Wirtschaftskompetenz 2 - Lernzettel PDF
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This document presents notes on market types, market functions, and economic models. It includes a range of economic topics such as market structures and pricing. The document also covers concepts related to social market economies.
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Markt Marktarten Gehandelte Güter / Dienstleistungen (DL) Konsum-/Verbrauchsgüter Warenmärkte Produktions-/Investitionsgüter Friseur The...
Markt Marktarten Gehandelte Güter / Dienstleistungen (DL) Konsum-/Verbrauchsgüter Warenmärkte Produktions-/Investitionsgüter Friseur Therapeuten/Ärzte DL-Märkte RA/Beratung Reparatur/Wartung Arbeitsmarkt Menschliche Arbeitskraft wird angeboten und nachgefragt Geld- und Kapitalmärkte Kredite, Geldanlagen, Versicherungen Immobilienmärkte Grundstücke und Gebäude Sonstige Märkte z.B. Rohstoffe, Kunst, Antiquitäten, Flohmärkte, Gebrauchtwagen Gliederung der Märkte am Bsp. Automobilmarkt sachlich räumlich Nach Funktion PKW Welt Beschaffungsmärkte LKW EU Importmärkte Binnenmärkte Mittelklasse BRD Absatzmärkte Luxusklasse Baden-Württemberg Exportmärkte Binnenmärkte Gebrauchtwagen Stuttgart 56 Marktformen Standardfall Früher: Internetanbieter Molkereien/ Idealfall DB einziges Schienentrasport- Milchbauern Stromanbieter Vollständige Konkurrenz, d.h. keiner der unternehmen Fluggesell- Überangebot Marktteilnehmer ist einflussreich genug, Quasi-Monopole: schaften um alleine den Marktpreis zu bestimmen − Großflugzeughersteller − Großindustrieanlagen Lebensmittel- discounter Natürliche Monopole z.B. Wasserwerk Ärzte Monopole Oligopole → Entstehen dann, wenn der Markt nur ein Anbieter oder ein → Entstehen dann, wenn am Markt wenige Anbieter oder Nachfrager auftritt. wenige Nachfrager auftreten Ideal für den Markt sind Polypole: Viele Anbieter stehen vielen Nachfragen gegenüber. 57 Preisbildung unter Wettbewerb Preisbildung Bei vollständiger Konkurrenz Bei eingeschränkter Konkurrenz (Oligopol) Möglichkeiten: geringe Nachfrage Ruinöse Konkurrenz großes Angebot Preisabsprachen Preis steigt Preisführerschaft Preis sinkt Qualitätswettbewerb große Nachfrage geringes Angebot Polypolähnlicher Wettbewerb 58 Soziale Marktwirtschaft Grundlagen wirtschaftlichen Handels Maslow’sche Selbstverwirklichung Bedürfnispyramide Wissen, Verstehen, Entfaltung der Persönlichkeit, Talent Individualbedürfnisse Ansehen, Lob, Luxus, Erfolg, Statussymbole Soziale Bedürfnisse Kontakte, Vereine, Familie, Team, Volk, Freundschaft, Liebe Sicherheitsbedürfnisse Vorsorge, Schutz, Versicherungen, Kontrolle, Gesetze, Vorräte, Besitz, Arbeitsplatz, Verträge Grundbedürfnisse / Existenzbedürfnisse Essen, Trinken, Schlafen, Ruhe, Wärme, Kleidung, Sexualität, Bewegung/Aktivität, Wohnung, Hygiene In der Regel sollten die unteren Existenz- und Sicherheitsbedürfnisse befriedigt sein, bevor Luxus- und Individualbedürfnisse angegangen werden Bedürfnis → Empfinden eines Mangels das man beseitigen möchte Bedarf Mangelgefühl → Wenn man das Bedürfnis mit Kaufkraft befriedigen kann Nachfrage nach Gütern → Wenn Absicht zum Kauf besteht Bedürfnisse … nach der Möglichkeit ihrer … nach der Dringlichkeit Befriedigung Grund- Kultur- Luxus- Individual- Kollektiv- bedürfnisse bedürfnisse bedürfnisse bedürfnisse bedürfnisse 59 Güterarten GÜTERARTEN Sind knapp und nur mit Kostenaufwand zu erlangen Freie Güter Wirtschaftsgüter z.B. Nahrung, Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände Unbegrenzt vorhanden und stehen jedem kostenlos zur Verfügung z.B. Luft, Sonne, Sand oder Wasser Sachgüter Dienstleistungen Rechte - Lizenzen - Patente Produktions- Personenbezogene Konsumgüter