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Questions and Answers
Welcher der folgenden Konflikte war nicht einer der vier Hauptkonflikte, die während des Dreißigjährigen Krieges auftraten?
Was war der Auslöser für den Aufstand der protestantischen böhmischen Stände?
Welcher Friede wurde während des Dreißigjährigen Krieges nicht erfolgreich verhandelt?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt das Ergebnis des Westfälischen Friedens am besten?
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Wie viele Jahre dauerte der Dreißigjährige Krieg insgesamt?
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Welcher der folgenden Konflikte war nicht direkt mit den Habsburgern und dem französischen König verbunden?
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Welche Rolle spielte der Augsburger Religionsfrieden in Bezug auf die Konfessionen im Heiligen Römischen Reich?
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Was war eine wirtschaftliche Folge des Kalmarkrieges für Schweden?
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Was war ein Hauptinteresse Frankreichs im Bezug auf Oberitalien vor dem Dreißigjährigen Krieg?
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Welche dieser Aussagen beschreibt die Rolle Dänemarks während des Kalmarkrieges am genauesten?
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Study Notes
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648): Ursachen und Verlauf
- Der Dreißigjährige Krieg war ein Konflikt um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich und in Europa.
- Beginn des Krieges: 23. Mai 1618 mit dem Prager Fenstersturz.
- Auslöser des Aufstands: Protest gegen den neuen böhmischen König Ferdinand von Steiermark, der die Rekatholisierung aller Länder der Böhmischen Krone anstrebte.
- Der Aufstand richtete sich auch gegen den Kaiser Matthias.
- Der Krieg bestand aus vier Konflikte: Böhmisch-Pfälzischer, Niedersächsisch-Dänischer, Schwedischer und Schwedisch-Französischer Krieg.
- Der Krieg endete am 24. Oktober 1648 mit dem Westfälischen Frieden.
- Der Westfälische Frieden legte die Machtbalance zwischen Kaiser und Reichsständen neu fest.
- Gebietsabtretungen an Frankreich und Schweden sowie das Ausscheiden der Niederlande und der Schweiz aus dem Reich.
- Die Kriege verursachten Hungersnöte, Seuchen und Verwüstungen.
- In Teilen Süddeutschlands überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung.
- Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen dauerten über ein Jahrhundert an.
Vorgeschichte und Ursachen
- Das Spannungsfeld bestand aus politischen, dynastischen, konfessionellen und innenpolitischen Gegensätzen.
- Es gab drei wesentliche Konflikträume: West- und Nordwesteuropa, Oberitalien und der Ostseeraum.
- In West- und Nordwesteuropa gab es dynastische Konflikte zwischen den Habsburgern und Frankreich sowie den Niederlanden.
- Im Ostseeraum stritten Dänemark und Schweden um die Vorherrschaft.
- Der Konflikt zwischen Frankreich und Spanien war bestimmen in West- und Nordwesteuropa.
- Spanien war eine Großmacht mit Besitztümern in Süditalien, der Po-Ebene und den Niederlanden.
- Frankreich sah sich von Spanien im Süden, Norden und Osten eingekreist.
- Frankreich und Spanien rüsteten ihre Armeen auf.
- Spanien musste ab 1566 den Aufstand in den Niederlanden bekämpfen.
- Die Niederlande erlangten 1609 de facto die Unabhängigkeit.
- Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit hätte zu einem großen europäischen Krieg führen können.
- Heinrich IV. von Frankreich unterstützte die Protestantische Union und forderte deren Hilfe im Kampf gegen Spanien.
- Heinrichs IV. Ermordung 1610 beendete das französische Engagement am Niederrhein.
- In Oberitalien beherrschte Spanien das Herzogtum Mailand.
- Frankreich versuchte, die spanische Macht in Oberitalien zu schwächen.
- Beide Mächte versuchten, die lokalen Fürsten für sich zu gewinnen.
- Der Papst und die Republik Venedig waren wichtige Akteure.
- Im Ostseeraum waren Polen, Schweden und Dänemark die Hauptakteure.
- Polen und Schweden wurden zeitweise von Sigismund III. regiert.
- Polen war den Habsburgern zuzurechnen.
