Berufswahl und Bewerbung

Mein Berufswahlordner

• Der Berufswahlordner sollte Dokumente wie Praktikumsbescheinigungen, Bewerbungsunterlagen, Zeugnisse, Steckbriefe zu Wunschberufen, Adressen von Ausbildungsbetrieben und möglicherweise sogar fertige Bewerbungsanschreiben und Lebensläufe enthalten.
• Es ist empfehlenswert, alle Dokumente einzuscannen oder digital zu speichern, um sie jederzeit griffbereit zu haben.
• Auch spätere Fortbildungen und Nachqualifikationen spielen für die Berufswahl eine wichtige Rolle und sollten im Berufswahlordner dokumentiert werden.

Die Bewerbung

• Bewerbungsunterlagen beinhalten ein Deckblatt, ein Anschreiben, einen Lebenslauf und Zeugnisse.
• Bewerbungen können persönlich eingereicht, per Post versandt oder online abgegeben werden.
• Formale Merkmale einer Bewerbung sind eine saubere Mappe, ordentlich gestaltete Seiten, eine eigenhändige Unterschrift, ein passendes Foto (optional, kein Selfie) und die Vermeidung von Rechtschreibfehlern.

Das Grundrecht der Berufsfreiheit

• Das Grundrecht der Berufsfreiheit umfasst die freie Berufswahl, die freie Wahl des Arbeitsplatzes, die freie Wahl der Ausbildungsstätte und die freie Berufsausübung.
• Ausnahmen gelten für gemeinschädliche Tätigkeiten, die die Gesellschaft schädigen (z.B. Arzt ohne Zulassung, Drogendealer).
• Es gibt Regeln für die Berufsausübung, die zum Beispiel den Umwelt- oder Lärmschutz gewährleisten sollen.

Zulassungsvoraussetzungen bei der Berufswahlregelung

• Subjektive Zulassungsvoraussetzungen: Persönliche Leistungen, Fähigkeiten oder Mindestkörpergrößen, die zur Qualitätssicherung dienen.
• Objektive Zulassungsvoraussetzungen: Von der Person unabhängige Fakten, die der öffentlichen Sicherheit dienen.

Eintrag 1: Die freie Berufswahl

• Das Grundrecht der freien Berufswahl ist im Artikel 12 des Grundgesetzes (GG) verankert.
• Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
• Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
• Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.
• Die Berufsfreiheit gliedert sich in drei Stufen:
  • 1. Stufe: Berufsausübung: Einschränkungen im "Wie" des Berufes, z.B. Werbebeschränkungen von Ärzten und Apothekern zum Schutz der Verbraucher.
  • 2. Stufe: Subjektive Berufswahlregelung: Eignungen oder Befähigungen der Person werden für einen Beruf vorausgesetzt, z.B. Altersgrenzen für Piloten, Befähigungsnachweis im Handwerk (z.B. Meisterprüfung).
  • 3. Stufe: Objektive Berufswahlregelung: Zugang zu Beruf wird an Voraussetzungen geknüpft, die außerhalb der Person liegen, z.B. das Spielbankmonopol.

Eintrag: Selbstständigkeit

Gründe für eine Selbstständigkeit

• Träume verwirklichen
• Eigener Chef sein
• Kreativität ausleben, eigene Kreationen anbieten
• Eigene Schwerpunkte setzen
• Unabhängigkeit
• Flexibilität
• Verantwortung

Gründe gegen eine Selbstständigkeit

• Hohe Eigenverantwortung
• Finanzielles Risiko
• Laufende Kosten (Strom, Versicherungen, Gebühren etc.)
• Arbeit mit Personal
• Umgang mit Behörden

Möglichkeiten für Informationen

• Berufsberater
• Internet
• Industrie- und Handelskammer
• Agentur für Arbeit
• Bekannte
• Betriebsinhaber

Vergleich akademische und berufliche Ausbildung

Bachelor (akademisch)

• Abschluss nach Studium an einer Hochschule.
• Schwerpunkt: Theorie, Wissenschaft.
• Internationale Anerkennung.

Meister/Bachelor Professional (beruflich)

• Abschluss nach beruflicher Weiterbildung.
• Seit 2020 dem Bachelor gleichgestellt ("Bachelor Professional").
• Schwerpunkt: Praxis, berufliche Fähigkeiten.

Zusammenfassung

• Meister ist seit 2020 auf gleichem Niveau wie Bachelor, betont jedoch die Praxis im Gegensatz zur theoretischen Ausrichtung des Bachelors.
• Durch verschiedene Weiterbildungen sind sogar Master-Abschlüsse möglich.