Sachbezogene güter - Spediteure - Körperpflege - Kreditgewährung - Arzt - Bildung Verbrauchsgüter Verbrauchsgüter - Genussmittel - Energie für - Strom Hochöfen - Lebensmittel (Kohle, Gas) Gebrauchsgüter Gebrauchsgüter - Gefriertruhe - Fräse - Auto - Bohrmaschine - Möbel - Werkhalle - Wirtschaften heißt: Mit den verfügbaren Mitteln die größtmögliche Befriedigung des Bedarfs anzustreben. Maximalprinzip → Mit vorgegebenen Mitteln soll ein möglichst großer Ertrag erzielt werden Minimalprinzip → Eine vorgegebene Leistung soll mit möglichst geringem Einsatz erzielt werden 60 Wettbewerbsstörungen Unternehmenszusammenschlüsse Unternehmenskonzentration Sind wirtschaftliche Verflechtungen Es wird unterschieden zwischen: o Ohne Kapitalbeteiligung z.B. Kartelle, Arbeitsgemeinschaften, Interessengemeinschaften o Mit Kapitalbeteiligung z.B. Holding, Konzern, Fusionen Werden vom Bundeskartellamt, dem Bundeswirtschaftsministerium und der EU-Kommission überwacht Sind in der Regel genehmigungspflichtig Enger Zusammenschluss rechtlich selbstständiger Unternehmen Konzern unter einer einheitlichen Leitung Muttergesellschaften Unternehmen, welche andere beherrschen Tochtergesellschaften Unternehmen, die beherrscht werden Unternehmen sind gegenseitig am Kapital beteiligt, aber Schwesterngesellschaften rechtlich selbstständig Beherrscht alle Konzernunternehmungen kapitalmäßig Dachgesellschaft produziert nicht selbst (Holding-Gesellschaft) reine Verwaltungs- und Finanzierungseinheit Multinationale Konzerne Konzerne, die in mehreren Ländern Tochtergesellschaften haben (Multis) Vorteile der Konzentration Nachteile der Konzentration Kostenersparnis in der Produktion. Preissenkungen, wenn die Überhöhte Preise, wenn kein ausreichender Wettbewerb Unternehmen ihre Kostenersparnis im Preis weitergeben. stattfindet. Eine größere Kapitalkraft ermöglicht umfangreichere Der Schutz rückständiger Betriebe hemmt technischen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Fortschritt. Durch eine größere Marktmacht können sich die Unternehmen Unwirtschaftliche Produktionsweisen werden beibehalten und im internationalen Wettbewerb besser behaupten. führen zu überhöhten Preisen. Durch Normung und Typisierung ist der Einsatz von Konzern- bzw. Trustbildung kann marktbeherrschende kostensenkender Massenproduktion möglich. Unternehmen oder Monopole entstehen lassen, was den Wettbewerb ausschalten würde. Fehlentscheidungen solcher Unternehmen können die gesamte Wirtschaft stören. 61 Gemeinsame Durchführung bestimmter wirtschaftlicher Aktivitäten Wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit bleiben erhalten Interessen- Lockerer, zeitlich beschränkter Zusammenschluss, mit beschränkter Wirkung (z.B. ein gemeinschaft Projekt) Vorteile durch das gemeinsame Arbeiten an ähnlichen Aufgaben oder Projekten, was Ressourcen spart Arbeitsziel als Zweck des Zusammenschlusses Gewinnbeteiligung aller Teilnehmer Arbeits- Auflösung nach Zielerreichung gemeinschaft z.B. Baugewerbe: Bauherr engagiert Subunternehmer (Delegierung von Teilaufgaben) Rechtliche Selbstständigkeit bleibt erhalten Wirtschaftliche Spezialisierung der einzelnen Beteiligten Allianz Vermeidung von Konkurrenzsituationen und Preiskampf Entwicklung gemeinsamer Standards Kooperation z.B. Fluggesellschaften Rechtlich selbstständige Unternehmen, die unter einer bekannten Marke arbeiten Franchise-Nehmer müssen bestimmte Abgaben zahlen und sich an KONZENTRATIONSFORMEN DER WIRTSCHAFT Umsatzanforderungen halten Eingeschränkte wirtschaftliche Freiheit, da bestimmte Standards und Vorgaben Franchise eingehalten werden müssen Lieferung von Know-how, um erfolgreich zu sein z.B. Vertragshändler einer Kette, wie