- Schweden wurde 1599 von Sigismund III. abgesetzt.
- Es kam zu einem langjährigen Krieg zwischen Polen und Schweden.
- Dänemark war bevölkerungsärmer, kontrollierte aber den Öresund.
- Schweden kämpfte mit Kriegsschulden nach dem Kalmarkrieg (1611-1613).
- Der Kalmarkrieg stärkte Dänemark und seinen König Christian IV.
Konfessionelle Gegensätze
- Nach der Reformation gab es Konflikte zwischen den katholischen und protestantischen Landesherren.
- Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 einigte sich auf das Jus reformandi.
- Das Jus emigrandi wurde eingeführt.
- Unklarheit über das Reformationsrecht der Reichsstädte.
- Das Reservatum ecclesiasticum wurde vereinbart.
- Die Mehrheitsverhältnisse im Kurfürstenkollegium blieben zugunsten der Katholiken.
- Die Declaratio Ferdinandea sicherte die Rechte der protestantischen Städte und Stände in geistlichen Territorien.
Verschärfung der Konfliktlage und Verfall der politischen Ordnung im Reich
- Der Augsburger Religionsfrieden verhinderte 60 Jahre lang einen großen Religionskrieg.
- Konflikte über die Auslegung des Friedensfriedens.
- Konfessionalisierung der Landesfürsten und Bestrebungen zur religiösen Einheit.
- Die protestantischen Fürsten fürchteten eine Spaltung der protestantischen Bewegung.
- Stärkung der Territorialstaaten.
- Ablösung der alten Herrschergeneration durch eine neue, radikalere Generation.
- Konflikte um den „geistlichen Vorbehalt“.
- Die Lähmung des Reichskammergerichts und die Stärkung des Reichshofrats führten zur Bildung von verfeindeten Fürstengruppen.
- Die Protestantische Union wurde 1608 gegründet.
- Die Protestantische Union wurde durch die Verbindung nach Frankreich politisch einflussreich.
- Frankreich versuchte, die Union im Kampf gegen Spanien als Verbündeten zu gewinnen.
- Die Katholische Liga wurde 1609 gegründet.
- Die Katholische Liga wurde durch innere Streitigkeiten behindert.
Kriegsverlauf
Ausbruch des Krieges
- Der Ständeaufstand in Böhmen war der eigentliche Auslöser des Krieges.
- Der Streit um den Majestätsbrief von 1609, der den böhmischen Ständen Religionsfreiheit zusicherte.
- Ferdinand von Steiermark, der spätere Kaiser Ferdinand II., setzte eine Politik der Rekatholisierung durch.
- Der Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 war ein Angriff auf die kaiserlichen Stellvertreter.
- Der Angriff war eine symbolische Kriegserklärung.
Böhmisch-pfälzischer Krieg (1618-1623)
- Die böhmischen Stände bildeten ein Direktorium zur Sicherung ihrer Macht.
- Die böhmischen Rebellen gewannen Friedrich V. von der Pfalz und den Herzog von Savoyen Karl Emanuel I. an ihre Seite.
- Die Kaiserlichen engagierten den Grafen von Bucquoy.
- Die böhmischen Rebellen konnten anfänglich Erfolge erzielen.
- Das böhmische Heer unter Heinrich Matthias von Thurn stand 1619 vor Wien.
- Der Graf von Bucquoy schlug Mansfeld bei Sablat.
- Im Sommer 1619 wurde die Böhmische Konföderation gegründet.
- Friedrich V. wurde zum neuen König von Böhmen gewählt.
- Ferdinand II. wurde zum römisch-deutschen Kaiser gewählt.
- Ferdinand II. konnte den bayerischen Herzog Maximilian I. zum Kriegseintritt bewegen.
- Der Fürst von Siebenbürgen Gabriel Bethlen belagerte Wien.
- Die Unterstützung für die protestantischen Aufständischen schwand.
- Die Protestantische Union und die Katholische Liga schlossen ein Nichtangriffsabkommen.
Der Dreißigjährige Krieg
- Im September 1620 marschierte das Ligaheer ungehindert in Böhmen ein, während sächsische Truppen die Lausitz besetzten.
