggression auf das Gegenüber richtet und die Leine dies verhindert.
- Auslöser ist eine zu geringe Frustrationstoleranz und Selbstbeherrschung
Angstbedingte Aggression
- Aggstbedingte Aggression tritt immer in Zusammenhang mit einer Handlungsunfähigkeit bzw. Ausweglosigkeit auf.
- Der Hund macht sich hierbei meist klein, hat die Rute eingeklemmt und die Ohren angelegt
Aggression zur Selbst- und Jungenverteidigung
- Dient zum Schutz vor Schmerz oder Schreck, was besonders verstärkt wird, wenn Jungtiere vorhanden sind
Erlernte Aggression
- Wird beispielsweise bei der Schutzhundeausbildung eingesetzt.
- Aufbau birgt kein Risiko.
- Hierzu zählt auch das Lernen durch Nachahmung (Abgucken bei anderen Artgenossen) oder das Lernen von Aggressivem Verhalten als Lösungsstrategie (Leine kurz nehmen in Hundebegegnungen).
Schmerzbedingte Aggression
- Dient als Abwehrreaktion nach kurzem oder eingeschlichenem Schmerz
Rassebedingte Besonderheiten
- Im Laufe der Domestizierung wurden einige Rassen aggressiver gemacht, andere nicht
- Einige Rassen sind auch dauerhaft imponierend aufgebaut oder haben verknautschte Gesichter und entsprechen damit nicht immer hündischer Kommunikation
- Derartige Rassen werden missverstanden im direkten Umgang
Das General Aggression Model
- Das General Aggression Model (GAM) fasst Annahmen aus verschiedenen psychologischen Theorien zusammen und ermöglicht so Erklärungen für aggressives Verhalten.
- Im Rahmen des Models wird immer eine einzelne Episode einer aggressiven Interaktion betrachtet und in drei Phasen unterteilt -Input -Innerer Zustand -Bewertung, bzw. Entscheidung
Ursachen für Verhaltensprobleme
- Problemverhalten entwickelt sich aus dem Zusammenspiel von Genetik und Lernerfahrungen in Wechselwirkung mit der Umwelt.
- Verschiedene Faktoren können aber die Ursache sein, wie Genetik (Wut-Syndrom) oder zu wenig Kennenlernen der Umwelt.
- Unzureichende Sozialisierung mit Menschen oder anderen Artgenossen führt zu einer unsicheren Einstellung gegenüber diesen.
- Ungünstige Lernerfahrungen kann aus einer normalen Situation eine Problemverhalten machen.
Vom Verhalten zum Automatismus
- Das Verhalten beinhaltet alles (Fühlen, Denken, Handeln, Erkennen etc)
- Das bedeutet unwillkürliches und reflexbedingten Verhalten, das bereits angeboren ist.
- Ein gutes Beispiel ist der Lidschlussreflex.
- Dem gegenüber steht sozusagen erlernte Verhalten, was bewusst gesteuert wird oder über Erfahrungen gelernt wird.
Weitere problematische Verhaltensweisen
- Hyperaktivität zeigt nicht immer auch Überaktivität, ist vielmehr physiognomisch bedingt
- Bei Stubenunreinheit ist zuklären, ob es an Lernproblemen, am Stoffwechsel, zu geringer Sicherheit im Freien, Krankheit oder Übererregung liegt.
- Eine Ressourcenverteidigung ist biologisch ganz normal und hat nicht primär etwas mit fehlendem Respekt zu tun.
- Die Zerstörung von Einrichtungsgegenständen, das Kratzen an Türen, etc. spricht für Stressabbau, Zahnwechsel, Langeweile oder Trennungsangst.
Ansätze zur Problemheilung
- Die Basis ist eine vorübergehende Reduzierung des Problems durch Management (Maulkorb, Leine, etc.).
- Verhaltenstherapeutische Ansätze sind je nach Fall (siehe Ursachen) hilfreich.
- In jedem Fall sollte der Einfluss auf den Hund erhöht, der Grundgehorsam verbessert und Desensibilisiert werden.
- Ein sanfter Einfluss auf das Hormonsystem ist durch Futtermittel, Düfte und Entspannungstechniken möglich.
Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Zusammenfassung ist und nicht alle Details des Dokuments abdeckt. Für ein umfassendes Verständnis empfehle ich Ihnen, das Originaldokument zu lesen.
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