Deakquisition in Bibliotheken

Die geplante Entfernung von Medien aus dem Bestand einer Bibliothek, einschließlich der Beendigung einer Lizenz.

Ein Kriterium für die Deakquisition, das bedeutet, dass die Medien nicht für die Archivierung gedacht sind.

Ein Kriterium für die Deakquisition, das bedeutet, dass der Informationsbedarf in Bezug auf bestimmte Themenbereiche oder Medientypen nicht mehr besteht.

Ein Ereignis, das zum Wegfall des Informationsbedarfs führen kann, z.B. die Einstellung eines Studiengangs an einer Hochschule.

Die Deakquisition von Medien sollte Teil jedes Bestandskonzepts sein.

Die Deakquisition von Medien wird in der Praxis oft vernachlässigt.

Eine Formulierung in Deakquisitionsrichtlinien, die nahezu beliebige Interpretationen eröffnet.

Die Vernichtung von deakquirierten Medien, z.B. durch Papierrecycling.

Die Deakquisition von Beständen bezieht sich auf die Entfernung von Medieneinheiten aus einer Bibliothek, um Platz zu schaffen oder Neubaubedarf zu vermeiden. Dies kann die Entfernung von Büchern, Zeitschriften, Audio- oder Videomaterialien beinhalten.

Medieneinheiten, für die eine rechtliche Verpflichtung zur unbefristeten Aufbewahrung besteht, sind von der Deakquisition ausgenommen. Dazu gehören Pflichtstücke, die nach dem Pflichtexemplarrecht aufbewahrt werden müssen, und Kulturgüter, die unter das Kulturgutschutzgesetz fallen.

Erwerbungen im Rahmen von Sondersammelgebietsprogrammen oder Fachinformationsdiensten, Altbestand, Medieneinheiten mit Erscheinungsjahr vor einem bestimmten Zeitpunkt, Unikate, letzte Exemplare, bestimmte Medientypen, Medieneinheiten aus der Zeit von 1933 bis 1945, Medieneinheiten mit definierten Provenienzen, geschlossene Sammlungen, Regionalia und Klassiker sind Beispiele für Gruppen von Medieneinheiten, die von der Deakquisition ausgenommen sein können.

Die Deakquisition wird in der Regel von den Mitarbeitern durchgeführt, die auch für den Bestandsaufbau zuständig sind. Es ist wichtig, dass entsprechende Personalkapazitäten für die Deakquisition zur Verfügung stehen.

Die Deakquisition kann in der Regel als kleinere Projekte in Zeiten geringer Auslastung durchgeführt werden, zum Beispiel während der vorlesungsfreien Zeit oder während der Sommermonate, wenn die Benutzung der Bibliothek weniger ist.

Die Deakquisitionsentscheidung kann auf verschiedene Weise getroffen werden, z.B. durch Einzelprüfung am Regal, Einzelprüfung am Katalog oder durch die Erstellung von Listen nach formalen Kriterien wie Erscheinungsjahr oder Ausleihhäufigkeit.

Hilfskräfte können an der Deakquisition beteiligt sein, indem sie anhand formaler Kriterien Medieneinheiten aus dem Regal nehmen.

Nach der Deakquisitionsentscheidung werden die Medieneinheiten aus dem Katalog gelöscht, ggf. im Inventarverzeichnis gekennzeichnet und entwendet. Bei Netzpublikationen wird der Zugriff gesperrt und die Dateien ggf. gelöscht.

Die Deakquisitionsentscheidung wird manchmal als eine Kosten-Nutzen-Entscheidung betrachtet. Es kann sinnvoll sein, die Kosten für den Betrieb großer Magazinflächen mit den Personalkosten für die Deakquisition zu vergleichen.

In Öffentlichen Bibliotheken dauert die Bearbeitung eines Deakquisitionsfalls durchschnittlich 2,04 Minuten. In Universitätsbibliotheken dauert es durchschnittlich 15 Minuten mit einem Anteil von 40 Prozent des gehobenen Dienstes und 60 Prozent des mittleren Dienstes.

Die Zwischenlagerung bis zur Entsorgung muss so erfolgen, dass eine unbefugte Entsorgung nicht möglich ist. Es gibt verschiedene Kanäle für die Entsorgung physischer Medieneinheiten, z.B. Antiquariatsbuchhandel.

Die Nutzung von Medien durch Ausleihen ist relativ einfach zu messen, während die Präsenznutzung aufwendiger zu erfassen ist.

Um die Präsenznutzung zu messen, können Medien, von denen angenommen wird, dass sie nicht mehr genutzt werden, ins geschlossene Magazin versetzt und die Anzahl der Bestellungen nach einem Jahr überprüft werden.

Öffentliche Bibliotheken in Südtirol empfehlen die Deakquisition von Medien, die über zwei bis drei Jahre nicht ausgeliehen wurden. Dies gilt insbesondere für Bibliotheken mit guten Erwerbungsetats.