- Friedrich V. musste aus Prag über Schlesien und Brandenburg nach Den Haag fliehen, um nach Verbündeten in Norddeutschland zu suchen.
- Am 8. November 1620 erfolgte die Schlacht am Weißen Berg, in der das böhmische Ständeheer von den Feldherren Buquoy und Johann T'Serclaes von Tilly schwer geschlagen wurde.
- Im Januar 1621 verhängte Kaiser Ferdinand die Reichsacht über Friedrich V.
- Der "Segeberger Convent" zwischen Januar und März 1621, ein Zusammenkommen protestantischer Fürsten, endete ohne konkrete Maßnahmen gegen den katholischen Kaiser.
- Die Protestantische Union löste sich im April 1621 auf.
- Nach dem Sieg bei Prag richtete der Kaiser ein Strafgericht in Böhmen ein, bei dem 27 Personen hingerichtet wurden.
- Als Gegenmaßnahme vertrieb Ferdinand 30.000 Familien und zog 650 adelige Güter ein, um seine Schulden an seine katholischen Gläubiger zu begleichen.
- Im Sommer 1620 eroberte Ambrosio Spinola, spanischer Heerführer, die linksrheinische Pfalz.
- Im Frühjahr 1622 zogen protestantische Heerführer wie Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, Ernst von Mansfeld und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach in die Pfalz.
- Die protestantischen Truppen erzielten anfänglich einen Sieg bei Mingolsheim (27. April 1622), erlitten jedoch in den folgenden Monaten schwere Niederlagen.
- Die badischen Truppen wurden in der Schlacht bei Wimpfen (6. Mai 1622) vernichtet, Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel unterlag in der Schlacht bei Höchst dem Liga-Heer unter Tilly.
- Die beiden Generäle Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel und Ernst von Mansfeld traten in niederländische Dienste.
- Im August 1622 errangen sie einen Pyrrhussieg über ein spanisches Heer in der Schlacht bei Fleurus.
- Die rechtsrheinische Pfalz wurde im Sommer 1622 von Ligatruppen besetzt und Friedrich V. verlor am 23. Februar 1623 die Kurwürde.
- Maximilian von Bayern erhielt die Kurwürde der Pfalz.
- Die Oberpfalz fiel an Bayern und wurde bis 1628 katholisiert.
- Im Jahr 1628 wurde die Kurwürde der Bayerischen Herzöge erblich, ebenso der Besitz der Oberpfalz.
- Maximilian I. erhielt von Kaiser Ferdinand die Erstattung von 13 Millionen Gulden Kriegskosten.
- Die Übertragung der protestantischen Kurwürde auf einen katholischen Herzog stellt eine tiefgreifende Machtverschiebung im Reich zugunsten der Katholiken dar.
- Der zwölfjährige Waffenstillstand zwischen den Niederlanden und Spanien lief 1621 aus, womit der Achtzigjährige Krieg wieder begann.
- Spanien verfügte nach der Friedenszeit über eine 60.000 Mann starke Armee und bedrohte die Niederlande.
- Im Juni 1625 kapitulierte die niederländische Stadt Breda nach fast einjähriger Belagerung.
- Frankreich betrieb ab 1624 eine antihabsburgische Politik und schloss Bündnisse mit Savoyen, Venedig und protestantischen Herrschern in Nordeuropa.
- Im Jahr 1625 wurde die Haager Allianz zwischen England, den Niederlanden und Dänemark gegründet.
- Das Ziel der Allianz war der Schutz des protestantischen Nordens Deutschlands vor den Restitutionsforderungen der Katholiken durch ein gemeinsames Heer unter der Führung von Christian IV.
- Christian IV. übernahm das Herzogtum Holstein und wurde zum Kreisobristen gewählt, um seine Macht in Norddeutschland zu sichern.
- Christian IV. verletzte die Vereinbarung, den Kreis nicht zu verlassen, indem er Verden und Nienburg besetzte, Städte, die zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörten.
- Albrecht von Wallenstein bot dem Kaiser an, ein Heer auf eigene Kosten aufzustellen.
- Im Juni 1625 wurde Wallenstein zum Herzog erhoben und erhielt den Auftrag, eine 24.000 Mann starke Armee aufzustellen.
