Vergroessern, Mikroskopische Untersuchungen Biologie PDF 5-10

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The document provides a didactic overview for teaching about magnification. The material includes different activities such as building a water droplet magnifier or understanding how a microscope works.

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Didaktisch-methodische Übersicht Sozial- Klassen- geförderte  Thema Lerninhalt Aktionsform...

Didaktisch-methodische Übersicht Sozial- Klassen- geförderte  Thema Lerninhalt Aktionsform form stufe Kompetenzen Vergrößern Kleine Gegenstände Messen PA 5–7 Anwenden von Fertigkeiten messen Eine Wassertropfenlupe Experimentieren GA 5–7 Modell bilden bauen Handlungskompetenz Wie ein Mikroskop Unterrichtsgespräch PA 5–10 Fachkompetenz funktioniert Untersuchen Wir bauen ein Experimentieren GA 7–10 Modellkompetenz Mikroskop Korkzellen Mikroskopieren PA 5–10 Mikroskopierfertigkeiten Selbstkompetenz EA: Einzelaktion, PA: Partneraktion, GA: Gruppenaktion Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 1 Wir messen die Größe kleiner Gegenstände L Ziele Die Schüler sollen die Längenmaßeinheiten wiederholen und das genaue Messen von kleinen bis sehr kleinen Alltagsgegenständen üben. Sie sollen eine Vorstellung von der Größenordnung kleiner Gegenstände aufbauen, sowohl durch eigenes Messen (S. 13) als auch durch das anschließende Arbeitsblatt (S. 14/15). Sachinformationen Die Längenmessung wird im metrischen System vorgenommen. Die Grundeinheit der Länge ist 1 Meter. Davon werden größere und kleinere Längeneinheiten zur besseren Bezeichnung abgeleitet. Für die Mikrowelt bewegt man sich zwischen 1 mm und 1 µm (Mikrometer). Größenordnung für die Welt des Kleinen: Einheit Bezug zu 1 m Bezeichnung 1m 10 dm 10 Dezimeter 1m 100 cm 100 Zentimeter 1m 1000 mm 1000 Millimeter 1 cm 10 mm 0,1 cm 1 mm 1m 1 000 000 µm 1 Mio. Mikrometer 1 mm 1000 µm 0,001 mm 1 µm Kompetenzen Umgang mit und Vorstellung von Längeneinheiten, Sicherheit beim Messen im Millimeterbereich Methodische Hinweise Schüler müssen sich vorsichtig in kleinere Maßeinheiten vortasten. Dazu eignet sich als Unterlage Millimeterpapier, dessen Aufteilung die Schüler verstanden haben müssen. Zunächst sollten die Schüler ein Objekt, das im Zentime- terbereich liegt, messen. Erst dann geht es in kleinere Bereiche. Das Millimeterpapier ist eine große Hilfestellung für die Vorstellung der Größen, da hiermit trotz der Vergrößerung durch Lupe oder Binokular die korrekte Größe des Objekts abgelesen werden kann, wenn das Objekt auf einem Stück Millimeterpapier liegt. Tipps Laminieren Sie kleine Flächen des Millimeterpapiers und stellen sie diese als Unterlage für Lupen und Binokulare zur Verfügung. Lösung Beispiele (S. 13): Maße (S. 14): Büroklammer: 2,6 cm lang Nagel: 5 cm lang Pantoffeltierchen: 0,3 mm 0,8 cm breit 3 mm breit Kressesamen: 2 mm Sandkorn: 1 mm Flugfrucht (Birke): 2 mm Kieselstein: 3 mm Flugsamen (Löwenzahn): 7 mm Milbe: 4 mm Ameise: 0,9 cm Bohnensamen: 1 cm Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 2 Wir messen die Größe kleiner Gegenstände S Untersuchungsfragen Wie groß sind die kleinen Gegenstände unter der Lupe und dem Binokular? Wie genau kannst du sie messen? Material Lupe, Binokular, Millimeterpapier Büroklammer, Nagel, Nadel, Radiergummi, verschieden große Samen, Salz, Zucker, Sand, Feder Durchführung Lege kleine Gegenstände (Radiergummi, Nagel, Büroklammer, einzelne Salz- und Zuckerkristalle, Samen, …) auf das Millimeterpapier und notiere ihre Länge. Benutze eine Lupe oder ein Binokular, wenn die Objekte kleiner werden. Lies genau ab, wie lang oder wie breit ein kleines Objekt ist. Benutze Millimeterpapier als Unterlage, entweder das hier abgebildete oder nimm ein eigenes Blatt. 