Stichworte zur Russischen Revolution und zur stalinistischen Sowjetunion PDF

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Dieses Dokument fokussiert auf Stichworte zur Russischen Revolution und zur stalinistischen Sowjetunion. Es enthält verschiedene Kapitel und Unterthemen, die die Revolution und deren Entwicklung beschreiben.

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Stichworte zur Russischen Revolution und zur stalinistischen Sowjetunion Kapitel 2 Russland zwischen Reform und Revolution - Russisches Zarenreich nach Niederlage im Krimkrieg zu Reformen gezwungen - 1861 Aufhebung Leibeigenschaft, aber schlechtere materielle Lage der Bauern wegen Zinsabhängigk...

Stichworte zur Russischen Revolution und zur stalinistischen Sowjetunion Kapitel 2 Russland zwischen Reform und Revolution - Russisches Zarenreich nach Niederlage im Krimkrieg zu Reformen gezwungen - 1861 Aufhebung Leibeigenschaft, aber schlechtere materielle Lage der Bauern wegen Zinsabhängigkeit - Nur halbherzige Industrialisierung, stark von ausländischem Kapital abhängig (v.a. von F) - Niederlage im Ru-Jap. Krieg 1904/05 führte 1905 zu revolutionären Unruhen - Reformen 1905: Schaffung Duma (Schein-Parlament) aber: fehlende Demokratisierung und fehlende Bürgergesellschaft und: Landreformen scheiterten Kapitel 3 Das Revolutionsjahr 1917 - Revolutionsgründe: ○ 1914-17 viele Opfer im Ersten Weltkrieg (gegen DR, Ö-U und OsmR) ○ Nahrungsmittel- und Ressourcenmangel führte zu Hunger und dieser zu Massenprotesten ○ Nach Schiessbefehl auf Demonstranten schlugen sich Teile der Armee auf Seite der Aufständischen. V - Februarrevolution: Erzwungener Rücktritt von Zar Nikolaus II. - Doppelherrschaft (Prov. Republik vs. Sowjets): ○ „Provisorische Regierung“ durch Duma-Ausschuss (Republik nach westl. Vorbild als Ziel) ○ Arbeiter- und Soldatenräte = Sowjets Prov. Republik entsprich kontrollierter Revolution „von oben“ Sowjets entsprechen der „Macht der Strasse“, einer Revolution „von unten“ - Weiterführung des Krieges gegen Mittelmächte - Rückkehr Lenins aus Zürcher Exil und Aprilthesen (siehe auch Kapitel 4) ○ Lenins Partei der Bolschewiki (kommunist. Revolutionäre) erlangte Kontrolle wichtiger Sowjets - Oktoberrevolution: Putsch der Bolschewiki ○ Absetzung der Provisorischen Regierung = Staatsstreich von Lenin - Auflösung der verfassungsgebenden Nationalversammlung Jan. 1918 (nach Wahlniederlage der Bolschewiki; nur 24% der Stimmen) – diktatorische Massnahme Kapitel 4 Lenin: Ideologie & Diktatur Wladimir I. (Uljanow) Lenin (Lenin = Deckname ) - Theorieschrift „Was tun?“ ○ Theorie der proletarischen Revolution durch eine Partei von Berufsrevolutionären (intellektuelle Avantgarde, da in Agrarstaat Russland das Proletariat als revolutionäre Klasse fehlt) ○ Aprilthesen (April 1917): zentrale Forderungen: sofortiger Friedensschluss im 1. WK Absetzung der provisorischen Regierung und der Beamtenschaft „Alle Macht den Sowjets“ (verkörpert durch Bolschewiki-Führung) Landreform Kontrolle der Wirtschaft - Bolschewistische Diktatur (Auflösung der verfassungsgebenden Nationalversammlung Jan. 1918) - Aufbau der Roten Armee (durch Leo Trotzki) Kapitel 5 Bürgerkrieg und Folgen Bürgerkrieg 1918 bis 1921 (1. WK kostete 1.8 Mio. Russen das Leben, Bürgerkrieg ca. 2.7 Mio.) - Rote Armee (straff organisiert) siegte gegen Weisse Armeen (heterogene Truppen mit unterschiedlichsten Interessen, unkoordiniert) Kriegskommunismus: Verstaatlichung sämtlicher Produktionsmittel (Boden, Betriebe) Zentrale