BRD vs DDR: Ideologische Unterschiede

Ideologische Unterschiede zwischen BRD und DDR

• Die ideologischen Unterschiede zwischen der BRD und der DDR führten zu Fluchtursachen der DDR-Bürger.
• Der Bau der Mauer hatte direkte Folgen und prägte die historische Entwicklung der DDR.

BRD: Politisches System

• Die BRD folgte dem westlichen Modell einer repräsentativen parlamentarischen Demokratie.
• Es gab ein Mehrparteiensystem.
• Regelmäßige und freie Wahlen wurden abgehalten.
• Gewaltenteilung bestand zwischen Legislative (Parlament), Exekative (Regierung) und Judikative (Gerichte).
• Grundrechte waren im Grundgesetz verankert, das Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit sowie Rechtsstaatlichkeit garantierte.
• Die BRD war föderal organisiert.
• Die Bundesländer hatten eigene Regierungen und Entscheidungsbefugnisse.

BRD: Wirtschaftssystem

• Das Wirtschaftssystem basierte auf Kapitalismus mit sozialen Schutzmaßnahmen, bekannt als soziale Marktwirtschaft.
• Private Unternehmer bestimmten über Produktion, Preise und Investitionen (Angebot und Nachfrage).
• Der Staat sorgte für die Verhinderung sozialer Ungleichheiten durch Sozialversicherungen und Arbeitslosenhilfen.
• Es gab ein hohes Wirtschaftswachstum, das als „Wirtschaftswunder“ in den 1950er Jahren bekannt wurde.
• Der Lebensstandard stieg, was die BRD zu einer wohlhabenden Industrienation machte.

BRD: Sonstiges

• Individuelle Freiheit wurde gewährleistet.
• Die BRD integrierte sich in die NATO (1955) und war Gründungsmitglied der EU.
• Es bestand ein enges westliches Bündnis, auch während des Kalten Krieges.
• Bildung war weitestgehend frei von staatlicher Ideologie.
• Es gab eine freiwillige Armee, was zur Gründung der Bundeswehr 1955 führte.

DDR: Politisches System

• Offiziell war die DDR eine „Volksdemokratie“.
• Tatsächlich handelte es sich um eine Einparteienherrschaft unter der SED.
• Es gab zwar mehrere Parteien, aber diese waren der SED untergeordnet und von ihr kontrolliert.
• Wahlen waren nicht frei, da die Wahllisten von der SED vorgegeben wurden.
• Es gab keine Gewaltenteilung; die gesamte Macht lag bei der SED.
• Der Staat war zentralistisch, alle Entscheidungen wurden in Ost-Berlin getroffen.
• Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) überwachte die Bevölkerung total.

DDR: Wirtschaftssystem

• Die Wirtschaft war verstaatlicht, Betriebe gehörten dem Staat.
• Bauern wurden in landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGs) gezwungen.
• Fünfjahrespläne regelten Produktion und Verteilung der Ware.
• Die Preise wurden durch staatliche Festlegung bestimmt, ohne Berücksichtigung von Angebot und Nachfrage.
• Die Versorgungslage war schlecht, es gab regelmäßige Mängel bei Konsumgütern.
• Die DDR war stark auf die Sowjetunion angewiesen, was im Vergleich zur BRD ein Nachteil war.

DDR: Sonstiges

• Die DDR war an den Warschauer Pakt gebunden.
• Es bestand eine enge Bindung an die Sowjetunion.
• Die Bildung war von staatlicher Ideologie geprägt, es gab sozialistische Erziehung.
• Es herrschte allgemeine Wehrpflicht.

Fluchtgründe der DDR-Bürger

• Wirtschaftliche Gründe: Die Planwirtschaft führte zu Mangelwirtschaft, geringeren Löhnen und schlechteren Lebensbedingungen.
• Politische Unterdrückung: Es gab keine Meinungsfreiheit und Wahlen, Oppositionelle wurden verfolgt.
• Strenge Kontrolle durch die Stasi.
• Lebensperspektiven in der BRD: bessere Berufschancen, Konsumgüter und höhere Lebensstandards.
• Familientrennung und der Wunsch nach Wiedervereinigung nach dem Zweiten Weltkrieg.
• Zwischen 1949 und 1961 flohen etwa 2,7 Millionen Menschen aus der DDR in die BRD, was die wirtschaftliche und politische Stabilität der DDR gefährdete.

Bau der Mauer

• Der Bau der Mauer erfolgte am 13. August 1961.
• Die Maßnahme diente dazu, die Massenflucht aus der DDR zu stoppen.
• Berlin war bis dahin ein Fluchtloch aufgrund der offenen Grenze.
• Gründe für den Mauerbau waren die Verhinderung der Massenflucht, die Sicherung der wirtschaftlichen und politischen Stabilität der DDR sowie die symbolische Abgrenzung vom „kapitalistischen Westen“.
• Die Mauer bestand aus Betonwänden, Stacheldrähten, Wachtürmen und Todesstreifen mit Selbstschussanlagen.
• Die Mauer trennte Ost- und Westberlin für 28 Jahre.

Direkte Folgen des Mauerbaus

• Radikale Einschränkung der Fluchtmöglichkeiten.
• Mindestens 140 Tote bei Fluchtversuchen.
• Trennung von Familien.
• Internationale Spannungen und starke Kritik des Westens.
• Arbeits- und Pendlerprobleme, da vor dem Mauerbau 60.000 Ost-Berliner im Westen arbeiteten.
• Personalmangel sowohl im Westen als auch im Osten.
• Veränderung des Stadtbildes.
• Unterbrechung von U-Bahnen, Buslinien, Strom- und Telefonleitungen.
• Komplette Isolation West-Berlins.
• Stagnation der DDR-Industrie, kurzzeitiger Profit durch den Wegfall fluchtunfähiger, qualifizierter Arbeitskräfte.

Entwicklung der DDR: Reformpolitik (1960er – 1980er Jahre)

• Versuche der Reform durch das Neue Ökonomische System, jedoch Einschränkung durch die SED.
• Wirtschafts- und Sozialpolitik.
• Verschuldung bei West-Banken.
• Gesellschaftliche Stagnation führte zur friedlichen Revolution 1989 und zum Sturz der SED.

Die 1968er-Bewegung

• Ursachen: Kritik an der NS-Vergangenheit, Ablehnung des Vietnamkriegs, Kritik an einer autoritären Gesellschaft.
• Folgen: Mehr Rechte für Frauen und Minderheiten, Demokratisierung der Universitäten, Entstehung der neuen Linken und Umweltbewegung.

Weltwirtschaftskrisen

• Ölkrise der 1970er Jahre: Drosselung der Ölförderung führte zur Vervielfachung der Ölpreise und zu Wirtschaftskrisen.
• Schuldenkrise der 1980er Jahre: Verschuldung bei Aufrechterhaltung der Wirtschaft.

Die Ostverträge (1970er Jahre)

• Die BRD und die DDR unterzeichneten den Grundlagenvertrag.
• 1973 trat die DDR der UNO bei, was eine internationale Anerkennung bedeutete.
• Friedliche Revolution.