1 mm 0,5 cm 1 cm Das habe ich gemessen: (Trage deine Ergebnisse in diese Liste ein.) Gegenstand Größe in mm Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 3 Die Größe kleiner Objekte S Hier ist eine Stecknadel stark vergrößert abgebildet. Daran kannst du dich für die Größenvergleiche orien- tieren. Die Stecknadel ist 3 cm lang, aber nur 0,5 mm dick. Der Kopf hat einen Durchmesser von 2,5 mm. Trage alle Größen ein! 0 cm Pantoffeltierchen: ________ mm 1 mm 2 mm 3 mm Samen der Kresse: ________ mm 4 mm 5 mm Sandkorn: ________ mm 6 mm 7 mm Flugfrucht der Birke: ________ mm 8 mm 9 mm 1 cm Kieselstein: ________ mm Flugsamen des Löwenzahns: ________ mm Bohnensamen: ________ cm Milbe: ________ mm 2 cm Ameise: ________ cm 3 cm Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 4 Die Größe kleiner Objekte S Hier ist eine Stecknadel wieder, und zwar extrem stark vergrößert, abgebildet. Daran kannst du dich für die Größenvergleiche orientieren. Die Nadel ist 0,5 mm dick, ihre Spitze ist 1,5 mm lang. 0 mm 0 µm Bakterien: 1 μm = 0,001 mm (Mikrometer) rotes Blutkörperchen: 10 µm = 0,01 mm Hefezelle: 20 µm = 0,02 mm 100 µm Pollenkorn: 25 µm = 0,025 mm 200 µm Mundschleimhautzelle: 70 µm = 0,07 mm 300 µm Durchmesser des Haares: 40 µm = 0,04 mm 400 µm Pflanzenzelle: 250 µm= 0,25 mm 500 µm 600 µm 700 µm l 800 µm er Nade Spitze d 900 µm Pantoffeltierchen: 300 µm= 0,3 mm 1 mm 1000 µm Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 5 Eine Wassertropfenlupe bauen L Ziele Die Schüler lernen, dass Lupen aus Sammellinsen bestehen, die kleine Objekte vergrößern, und dass auch Wasser- tropfen aufgrund ihrer Form und Lichtbrechung als Vergrößerungslupe funktionieren. Sachinformationen Wassertropfen sind genau wie Sammellinsen gewölbt und brechen Lichtstrahlen in ähnlicher Weise wie Glas. Durch die Wölbung nach außen (konvex) werden die Lichtstrahlen so gebrochen, dass sie ein Objekt vergrößert abbilden, wenn das Objekt außerhalb der Brennweite der Linse liegt, aber nicht weiter als die doppelte Brennweite von der Linse oder dem Wassertropfen entfernt ist. Beim Bau der Wassertropfenlupe kommt es darauf an, die Entfernung zum Objekt zu verändern, um die beste Schärfe und Vergrößerung herauszufinden. Wie eine Lupe vergrößert Auge optische Achse reelles Bild: vergrößert, verkehrt herum und seitenverkehrt Mittelpunktstrahl Brennpunkt F2 Lupen-Linse Parallelstrahl Brennpunkt F1 Objekt: Schmetterlingsflügel Kompetenzen Lichtbrechung durch Sammellinsen (Fachkompetenz), Anwendung von Fachkonzepten auf konkrete Alltagssituati- onen (Handlungskompetenz) Methodische Hinweise Der Bau einer Wassertropfenlupe ist einfach. Daher können Sie Ihre Schüler sehr frei mit Lupen experimentieren lassen. So lernen sie auf beinahe spielerische Weise, wie eine Linse funktioniert. Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 6 Eine Wassertropfenlupe bauen S Versuchsfrage Wie vergrößert ein Wassertropfen Bilder? Material Petrischale, Wasser, Schnellhefterstreifen mit Loch, Folie, Pipette, Blatt mit Text Durchführung 1. Möglichkeit: Gib einige Wassertropfen auf eine saubere, fettfreie Petrischale und stelle diese auf eine Textstelle. 2. Möglichkeit: Lege eine Overheadfolie auf einen Text und gib mit der Pipette einen Wassertropfen darauf. 3. Möglichkeit: Tauche einen Schnellhefterstreifen in ein Glas Wasser, hole ihn langsam heraus, sodass ein Wassertropfen im Loch hängen bleibt, und halte ihn wie eine Lupe über einen Text. Wassertropfen im Loch des Heftstreifens Das habe ich beobachtet: (Du kannst auch zeichnen.) Das erkläre ich so: ______________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 7 Wie ein Mikroskop funktioniert L Ziele Die Schüler sollen den Aufbau eines Mikroskops kennenlernen, die Strahlengänge durch das Mikroskop verstehen und die Vergrößerungen bestimmen können. Sachinformationen Ein Mikroskop ist ein Zwei-Linsen-System. Die erste vergrößernde Linse ist das Objektiv, welches ein reelles Bild in den Tubus projiziert. Dieses Bild wird durch das Okular noch einmal vergrößert. Daher hat das Mikroskop eine viel größere Auflösung als das Auge, eine Lupe und ein Binokular. Für die Gesamtvergrößerung muss man die Objek- tivvergrößerung mit der Okularvergrößerung multiplizieren. Die Vergrößerung steht an jeder Linse. Die Objekte, die man mit dem Mikroskop betrachten will, müssen sehr dünn sein, sonst werden sie nicht durchleuchtet und das Objekt bleibt dunkel. Kompetenzen physikalisches Verständnis über Linsenoptik festigen, optische Gesetze auf ein Alltagsgerät anwenden (Handlungs- kompetenz) Methodische Hinweise Um das Mikroskop als Arbeitsgerät in der Biologie einzuführen, zeigen Sie der Klasse zunächst ein Gerät, an dem Sie die Bauteile und den vorsichten Umgang damit erläutern. Dabei können Sie das Informationsblatt auf S. 20 hin- zuziehen. Erst dann erhalten jeweils zwei Schüler ein Mikroskop. Schon beim Herausholen aus dem Schrank muss darauf geachtet werden, dass die Schüler die empfindlichen Geräte nur am Stativ anfassen. Den ersten Teil der Unter­suchung führen die Schüler ohne Stromanschluss durch. Erst wenn sie ein Objekt auf den Objekttisch legen, wird Strom eingeschaltet. Als Protokoll wird beim Mikroskopieren eine Zeichnung angefertigt. Das Objekt und die Ver­größerung werden immer zuerst auf dem Blatt notiert. Tipps Legen Sie beim Mikroskopieren immer gelochte weiße Blätter aus, die die Schüler benutzen können, um zu zeichnen, was sie unter dem Mikroskop sehen. Lösung 1 Vergrößerung Vergrößerung Gesamt- des Okulars des Objektivs vergrößerung 10x 4x 40x 10x 10x 100x 10x 40x 400x 2 3 Teile des Funktion der Teile Mikroskops 1 Okular eine Linse, die vergrößert 4 hält die Linsen und den 2 Stativ Objekttisch 3 Objektiv eine Linse, die vergrößert 6 darauf liegen die Objekte, 5 4 Objekttisch die untersucht werden 5 Lampe beleuchtet das Mikroskop 6 Triebrad stellt das Bild scharf Die Abbildung kann auch als Kopiervorlage genutzt werden. Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 8 Wie ein Mikroskop funktioniert S Untersuchungsfrage Wie funktioniert ein Mikroskop? Vorsichtig mit dem Mikroskop Material umgehen! Mikroskop, eine Feder oder ein Haar, Objektträger Mache dich zuerst mit dem Mikroskop vertraut. Benenne alle Teile des Mikroskops. Benutze dazu die Info-Seite zum Mikroskop. Durchführung 1. Schalte den Strom ein. 2. Teste: Stelle den Objekttisch hoch und runter. 