Planwirtschaft Terror (durch Geheimpolizei Tscheka) gegen alle nichtrevolutionären Bevölkerungsklassen Umbenennung der Bolschewiki in Kommunistische Partei (KP) Schaffung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken – UdSSR (Verfassung 1923) NEP (Neue ökonomische Politik) von Lenin zur Verbesserung der misslichen Versorgungslage eingeführt: Dezentralisierung und Liberalisierung der Landwirtschaft Marktwirtschaftliche Zugeständnisse in Handel und Industrie (Massnahme erfolgte, damit Bevölkerung sich nicht gegen Lenin/Kommunisten erhob) Kapitel 6 Kampf um die Nachfolge Lenins - Leo Trotzki vs. Josef Stalin Leo Trotzki (Leo D. Bronstein): - Organisator der Oktoberrevolution und der Roten Armee - Theorie: Permanente Revolution: für Erfolg des Kommunismus ist Weltrevolution nötig, weil Sowjetunion sonst von Mächten mit feindlichen Ideologien (imperialistische Kapitalisten) bedroht wäre Stalin (Josef W. Dschugaschwili): - Machtgieriger, skrupelloser Generalsekretär des Politbüros der Komm. Partei - Theorie: Aufbau des Sozialismus in einem Land (zuerst Erfolg des Sowjetsozialismus, dann erst Weltrevolution), dadurch erst ist seine persönliche Alleinherrschaft möglich. (In einer "Revolution des Weltproletariats" könnte Stalin keine persönliche Diktatur aufbauen) Lenins Testament warnt vor Stalin Stalin kommt 1924 durch Intrigen an die Macht; er verbündet sich mit anderen ZK-Mitgliedern gegen Trotzki und danach schaltet er die Verbündeten mit neuen Intrigen und Schauprozessen aus (Trotzki wird 1925 abgesetzt, 1927 verbannt, 1940 im mexikanischen Exil ermordet) Kapitel 7 Stalins Machtsicherung und totalitäre Diktatur Ausschaltung der Machtkonkurrenten zwischen 1924 und 1929 „Revolution von oben“: - Aufbau Industriemacht und einer "sowjetischen Gesellschaft" - neuer "sowjetischer Mensch" - „Liquidierung der Volksfeinde“ (Stalinistischer Terror): - Säuberung von Partei und Staat (insb. Rote Armee) Schauprozesse Zwangsarbeitslager (GULAG) Exekutionen Hunger als Zwangsmittel Stalinismus als totalitäre Diktatur: Unterwerfung sämtlicher Lebensbereiche (Staat, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft) unter die Ideologie des allmächtigen Führers) Gewalt, Zwang und Propaganda als Hauptmittel Kapitel 8 Stalins Wirtschaftspolitik Industrialisierung Ziel: 50 bis 100 Jahre Rückstand in wenigen Jahren wettmachen Konzentration auf Schwerindustrie (Stahl, Maschinen, Bergbau) Fünfjahrespläne Akkordarbeit (Selbstausbeutung der Arbeiter) Zwangsarbeitslager (GULAG) Kollektivierung der Landwirtschaft Ziel: Nahrungsmittelknappheit überwinden Zwangsmethoden zur Liquidierung der Kulaken (Grossbauern): Enteignung/Zwangskollektivierung: Kolchosen (Zusammenschluss der Bauern in genossenschaftlichen Grossbetrieben) Exekutionen (durch GPU/NKWD = stalinistische Geheim-/Terroreinheiten) Hunger als Zwangsmittel (Holodomor in der Ukraine = Völkermord) Massendeportationen (in den GULAG) Schulpflicht und Alphabetisierung Kapitel 9 Stalinistische Propaganda und sowjetische Gesellschaft Personenkult allgegenwärtige Propaganda (Bilder, Texte, Filme, Lehrmittel etc.) Steuerung der Staatsmedien Geniekult, „Väterchen Stalin“ Religionsersatz (Verbot von Religion in der Öffentlichkeit, dafür kultische Verehrung Stalins) Totalitäre Gesellschaft: Kontrolle über Beruf, Familie, Erziehung/Schule, Freizeit Zensur, Verhinderung freier Meinungsäusserung Kontrolle mittels staatlichem Terror und sozialer Kontrolle (Denunziantentum)

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