- Im Winter 1625/1626 bezog Wallensteins Armee ihr Winterquartier in Magdeburg und Halberstadt und sperrte so den Schiffsverkehr auf der Elbe.
- Christian IV. plante einen Feldzug, der sich zunächst gegen Thüringen und dann gegen Süddeutschland richten sollte.
- Im Sommer 1626 sah sich Christian IV. nicht nur dem Heer der Liga, sondern auch der Armee Wallensteins gegenüber.
- Am 27. August 1626 erlitten die Dänen in der Schlacht bei Lutter am Barenberge eine verheerende Niederlage gegen Tilly.
- Am 25. April 1626 besiegte Wallenstein Christians Verbündeten Ernst von Mansfeld in der Schlacht an der Dessauer Elbbrücke.
- Im Sommer 1627 drang Wallenstein nach Norddeutschland und Jütland vor.
- Im Jahr 1629 schloss Dänemark den Frieden von Lübeck und schied aus dem Krieg aus.
- Die Herzöge von Mecklenburg wurden 1629 für abgesetzt erklärt und ihre Landesherrschaft an Wallenstein übertragen.
- Ferdinand II. erließ 1629 das Restitutionsedikt, das die Rückgabe aller seit 1555 von protestantischen Fürsten eingezogenen geistlichen Besitztümer vorsah.
- Das Restitutionsedikt markierte den Höhepunkt der kaiserlichen Macht im Reich und den Wendepunkt des Krieges.
- Der Mantuanische Erbfolgekrieg (1628-1631) begann durch den Tod von Vincenzo II. Gonzaga, dem letzten Herrscher der Hauptlinie der Gonzaga.
- Der Konflikt wurde durch die mangelnde Kompromissbereitschaft der norditalienischen Fürsten verschärft.
- Der Kaiser, Spanien und Frankreich wollten einen Krieg vermeiden, wurden aber durch das Machtvakuum in den Konflikt gezogen.
- Die Truppen des Kaisers, die im Juli 1630 Mantua eroberten, waren militärisch erfolgreich, konnten ihre politischen Ziele aber nicht durchsetzen.
- Gustav Adolf von Schweden sah mit dem Ausscheiden Dänemarks aus dem Krieg die Chance, seine hegemonialen Ansprüche in Nordosteuropa durchzusetzen.
- Im Juli 1630 landete Gustav Adolf mit einer Armee von 13.000 Mann auf Usedom.
- Im Januar 1631 sicherte Gustav Adolf durch den Vertrag von Bärwalde finanzielle Unterstützung aus Frankreich.
- Im Mai 1631 eroberten die katholischen Ligatruppen unter Tilly Magdeburg.
- Die Zerstörung Magdeburgs, bekannt als Magdeburger Hochzeit, markierte das größte Massaker des Dreißigjährigen Krieges.
- Am 17. September 1631 besiegten die Schweden unter Gustav Adolf die Truppen der katholischen Liga unter Tilly in der Schlacht bei Breitenfeld.
- Tilly wurde schwer verwundet in der Schlacht bei Rain am Lech (14./15. April 1632) geschlagen und starb am 30. April.
- Die Schweden versuchten, die strategisch wichtige Stadt Ingolstadt einzunehmen, scheiterten jedoch.
- Gustav Adolf zog mit seinem Heer nach München und besetzte die Stadt im Mai 1632.
- Im Jahre 1632 ernannte Kaiser Ferdinand II. Wallenstein erneut zum Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen.
- Wallenstein stellte in Böhmen ein neues Heer auf und bezog in Nürnberg ein stark befestigtes Heerlager.
- Gustav Adolf zog von München nach Nürnberg und konfrontierte Wallensteins Heer in der Schlacht an der Alten Veste (3. September 1632).
- Gustav Adolf zog nach Sachsen, um die mit ihm verbündeten Sachsen gegen Wallenstein zu unterstützen.
- Die Schlacht bei Lützen (16. November 1632) endete mit dem Tod von Gustav Adolf.
- Bernhard von Sachsen-Weimar übernahm den Oberbefehl über die schwedischen Truppen, die die kaiserlichen Truppen zum Rückzug zwangen.
