Alterungsprozess: Beschleunigung und Verlangsamung

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Questions and Answers

Welche der folgenden Maßnahmen zielt primär darauf ab, die Unabhängigkeit älterer Menschen im Rahmen des Pflegekonzepts von Erwin Böhm zu fördern?

  • Anwendung des Normalitätsprinzips
  • Aktivierung und Reaktivierung (correct)
  • Bemühende Pflege (reaktivierende Seelenpflege)
  • Bedürfnispflege (ATL-orientiert)

Welche Aussage trifft am ehesten auf die Anwendung von Benzodiazepinen bei der Behandlung von Demenz zu?

  • Sie sollten langfristig eingesetzt werden, um Angstsymptome dauerhaft zu lindern.
  • Sie sind besonders wirksam bei der Verbesserung der Kognition.
  • Sie sind die erste Wahl bei Agitation und Aggressivität.
  • Sie sollten nur kurzfristig und vorzugsweise bei ausgeprägter Angstsymptomatik eingesetzt werden. (correct)

Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen aktivierenden und reaktivierenden Impulsen nach Böhm?

  • Aktivierende Impulse zielen darauf ab, bestehende Fähigkeiten zu erhalten, während reaktivierende Impulse versuchen, verloren gegangene Interessen wiederzuerwecken. (correct)
  • Aktivierende Impulse werden standardisiert angewendet, während reaktivierende Impulse individuell angepasst sind.
  • Aktivierende Impulse fördern die soziale Interaktion, während reaktivierende Impulse die kognitiven Fähigkeiten verbessern.
  • Aktivierende Impulse konzentrieren sich auf die körperliche Gesundheit, während reaktivierende Impulse die seelische Verfassung verbessern.

Welches der folgenden Elemente ist kein typisches Merkmal einer kollektiven Biografie?

<p>Individuelle emotionale Erfahrungen in der Kindheit. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wichtiger Aspekt bei der praktischen Durchführung der 10-Minuten-Aktivierung im Pflegealltag?

<p>Die gezielte Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen und ihrer Ergebnisse. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft am ehesten auf die Genotypsbestimmung des APOE (Apolipoprotein E) im Rahmen der Demenzdiagnostik zu?

<p>Sie kann das Demenzrisiko aufgrund bestimmter Allelkombinationen einschätzen, wird aber nicht zur Routinediagnostik empfohlen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Maßnahmen ist kein empfohlener Bestandteil einer umfassenden Anpassung der Umgebung für Menschen mit Demenz?

<p>Förderung von sozialer Isolation, um Reizüberflutung zu vermeiden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Faktoren beschleunigt nachweislich den Alterungsprozess?

<p>Mangel an körperlicher und geistiger Aktivität. (D)</p> Signup and view all the answers

In welcher der folgenden Situationen wäre der Einsatz von Psychopharmaka bei Demenzpatienten am ehesten gerechtfertigt?

<p>Bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, wenn psychosoziale Maßnahmen nicht ausreichen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten einen Vorteil der integrativen Wohnform für Menschen mit leichter Demenz im Vergleich zur segregativen Wohnform?

<p>Die integrative Wohnform fördert die soziale Integration und erhält die Normalität im Alltag. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Genetische Faktoren (Alterung)

Erbliche Faktoren können die Lebenserwartung beeinflussen.

Aktive Lebensweise (Alterung)

Regelmäßige geistige und körperliche Aktivität.

Risikofaktoren der Demenz

Faktoren, die das Demenzrisiko erhöhen.

Depression (Demenzrisiko)

Erhöht das Demenzrisiko um das Doppelte.

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Anpassung der Umgebung (Demenz)

Soll auf die Bedürfnisse von Demenzkranken abgestimmt sein.

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Impulssetzung (Böhm)

Erfolgt durch gezielte Reize, die das emotionale Erleben stärken.

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Integrative Wohnform

Leben mit leichten Demenz zusammen mit kognitiv gesunden Bewohnern

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Anpassung der Umgebung

Die Gestaltung der Umgebung sollte auf die Bedürfnisse von Demenzkranken abgestimmt werden.

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Bemühende Pflege

Ein Pflegeansatz, der die emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt stellt, um ihre seelische Verfassung zu verbessern.

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Impulssetzung

Ein wesentliches Element des Böhm-Konzepts, bei dem Impulse gezielt aus der Biografie des Bewohners abgeleitet werden.