3. Teste: Drehe am Revolver und stelle drei unterschiedliche Vergrößerungen ein. Das Objektiv muss einrasten. 4. Lege eine Feder oder ein Haar auf einen Objektträger. 5. Bringe den Objektträger nun auf den Objekttisch und klemme ihn fest. 1 6. Drehe an der Blende und beobachte die Helligkeit beim Durchschauen. 7. Rechne die Vergrößerung aus, mit der du das Objekt betrachtest, und schreibe sie auf. Gesamtvergrößerung = Objektivvergrößerung x Okularvergrößerung 2 8. Zeichne mit einem Bleistift auf ein anderes Blatt, was du siehst. 9. Vergiss nie, das Objekt wieder herauszunehmen, bevor du das 3 Mikroskop wegstellst. 10. Fasse das Mikroskop immer am Stativ an, um es zu tragen. 4 6 5 Benenne die Teile und schreibe ihre Funktion auf. Teile des Mikroskops Funktion der Teile 1 2 3 4 5 6 Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 9 Ein Mikroskop besteht aus vielen Teilen — Informationsblatt S Die Bestandteile eines Mikroskops Okular Tubus Revolver Objektive Stativ Objekttisch Blende Triebrad Licht (Lampe) Stromkabel Fuß Stereomikroskop/Binokular 2 Okulare Stativ Triebrad Objektivlinse Beleuchtung Objekttisch Schalter Fuß Stromkabel Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 10 Wir bauen selbst ein Mikroskop L Ziele Die Schüler lernen durch den Selbstbau die wichtigsten Teile eines Mikroskops kennen und verstehen deren Funktionen. Sachinformationen Wichtig bei einem Mikroskop ist die Zusammensetzung aus zwei Linsen: Die obere entspricht dem Okular, die untere dem Objektiv. Der Abstand zwischen den beiden Linsen entspricht dem Tubus. In diesem Bereich wird das reelle Bild der Objektivlinse von der Okularlinse aufgenommen und nochmals vergrößert. Daher kommt es auf den Abstand zwischen den beiden Linsen an, um ein zweites scharfes, vergrößertes Bild der Okularlinse zu erhalten. Der Strahlengang ist auf S. 23 („Wie ein Mikroskop vergrößert“) abgebildet. Kompetenzen Bau eines Modells, maßstabgerechte Modellzeichnung, Selbstlern- und soziale Kompetenzen Methodische Hinweise Stellen Sie möglichst unterschiedliche Linsen zur Verfügung. Lassen Sie den Schülern möglichst viel Freiraum, ein eigenes Modell zu entwickeln. Mit dem Tafelbild können Sie den Versuchsaufbau verdeutlichen. Tipps Benutzen Sie Linsen von Lupen oder besorgen Sie ausrangierte Linsen bei einem Optiker. Lösung Okular Querstange Stativ Abstand zwischen den Linsen Objektiv Klemme Objekt Objekttisch Tafelbild Linse 2: Okular Abstand: z. B. 4 cm Linse 1: Objektiv Objekt: Insekt Stativ Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 11 Wir bauen selbst ein Mikroskop S Versuchsfrage Wie kann man aus Lupen ein Mikroskop bauen? Material 2 Lupen, Stativteile: Stangen, Klemmen und Fuß, kleine Petrischale mit Objekt (z. B. Schmetterling, Biene, Mücke), Lineal Durchführung Organisiert euch in Gruppen. Steckt die Stativteile so zusammen, dass eine Stange senkrecht steht und fest ist. Befestigt daran zwei Klemmarme. In den Klemmen werden Lupen festgemacht. Sie sollen genau waagerecht liegen! Nun müssen die beiden Lupen so gegeneinander verschoben werden, dass ihr das unten liegende Objekt vergrößert und scharf sehen könnt. Messt den Abstand zwischen den Lupen beim schärfsten Sehen. Fertige schließlich eine Skizze des Mikroskops