- Axel Oxenstierna übernahm die Regentschaft über Schweden und den militärischen Oberbefehl.
- Der Heilbronner Bund (1633-1634) wurde zwischen Schweden und protestantischen Reichsständen geschlossen, um den Kampf fortzusetzen.
- Bernhard von Sachsen-Weimar besetzte Bamberg im Februar 1633.
- Wallensteins Versäumnis, das belagerte Regensburg zu entsetzen, führte zu seinem Tod am 25. Februar 1634 in Eger.
- Ferdinand III., Sohn des Kaisers, übernahm den Oberbefehl über das kaiserliche Heer.
- Regensburg wurde im Juli 1634 von kaiserlichen Truppen zurückerobert.
- Nach einer Niederlage bei Landshut, die durch Plünderungen verursacht wurde, erlitten die Schweden eine Reihe weiterer militärischer Misserfolge.
- Die Schlacht bei Nördlingen im September 1634 war eine verheerende Niederlage für die schwedischen Truppen.
- Die Schlacht bei Nördlingen führte zum Zusammenbruch der schwedischen Machtstellung im Reich.
- Im Jahr 1635 schloss der Prager Frieden zwischen dem Kaiser und den protestantischen Reichsständen den Krieg in Deutschland bis auf Hessen-Kassel weitgehend ab.
- Der Prager Frieden bedeutete eine Niederlage für die protestantische Bewegung.
Der Prager Frieden und seine Folgen
- Der Prager Frieden (1635) beendete den konfessionellen Charakter des Dreißigjährigen Krieges.
- Die Reichsfürsten bildeten eine Reichsarmee, unterstützt von Spanien, um gegen Frankreich und Schweden zu kämpfen.
- Der Prager Frieden führte zur Bildung eines neuen Bündnisses zwischen Schweden und Frankreich (Vertrag von Compiègne, 1635).
Kriegseintritt Frankreichs
- Frankreich erklärte Spanien 1635 den Krieg, da Spanien französische Truppen aus Trier vertrieben hatte.
- Die französische Armee wurde während des Krieges deutlich erweitert und erreichte 1647 eine Größe von 202 Regimentern und ca. 100.000 Mann.
- Die französische Armee war zu Beginn des Krieges unerfahren und wurde von den kaiserlichen und schwedischen Truppen oft besiegt.
Stabilisierung Schwedens
- Schweden zog sich nach Norddeutschland zurück, um die Versorgung über See zu sichern.
- Bernhard von Sachsen-Weimar schloss ein Bündnis mit Frankreich und stellte seine Armee unter französisches Kommando.
- Schweden und Frankreich vereinbarten im Vertrag von Wismar (1636) die strategische Aufteilung des Krieges.
Der Krieg zwischen Frankreich und Schweden
- Französische Eroberungsversuche in den Spanischen Niederlanden und am Rhein scheiterten.
- Bernhard von Sachsen-Weimar konnte Stellungen am Oberrhein halten, während das Hauptheer nach Metz zurückgedrängt wurde.
- Sachsen startete ab 1635 einen Krieg gegen Schweden, der zur Meuterei im schwedischen Heer führte.
Offensive der Kaiserlichen
- Die Kaiserlichen konzentrierten sich auf Frankreich und unterstützten die Spanier in den südlichen Niederlanden.
- Ein Angriff auf Paris im Jahr 1636 scheiterte, trotz anfänglicher Erfolge.
- Der Kaiserliche Feldzug unter Gallas ins Innere Frankreichs scheiterte aufgrund von schlechtem Wetter und Widerstand.
Krise und Zwischenhoch der Habsburger
- Der Kriegseintritt Frankreichs und die Subsidienzahlungen an Schweden führten zur Stabilisierung der Schweden.
- Der Prager Frieden erwies sich als wirkungslos, da Frankreich einen Friedensschluss vor der Restitution der protestantischen Reichsstände ablehnte.
- Frankreich verlor wichtige Brückenköpfe am Rhein an die Kaiserlichen.
Erfolge von Bernhard von Sachsen-Weimar
- Bernhard von Sachsen-Weimar siegte über den Herzog von Lothringen und fügte den Kaiserlichen mehrere Niederlagen zu.