McDonalds oder Fielmann mit fertiges Geschäftsmodell nutzen Patentrechte auf eine Erfindung sichern die Alleinnutzung Lizenzen Fremdnutzung nur durch Lizenzgebührenzahlung Rechte und Pflichten werden durch Lizenzverträge fixiert Die Unternehmen A und B (oder mehr) gründen zusammen für eine bestimmte Aufgabe ein drittes Unternehmen C, an dem beide beteiligt sind Wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit bleiben erhalten Joint Venture z.B. Kundennähe und Bindung eines chinesischen Unternehmens mit dem Know-how und Kapital eines deutschen Unternehmens zum Aufbau eines neuen Marktes in China Vertraglicher Zusammenschluss von rechtlich selbstständigen Unternehmen zum Zweck der Marktbeeinflussung (Partnerschaft) Es gibt u.a. Preis- und Mengenkartelle Kartell Gegen Kunden- und Mitbewerberinteressen gerichtet In Deutschland sind Kartelle nach dem Gesetz für Wettbewerbsbeschränkungen (GWG) verboten (mit einigen Ausnahmen) Konzentration Vorgang des Zusammenschlusses von bestehenden Unternehmen zu einem neuen Unternehmen / Gesellschaft Gründe: Erweiterung der Reichweite des Unternehmens, expandieren in neue Fusion Segmente oder Marktanteile gewinnen → Nach dem Vorgang ist es eine Trust Company Trust Neues Unternehmen nach der Fusion Company 62 Wettbewerbspolitik / Überwachung KARTELLGESETZ Kartelle Absprachen zwischen Unternehmen zur Einschränkung des Wettbewerbs Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen Verboten Genehmigungspflichtig Anmeldepflichtig z.B. z.B. z.B. Preiskartell Krisenkartell Rabattkartell Preisfestsetzung Bei starkem Absatzrückgang Vereinheitlichung der Absprachen in der Branche Rabattgewährung ➔ Schutz der Arbeitsplätze Gebietskartell Exportkartell Rationalisierungskartell Aufteilung der Zusammenarbeit im Ausland Verkaufsgebiete Spezialisierungen auf ein z.B. Joint Ventures mit bestimmtes Produkt Unternehmen im Quotenkartell z.B. Ladekabel Exportmarkt Vereinbarung zu Konditionenkartell Normen- und Typenkartell Produktions- oder Absatzmengen Einheitliche Lieferungs-, Einheitliche Anwendung Zahlungs-, von Normen und Typen Kalkulationskartell Geschäftsbedingungen, Öffnungszeiten Vereinbarung einheitlicher Aufbau der Kalkulation Mittelstandskartell ➔ Kein Wettbewerb Zusammenarbeit kleiner & mittlerer Unternehmen, um Marktstellung gegenüber größeren zu stärken Überwachung durch das Bundeskartellamt Staatliche Eingriffe a) Festlegen von Höchst- und Mindestpreisen Ziele: z.B. Roaming-Gebühren, in Krisen: Strom- und Gleichmäßige Versorgung der Bevölkerung Gaspreisdeckel Marktgerechte / erschwingliche Preise b) Einfuhrzölle Unterstützung bestimmter Branchen Zum Schutz der heimischen Wirtschaft c) Zuschüsse / Subventionen für strukturschwache Regionen und / oder Branchen 63 Konzernarten Am Beispiel „Dr. Oetker“ Chemie- Hochsee- Molkereien labore flotte Pudding Pudding Pudding Rinder- Werbe- Verpackung farmen agenturen Horizontaler Konzern = Verbindung von Unternehmen der gleichen Produktionsstufe = alle zum Konzern gehörenden Unternehmen besitzen die gleiche Produktions- und Handelsstufe Zweck: Marktbeherrschung, bessere Preise Beispiel: Ein Brauereikonzern stellt in verschiedenen Tochterunternehmen unterschiedliche Biermarken her. Ziel ist eine möglichst hohe Verbreitung der Produkte. Vertikaler Konzern = Vor- und nachgelagerte Produktionsstufen werden ergänzt = Die benötigten Produkte und Leistungen werden innerhalb des Konzerns in vor- beziehungsweise nachgelagerten Stufen hergestellt und selbst erbracht, sodass keine zusätzlichen Produkte von externen Unternehmen gekauft werden müssen. Zweck: Vermeidung von Lieferengpässen, günstigere Produktion Beispiel: Ein Süßwarenhersteller sowie ein