an. Lupe Klemme Stativ So sieht mein Mikroskop aus: (Zeichnung mit genauen Maßangaben) Das habe ich so gebaut: _________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 12 Wie ein Mikroskop vergrößert S Brennpunkt des Okulars: F4 Auge Okular: zweite Linse reelles Bild (erste Linse): vergrößert, verkehrt herum Brennpunkt des Okulars: F3 virtuelles Bild: vergrößert, aufrecht Brennpunkt des Objektivs: F2 Mittelpunktstrahl Objektiv: erste Linse optische Achse Parallelstrahl Brennpunkt des Objektivs: F1 Objekt: Schmetterlingsflügel Objekttisch Beleuchtung Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 13 Korkzellen: Die ersten Blicke durch ein Mikroskop L Ziele Die Schüler lernen, dass Lebewesen aus Zellen aufgebaut sind und wie es zur Entdeckung der Zellen kam. Sachinformationen Als das Mikroskop gerade erfunden war, entdeckte Robert Hooke 1665 mit einem einfachen Lichtmikroskop, dass Flaschenkork aus vielen winzig kleinen Hohlräumen aufgebaut ist, die auf ihn wie „Zimmerchen“ wirkten. Er nannte sie daher „cellulae“ (= Kämmerchen) und prägte damit den Zellbegriff. Hooke forschte dann weiter: Er untersuchte Stängel und Blätter anderer Pflanzen und stellte fest, dass alle Pflanzenteile aus Zellen aufgebaut sind. Viele Forscher nach ihm zeigten, dass alle Organismen aus Zellen bestehen. Kork besteht aus toten Zellen, daher kann man die Hohlräume sehen. Die Zellen des Korks enthalten außer der Zellulose in ihren Zellwänden den Stoff Suberin. Das Material ist wasser- und wärmeisolierend. Kork wird heute für die Herstellung von Flaschenkorken, Isoliermaterial, Fußbodenbelag, Dämmstoff, Schuhen und Untersetzern verwendet. So nutzen Spanier und Franzosen seit Jahr­hunderten die Borke der Korkeiche (Quercus suber), um daraus Korken für Weinflaschen zu fertigen. Sie schälen die Korkeichen alle 6–8 Jahre. Der Kork wächst immer wieder nach. Es dauert 6–10 Jahre, bis die Korkschicht wieder auf 2–7 Zentimeter angewachsen und somit erntereif ist. Kompetenzen Mikroskopieren, Zeichnung als Protokoll des Mikroskopierens anfertigen, selbstständiges Arbeiten Methodische Hinweise Um die Korken zu schneiden, können je nach Klasse Küchenmesser oder Rasierklingen verwendet werden. Weisen Sie Ihre Schüler darauf hin, dass sie nie alles zeichnen müssen, was sie sehen, aber die Ausschnitte, die sie zeichnen, so groß wie möglich sein sollen. Erklären Sie genau, wie eine Zeichnung als Protokoll aussehen soll. Gehen Sie die Beschriftung gemeinsam mit den Schülern durch. Tipps Wasser und Deckgläschen sind für dieses Objekt nicht nötig! Bringen Sie auch Kunststoffkorken mit und lassen Sie sie ebenfalls untersuchen und mit Korkzellen vergleichen. Lösung Korkgewebe Korkzellen Zusatz: Kunststoffkorken Zellwand Hohlraum Zelle fester Kunststoff Zellinneres (leer) Beschreibung: Es handelt sich um tote Zellen, daher sind sie auch leer. Korken lassen sich gut zusammendrücken, weil sie aus vielen winzigen Hohlräumen, den leeren Zellen, bestehen. Der Kunststoffkorken ist hingegen ganz an- ders aufgebaut. In einer einheitlichen Kunststoffmasse sind Hohlräume eingelagert, die in Verbindung miteinander stehen. Festsitzende Flaschenkorken: Wenn ein Korken mit Kraft in den Flaschenhals hineingeschoben wird, werden die Hohlräume dabei zusammengedrückt und der Korken steckt dann fest. Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 14 Korkzellen: Die ersten Blicke durch ein Mikroskop S Am Flaschenkork entdeckte Robert Hooke 1665 mit einem Mikroskop Vorsichtig als Erster, dass Lebewesen aus Zellen aufgebaut sind. mit Messer und Untersuchungsfrage Rasierklinge umgehen! Wie sieht Kork unter dem Mikroskop aus? Material Mikroskop, Objektträger, Pinzette, Flaschenkorken aus Kork, Rasierklinge oder Küchenmesser; als Zusatz: Kunststoffkorken Durchführung Nimm einen Flaschenkorken fest in eine Hand. Schneide davon mit einer Rasierklinge oder einem Küchenmesser vorsichtig Scheiben (so dünn wie möglich!) ab. Manchmal reicht auch Abschaben. Bringe die Korkscheiben mit einer Pinzette auf den Objektträger und lege den Objektträger auf den Objekttisch des Mikroskops. Beginne nun, mit der kleinsten Vergrößerung zu mikroskopieren. Das habe ich beobachtet: (Zeichne hierhin möglichst groß, was du siehst.) Erkläre, warum ein Korken so fest auf der Flasche sitzt: _____________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________ Informiere dich über die Korkeiche: Wie sieht sie aus? Wo kommt sie vor? Wie wird sie geerntet? Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 15 Das Handwerkszeug zum Erforschen der Mikrowelt S Diese Geräte benötigst du zum Mikroskopieren: Objektträger, Deckglas, Pinzette, Pipette, Präpariernadel, Färbemittel, Küchenpapier, laminiertes Millimeterpapier, Lupe, Binokular, Mikroskop Objektträger Deckgläser Pinzette Pipette Präpariernadel Deckglas Lupe Das Untersuchungsobjekt Wassertropfen Objektträger Deckglas Untersuchungsobjekt (Blatt, Wurzelhaar, Hefe o. Ä.) Stereomikroskop/Binokular Mikroskop Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 16 Hinweise für Lehrer L Literaturempfehlungen Allgemein: Kremer, B. P. : Das große Kosmos-Buch der Mikroskopie, 2002, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart Große, E.: Biologie im Experiment, 1990, Neumann Verlag, Leipzig Bestimmung der Einzeller: Streble, H., Krauter, D. : Das Leben im Wassertropfen, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart Insektenbestimmung: Zahradnik, J.: Der Kosmos-Insektenführer, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart Pflanzenbestimmung: Schauer, T., Caspari, C.: Der große BLV-Pflanzenführer, BLV Verlagsgesellschaft, München Aichele, D.: Was blüht denn da?, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart Bezug von Material Bei Helbig Lebendkulturen kann man sehr bequem einzellige Lebewesen bestellen. Sie werden ganz zeitnah zugesandt: www.lebendkulturen.de Lebendkulturen – Schulbedarf Gerald Helbig Jensenstr. 12 83029 Pries Deutschland Telefon: +49 / (0) 80 51 / 96 73 788 E-Mail: [email protected] An der Universität Göttingen gibt es eine große Algensammlung für Forschungszwecke. Einzeller können dort auch von Schulen zu einem günstigen Preis bestellt werden: www.uni-goettingen.de/en/45175.html Experimentelle Phykologie und Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (EPSAG) Nikolausberger Weg 18 37073 Göttingen Deutschland Fax: +49 / (0) 551 / 39-7871 E-Mail: [email protected] Vergrößern, mikroskopische Untersuchungen, Biologie, 5–10, Haupt- und Realschule © Lehrerbüro 17 © 2013 Lehrerbüro AAP Lehrerfachverlage GmbH Alle Rechte vorbehalten. Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im Unterricht zu nutzen. 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