Die Entscheidung, ob ein letztes Exemplar eines Mediums aufbewahrt werden soll, hängt von der Nutzungshäufigkeit ab.

Gebrauchsbibliotheken konzentrieren sich in der Regel auf den aktuellen Medienbedarf ihrer Zielgruppen.

Eine Veränderung des Bestandsprofils kann auch bei bestehender Nachfrage zur Deakquisition führen, z. B. wenn die Bibliothek bestimmte Bedürfnisse ihrer Zielgruppen nicht abdeckt.

In Gebrauchsbibliotheken ohne Archivierungsfunktion werden veraltete Medien in der Regel aus dem Bestand entfernt.

Die Deakquisition einer früheren Auflage, sobald eine aktuelle Auflage erworben wurde, ist eine gängige Praxis, um das Kriterium der Veralterung zu handhaben.

In öffentlichen Bibliotheken werden auch Medieneinheiten aufgrund des Layouts und der Ausstattung, wie z. B. altmodische Cover, deakquiriert.

Die Empfehlung, Medieneinheiten nach einer bestimmten Zeitspanne aufgrund der Veralterung zu deakquirieren, wurde in vielen Fällen nicht umgesetzt.

Verschlissene Medieneinheiten werden deakquiriert und durch neue Exemplare ersetzt, wenn sie nicht veraltet sind und ein Informationsbedarf besteht.

Hochschulbibliotheken bevorzugen oft Netzpublikationen gegenüber Printausgaben, obwohl Nutzer möglicherweise andere Präferenzen haben.

Der Verzicht auf Printausgaben, wenn die Publikation digital verfügbar ist, ist vor allem eine rationelle Maßnahme für Bibliotheken.

Die Reduktion des Bestands, um Raum zu gewinnen, kann notwendig sein, wenn die Regalkapazitäten ausgeschöpft sind.

Altpapierhandel, gemeinnützige Vereine, Verschenken, Einzelverkauf, Aktionsverkauf, Makulierung, Tausch, Abgabe an eine Speicherbibliothek.

Altpapierhändler kaufen Altpapier oft nur zu einem symbolischen Preis, manchmal ist es sogar schwierig, einen Käufer zu finden.

Öffentliche Bibliotheken haben gute Erfahrungen mit dem Verkauf von Büchern auf Flohmärkten oder im Foyer der Bibliothek gesammelt.

Die kostenlose Abgabe von Büchern im Foyer oder an gemeinnützige Vereine ist eine Option für die Entsorgung.

Bibliotheken tauschen Bücher mit anderen Bibliotheken, vor allem Spezialbibliotheken tauschen Schriften miteinander aus.

Abgabe von Büchern an eine Speicherbibliothek oder Archivbibliothek, ohne Gegenleistung.

Die Kosten für die Entsorgung von Büchern müssen mit dem Nutzen der Entsorgung in Beziehung gesetzt werden.

Kostenintensiv, da die Personalkosten hoch sind.

Nur bei bestimmten Genres ist der Aufwand für den Tausch gerechtfertigt.

Ein Teil der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit sieht Deakquisition kritisch.

Dienstanweisungen, Fortbildungen, Deakquisitionskonzepte

Gremienarbeit, Website, Weblogs, Pressemitteilungen

Eine Deakquisitionsrichtlinie kann Klarheit in Zuständigkeiten und Entscheidungsbefugnisse bringen.

Das Angebot von deaquitierten Beständen an die Landesbibliothek, bevor sie endgültig aus dem Bestand entfernt werden.

Um die Deakquisitionsrichtlinie möglichst flexibel zu gestalten, sollten die Kriterien dafür so formuliert werden, dass sie ausreichend Spielraum lassen.

Kriterien, die in der Deakquisitionsrichtlinie festgelegt werden, um zu bestimmen, welche Medien deaquitiert werden können.

Medien, die aufgrund ihres Wertes oder ihrer Bedeutung nicht deaquitiert werden dürfen.

Ein Kriterium für die Deakquisition, das bedeutet, dass die Medien in einem so schlechten Zustand sind, dass sie nicht mehr verwendet werden können.

Eine interne Richtlinie, die die Anwendung der Deakquisitionsrichtlinie innerhalb einer Organisation spezifiziert.

Eine Richtlinie, die von einer Landesregierung herausgegeben wird, um den Prozess der Deakquisition zu regulieren.

Das Recht, ein Exemplar jeder in einem bestimmten Land veröffentlichten Publikation zu erhalten.

Die Archivierung von Medien, um sie für zukünftige Generationen zu erhalten.

Der Prozess der Entfernung von Medien aus einer Bibliothek, um Platz für neue Medien zu schaffen, Ressourcen einzusparen oder den Bestand zu aktualisieren.

Ein Dokument, das Richtlinien zur Deakquisition von Medien aus Bibliotheken der Bundesjustizverwaltung festlegt.

Ein Dokument, das Richtlinien für den Prozess der Deakquisition von Medien aus den Bayerischen Staatlichen Bibliotheken festlegt.