- Er eroberte wichtige Städte wie Rheinfelden und Breisach.
- Sein Tod im Jahr 1639 beendete seinen einflussreichen Feldzug.
Schwedische Erfolge im Norden
- Der Hamburger Vertrag (1638) sicherte die Zusammenarbeit zwischen Schweden und Frankreich.
- Schweden konnte sich in Norddeutschland wieder stabilisieren und die Kaiserlichen zurückdrängen.
- Das kaiserliche Heer erlitt mehrere Niederlagen, darunter die Schlacht bei Wittstock und die Belagerung von Breisach.
Das Schwinden der Kaiserlichen Macht
- Ein mit englischen Geldern finanziertes pfälzisches Heer griff in Westfalen ein, wodurch die Kaiserlichen gezwungen waren, ihre Truppen im Norden zurückzuziehen.
- Nach der Schlacht bei Chemnitz (1639) drangen die Schweden bis vor die Mauern von Prag vor, wodurch die Kaiserliche Macht weiter geschwächt wurde.
- Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel und die Welfenherzöge schlossen sich dem Bündnis gegen die Habsburger an.
Der Reichstag von Regensburg (1640)
- Der Reichstag war ein Zeichen für die Schwächung des monarchischen Systems und die zunehmende Macht der Reichsstände.
- Ein Friedensvertrag war jedoch ohne Beteiligung Frankreichs und Schwedens nicht möglich.
Gegenoffensive der Kaiserlichen (1640 - 1643)
- Piccolomini vertrieb die Schweden aus Böhmen.
- Die Kaiserlichen drängten die Schweden zurück, erlitten jedoch einige Niederlagen, darunter die Schlacht bei Wittstock.
- Banérs Tod führte zur Auflösung des schwedischen Heeres und schien ein Ende des Krieges zu ermöglichen.
Krieg in Brandenburg und erneute Verhandlungsversuche
- Der Krieg in Brandenburg endete 1641, wodurch die Schweden wieder an Einfluss gewannen.
- Die Kaiserlichen hatten zwar einige Erfolge gegen deutsche Verbündete der Schweden, konnten diese jedoch nicht entscheidend schlagen.
- Lennart Torstensson reorganisierte das schwedische Heer erfolgreich und gelang ihm 1642 ein Gegenangriff, der die Kaiserlichen in die Defensive drängte.
Kämpfe im Westen, der Torstenssonkrieg und der Beginn der Friedensverhandlungen
- Die Spanier erlitten in der Schlacht bei Rocroi (1643) eine vernichtende Niederlage gegen die Franzosen und konnten die Kaiserlichen im Reich nicht mehr effektiv unterstützen.
- Der Torstenssonkrieg (1643-1645) war gekennzeichnet durch ein schwedisches Vorgehen gegen Dänemark.
- Die Kriegsparteien begannen 1643 mit Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück, die jedoch über Jahre andauerten.
Der Niedergang der Kaiserlichen Macht (1644-1645)
- Die Kaiserlichen konnten nach anfänglichen Erfolgen die Schweden nicht entscheidend schlagen und erlitten im Herbst 1644 eine Katastrophe in Holstein.
- Auch Frankreich erlitt Verluste, jedoch konnten sie sich stark gegen die Bayern behaupten.
- Der Kaiserliche Rückmarsch aus Holstein wurde zu einer schweren Niederlage.
- Das schwedische Heer unter Torstensson errang einen wichtigen Sieg in der Zweiten Schlacht bei Breitenfeld.
Die Friedensverhandlungen (1643-1648)
- Die Verhandlungen in Münster und Osnabrück waren geprägt von langwierigen Verfahren und strategischen Manövern.
- Die Kriegführenden strebten nach Zugeständnissen der Reichsstände, um ihre Position zu stärken.
- Die Verhandlungen wurden durch die geschwächte Position Spaniens und die wachsende Kriegsmüdigkeit in Frankreich beeinflusst.
- Der Friede von Westfalen (1648) beendete schließlich den Dreißigjährigen Krieg.
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648)
- Die Schlacht bei Jankau (6. März 1645): Ein eilig zusammengestelltes Heer unter Hatzfelds Führung wurde von den Schweden vernichtend geschlagen.