Kakao- und ein Marzipanproduzent schließen sich zu zusammen Diagonaler- / Anorganischer- / Lateral-Konzern = Ein Zusammenschluss unterschiedlicher Wirtschaftszweige = bei dem sich branchenfremde Unternehmen zusammenschließen Zweck: Diversifikation → Risikostreuung Beispiel: Ein Automobilhersteller und ein Finanzdienstleister entscheiden sich für einen Zusammenschluss 64 Wirtschaftsordnung Freie Marktwirtschaft → Will FDP = Jeder genießt völlige wirtschaftliche Freiheit, da der Staat nicht in das Wirtschaftsleben eingreift Vorteile Nachteile Ausbeutung wirtschaftlich Schwacher Monopole und Kartelle können die Preise festsetzen Gewerbefreiheit (Kein Wettbewerb mehr) Vertragsfreiheit keine soziale Absicherung der Arbeitnehmer (Lange Arbeitszeiten, Keine Sicherheit bei Krankheiten / Alter) Freie Preisbildung Konjunkturschwankungen Privateigentum Arbeitslosigkeit Ungerechte Einkommens- und Vermögensverteilung Zentralverwaltungswirtschaft = Der Staat plant und regelt das gesamte Wirtschaftsleben Nachteile: Arbeitsplatz/Beruf können nicht frei gewählt werden, aufwändiger Verwaltungsapparat, mangelnder Leistungsanreiz, Versorgungslücken, fantasielose Güterproduktion nach Plan Freie Marktwirtschaft Zentralverwaltungswirtschaft Wer steuert und plant die Unternehmen, Staatliche Planbehörde Wirtschaft? Angebot/Nachfrage (legt fest was und wieviel produziert wird) Wem gehören die Produktionsmittel? Privateigentum Staatseigentum Wie erfolgt die Preisbildung? Angebot / Nachfrage Preise werden staatlich festgelegt Wer setzt die Löhne fest? Unternehmen, Gewerkschaft, Löhne werden staatlich festgelegt Arbeitgeberverbände Welches Ziel hat das Wirtschaften? Gewinn Planerfüllung 65 Soziale Marktwirtschaft = Es herrscht freier Wettbewerb, jedoch gewährleistet der Staat durch gezielte Eingriffe soziale Gerechtigkeit Ist wie die freie Marktwirtschaft, aber die Nachteile werden durch die Eingriffe durch den Staat beseitigt o Vorteile: ▪ Gewerbefreiheit ▪ Vertragsfreiheit ▪ Freie Preisbildung ▪ Privateigentum Grundwerte der sozialen Marktwirtschaft Selbstlenkung durch Angebot und Nachfrage Privateigentum Vertragsfreiheit Grundgedanke: Die wirtschaftlich Schwachen sollen geschützt werden. öffentliche Sozialpolitik Unternehmen z.B. Sozialversicherung z.B. Verkehrsbetriebe Ziel: Ziel: Bedarfsdeckung Unterstützung Bedürftiger Konjunkturpolitik staatliche Eingriffe in den Wettbewerbspolitik z.B. öffentliche Wirtschaftsablauf z.B. Kartellgesetze Ausgaben Ziel: Ziel: Verbesserung der Konjunktur Sicherung des Wettbewerbs, Schutz des Verbrauchers Strukturpolitik Umweltpolitik Einkommenspolitik z.B. Subventionen z.B. Naturschutz z.B. Steuerprogression Gesetze Ziel: Ziel: Ziel: Unterstützung schwacher Erhaltung einer gerechte Verteilung von Vermögen Gebiete und Lebenswerten Umwelt Wirtschaftszweige Gemeinsame Merkmale der Freien Marktwirtschaft und der Sozialen Marktwirtschaft: Wirtschaft wird durch den Markt bestimmt Preis durch Angebot / Nachfrage Wettbewerb ist frei Vertragsfreiheit Beruf kann frei gewählt werden Produktionsmittel sind Privateigentum 66 Probleme der sozialen Sicherung BEISPIEL: SOZIALVERSICHERUNG Einnahmen werden geringer, wenn die Zahl der Arbeitslosen und Rentner steigen = Gleichzeitig steigen die Ausgaben für Renten und Arbeitslosengeld = Um diese Ausgaben zu finanzieren, müssen die Beiträge steigen oder die Bezüge gekürzt werden = Durch die Überalterung der Bevölkerung werden die Altersbezüge länger ausgezahlt werden müssen Folge: Höhere Zuschüsse aus Steuergeld Höhere Unzufriedenheit Weniger Beitragszahler müssen immer mehr Rentenbezüge aufkommen Der Rückgang der Beitragszahler führt letztendlich zu höheren Staatsverschuldung. 67