Arbeitslosigkeit und ihre Arten

Begrifflichkeiten

• Arbeitslosengeld 1 erhalten Personen, die arbeitslos sind, sich arbeitslos gemeldet haben und in den letzten 30 Monaten mindestens 12 Monate gearbeitet haben.
• Bürgergeld erhalten Personen, die 12 Monate arbeitslos gemeldet sind.
• Sockelarbeitslosigkeit ist eine Art von Arbeitslosigkeit, die selbst in guten wirtschaftlichen Zeiten nicht abgebaut werden kann.
• Langzeitarbeitslosigkeit betrifft Personen, die seit einem Jahr ohne Beschäftigung sind und als schwer vermittelbar gelten.

Arten von Arbeitslosigkeit

• Friktionelle Arbeitslosigkeit: Kurzfristige Arbeitslosigkeit während des Übergangs zwischen zwei Jobs.
• Saisonale Arbeitslosigkeit: Kurzfristige Arbeitslosigkeit aufgrund von jahreszeitlichen Schwankungen in bestimmten Branchen (z.B. Bauwesen, Landwirtschaft).
• Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit, die durch wirtschaftliche Schwankungen entsteht und kurz- bis mittelfristig andauern kann.
• Strukturelle Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt nicht zusammenpassen.
  • Mismatch-Arbeitslosigkeit: Qualifikationen der Arbeitskräfte passen nicht zu den Anforderungen der Arbeitsplätze.
  • Sektorale Arbeitslosigkeit: Rückgang/Verschwinden von Branchen, während andere wachsen (z.B. Industrie zu Technologie/Dienstleistung).
  • Regionale Arbeitslosigkeit: Unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen zwischen Regionen; in strukturschwachen Regionen fehlen Arbeitsplätze, während in wirtschaftlich starken Regionen Arbeitskräfte fehlen.
  • Technologische Arbeitslosigkeit: Maschinen und neue Technologien ersetzen menschliche Arbeitskräfte.
  • Demografische Arbeitslosigkeit:

Wer fehlt in der Arbeitslosenstatistik?

• Personen mit weniger als 15 Arbeitsstunden pro Woche.
• Krankschreibung.
• Teilnehmer an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.
• Bürgergeldbezieher ab 58 Jahren, die keine passenden Arbeitsangebote in den letzten 12 Monaten erhalten haben.
• Personen, die sich weigern, ein zumutbares Arbeitsangebot anzunehmen.
• Personen die sich nicht als Arbeitslos anmelden, da sie kein Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten.
• Personen die keine Hilfestellung von Jobberatern erwarten.

Stille Reserve

• Die Stille Reserve umfasst Personen, die potenziell dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen könnten, aber nicht als arbeitslos registriert sind.
• Dazu gehören Personen, die keine aktive Arbeitssuche betreiben, aber bei geeigneten Bedingungen bereit wären, eine Beschäftigung aufzunehmen.

Wirtschaftspolitik

• In Krisenzeiten wird diskutiert, ob Steuern gesenkt und/oder Ausgaben erhöht werden sollen.
• Maßnahmen: Kurzarbeitergeld (um Arbeitsplätze zu erhalten), Mehrwertsteuersenkung, Kinderbonus, temporäre Unterstützungen wie Heizkostenzuschüsse/Energiespartickets.

Wirtschaftspolitische Maßnahmen

• Maßnahmen sollten an die Krise angepasst sein.
• Vorab Einschätzungen sind schwierig.
• Eine Kosten-Nutzen-Analyse ist wichtig.
• Maßnahmen sollten idealerweise auch andere Ziele unterstützen, etwa die Einhaltung von CO2-Zielen.

Auswirkungen von Maßnahmen

• Ressourcenverschwendung: Potenzial bleibt ungenutzt.
• geringe Staatseinnahmen(z.B. Steuern, Sozialversicherungsbeiträge).
• Höhere Staatsausgaben(z.B. Sozialleistungen).
• Kaufkraftverlust: durch Inflation
• Psychische Belastungen: durch Arbeitslosigkeit und Jobsuche.
• Unzufriedenheit: durch veränderte Lebensumstände.
• Kosten für Arbeitslose: z.B. Krankenversicherung.
• Negative Erfahrungen: Jobsuche, Gespräche mit Familie, soziale Isolation.
• Politische Radikalisierung: aufgrund von Frustrationen
• Hohe Kosten für Unternehmen: für Besetzung neuer Positionen
• Lange Suche nach qualifizierten Mitarbeitern