- Die Schweden konnten im Anschluss fast ungehindert Richtung Wien vorstoßen, jedoch nicht die Donau überqueren.
- Georg I. Rákóczi, Fürst von Siebenbürgen, unterstützte im Juli 1645 Torstensson bei der Belagerung von Brünn.
- Der Linzer Frieden (13. Dezember 1645): Kaiser Ferdinand III. und Fürst Georg I. Rákóczi von Siebenbürgen schlossen Frieden.
- Sachsen schied aus dem Krieg aus und schloss den Waffenstillstand von Kötzschenbroda mit Schweden.
- Die Schweden mussten sich nach der abgewehrten Offensive aus Niederösterreich und Böhmen zurückziehen.
- Turenne, französischer Feldherr, fiel im Frühjahr 1645 in Württemberg ein, wurde aber am 5. Mai bei Mergentheim-Herbsthausen von Mercys Heer besiegt.
- Die Schlacht bei Alerheim (August 1645): Die kaiserlich-bayerischen Truppen erlitten eine Niederlage gegen die Franzosen.
- Die Allianz aus Frankreich und Schweden konnte im Sommer 1646 tief in Bayern eindringen.
- Der Ulmer Waffenstillstand (März 1647): Kurfürst Maximilian von Bayern ging auf Distanz zu Wien und schloss einen Waffenstillstand mit Frankreich, Schweden und Hessen-Kassel.
- Schwedische Truppen unter Königsmarck bedrohten zeitweise Münster, die Kongressstadt, und griffen vergeblich Warendorf und Paderborn an.
- Bayerische Truppen unter Maximilian von Bayern schlossen sich Ende 1647 wieder den Kaiserlichen an.
- Nach einem erfolglosen Vorstoß der Kaiserlichen auf Marburg wurden sie von Schweden und Franzosen zurückgedrängt und im Mai 1648 bei Zusmarshausen geschlagen.
- Die Schweden eroberten im Juli 1648 die Prager Kleinseite und belagerten anschließend die Alt- und Neustadt.
- Die Kaiserlichen unter Piccolomini vertrieben die gegnerischen Heere aus Bayern und gewannen die Schlacht bei Dachau.
- Die Schweden brachen die Belagerung von Prag Anfang November 1648 ab, da der Westfälische Frieden am 24. Oktober 1648 geschlossen worden war.
Der Westfälische Friede
- Der Friedenskongress in Münster und Osnabrück (ab 1641) beendete den Dreißigjährigen Krieg.
- Der Frieden erkannte die Konfessionen katholisch, lutherisch und reformiert als gleichberechtigt im Reich an.
- Das Hochstift Osnabrück erhielt ein abwechselndes Regime aus evangelischen und katholischen Bischöfen.
- Das Hochstift Lübeck wurde als einziges evangelisches Hochstift anerkannt.
- Schweden erhielt Vorpommern mit Stettin, Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden.
- Spanien und die Niederlande einigten sich auf die staatliche Unabhängigkeit der Niederlande.
- Frankreich erhielt Breisach, Philippsburg und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
- Die Habsburger traten ihre Rechte im Elsass an Frankreich ab.
- Die Schweizerische Eidgenossenschaft wurde zur unabhängigen staatlichen Einheit erklärt.
- Der Westfälische Friede bestätigte die bereits bestehende staatliche Unabhängigkeit der Republik der Vereinigten Niederlande.
- Der Friedensexekutionskongress in Nürnberg (ab 1648) klärte noch offene Fragen, insbesondere den Truppenabzug.
Folgen des Dreißigjährigen Krieges
- Deutschland wurde durch den Krieg stark verwüstet und die Bevölkerung litt unter Hunger und Krankheiten.
- Die Bevölkerungszahl ging auf 20-45% zurück.
- Hamburg konnte sich durch den Handel zu einem führenden Handels- und Finanzplatz entwickeln.
- Die oberdeutschen Handelsmetropolen erlebten einen Niedergang.
- Durch den Verlust von Küstenregionen und Ostseehäfen an Schweden waren deutsche Staaten vom überseeischen Handel teilweise ausgeschlossen.
- Frankreich, England, Schweden und die Niederlande entwickelten sich zu Nationalstaaten.
