Bevölkerungsentwicklung: Demographischer Übergang

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Entwicklung des jährlichen Weltbevölkerungswachstums seit den späten 1960er Jahren?

  • Sowohl das prozentuale als auch das absolute Wachstum haben abgenommen. (correct)
  • Das prozentuale Wachstum hat abgenommen, während das absolute Wachstum zugenommen hat.
  • Sowohl das prozentuale als auch das absolute Wachstum haben zugenommen.
  • Das prozentuale Wachstum hat zugenommen, während das absolute Wachstum abgenommen hat.

Was versteht man unter dem Begriff 'ökologischer Fussabdruck'?

  • Die minimal benötigte Fläche, um die Grundbedürfnisse eines Menschen zu decken.
  • Die gesamte Ackerfläche der Erde, geteilt durch die Anzahl der Menschen.
  • Die produktive Fläche, die ein Mensch benötigt, um seinen Lebensstandard mit aktueller Technologie nachhaltig zu erhalten. (correct)
  • Die Fläche, die zur Produktion aller Güter und Dienstleistungen eines Landes notwendig ist.

Wie wird die natürliche Wachstumsrate einer Bevölkerung berechnet?

  • Anzahl der Todesfälle minus Anzahl der Geburten.
  • Anzahl der Geburten multipliziert mit der Anzahl der Todesfälle.
  • Anzahl der Geburten minus Anzahl der Todesfälle. (correct)
  • Anzahl der Geburten plus Anzahl der Zuwanderungen.

Was impliziert eine Fertilitätsrate von unter 2,1 Kindern pro Frau langfristig für die Bevölkerungszahl?

<p>Die Bevölkerungszahl geht langfristig zurück. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die frühe Gleichgewichtsphase (prätransformative Phase) im Modell des demographischen Übergangs zu?

<p>Hohe Geburten- und Sterberaten führen zu einer stagnierenden Bevölkerungszahl auf tiefem Niveau. (C)</p> Signup and view all the answers

Warum bleiben die Geburtenraten in der frühen Wachstumsphase (frühtransformative Phase) trotz sinkender Sterberaten oft auf einem hohen Niveau?

<p>Weil Kinder als Arbeitskräfte und Altersvorsorge dienen und Tradition und Religion eine wichtige Rolle spielen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet die späte Wachstumsphase (mitteltransformative Phase) im demographischen Übergang?

<p>Sinkende Geburten- und Sterberaten. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Ziel wird im Modell des demographischen Übergangs mit der späten Gleichgewichtsphase (spättransformative Phase) erreicht?

<p>Das Bevölkerungswachstum stagniert ohne Hunger, Elend oder Krieg. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein typisches Merkmal der Phase des Bevölkerungsrückgangs (posttransformative Phase)?

<p>Die Geburtenrate sinkt unter die Sterberate. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist bei der Interpretation von Bevölkerungspyramiden besonders wichtig zu beachten?

<p>Die Jahreszahl, auf die sich die Darstellung bezieht. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Form hat die Idealform der Bevölkerungspyramide in der spättransformativen Phase?

<p>Bienenkorbform (D)</p> Signup and view all the answers

Was sind typische Ursachen für Migration?

<p>Eine Kombination aus wirtschaftlichen, politischen, ökologischen und persönlichen Gründen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'Binnenmigration'?

<p>Die Migration innerhalb der Staatsgrenzen eines Landes. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Kriterium muss erfüllt sein, damit eine Person als 'echter Flüchtling nach Genfer Konvention' gilt?

<p>Verfolgung aus politischen, religiösen, ethnischen oder rassistischen Gründen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die wahrscheinlichste Folge der Ein-Kind-Politik in China auf lange Sicht, wie sie in den bereitgestellten Materialien diskutiert wird?

<p>Probleme der Überalterung. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Tragfähigkeit

Maximale Populationsgrösse, die in einem Lebensraum ohne Schädigung existieren kann.

Ökologischer Fussabdruck

Fläche, die ein Mensch benötigt, um nachhaltig mit heutigem Lebensstandard zu leben.

Geburtenrate

Anzahl der Geburten pro 1000 Einwohner.

Sterberate

Anzahl der Todesfälle pro 1000 Einwohner.

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Natürliche Wachstumsrate

Geburtenrate minus Sterberate.

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Fertilitätsrate

Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau im gebärfähigen Alter.

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Demographischer Übergang

Wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst Bevölkerungsentwicklung.

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Frühe Gleichgewichtsphase

Hohe Geburten- und Sterberaten, geringes Bevölkerungswachstum.

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Frühe Wachstumsphase

Hohe Geburten-, sinkende Sterberaten; exponentielles Wachstum.

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Späte Wachstumsphase

Sinkende Geburten-, sinkende Sterberaten; gebremstes Wachstum.

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Späte Gleichgewichtsphase

Tiefe Geburten- und Sterberaten; Bevölkerung stagniert.