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Study Notes

Beschleunigung und Verlangsamung des Alterungsprozesses

  • Genetische Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung eines Menschen
  • Mangelnde geistige und körperliche Aktivität beschleunigt den Alterungsprozess
  • Gesundheitsrisiken wie Bewegungsmangel, Fehlernährung und Substanzmissbrauch tragen zur Beschleunigung bei
  • Schwere Krankheiten und Traumata können den Alterungsprozess, insbesondere nach dem 60. Lebensjahr, beschleunigen
  • Regelmäßige geistige und körperliche Aktivität verlangsamt den Alterungsprozess
  • Eine aktive Teilnahme am Alltagsgeschehen wirkt Verlangsamend
  • Ausgewogene Ernährung und Stressbewältigung sind entscheidend für einen langsameren Alterungsprozess
  • Die Behandlung von Krankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes trägt zur Verlangsamung bei
  • Die Behebung von Seh- und Hörbeeinträchtigungen verbessert die Lebensqualität im Alter
  • Die soziale Integration in Familie und Gesellschaft wirkt sich positiv auf den Alterungsprozess aus

Risikofaktoren für Demenz vom Alzheimer-Typ

  • Das Demenzrisiko verdoppelt sich alle fünf Jahre ab dem 65. Lebensjahr
  • Frauen sind häufiger von Alzheimer-Demenz betroffen, während vaskuläre Demenz bei Männern häufiger auftritt
  • Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko erhöhen
  • Ein niedriges Bildungsniveau ist mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden, während geistige Stimulation protektiv wirkt
  • Nikotinkonsum erhöht das Risiko um 70-80%, und auch eine fettreiche Ernährung kann riskant sein
  • Kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Dyslipidämie und Adipositas erhöhen das Risiko
  • Frühe Depressionen können das Demenzrisiko verdoppeln, wobei das Risiko mit der Anzahl depressiver Episoden steigt

Diagnostische Verfahren bei Demenz vom Alzheimer-Typ

  • Die Anamnese umfasst Eigen-, Fremd-, Familien- und Sozialanamnese inklusive vegetativer Symptomatik und Medikamentenanamnese
  • Besondere Problembereiche, Alltagsbewältigung und bisheriger Verlauf sollten aus der Anamnese hervorgehen
  • Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) eignet sich gut im Hochprävalenzbereich in Gedächtnisambulanzen
    • MMST-Werte von 20-26 deuten auf eine leichte Alzheimer-Erkrankung hin
    • MMST-Werte von 10-19 zeigen eine moderate bis mittelschwere Alzheimer-Erkrankung an
    • MMST-Werte unter 10 weisen auf eine schwere Alzheimer-Erkrankung hin
  • Weitere Tests sind DemTect und TFDD, zur Früherkennung bzw. Abgrenzung
  • Es sollte eine Quantifizierung der kognitiven Leistungseinbuße erfolgen
  • Alltagstests wie die Nurses Observations Scale for Geriatric Patients (NOSGER) sind geeignet
  • Standard-Laboruntersuchungen umfassen Blutbild, Elektrolyte, Blutzucker, TSH, CRP, Leberwerte, Kreatinin, Harnstoff und Vitamin B12
  • Die Bestimmung des Apolipoprotein-E-Genotyps kann das Risiko einschätzen, wird aber nicht zur Diagnose empfohlen
    • Eine Variante (Epsilon 4) gilt als Risikofaktor
    • 20-25% der Bevölkerung tragen eine „ungünstige" Allelkombination und haben dadurch ein 3-fach erhöhtes Risiko an einer AD zu erkranken
    • Aufgrund anderer Kombinationen (ca. 2%) kann sich das Risiko um das 10fache erhöhen
  • Liquordiagnostik dient dem Ausschluss anderer entzündlicher Erkrankungen, eine Form der Demenz kann jedoch nicht bestimmt werden
    • Korrelate neuropathologischer Veränderungen sind nachweisbar (Beta Amyloid 1-42, gesamt TAU, und Phospho-Tau)

Leitlinien der medikamentösen Therapie bei Alzheimer-Demenz

  • Cholinesterasehemmer können das Fortschreiten der Alzheimer-Demenz verlangsamen
  • Die Anpassung der Umgebung an die Bedürfnisse von Demenzkranken ist wichtig
  • Begleitsymptome wie Verhaltensauffälligkeiten (z.B. "Wandering") sollten behandelt werden
  • Cholinesterasehemmer werden bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz zur Verbesserung kognitiver Funktionen empfohlen
  • Memantine wird bei mäßiger bis schwerer Alzheimer-Demenz zur Verbesserung kognitiver Funktionen empfohlen
  • Vor dem Einsatz von Psychopharmaka ist eine umfassende Diagnostik erforderlich
  • Antipsychotika sollten aufgrund des Risikos für zerebrovaskuläre Ereignisse minimiert werden
  • Benzodiazepine sollten nur kurz bei ausgeprägter Angstsymptomatik eingesetzt werden
  • Trizyklische Antidepressiva können bei Demenz mit Depression wirksam sein
  • Bei Agitation und Aggressivität sollten psychosoziale Interventionen zuerst ausprobiert werden; Risperidon kann hilfreich sein

