Allgemeine Wissensprüfung

Die Kostenstellenrechnung ist ein Verfahren zur Ermittlung der Kosten, die in den einzelnen Stellen eines Unternehmens entstehen. Dabei werden die Kosten den einzelnen Stellen zugeordnet, um die Kostenverursachung und Kostenentwicklung besser zu verstehen. Die Zuordnung erfolgt mittels eines Betriebsabrechnungsbogens.

Die Abschreibung (AfA) ist die planmäßige Verteilung der Anschaffungskosten eines Wirtschaftsgutes über seine Nutzungsdauer. Mit der Abschreibung wird der Wertverlust des Wirtschaftsgutes berücksichtigt. Die AfA vermindert somit das Vermögen des Unternehmens in der Bilanz.

Die Vollkostenrechnung ist ein Verfahren der Kostenrechnung, bei dem alle Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung berücksichtigt werden, unabhängig davon, ob sie variabel oder fix sind. Die Vollkostenrechnung wird oft für die Preisgestaltung und für interne Entscheidungen verwendet.

Im echten Dienstvertrag schuldet der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber sein persönliches Arbeitsvermögen. Er darf sich nicht durch eine andere Person vertreten lassen. Der Arbeitsort ist vom Arbeitgeber vorgegeben und die Weisungsbefugnis des Arbeitgebers ist deutlich ausgeprägt.

Beim freien Dienstvertrag hat der Arbeitnehmer mehr Freiheiten bei der Arbeitsausführung. Er darf sich durch eine andere Person vertreten lassen, kann seinen Arbeitsort frei wählen und ist weniger stark an die Weisungen des Arbeitgebers gebunden.

Die Kollektivverträge sind wichtige Rechtsquellen des Arbeitsrechts. Sie setzen Mindeststandards in den Bereichen Arbeitszeit, Urlaub, Entgelt und Arbeitsbedingungen fest und gelten für alle Arbeitnehmer in einem bestimmten Wirtschaftszweig. Von den Kollektivverträgen darf jedoch zu Gunsten des Arbeitnehmers abgewichen werden.

Die Kapitalertragssteuer (KESt) ist eine Steuer, die auf Kapitalerträge erhoben wird, wie z.B. Dividenden aus Aktien. Die KESt beträgt in Österreich 20% und wird vom Kapitalertrag direkt einbehalten.

Ein vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer kann die von ihm bezahlte Umsatzsteuer (USt) an seine Lieferanten vom Finanzamt zurückholen. Diese Regelung dient dazu, die Mehrfachbelastung mit der USt zu verhindern.

Der Komplementär einer Kommanditgesellschaft (KG) haftet mit seinem gesamten Privatvermögen für die Verbindlichkeiten der KG. Die Kommanditisten hingegen haften nur bis zur Höhe ihrer Einlage.

Gesellschafter einer Offenen Gesellschaft (OG) haften ebenfalls mit ihrem gesamten Privatvermögen für die Verbindlichkeiten der OG. Die Haftung ist also unbeschränkt und solidarisch.

Die Unechte ARGE (Arbeitsgemeinschaft) ist eine Form der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, bei der die Leistungsteile im Innenverhältnis in Form von Subunternehmerverträgen an die ARGE Partner übertragen werden. Diese Form der ARGE unterscheidet sich von der echten ARGE, bei der die Partner gemeinschaftlich gegenüber dem Auftraggeber auftreten.

Eine Mehrkostenforderung (MFK) entsteht, wenn der Auftraggeber nach Vertragsabschluss Änderungen an der Leistung wünscht. Der Auftragnehmer muss die Mehrkosten aufgrund der Änderungen geltend machen. Im Regelfall wird die MFK durch die Österreichische Bautechnik (ÖBA) überprüft und gegebenenfalls bestätigt.

Ein Prokurist ist eine Person, die von einem Unternehmen mit einer rechtsgeschäftlichen Vertretungsbefugnis ausgestattet wird. Er kann das Unternehmen im Geschäftsverkehr rechtsverbindlich vertreten, aber im Gegensatz zu einem Geschäftsführer nicht über die Gesamtgeschicke des Unternehmens verfügen.

Die Geschäftsführung einer GmbH ist für die Vertretung der Gesellschaft nach außen zuständig. Sie trägt die Verantwortung für die Leitung und Verwaltung der GmbH.

Um eine Gewerbeberechtigung zu erhalten, müssen bestimmte persönliche Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören die Volljährigkeit (18. Lebensjahr), die EWR/EU-Staatsbürgerschaft und das Fehlen von Ausschließungsgründen, wie z.B. Finanzdelikte oder gerichtliche Verurteilungen. Die Gewerbeberechtigung ist ein wichtiger Bestandteil der freien Marktwirtschaft und sichert den fairen Wettbewerb.

Der Flächenwidmungsplan und der Bebauungsplan regeln die Nutzung von Grundstücken in einem bestimmten Gebiet. Die maximale zulässige Gebäudehöhe ist im Bebauungsplan festgelegt. Die Baufluchtlinie darf mit oberirdischen Bauwerken nicht überschritten werden. Diese Regelungen dienen der Ordnung und dem Schutz des Ortsbildes.

Präklusion im Behördenverfahren bedeutet den Verlust der Parteistellung und aller damit verbundenen Rechte. Dies kann z.B. passieren, wenn Akteneinsicht nicht rechtzeitig beantragt wird oder wenn Fristen nicht eingehalten werden.