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Phase des Bevölkerungsrückgangs

Geburtenrate sinkt unter Sterberate; Bevölkerung schrumpft.

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Bevölkerungspyramide

Grafische Darstellung des Altersaufbaus einer Bevölkerung.

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Migration

Raumgebundene Bewegung mit Wohnsitzwechsel.

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Binnenmigration

Migration innerhalb der Staatsgrenzen.

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Study Notes

Bevölkerungsentwicklung – demographischer Übergang

  • Nach 1700 erlebte die Welt ein rapides Bevölkerungswachstum, was zu einer Verkürzung der Verdopplungszeiten führte.
  • Um 1804 überschritt die Weltbevölkerung die Marke von einer Milliarde Menschen.
  • Im Verlauf des 20. Jahrhunderts etwa verdreieinhalbfachte sich die Weltbevölkerung.
  • Für 2023 wird erwartet, dass die Weltbevölkerung 8 Milliarden Menschen erreicht.
  • Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt ungefähr 80 Millionen, was täglich 220.000 und jede Minute über 150 Menschen mehr bedeutet.
  • Seit den späten 1960er Jahren verringert sich das prozentuale Wachstum jährlich, sank aber von 2,1 % auf 1,15 % im Jahr 2009.
  • Seit den späten 1980er Jahren geht auch das das jährliche Weltbevölkerungswachstum in absoluten Zahlen zurück, etwa von 87 Millionen auf 78 Millionen in den 2010er Jahren.
  • Die aktuelle Weltbevölkerung liegt bei 7,8 Milliarden Menschen.

Wichtige Begriffe

  • Tragfähigkeit: Die maximale Populationsgröße, die in einem bestimmten Lebensraum langfristig existieren kann, ohne diesen nachhaltig zu schädigen.
  • Neben der natürlichen gibt es auch die "wirtschaftliche Tragfähigkeit", die größer sein kann, da Güter hinzugekauft werden können.
  • Ökologischer Fussabdruck: Die Fläche, die ein Mensch benötigt, um seinen Lebensstandard nachhaltig zu leben.
  • Derzeit beträgt der ökologische Fussabdruck 1,7 gha (global Hektar), was 0,9 ha Ackerland oder 3,4 ha Weideland entspricht.
  • Der ökologische Fußabdruck eines Menschen liegt aktuell bei 2,8 gha; aus diesem Grund gibt es den "ecological debt day" oder "Welterschöpfungstag" jedes Jahr.
  • Ab diesem Tag verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen, als für das Jahr zur Verfügung stehen.
  • 2023 war dieser Tag am 29. Juli.

Messwerte der Bevölkerungsentwicklung

  • Geburtenrate/Geburtenziffer: Anzahl der Geburten pro 1000 Einwohner.
  • Sterberate/Sterbeziffer: Anzahl der Todesfälle pro 1000 Einwohner.
  • Natürliche Wachstumsrate: Geburtenrate minus Sterberate.
  • Fertilitätsrate: Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau im gebärfähigen Alter.
  • Ersatzniveau: wichtiger Wert bei der Fertilitätsrate, liegt bei 2,13 Kinder pro Frau.
  • Liegt die Fertilitätsrate über dem Ersatzniveau, wächst die Bevölkerung langfristig.
  • Stagniert die Fertilitätsrate auf dem Ersatzniveau, stagniert die Bevölkerungszahl ebenfalls.
  • Ist die Fertilitätsrate unter dem Ersatzniveau, schrumpft die Bevölkerung langfristig.
  • Zahlen der Schweiz: Geburtenrate = 10, Sterberate = 8, Fertilitätsrate = 1,5.

Historische Betrachtung und Modelle

  • Thomas Malthus prägte bereits im 18. Jahrhundert Gedanken zum Bevölkerungswachstum und dessen Folgen.
  • Die Ökologie hat im 20. Jahrhundert vertiefte Forschungen über Populationswachstum betrieben.
  • Die menschliche Bevölkerungsentwicklung sollte nicht mit der von Pantoffeltierchen verglichen werden, da der Mensch kreativ ist und auf ungünstige Bedingungen reagieren kann.

Modell des demographischen Uebergangs

  • Der demographische Übergang beschreibt die Bevölkerungsentwicklung im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes oder einer Region.