Die Finanzierung des Dreißigjährigen Krieges
- Kriegskosten wurden durch Abgaben und Kontributionen von der Zivilbevölkerung finanziert.
- Die Praxis entwickelte sich zu willkürlicher Plünderung und Gewalt.
Rezeption des Dreißigjährigen Krieges
- Der Krieg wurde zunächst in Verbindung mit dem Westfälischen Frieden als positive Friedensordnung betrachtet.
- Im 18. Jahrhundert fokussierte sich die Betrachtung des Krieges auf seine Auswirkungen.
- Im 19. Jahrhundert wurde der Krieg als Zeit des Martyriums, aber auch als verpasste Chance auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates interpretiert
- Der Dreißigjährige Krieg ist in zahlreiche Kunstwerke eingegangen, z.B. in Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens Roman "Der abenteuerliche Simplicissimus".
- Der Begriff "Dreißigjähriger Krieg" wurde im 20. Jahrhundert von Historikern kontrovers diskutiert.
Der Begriff "Dreißigjähriger Krieg"
- Sigfrid Heinrich Steinberg argumentierte, dass der Begriff eine "Produkt rückschauender Phantasie" sei.
- Konrad Repgen widerlegte diese These und zeigte, dass der Begriff schon um die Zeit des Westfälischen Friedens verwendet wurde.
- Johannes Burkhardt argumentierte, dass der Begriff dennoch ein Konstrukt sein könne, da es sich beim Dreißigjährigen Krieg um eine Vielzahl paralleler Kriege gehandelt habe.
Museen zum Dreißigjährigen Krieg
- Das Museum des Dreißigjährigen Krieges in Wittstock an der Dosse zeigt die Ursachen, den Verlauf und die Nachwirkungen des Krieges.
- In Rothenburg ob der Tauber zeigt das „Historiengewölbe mit Staatsverlies“ eine Ausstellung über die Situation der Stadt während des Krieges, darunter Waffen, Geschütze und Kriegsgerät.
- Im Städtischen Museum Zirndorf ist das Obergeschoss der Geschichte Zirndorfs während des Dreißigjährigen Krieges gewidmet, mit Dioramen und Modellen über das Lagerleben und das Schicksal der Soldaten und der Zivilbevölkerung.
Sammlungen und Quellen
- Das Hessische Staatsarchiv Marburg besitzt eine Sammlung an Karten des Dreißigjährigen Krieges, die Kriegsschauplätze und Kriegsereignisse dokumentieren, sowie Einblicke in die Veränderung der Landschaften, der Städte, der Straßen und Wege.
- Die Stausebacher Ortschronik des Caspar Preis beschreibt den Kriegsverlauf in Hessen aus der Sicht eines Bauern.
- Josef Johannes Schmid veröffentlichte 2009 eine Quellensammlung zum Dreißigjährigen Krieg.
- Gottfried Lorenz veröffentlichte 1991 eine Quellensammlung zur Vor- und Frühgeschichte des Krieges.
### Exponate
- Eine Sammlung von Waffen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, darunter Hakenbüchsen, Luntenschloss-, Radschloss- und Steinschlossmusketen, ist ausgestellt.
- Figuren von kaiserlichen Pikeniere, Musketiere, Kürassiere und Arkebusiere zeigen die Schutzwaffen und Ausrüstungen dieser Zeit.
- Zahlreiche Harnische, Hieb-, Stich- und Stoßwaffen ergänzen die Ausstellung.
- Ein besonderer Teil der Ausstellung ist das Schreiben Wallensteins an seinen Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim vom 15. November 1632, das Blutspuren Pappenheims aufweist, der bei der Schlacht bei Lützen getötet wurde.
- Die sogenannte Piccolomini-Serie des flämischen Schlachtenmalers Pieter Snayers besteht aus zwölf Schlachtengemälden, die die Feldzüge Octavio Piccolominis in Lothringen und Frankreich zeigen.
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Description
Teste dein Wissen über den Dreißigjährigen Krieg und seine Hauptkonflikte. Beantworte Fragen zu den Auslösern, den Ergebnissen und den beteiligten Parteien. Ideal für Geschichtsinteressierte und Schüler.