Singuläre und kollektive Biografie

  • Kollektive Biografie: Umfasst historische Gegebenheiten (Kriege, Inflation), Schichtzugehörigkeit, regionale Herkunft und Zeitperioden
    • Sie kann von Angehörigen, Zeitzeugen oder Historikern stammen
  • Singuläre Biografie: Umfasst kognitive Elemente des Lebenslaufs und emotionale Prägungen
    • Sie kann nur von der betroffenen Person selbst erfahren werden

Pflegekonzept von Erwin Böhm

  • Böhms Modell richtet sich an ältere Menschen mit psychischen Verhaltensauffälligkeiten, um theoriegeleitetes Handeln zu ermöglichen
  • Verhaltensauffälligkeiten im Alter entstehen hauptsächlich durch defizitäre Lebensumstände, nicht primär durch physiologische Ursachen
  • Es gibt zwei Pflegeformen:
    • Die Bedürfnisorientierte Pflege (ATL-orientiert) kann die Individualität vernachlässigen
    • Die bemühende Pflege (reaktivierende Seelenpflege) konzentriert sich auf die emotionale Welt der Betroffenen
  • Jeder Mensch hat eine individuelle Vorstellung von "Normalität", die in der Pflege berücksichtigt werden muss
  • Aktivierung: Die Unabhängigkeit der alten Menschen soll durch Hilfe zur Selbsthilfe gefördert werden
  • Reaktivierung: Es soll eine Verbindung zu früheren Interessen und Erlebnissen hergestellt werden, um den Lebenswillen zu stärken
  • Statt standardisierter Maßnahmen setzt Böhm auf gezielte Impulse aus der Biografie

Ziele der Arbeit mit Impulsen

  • Aktivierung oder Reaktivierung entsprechend der individuellen Erreichbarkeitsstufe
  • Gezielte Reize zur emotionalen und kognitiven Ansprache
  • Erreichen der nächsthöheren Erreichbarkeitsstufe mit gezielten Impulsen
  • Stabilisierung der aktuellen Stufe, wenn keine Höherstufung möglich ist
  • Vermeidung von Rückzug durch Erhaltung oder Wiederbelebung des psychischen Lebens
  • Impulse müssen an Biografie und Erreichbarkeitsstufe angepasst sein
    • Symptomspezifische, singuläre oder diffuse Impulse

Seelische Pflege als Kern der Impulsarbeit

  • Impulse werden gezielt gesetzt, um auf der Gefühlsebene zu wirken
  • Emotionale Aktivierung steht im Vordergrund

Integration von Aktivierung in den Heimalltag

  • Akzeptanz der Idee, dass "warm – sauber – satt"-Pflege nicht ausreicht
  • Integration neuer Konzepte trotz Personal- und Zeitmangel
  • Interne Fortbildung, zur Wissensvermittlung
  • Festlegung von Verantwortlichkeiten im Dienstplan
  • Bestimmung des Zeitpunkts für die Aktivierung
  • Dokumentation der Maßnahmen und Ergebnisse
  • Sammlung und Herstellung von Materialien
  • Einbeziehung von Mitarbeitern, Zivildienern, Schülern und Angehörigen
  • Ein Aufruf in der Gemeinde, zur Gewinnung zusätzlicher Unterstützung
  • Einrichtung eines Aktivierungsschranks mit beschrifteten Materialien
  • Nutzung von Anleitungsbögen für verschiedene Themengebiete
  • Anpassung der Ãœbungen an den Beeinträchtigungsgrad
  • Regelmäßige Ansprache der Teilnehmer mit Namen
  • Berücksichtigung biografischer Hintergründe
  • Einfache und wiederholte Aufforderungen
  • Abwechslungsreiche und anschauliche Präsentation der Aktivitäten
  • Einbeziehung aller Sinne unter Berücksichtigung von Dialekten und regionalen Besonderheiten

Integrative und segregative Wohnformen

  • Die Wahl der Wohnform hängt von den Bedürfnissen und dem Schweregrad der Demenz ab
  • In integrativen Wohnformen leben Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz zusammen mit kognitiv gesunden Bewohnern
    • Vorteile: Förderung der vorhandenen Fähigkeiten, soziale Integration, Normalisierung der Umgebung
    • Nachteile: Akzeptanz durch die Gemeinschaft erforderlich, Ãœberforderung durch steigende kognitive Defizite, nicht immer adäquate Betreuung
  • In segregativen Wohnformen leben Menschen mit Demenz in speziell eingerichteten Bereichen
    • Vorteile: Umgebung auf spezielle Bedürfnisse zugeschnitten, bessere Betreuung bei herausforderndem Verhalten, geschultes Personal, intensive Betreuung
    • Nachteile: Weniger soziale Integration, Gefühl des "Abgeschobenwerdens", geringere Aktivitätsraten
  • Die Entscheidung sollte individuell getroffen werden, wobei die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Bewohner im Mittelpunkt stehen

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