Phasen des demographischen Uebergangs

  • Frühe Gleichgewichtsphase (prätransformative Phase):
    • Hohe Geburten- und Sterberaten, geringes Bevölkerungswachstum.
    • Agrarstaat als Subsistenzwirtschaft, eingeschränkte medizinische Versorgung, hohe Sterblichkeit durch Krankheiten und Mangel.
    • Kaum noch vorhanden, höchstens bei unberührten Völkern im Amazonas-Regenwald.
  • Frühe Wachstumsphase (frühtransformative Phase):
    • Hohe Geburtenraten, sinkende Sterberaten, exponentielles Wachstum.
    • Beginnende wirtschaftliche Entwicklung führt zu Fortschritten in Hygiene, Ernährung und medizinischer Versorgung.
    • Kinder sind ein Nutzenfaktor, Tradition, Religion und mangelnde Bildung der Frau halten die Geburtenraten hoch.
    • Vor allem in ärmeren Entwicklungsländern Afrikas zu finden.
  • Späte Wachstumsphase (mitteltransformative Phase):
    • Sinkende Geburten- und Sterberaten, gebremstes Wachstum.
    • Zunehmende wirtschaftliche Entwicklung, Gewerbe und Industrie bieten Arbeitsplätze, Bildung für Mädchen, Trend zur Kleinfamilie.
    • In reicheren Entwicklungsländern und Schwellenländern zu beobachten.
  • Späte Gleichgewichtsphase (spättransformative Phase):
    • Tiefe Geburten- und Sterberaten, stagnierende Bevölkerungszahl.
    • Ziel des demographischen Übergangs erreicht: Stagnation ohne Hunger und Krieg, durch wirtschaftliche Entwicklung.
    • Entwickelte Wirtschaft, Gleichberechtigung, Wahlfreiheit für Frauen zwischen Familie und Karriere, sozialstaatliches Engagement.
    • In Schwellenländern und den USA zu finden.
  • Phase des Bevölkerungsrückgangs (posttransformative Phase):
    • Geburtenrate sinkt weiter und kann unter die Sterberate sinken, Bevölkerungszahl sinkt.
    • Kinder werden als Kostenfaktor gesehen, Ehen und Kinder werden aus Kostengründen vermieden.
    • In westlichen Industriestaaten zu finden.

Bevölkerungspyramiden (oder Alterspyramiden)

  • Die Form der Bevölkerungspyramide gibt Aufschluss über die Phase des demographischen Übergangs eines Landes.
  • Bevölkerungspyramide: Graphische Darstellung des Altersaufbaus einer Bevölkerung.
  • Wichtig: Beschriftete X- und Y-Achsen, Momentaufnahme mit Angabe der Jahreszahl beachten!
  • Die Pyramiden verändern im Laufe der demographischen Entwicklung ihre Form.

Klassische Bevölkerungspyramiden

  • Dreiecksform mit breiter Basis
  • Dreiecks - oder Pyramidenform
  • Bienenkorbform
  • Urnenform

Spezialform der Bevölkerungspyramide: Zwiebelform

  • Zwiebelform ist eine Spezialform, die in der mitteltransformativen Phase (späte Wachstumsphase) vorzufinden ist, wenn ein Land schnelle wirtschaftliche Entwicklung erlebt oder einen wirtschaftlichen Rückschritt erleidet

Länderbeispiele

  • Thailand oder Vietnam: schnelle wirtschaftliche Entwicklung und sinkende Geburtenraten.
  • Usbekistan, Tadschikistan: Wirtschaftlicher Rückschritt, Verschlechterung der Versorgungslage und erhöhte Säuglingssterblichkeit.
  • Die Bienenkorbform der spättransformativen Phase ist die Idealform der Bevölkerungspyramide.
  • Malawi: Frühe Wachstumsphase, grosser Anteil junger Menschen, Herausforderungen bei Versorgung, Bildung usw.
  • Überbevölkerung bedeutet nicht gleich eine hohe Bevölkerungsdichte.
  • Schweiz: Probleme aufgrund zu vieler älterer Menschen, zu wenig Arbeitskräfte und starkes politisches Gewicht der älteren Generation und somit eine Überalterung der Gesellschaft.
  • China: Die Bevölkerungspyramide zeigt die Auswirkungen der Ein-Kind-Politik, was nun zu einer Überalterung führt.

Migration

  • Migration Definition: Räumliche Bewegung mit zeitweiser oder dauerhafter Verlagerung des Wohnsitzes.
  • Binnenmigration: Migration innerhalb der Staatsgrenzen.
  • Integration ist ein Teil der Migrationspolitik.

Gründe für grenzüberschreitende Migration

  • Wirtschaftliche Gründe
  • Berufliche Gründe
  • Krieg
  • Verfolgung (politisch, religiös, ethnisch, rassistisch oder aufgrund Zugehörigkeit zu einer sozialen Randgruppe)
  • Klimaveränderung, ökologische Katastrophen und Naturkatastrophen.
  • Persönliche Gründe

Push- und Pull-Faktoren

  • Push-Faktoren sind typisch für Auswanderungsländer.
  • Pull-Faktoren sind typisch für Einwanderungsländer.

Einwanderung in die Schweiz

  • Arbeitsplatz, Studienplatz
  • Heirat (Familiennachzug)
  • Genügend Geld
  • Asylantrag

Asyl

  • Recht auf Aufenthalt im Gastland, wird nur "echten Flüchtlingen nach Genfer Konvention" gewährt.
  • Krieg und Verfolgung sind Gründe für Asyl nach der Genfer Konvention.
  • Wer kein «echter Flüchtling nach Genfer Konvention» ist, hat kein Recht auf Asyl und muss das Land wieder verlassen.

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