Die Zielsetzungen des UVP-Verfahrens (Umweltverträglichkeitsprüfung) sind die konzentrierte Bewilligung von Vorhaben, die erhebliche Umweltbeeinträchtigungen verursachen könnten, und die stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit. Durch das UVP-Verfahren soll sichergestellt werden, dass Umweltschutzbelange bei allen Planungen und Entscheidungen berücksichtigt werden.

Ein Subunternehmer ist ein Unternehmen, das Teile der an den Hauptunternehmer (z.B. Bauunternehmer) übertragenen Leistungen ausführt. Der Subunternehmer ist vertraglich nur an den Hauptunternehmer gebunden.

Der Baustellenkoordinator hat in der Ausführungsphase eines Bauvorhabens die Aufgabe, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeiter auf der Baustelle zu koordinieren. Er ist für die Umsetzung der geltenden Bestimmungen des Arbeitsgesetzes zuständig. Außerdem kann er auch die örtliche Vertretung des Bauherrn übernehmen und das Hausrecht auf der Baustelle ausüben.

Die Haftpflichtversicherung des Bauunternehmers greift in Fällen, in denen das Bauunternehmen für Schäden verantwortlich ist, die durch seine Tätigkeiten entstanden sind. Beispielsweise, wenn ein unaufmerksamer Bauarbeiter ein parkendes Auto beschädigt oder wenn ein Auto aufgrund nicht ordnungsgemäß abgesicherter Künette in die Künette stürzt.

Ein Alternativangebot ist ein geänderter Angebotsvorschlag des Bieters gegenüber dem Ausschreibungsentwurf. Der Bieter kann dabei Abweichungen vom Ausschreibungsentwurf vorschlagen, die für ihn wirtschaftlicher sind. Diese Alternativen können sich auf alle oder nur auf Teile der Leistungen beziehen.

Der Auftraggeber (AG) fordert bei einem offenen Vergabeverfahren eine unbeschränkte Anzahl von Unternehmern öffentlich zur Abgabe von Angeboten auf. Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit, eine möglichst große Anzahl an Unternehmern und Angeboten zu erhalten, um so ein möglichst günstiges Angebot zu finden.

Der Zuschlag ist die schriftliche Erklärung des Auftraggebers (AG) an den Bieter, sein Angebot anzunehmen. Damit wird der Vertrag zwischen AG und Bieter abgeschlossen.

Mögliche Zuschlagskriterien gemäß BVergG 2006 sind die Qualität der Leistung, die Terminierung der Leistung und der Wartungsaufwand. Der Auftraggeber kann diese Kriterien verwenden, um das beste Angebot auszuwählen.

Ein Vadium ist eine Sicherstellung, die der Bieter leisten muss, um den Auftraggeber zu schützen, wenn er während der Zuschlagsfrist von seinem Angebot zurücktritt. Die Höhe des Vadiums ist in der Ausschreibung festgelegt. Das Vadium dient als Sicherheit für den Auftraggeber und soll sicherstellen, dass der Bieter sein Angebot ernst meint.

Ein Fixgeschäft ist ein Vertrag, bei dem die Leistung zu einem genau festgelegten Termin erfüllt sein muss. Bei Nichteinhaltung des Termins kann der Auftraggeber (AG) sofort vom Vertrag zurücktreten, ohne dass der Auftragnehmer (AN) weitere Fristen für die Erfüllung der Leistung erhält.

Ein Bauvertrag ist ein Werkvertrag, bei dem der Auftragnehmer (AN) verpflichtet ist, gegen Entgelt ein bestimmtes Werk zu schaffen. Der Bauherr (AG) hingegen ist verpflichtet, die vereinbarte Vergütung zu zahlen. Die ÖNORM B2110 – Allgemeine Vertragsbedingungen für Bauleistungen regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer bei Bauleistungen.

Für eine Schadenersatzforderung müssen vier Voraussetzungen erfüllt sein: Es muss eine Vertragsverletzung oder ein Gesetzverstoß vorliegen, der Schädiger muss schuldhaft gehandelt haben, es muss ein Schaden entstanden sein und es muss ein kausaler Zusammenhang (Ursachenzusammenhang) zwischen der Handlung des Schädigers und dem Schaden bestehen.

Wenn ein Mangel an einer Leistung später als sechs Monate nach der Übergabe geltend gemacht wird, muss der Auftraggeber (AG) beweisen, dass der Mangel schon zum Zeitpunkt der Übergabe vorlag. Vor Ablauf von sechs Monaten liegt die Beweislast für den Mangel beim Auftragnehmer (AN). Dieser Beweislastumkehr soll den AG schützen, wenn er den Mangel nicht sofort erkennen konnte.

Die ÖNORMEN werden vom Austrian Standards Institute (ASI) geschaffen. Die ÖNORMEN sind technische Normen, die die technischen Anforderungen an Produkte, Leistungen und Verfahren festlegen. Die ÖNORM B 2061 ist eine Norm des Bauwesens, die die Preisermittlung von Bauleistungen regelt. Sie ist eine Verfahrensnorm, die die Vorgehensweise bei der Preisermittlung festlegt.

ÖNORM B 2110 ist eine Vertragsnorm, die für Bauleistungen gilt. Sie regelt die rechtlichen Beziehungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Sie muss für ihre Geltung vertraglich vereinbart werden. Bei Abschluss eines Bauvertrags zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer gilt die ÖNORM B 2110 als grundsätzlich vereinbart.

Eine Pönale ist eine Vertragsstrafe, die bei Verzug mit der Leistung fällig wird. Die Höhe der Pönale ist im Vertrag festgelegt. Sie soll den Auftraggeber für den entstandenen Schaden entschädigen.